Wer seine Motorrad-Versicherung im kommenden Jahr wechseln möchte, muss sich jetzt entscheiden. Stichtag für die Kündigung ist der 30. November.
Wer seine Motorrad-Versicherung im kommenden Jahr wechseln möchte, muss sich jetzt entscheiden. Stichtag für die Kündigung ist der 30. November.
Häufigster Grund für einen Versicherungswechsel sind hohe Prämien. Diese differieren für Haftpflicht und Teilkasko bei den weit über 100 Versicherungsgesellschaften in Deutschland erheblich. Und wer mag schon mehr bezahlen als nötig? Fragt sich nur, für welche Assekuranz man sich entscheiden soll. MOTORRAD hat sich rechtzeitig vor dem Stichtag 30. 11. umgeschaut und hilft bei der Suche.
Einen ersten Überblick erhält man übers Internet. Beim Gesamtverband Deutscher Versicherer (www.gdv.de) sind alle Gesellschaften verzeichnet. Doch sich von deren Tarifrechnern jeweils die Prämie berechnen zu lassen oder sie telefonisch abzufragen würde Tage dauern. Wesentlich einfacher geht das beispielsweise unter www.fss-online.de, einem der wenigen unabhängigen Dienstleister für den Versicherungsbereich. Privatkunden erhalten hier nach Angabe sämtlicher relevanter Daten kostenlos einen Beitragsvergleich. MOTORRAD hat sich von den zuständigen Versicherungs-Profis für vier verschiedene Fallbeispiele die zehn günstigsten Haftpflicht- und Teilkaskoprämien berechnen lassen (siehe Kästen). Doch Vorsicht: Am Vergleich von fss nehmen nicht alle Versicherungen teil. Wer unbedingt den bundesweit niedrigsten Tarif ausfindig machen will, muss auf eigene Faust weiterrecherchieren. Als Anhaltspunkt, in welcher Preisspanne sich die Prämien bewegen, sind die berechneten Tabellen von fss-online dagegen optimal. Immer unter den ersten zehn tauchen die Deutsche Internetversicherung und die HUK 24 auf beides Direktversicherer, mit denen man nur per Internet in Kontakt treten kann. Das spart Kosten, die in Form günstiger Prämien an Versicherungsnehmer weitergereicht werden können. Wie sich die Versicherungsbeiträge für Motorräder errechnen, bleibt für den Laien oft undurchschaubar. Entscheidend ist zunächst die Motorleistung, vereinfacht gesagt: je weniger kW (PS), desto billiger.
Am teuersten kommen Motorräder in der Klasse über 72 kW (98 PS). Ausnahme in dieser Berechnungslogik sind die auf 80 km/h gedrosselten 125er. Deren extrem hohe Haftpflicht-Prämien von teils über 700 Euro resultieren aus den hohen Unfallzahlen der minderjährigen Bike-Besitzer. Ein weiteres Kriterium für die Berechnung sind die Regionalklassen (siehe rechte Seite ). In der fünfstufigen Haftpflicht betragen die Beitrags-Unterschiede zwischen der höchsten und niedrigsten Klasse im Maximalfall über 50 Prozent in der achtstufigen Teilkasko gar über 400 Prozent! Bei den Versicherungsbeiträgen spielt freilich auch der Service, zum Beispiel die gute Betreuung im Schadensfall, eine Rolle. Wer also bislang zufrieden war, sollte zunächst bei seiner alten Versicherung nachhaken, bevor er voreilig wechselt. Oft lassen sich die Prämien durch eine angepasste Beitragsberechnung verringern. Nahezu jede Versicherung gewährt individuelle Rabatt-Möglichkeiten: Schadenfreiheitsrabatt (SF), Rabatt für Wenigfahrer, Fahrzeugalter, Einzelfahrer- oder Zweitfahrzeugrabatt, um nur einige zu nennen. Außerdem erhalten Kunden Sonderkonditionen, wenn sie mehrere Versicherungen (Haus, Unfall, Feuer, Haftpflicht, Kfz) bei derselben Gesellschaft abschließen.
Von sich aus rücken die Versicherer allerdings nur selten mit derartigen Tipps raus, schließlich profitieren sie ja davon, wenn der Kunde einen höheren Beitrag zahlt. Deshalb sollten sich Versicherungsnehmer am besten parallel bei mehreren Gesellschaften informieren und ganz gezielt nachfragen, wenn es um Rabattmöglichkeiten geht.