Adventure-Motorradhelme im Test: Integral- und Klapphelme für Endurofahrer

Adventure-Motorradhelme im Test
:
Integral- und Klapphelme für Reiseenduro-Fahrer

Adventure-Motorradhelm © Jörg Künstle 9 Bilder

Wir haben 12 Adventure-Motorradhelme beziehungsweise Motorrad-Endurohelme getestet, darunter 3 Adventure-Klapphelme. Für alle, die sowohl auf der Autobahn und Landstraße als auch im Gelände eine möglichst abenteuerlich-gute Figur abgeben möchten.

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Ob kurvige Landstraße oder staubiger Schotterweg – wer mit seiner Reiseenduro gern beides erlebt, braucht einen Helm, der beides mitmacht: einen Adventure-Helm, der Komfort und Abenteuerlust unter eine Haube bringt.

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Produkttest

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Motorrad-Adventure-Helme sollen 2 Welten vereinen

  • Straßentauglichkeit: Komfort, geringes Windgeräusch, integrierte Sonnenblende, Pinlock-Visier, Vorbereitung für Kommunikationssysteme.
  • Geländetauglichkeit: Geringes Gewicht, hohe Belüftung, großes Sichtfeld für MX-Brillen.

Problem: Diese Anforderungen widersprechen sich oft – was zu Kompromissen bei Aerodynamik, Lautstärke und Gewicht führt.

Technik-Check: Adventure-Helme im Windkanal klar unterlegen

  • Große Helmschirme stören bei höheren Geschwindigkeiten (z. B. auf der Autobahn).
  • Cross-typische Kinnteile erzeugen mehr Lärm.
  • Klapphelme sind besonders schwer (300–500 g mehr als reine Offroad-Modelle).

Trotz technischer Schwächen: Warum sie so beliebt sind

  • Optik & Lifestyle: Adventure-Helme sind Teil des typischen "Adventure-Bike"-Looks (z. B. BMW GS mit Alukoffern, Sturzbügeln, Zusatzscheinwerfern).
  • Sichtfeld & Belüftung: Vorteile bei niedrigem Tempo, z. B. auf engen Landstraßen oder im Sommer.

Zwei Helm-Designphilosophien im Test

Straßenbasierte Konstruktionen (z. B. HJC RPHA 60, viele Klapphelme):

  • Leiser, gut ausgestattet, weniger offroad-tauglich.
  • Meist einfach zum "Straßenhelm" umrüstbar.

Offroad-orientierte Modelle (z. B. Nishua, LEATT, Scorpion):

  • Leichter, besser belüftet, dafür lauter und zugiger.
  • Kaum Komfortfeatures – Konzentration auf Geländetauglichkeit.

Sicherheitsnormen

  • Getestet nach ECE-R 22.06 – strenger als die alte 22.05.
  • In Deutschland keine Pflicht zu ECE-Helmen, aber Versicherung & Gerichte sehen das anders.
  • Im EU-Ausland (z. B. Italien, Frankreich) drohen Strafen ohne ECE-konformen Helm.
  • Zubehör wie Action-Cams kann zur Aberkennung der Zulassung führen, da es den geprüften Originalzustand verändert.

Fazit

Ja, was denn nun? Kein einziger Ausreißer, alle Testkandidaten "gut" oder sogar "sehr gut" – das mag auf den ersten Blick irritieren und die Kaufentscheidung nicht einfacher machen. Der geneigte Leser kommt diesmal nicht umhin, seine Ansprüche vorab klar zu definieren (nur Straßen- oder auch Geländebetrieb? Sonnenblende ja oder nein? Integral- oder Klapphelm?) und die Datenkästen genau zu studieren. Wie immer am wichtigsten: die ganz persönliche Anprobe!

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