Nicht nur das Motorrad selbst, auch das Zubehör für die
Z 750 ist laut Aussage von Kawasaki Deutschland äußerst begehrt. So verließe kaum eine Z 750 den Hof des Vertragshändlers im Originalzustand. Rund 80 Prozent orderten gleich beim Kauf des Naked Bikes eins oder mehrere der vielen Zubehörteile – auch wenn es sich oft nur um Kleinigkeiten handele. »Optische Korrekturen« wie verschiedene Alublenden, Sitzbankabdeckungen für den Soziusplatz oder geradezu winzig anmutende Miniblinker gehören ebenso zum von Kawasaki angebotenen Zubehörprogramm wie funktionelle Produkte à la schützende Verkleidungsscheibe, weit ausladende Spiegel für bessere Rücksicht oder modellspezifische Tankpads gegen unerwünschte Kratzer im Spritbehälter.
Reisetaugliches Zubehör ist dagegen eher rar, da seit diesem Jahr das Schwestermodell Z 750 S mit Halbschale angeboten wird, wofür sich die Tourenklientel meist von vornherein entscheidet. Die S bietet üppigen Windschutz, eine durchgängige Sitzbank und Unterbringungsmöglichkeiten fürs Gepäck. Für diesen Motorradtyp gibt es sogar ein Topcase samt dazugehörigem Träger im
Original-Zubehörprogramm.
Im Gegensatz dazu bietet Kawasaki für die Nackte weder ein Original-Trägersystem für den Anbau von Koffern oder Topcase noch einen passgenauen Tankrucksack an. Der Universaltank-
rucksack mit Magnethalterung ist zwar hervorragend verarbeitet, für den buckligen Z 750-Tank jedoch wenig geeignet, da er im
hinteren Bereich quasi in der Luft hängt. Ein weiterer Nachteil zu großer Tankrucksäcke – und das betrifft grundsätzlich alle Motorradmodelle – ist bei voller Beladung und entsprechend hohem Aufbau des Gepäckstücks die eingeschränkte Sicht auf die Instrumente. Auch in diesem Punkt ist das Kawasaki-Modell nur
eingeschränkt empfehlswert. Wie’s besser funktioniert, zeigt ein
Produkt der Firma Held im Kasten »Fremdanbieter« auf Seite 82. Dort präsentiert MOTORRAD außerdem weiteres sinnvolles Zu-
behör für die beliebte Kawasaki. Wer dann immer noch nicht das Passende gefunden hat, kann in den verschiedenen Internetforen, beispielsweise www.z750forum.de, Rat suchen.
Sturzpads
Sturzpads
Preis: 151,03 Euro
Montage: Die massiven Sturzpads im Fachjargon Mushrooms genannt sind in wenigen Minuten montiert. Auf der rechten Seite muss dazu lediglich die obere Motorhalteschraube (14er-Nuss) gegen eine mitgelieferte Inbusschraube getauscht werden. Auf der linken
Seite wird außerdem der Hupenhalter gegen
ein Blechteil getauscht.
Funktion: Die beiden passgenauen Mushrooms fügen sich sauber ins Gesamtbild ein und lassen sich zum parallelen Ausrichten
um wenige Grad verdrehen. Beim einen oder anderen Umfaller mögen sie durchaus den
Motor schützen, ein Allheilmittel gegen Sturzschäden sind sie sicher nicht.
Fremdanbieter
Fremdanbieter
Die Tatsache, dass die Z 750 mit der ein Jahr früher
erschienenen Z 1000 nahezu baugleich ist, macht
sie für Zubehöranbieter noch attraktiver entsprechend groß ist das Angebot.
Ob klassische, unverkleidete Motorräder auf ewig nackt bleiben
sollen, da scheiden sich die Geister. Tatsache jedenfalls ist, dass
es etliche Anbieter gibt, die den Wunsch nach Verschalung befriedigen können eine Nachfrage ist also offensichtlich vorhanden.
So bietet beispielsweise die Firma Fechter, Telefon 07023/95230, für die Z 750 eine in kaum fünf Minuten angebaute zweiteilige Kühlerverkleidung zum Preis von 169 Euro (lackiert) an. Manch
einer findet die beiden Bäckchen allerdings etwas wulstig. Wesentlich aufwendiger zu montieren ist der aus zwei Teilen zusammengesetzte Verkleidungskiel für 245 Euro. Schrauber benötigen für den Anbau mit Hilfe mehrerer Blechbiegeteile und einer nicht ganz klaren Montageanleitung (die Bilder sind schlecht zu erkennen) rund 30 Minuten. Passform und Verarbeitung des lackierten Kiels sind tadellos.
Das vielleicht größte Manko der Z 750, die fehlende Unterbringungsmöglichkeit für Gepäck, kann unter anderem die Firma Hepco & Becker, Telefon 06334/92160, beheben. Deren Gepäckträger kostet 236 Euro und besteht aus einem Topcaseträger und zwei über eine Querstrebe verbundenen Seitenteilen. Die Montage ist sehr aufwendig, da das halbe Heck zerlegt und die Verkleidung durchbohrt werden muss. Zudem verlangt die nicht idiotensichere Montageanleitung viel sachkundige Eigeninterpretation. Unter drei Stunden
lässt sich der Anbau kaum erledigen. Trotz der bei Gepäckträgern
fast schon üblichen leichten Verspannnung
bei der Montage gehen die Passform wie auch die Stabilität in Ordnung. Außerdem schränkt der Anbau des Junior-30-Liter-Koffersatzes (325 Euro) sowie des
40-Liter-Journey-Topcases (127 Euro) den Sitzkomfort des Sozius nicht merklich ein. Insgesamt also eine gute Lösung für Reise-Fans.
Als Ergänzung oder nur für den Tagesausflug eignet sich der kleine Scotty-Tankrucksack von Held, Telefon 08321/66460, für 79,95 Euro. Zwar fasst er maximal nur 17 Liter, dafür hält er
dank seiner Magnete und der kurzen Form hervorragend auf dem Z 750-Tank und gewährt jederzeit freien Blick auf die Instrumente.
Ebenfalls eine Empfehlung für Langstreckenfahrer ist die zweiteilige Sitzbank von Corbin, Telefon 0671/888880. Für den Fahrer ist die Sitzgelegenheit wesentlich komfortabler ausgeformt und angenehmer gepolstert als das Original. Auch für Mitfahrer erhöht sich der Komfort
spürbar. Einziges Manko: der happige Preis. Der Fahrersitz kostet 339,95 Euro, das Soziuspolster 259,95 Euro.
Eines der am wenigsten ästhetisch
empfundenen Bauteile der Z 750 ist der schwülstige Kennzeichenhalter. Hier bieten gleich mehrere Hersteller wesentlich attraktivere Alternativen an. Einer davon
ist die Firma Fechter, deren Produkt (Foto rechts) mit 125 Euro zu Buche schlägt.
Wer häufig mit Sozius auf Tour geht und Klagen über extrem abgewinkelte Beine hört, sollte den Kauf der ab Mai erhältlichen Soziusrastenverlängerungen (139 Euro) von JF Motorsport, Telefon 06002/910391, erwägen. MOTORRAD konnte einen Prototyp testen mit dem Ergebnis, dass der Kniewinkel nach
dem Anbau der gut 17 Zentimeter langen Alu-Frästeile wesentlich größer ist.