Ob Tagestour oder verlängertes Wochenende: Ein Magnet-Tankrucksack schluckt deutlich mehr als die Unterhose und die Zahnbürste. Mittlerweile gibt es viele innovative Lösungen – aber nicht jede ist gut.
Ob Tagestour oder verlängertes Wochenende: Ein Magnet-Tankrucksack schluckt deutlich mehr als die Unterhose und die Zahnbürste. Mittlerweile gibt es viele innovative Lösungen – aber nicht jede ist gut.
Wer keine Lust auf einen dauerhaft verbauten Tankring hat oder lästiges Verzurren von Gurtsystemen satthat, fährt mit Magnet-Tankrucksäcken am allerbesten. Sie lassen sich ruck, zuck auf den Tank klicken, haben zur Sicherung lediglich einen Gurt beiliegen, den man flott um den Lenkkopf führt. Doch wer sich für die Haftung mittels Magnet entscheidet, sollte prüfen, ob der Tank seines Motorrads tatsächlich aus Stahlblech besteht. Denn viele Hersteller verbauen mittlerweile leichte und günstiger zu produzierende Kunststoff-Tanks, für die die hier getesteten Exemplare keine Option darstellen – sofern nicht alternativ Riemen zur Befestigung beiliegen.
Nur auf den ersten Blick ist die Entscheidung lapidar, zu welchem Modell man greift. In Abhängigkeit von der Tankform sitzen die verschiedenen Taschen mal gut, mal weniger gut auf dem Bike. Insofern sollte man durchaus den Aufwand betreiben und die Probe aufs Exempel machen.
Anbieter: Detlev Louis, www.louis.de
Preis: 149,99 Euro (UVP)
Volumen: bis 22 Liter
Gewicht: 2,1 kg
Ausstattung: wasserdichte Reißverschlüsse, Smartphone-, Navifach und Kartentasche, drei Außenfächer, entnehmbares Regencape, Volumenerweiterung, Magnet- und Gurtbefestigung an Grundplatte, Umhängegurt
Positiv: hervorragende Verarbeitung aus sehr, stabilem und rutschfestem Material, per Reißverschluss abtrennbare Grundplatte; abgedichtete Reißverschlüsse, Gepäckvolumen reicht für größere Touren
Negativ: sehr hoher Aufbau, je nach Tankform ist die Stabilität ggf. eingeschränkt; recht schwer Tasche für integriertes Regencape ist unglücklich platziert, nimmt viel Stauraum ein
Fazit: Der Vanucci VS03 Sportivo ist mit Abstand der teuerste Tankrucksack im Test, doch auch der beste! Er sichert sich trotz minimaler Schwächen den Testsieg. Allerdings wird er dem einen oder anderen schlicht zu groß und zu schwer sein. Trotzdem: astreine Vorstellung, Gratulation!
MOTORRAD-Urteil: sehr gut
Anbieter: Oxford, www.oxfordproducts.com
Preis: 119,95 Euro (UVP), 91,61 Euro (aktuell günstigster Preis)
Volumen: 12 bis 15 Liter
Gewicht: 1,33 kg
Ausstattung: wasserdichte Reißverschlüsse, Navi-/Handyfach, drei Außentaschen, entnehmbarer Innensack, wassergeschützte Kabelführung, Volumenerweiterung, Umhängegurt
Positiv: entnehmbarer, mit einem Klett gesicherter und wasserdichter Innensack, Sicherungsriemen mit Doppel-D-Verschluss, erleichtert Verzurren um den Lenkkopf, abgedichtete Reißverschlüsse; breite Auflagefläche
Negativ: wenig Gepäckvolumen, gering erweiterbar, Navifach für eine Karte zu klein
Fazit: Der Oxford M15R erringt dank toller Verarbeitung und sinnvoller Features ein „sehr gut“. Und trotzdem scheidet er womöglich für viele aus: Es gibt keinen Platz für eine Landkarte, und insgesamt passt nicht viel in ihn rein.
MOTORRAD-Urteil: sehr gut
Anbieter: Büse, www.buese.biz
Preis: 119,95 Euro (UVP), 79,95 Euro (aktuell günstigster Preis)
Volumen: 15 bis 25 Liter
Gewicht: 1,48 kg
Ausstattung: durchgehend wasserdichte Reißverschlüsse, Smartphone- und Navi-Fach, Kartentasche, zwei Außenfächer, integriertes Regencape in Neongelb, Volumenerweiterung, Gurtbefestigung möglich
Positiv: viel Stauvolumen, gute Aufteilung, mehrere separate Taschen im Hauptfach; sehr guter Nässeschutz, gewölbter Boden für manche Tankformen perfekt, für andere ungeeignet
Negativ: Navi-Fach ohne Fixierungen, insgesamt opulente Ausmaße, baut bei erweitertem Volumen sehr hoch
Fazit: Der Büse TRS Sport Touring bietet durchweg eine solide Vorstellung, überzeugt mit regendichten Nähten, einem zusätzlichen Regencape und ordentlich Platz. Allerdings ist er auch vergleichsweise groß. Die Magnete sind ausreichend haftstark.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Givi, www.givi.de
Preis: 117,95 Euro (UVP), 85,36 Euro (aktuell günstigster Preis)
Volumen: 15 bis 18 Liter
Gewicht: 1,10 kg
Ausstattung: Kartenfach, zusätzliches Karten-/Tablet-Fach, zwei Außenfächer, wasserdichter Innensack mit Gummizug, Volumenerweiterung, Umhängegurt
Positiv: modernes, sportliches Design, zusätzliche Karten-/Tablet-Tasche, hochwertige, abschließbare Reißverschlüsse; sehr gute Verarbeitung
Negativ: Volumenerweiterung fällt gering aus, Gummizug am Innensack unsinnig, Regenhaube lag nicht bei (wird aber versprochen)
Fazit: Der Givi XS 312 ist ein sehr wertiger Tankrucksack, der fein verarbeitet ist und ausreichend Stauraum bietet. Lediglich der fragwürdige Verschluss der wasserdichten Innentasche sowie die vergessene Regenhaube trüben den Gesamteindruck.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Held, www.held.de
Preis: 109,95 Euro (UVP), 98,90 Euro (aktuell günstigster Preis)
Volumen: 14 bis 20 Liter
Gewicht: 1,64 kg
Ausstattung: wasserdichter Innensack, Smartphone- und Navi-Fach, Kartentasche, Gürteltasche, Volumenerweiterung, Umhängegurt, geneigtes Sichtfenster
Positiv: gekrümmter, flexibel an die Tankform anpassbarer Boden, zum Fahrer geneigtes Navi-Fach, separate Gürteltasche für Brille und Gedöns
Negativ: beiliegender Schultergurt unbequem, keine weiteren Außenfächer, Kartenfach breit, aber recht kurz
Fazit: Ein äußerlich sehr wuchtiger, mit Reflektoren ausgestatteter Tankrucksack. Haftet durch den elegant designten Boden und die kräftigen Magneten sehr sicher auf dem Tank. Das Außenmaterial des Held Campo Curved ist äußerst strapazierfähig.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Kappa, www.kappamoto.com
Preis: 75,99 Euro (UVP), 49,35 Euro (aktuell günstigster Preis)
Volumen: 14 bis 24 Liter
Gewicht: 1,31 kg
Ausstattung: separate Kartentasche, drei Außenfächer, Regencape, riesige Volumenerweiterung, Magnet- und Gurtbefestigung an Grundplatte, Rucksackgurte
Positiv: kompakte Ausführung, niedriger Aufbau, sehr gut zugängliches Hauptfach, stabile Karkasse, strapazierfähiges Material
Negativ: Regenhülle bei nicht erweitertem Volumen zu groß (Flatterneigung), Hauptfach nicht weiter unterteilbar, Verzurrgurte wirken billig
Fazit: Der preiswerte Kappa LH 200 überrascht im Test mit einer durchweg positiven Vorstellung. Gerade seine enorme Erweiterbarkeit lässt ihn flexibel nutzen. Sowohl für die Tagestour als auch für das verlängerte Wochenende.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Mototrend, www.mototrend.ch
Preis: 119,90 Euro (UVP)
Volumen: 15 bis 20 Liter
Gewicht: 1,92 kg
Ausstattung: abnehmbares Kartenfach, aufstellbares Navifach, zwei Außenfächer, Regencape, Halteplatte abtrennbar und dank eigenem Kartenfach auch solo nutzbar, Umhängegurt
Positiv: sehr dickes, stabiles und wasserabweisendes Material, sauber ins Design eingearbeitete Reflektoren; sehr kräftige Magneten, Unterbringung von Karten und Navi-Geräten möglich, sogar separat auf der Halteplatte
Negativ: Hauptfach nicht weiter unterteilt, Reißverschlüsse nur provisorisch verschließbar, Smartphone lässt sich weder zur Aufbewahrung noch zur Navigation sinnvoll unterbringen
Fazit: Der Richa Space Tankbag überzeugt mit einigen durchdachten Features wie dem Kartenfach in der Halteplatte. Er eignet sich insbesondere für diejenigen, die ein üblich dimensioniertes Navi nutzen wollen. Anderen nimmt das aufstellbare Navifach hingegen eher Platz weg.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Polo, www.polo-motorrad.de
Preis: 79,99 Euro (UVP), 69,99 Euro (aktuell günstigster Preis)
Volumen: 18 Liter
Gewicht: 1,25 kg
Ausstattung: Brillenfach, verstellbare Trennwände, Handytaschen, integriertes Kartenfach, drei Außenfächer, Aufnahme für Navi-Halterung, separate Regenhaube
Positiv: weich ausgekleidete Tasche fürs Smartphone mit eigenem Kabeldurchlass, Fach für die (Sonnen-)Brille, zwei per Klett verstellbare Trennwände im Hauptfach, die zwei Reißverschlüsse des Hauptfachs können per Druckknopf gesichert werden
Negativ: Brillenfach fest, Kartenfach recht klein, bei sportlicher Körperhaltung liegt Oberkörper auf harter Kante der Innentrennwände
Fazit: Insgesamt eine gute Vorstellung des QBag Tankrucksack 04. Dass er mit 82 Punkten zwar nicht schlecht, aber doch schlechter als andere abschneidet, liegt nicht zuletzt am Fehlen einer Volumenerweiterung. Für ihn sprechen der günstige Kaufpreis und die flexiblen Innenwände.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Shark Helme, www.shark-helme.info
Preis: 99,99 Euro (UVP)/89,90 Euro (aktuell günstigster Preis) plus 16,90 Euro für Magnetbefestigung
Volumen: 13 bis 17 Liter
Gewicht: 1,14 kg
Ausstattung: wasserdichte, herausnehmbare Innentasche, zwei Außenfächer, Volumenerweiterung, Verzurrmöglichkeit mit anderen Bagster Modulo-Taschen, Rucksackgurte
Positiv: kompakte Ausführung, schnittiges Design, Verbindungsmöglichkeit mit anderen Bagster Modulo-Taschen, wasserdichte, entnehmbare Innentasche
Negativ: konstruktionsseitig eher ein Rucksack mit Magneten als ein Magnet-Tankrucksack, hoher Aufwand bei Erstverwendung: Seitenwände müssen eingeschoben werden
Fazit: Der Bagster Modulo Tank XSR090 ist ein durchdachter, erweiterbarer Tankrucksack. Mit seinem kleinen Volumen eignet er sich nicht als Gepäcktasche für den großen Camping-Ausflug, dafür aber bestens für den Strand- oder Stadtbesuch.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Modeka, www.modeka.de
Preis: 74,90 Euro (UVP), 69,90 Euro (aktuell günstigster Preis)
Volumen: bis 26 Liter
Gewicht: 1,08 kg
Ausstattung: Kartentasche, separates Navifach, zwei Außenfächer, Regenhaube, Volumenerweiterung, Rucksackgurte
Positiv: Rundum-Reißverschluss ermöglicht jederzeit leichten Zugang zum Gepäck, solides Material; als Rucksack nutzbar, ausreichend große Kartenfächer
Negativ: Regenhülle fehlt (wird aber versprochen), schlechter Wetterschutz, der gesamte Verschluss-Mechanismus inklusive des Rundum-Reißverschlusses erschließt sich nicht
Fazit: Der Modeka Super Bag macht als Rucksack eine gute Figur, als Tankrucksack weniger. Das liegt vor allem an der ungewöhnlichen und umständlichen Gestaltung des Verschlusses. Ansonsten: ausreichend Stauvolumen.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Das erfreuliche Urteil aus diesem Test: Ob auf dem runden Tank einer älteren Suzuki SV 650 oder auf dem modern-kantigen Design der aktuellen Triumph Street Triple RS – alle Testkandidaten folgten dem physikalischen Haftbefehl – selbst auf der Autobahn jenseits der Richtgeschwindigkeit. Überhaupt liefert sich im Testfeld niemand einen großen Fauxpas. Manche innovativen Lösungen laufen aber dem Grundgedanken eines Tankrucksacks entgegen. Neben gut zugänglichen Haupt- und Nebenfächern, strapazierfähigem Material und sinnvollem Regenschutz sollte ausreichend Platz für Smartphone, Portemonnaie, Multi-Tool, Kettenspray und Zahnbürste vorhanden sein. Im besten Fall lässt sich das Volumen erweitern, ohne dass die Bewegungsfreiheit des Fahrers eingeschränkt wird und die Fahrdynamik darunter leidet. Immer noch sehr wichtig: Sichtfenster für Karte oder Navi.
Zwei Tankrucksäcke schaffen ein „sehr gut“, dahinter folgen gleich fünf Testteilnehmer punktgleich auf dem dritten Platz. Insgesamt kann man beinahe dem gesamten Teilnehmerfeld Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit attestieren, auch beim Thema Haftung und Fahrstabilität zeigten sich alle Teilnehmer vertrauenswürdig. Insofern taugen alle getesteten Tankrucksäcke für den kleinen oder großen Ausflug. Unterschiede liegen vor allem bei der Zugänglichkeit der Fächer und der Ausstattung vor, gerade was den Nässeschutz betrifft. Kauftipp ist der Kappa LH 200 – der günstigste Tankrucksack im Test kostet mit knapp 50 Euro lediglich ein Drittel des Testsiegers von Vanucci.
Tobias Beyl (30): Ein Kartenfach brauche ich nicht. Für die sportliche Tour fällt meine Wahl daher auf den gut verarbeiteten Oxford M15R.
1. Oxford M15R
2. Givi XS312
Letzter: Modeka Super Bag
Roman Kirschbauer (31): Mit ultraflexiblem Stauvolumen, stabilem Aufbau und wenig Schnickschnack kommt bei mir der Kappa auf den Tank.
1. Kappa LH 200
2. Vanucci VS03 Sportivo
Letzter: Modeka Super Bag
Magnet-Tankrucksäcke
Die Befestigung eines Tankrucksacks mittels integrierter Magnete geht in der Regel schnell und unkompliziert, setzt allerdings einen Stahlblechtank voraus. Immer weniger Motorräder werden jedoch mit einem solchen ausgeliefert, der Großteil der Bikes besitzt derzeit einen Tank aus Kunststoff. Für diese eignen sich Magnet-Tankrucksäcke nicht. Im Test kam unter anderem die Triumph Street Triple RS zum Einsatz, die ebenso einen Metalltank hat wie viele Bestandsmotorräder. Ein Nachteil von Magneten: Durch die direkte und starke Haftung können unschöne Kratzer entstehen.
Gurt-Verzurrsysteme
Die Befestigung eines Tankrucksacks mithilfe von Verzurrgurten ist quasi die Universallösung: Das Material des Tanks spielt keine Rolle, einzige Voraussetzung ist irgendeine Möglichkeit, die Gurte sicher und flatterfrei am Bike zu befestigen. In der Regel geschieht dies durch eine Schlaufe um ein Rahmenrohr oder einen Ausleger, das andere Ende des Gurtes wird dann an der dafür vorgesehenen Halterung am Tankrucksack eingeklinkt. Probleme gibt es, wenn sich am Rahmen kein Befestigungspunkt findet, wie dies bei vollverkleideten Maschinen der Fall sein kann.
Tankring
Schnellverschlusssysteme benötigen weder einen Stahlblechtank noch Befestigungsmöglichkeiten für Gurte am Motorrad. Je nach Anbieter hören diese Tankring-Systeme auf unterschiedliche Namen wie Quick Lock, Lock-It oder Tanklock. Für den Befestigungsring, der fest am Tankstutzen montiert wird, werden zusätzlich zum eigentlichen Tankrucksack rund 50 Euro fällig. Als Gegenwert lässt sich der Tankrucksack dann im Alltag bequem und ohne Kratzergefahr an- und abflanschen. Ein Nachteil ist die meist nur geringe Größe bzw. das kleine Gepäckvolumen der Produkte.
1. Welches System? Drei Befestigungsarten stehen zur Wahl: mit Magneten, Verzurrgurten oder mittels Tankring. Fast wichtiger als das System ist allerdings die Passform: Motorradtanks bauen mal schmal, mal breit, manche geben sich sehr lang und abgerundet, andere breit und kantig. Der ideale Tankrucksack ist der, welcher sich am sichersten auf dem Motorrad befestigen lässt – und viel Stauraum bietet.
2. Wie viel Volumen? Zehn Liter: Zierliche Tankrucksäcke sind hübsch, fassen aber nur die wichtigsten Utensilien. Sie passen prima zu sportlichen Motorrädern, wenn man in Lederkombi ohne Taschen unterwegs sein möchte. Zehn bis 20 Liter: gute Allrounder für kürzere bis mittellange Ausflüge. Sie fassen eine Notration Nahrung und Getränke, bieten meist ein Karten- oder Navifach und schlucken außerdem Kettenspray und Regenkombi. Auch für kleinere Einkäufe sind sie die beste Wahl. Mehr als 20 Liter: Diese Tankrucksäcke bauen meist recht hoch, können damit Sicht und Bewegungsfreiraum einschränken. Bei der reinen Attacke auf der Landstraße sind sie fehl am Platz, sie empfehlen sich aber für lange Touren, bei denen viel Gepäck benötigt wird.
3. Was einpacken? In den Tankrucksack gehören vor allem Dinge, an die man bei einem kurzen Stopp schnell herankommen muss: Geldbeutel, Papiere, Handy, Landkarte, Kamera, Trinkflasche, Regenschutz, Visierreiniger etc. Schlafsack und Gaskocher sind woanders besser untergebracht.
4. Wie verstauen? Grundregel: schwere Stücke nach unten, leichte nach oben. Tipp: elektronische Geräte am besten zwischen polsternden Teilen wie Regenkombi oder Pulli vibrationsgeschützt lagern. Sinnvoll sind mehrere Außenfächer und ein eigenes Fach für Smartphone, Schlüssel und Geldbeutel. Von Vorteil ist ein unterteilbares Innenfach.
5. Diebstahlschutz? Auch wenn viele Reißverschlüsse mit einem Schloss gesichert werden können: Der Tankrucksack lässt sich als Ganzes meist unkompliziert vom Bike entfernen. Das sollte man daher am besten auch immer tun. Marktübliche Diebstahlsicherungen sind nur für Tankstopps und Kaffeepausen gedacht, wenn das Bike im Sichtfeld bleibt.
Wir fällen Urteile erst, wenn wir uns sicher sind. Und sicher können wir uns erst sein, wenn jeder Tankrucksack das harte Testprozedere durchlaufen hat.
Einen Tankrucksack zu testen bedeutet nicht nur, ihn einmal auf das Motorrad zu heften und zu schauen, was so reinpasst. Das folgende umfangreiche Testprozedere haben alle Testkandidaten zweimal mit zwei verschiedenen Testredakteuren durchlaufen: Zunächst wurde geprüft, ob die vom Hersteller versprochenen Features tatsächlich vorhanden sind und ihren Zweck erfüllen. Dabei haben wir sogleich die Qualität des Materials, die Verarbeitung der Nähte, die Zugänglichkeit der Haupt- und Nebenfächer (sowohl auf als auch abseits des Motorrads) sowie die Sinnhaftigkeit der Aufteilung getestet. Im Anschluss das Gewicht jedes Tankrucksacks bestimmt.
Auf einer betagteren Suzuki SV 650 und der aktuellen Triumph Street Triple RS haben wir Fahrtests durchgeführt. Unter anderem wurden Dauer und Aufwand der Montage, die Verteilung und die Stärke der verbauten Magneten, die Nutzbarkeit/Sichtbarkeit des Kartenfachs (sofern vorhanden) und die Handhabung der Regenhaube bzw. des Innensacks überprüft und bewertet. Während der Fahrt auf kurvigen Pässen in Südfrankreich und bei Hochgeschwindigkeitstests auf Autobahnen in Deutschland haben wir die Stabilität, Rutschfestigkeit, Flatterneigung, mögliche Sichtbehinderung auf die Instrumente sowie potenzielle Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit/Fahrdynamik geprüft.