Wer kennt ihn nicht, diesen inneren Schweinehund. Im Spätherbst, wenn alles in grauer Lethargie zu erstarren scheint, können sich viele Motorradfahrer gerade noch so zum Einmotten ihrer Maschine aufraffen, doch die Schutzkleidung fristet nach der letzten Ausfahrt ein eher tristes Dasein. Übersät von toten Insekten, überzogen mit einer dicken Schicht Straßenstaub und mit Schweißrändern im müffelnden Futter.
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So schlimm ist es bei Ihnen hoffentlich nicht, dennoch höchste Zeit, dem Schweinehund den Kampf anzusagen. Denn die Pflege der Ausrüstung ist erstens wichtig, um optimalen Schutz gewährleisten zu können, und zweitens auch gar nicht so kompliziert, wie man oft denkt. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Leder und Textil, zwischen Jeans und Hartplastik. Wie Sie für Ihre Ausstattung optimal gerüstet sind und wie Sie ihre Ausrüstung am besten pflegen, zeigen wir Ihnen auf den folgenden Seiten. Außerdem finden Sie Tipps zur Reparatur, wenn es mit der simplen Pflege nicht getan sein sollte. Und falls es bei Ihnen Zeit für etwas Neues sein sollte, finden Sie auch gleich noch die MOTORRAD-Testsieger der jeweiligen Kategorie.
Leder
Noch immer gilt: Wenn es um den bestmöglichen Schutz beim Sturz auf Asphalt geht, hat Leder die Nase gegenüber Textilfasern vorn. Denn wo dort schnell große Löcher im Gewebe klaffen, überzeugt Leder mit besserer Abriebqualität. In Sachen Alltagstauglichkeit hingegen muss man im Lederanzug meist Abstriche machen, gerade Regenschauer setzen dem Material zu, insbesondere beim häufig verwendeten Rindsleder. Weniger empfindlich sind Känguru- sowie das nur an einzelnen Stellen verwendete Rochenleder, doch sämtliche Lederarten brauchen regelmäßig Zuwendung. Schließlich handelt es sich um ein Naturprodukt, und selbst gegerbt, beschichtet und lackiert sind Tierhäute auf eine intensive Pflege angewiesen.
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Held Slade.
Lederreinigung und -pflege
Wenigstens einmal im Jahr geht es dem Leder richtig an den Kragen, noch besser ist es aber, wenn man sich nach jeder Regenfahrt und auch nach Etappen an heißen Sommertagen ums frische Finish kümmert.
1. Reinigung: Lederkluft einfach leicht befeuchten, anschließend lässt sich der Oberflächenschmutz ziemlich easy mit einem Schwamm oder einer weichen Bürste entfernen. Um den richtigen Dreck abzuwaschen, nimmt man am besten spezielle Lederseifen, alternativ tut es aber auch eine Lauge aus Duschgel und/oder Neutralseife. Mit kreisenden Bewegungen lassen sich besonders effektiv Schmutz und Fett aus der strukturierten Lederoberfläche lösen. Mit einem nassen Lappen wird der gelöste Schmutz entfernt. Für Rauleder verwendet man spezielle Bürsten, die es in Drogerien oder Schuhläden gibt.
2. Trocknen: Wie bei der Körperpflege folgt auf die Reinigung das Abtrocknen, auch hier am besten mit einem weichen Handtuch. Idealerweise trocknet Ihre Lederkombi bei Zimmertemperatur nach, auf keinen Fall darf sie über der Heizung oder in der prallen Sonne hängen.
3. Pflege: Nach der Reinigung massiert man ein spezielles Lederpflege-Öl in das noch leicht feuchte Leder. Fett eignet sich hierfür nicht, nutzen Sie dieses nur vor längeren Touren, um Ihre Kombi besser vor Nässe zu schützen. Grundsätzlich vermeiden sollten Sie alle organischen Öle und Fette, denn diese werden ranzig und fangen an zu stinken. Ebenfalls tabu sind lösungsmittelhaltige und damit stark fettlösende Reiniger.
Reparatur von Leder
Während die Pflege zwar aufwendig, aber machbar ist, gestaltet sich die Reparatur von Leder meist schwierig.
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Nach der Reinigung muss das Leder gefettet werden. Nutzen Sie dazu Lederöl.
Aufgeklebte Flicken halten nicht lange, und beim Versuch, das Leder selbst zu nähen, kapituliert die heimische Nähmaschine. Außerdem lassen sich selbst optisch kleine Schäden nur mit relativ großem Aufwand instand setzen, weil die Kombi dazu teilweise zerlegt werden muss. Daher ist der Gang zum Profi meist der beste Weg, Lederspezialisten wie Alne oder Schwabenleder bieten eine fachmännische Reparatur an.
Textil
Der praktisch veranlagte Motorradfahrer trägt längst nicht mehr nur gegerbte Tierhäute in Form enger Ein- oder Zweiteiler, für viele Einsatzzwecke haben sich synthetische Textilanzüge längst als die bessere, weil alltagstauglichere Wahl hervorgetan.
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Rukka Realer.
Leder besitzt zwar bessere Abriebqualitäten als das bei Hitze schmelzende Textilgewebe, doch unter dem Aspekt aktive Sicherheit hat Textil die Nase vorn. Stretcheinsätze, Belüftungszonen, Klimamembranen – Textilanzüge machen sowohl an nasskalten wie auch an sonnig-heißen Tagen eine gute Figur. Ein weiterer Pluspunkt: Die Polyamidfasern sind im Gegensatz zu Leder kein Naturprodukt, daher gestaltet sich die Pflege weit weniger kompliziert. Dennoch sollten Sie diese auch bei den Kunstfaser-Anzügen nicht vernachlässigen.
Pflege von Textilfasern
Eins vorweg: Die Waschmaschine tut der Klimamembran nicht weh! Diese häufige Angst von Motorradfahrern um die im Textilanzug integrierte Schutzfolie ist völlig unbegründet, nur Weichspüler dürfen auf keinen Fall verwendet werden.
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Imprägnierspray hilft zwar auch, meist ist aber das Auffrischen der Herstellerimprägnierung der bessere Weg.
Schmutzige oder gar müffelnde Textilkombis können also ruhigen Gewissens in die Waschmaschine wandern. Es gibt inzwischen eine bunte Auswahl an verschieden teuren Funktionswaschmitteln, doch ein profanes Feinwaschmittel tut es meist auch. Die üblichen Angaben zur Waschtemperatur finden sich auf dem Pflegeetikett, ein zusätzlicher Spülgang schwemmt alle Reste sauber raus. Die Protektoren gehören übrigens nicht in die Waschmaschine. Besonders die aufgeschäumten Polster-Einsätze könnten sich mit Wasser vollsaugen, auf Dauer ist dann auch die Schutzwirkung dahin. Ist die Textilkombi nur oberflächlich verschmutzt, empfiehlt sich wie beim Leder eine Handwäsche mit reichlich Wasser, Neutralseife und einem Schwamm oder einer Bürste. Achten Sie auch bei der Handwäsche darauf, mit reichlich Wasser nachzuspülen, da Waschmittelrückstände die Funktion der Membran beeinträchtigen. Anschließend wie normale Wäsche trocknen lassen, im Prinzip kann man auch da nix falsch machen. Ein Trick, um die vom Hersteller aufgebrachte Imprägnierung wieder aufzufrischen: Das Pflegeetikett verrät, ob man den Anzug bügeln oder in den Trockner werfen darf. Bügeln auf niedriger Stufe oder 20 Minuten im Wäschetrockner bringen den berühmten Abperleffekt zurück. Handelsübliche Imprägnierer werden nur dann aufgesprüht, wenn die ursprüngliche Behandlung nicht mehr ausreichend ist.
Reparatur der Textilkombi
Kunstfasergewebe lässt sich einfach reparieren. Nähen gelingt ähnlich problemlos wie bei normaler Oberbekleidung. Schwieriger wird es, wenn die Klimamembran ein Loch hat – oder beim Nähen des Textilgewebes zwangsläufig durchlöchert werden muss. Absolute Wasserdichtigkeit ist dann nämlich nicht mehr gewährleistet. Dauerhaft hilft hier nur der Gang zum Hersteller. Für eine schnelle, aber nur vorübergehende Lösung kann die Membran mit speziellen Reparatursets auch unterwegs wieder abgedichtet werden. Vor dem Einbau der Protektoren können auch diese kurz untersucht werden: Fallen schadhafte Teile wie rissige oder poröse Oberflächen auf? Weg damit, im Regelfall lässt sich über den Hersteller ein neues Protektorenset für überschaubares Geld (50 bis 70 Euro) beziehen.
Jeans und Co.
Mit der bequemen Buxe aufs Bike? Na und, Denim ist schon lange auf dem Motorrad angekommen, und die Auswahl an Biker-Jeans ist inzwischen enorm.
Rokker, SYSTEM
Rokkertech Slim Stretch, John Doe Motoshirt.
Bei diesen verstärken Aramid-Einsätze das Baumwollgewebe, oder das Gewebe wird direkt einlagig aus sogenannten Ultra High Molecular Weight Polyethylene – kurz: UHMWPE-Fasern mit Baumwollummantelungen – gewebt. Beide Varianten haben gegenüber dem in Textilbekleidung verwendeten Polyamid in Sachen Hitzebeständigkeit Vorteile, denn die herkömmlichen Kunststofffasern schmelzen bereits bei 200° C, und das will keiner auf seiner Haut spüren. Das Baumwollgewebe hingegen verflockt ähnlich wie verbrennendes Papier, während das Aramidgewebe, je nach Hersteller auch als Kevlar bezeichnet und mit einer hohen Abriebfestigkeit ausgestattet, den Fahrer und seine Haut auch dann noch schützt, wenn sich der eigentliche Jeansstoff verflüchtigt hat. Und wie sieht es mit der Pflege aus? Völlig unkompliziert. Wie auch bei Textilanzügen sollten Protektoren zwar zuvor entnommen werden, dann können die Klamotten aber einfach in der heimischen Waschmaschine gewaschen werden. In Sachen Temperatur achten Sie hier wie immer auf die Angaben im Pflegeetikett.Bei der Reparatur gilt allerdings: Obacht, keine Experimente! Risse oder Löcher sollten nur mit hochwertigen Garnen vernäht oder gestopft werden.
Funktionswäsche
Ein paar Worte zum Untendrunter: Weder das Lieblings-T-Shirt im Sommer noch der Strickpullover im Herbst und Winter eignen sich als Unterwäsche für die Leder- oder Textilkombi.
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Vanucci Seamless.
Nicht nur die Passform der Motorradklamotten leidet darunter, auch die Atmungsaktivität wird gehemmt – durchgeschwitzte Klamotten sind die Folge. Nun lässt sich Schwitzen naturgemäß nicht vermeiden, schließlich reguliert der Körper damit seine Temperatur. Gerade deshalb sollten direkt auf der Haut nur spezielle Funktionsstoffe getragen werden, durch die der Schweiß verdunsten und somit durch die atmungsaktive Klimamembran der Kombi entweichen kann. Da die Funktionswäsche im Sommer dennoch feucht wird, sollten Sie die Unterbekleidung nach jeder Fahrt trocknen, was bei den leichten Funktionsmaterialien meist sehr flott geht.Doch was tun, wenn die Funktionswäsche anfängt zu müffeln? Es spricht absolut nichts dagegen, Funktionsbekleidung in der Waschmaschine zu waschen. Achten Sie aber unbedingt darauf, sie getrennt von anderen Textilien zu reinigen und keinen Weichspüler zu verwenden. Beides schadet den feinen Zwischenräumen im Funktionsgewebe. Im Normalfall wäscht man Funktionsbekleidung auf links gedreht, meist bei 30° C im Schonwaschgang und unbedingt mit flüssigem Waschmittel oder speziellem Funktionswaschmittel. Ein zusätzlicher Spülgang stellt anschließend sicher, dass die Atmungsaktivität nach dem Trocknen – achten Sie hierzu auf die Hinweise im Pflegeetikett – gegeben ist.
Sollte die Funktion irgendwann nachlassen, finden Sie im Handel spezielle Imprägniermittel für Funktionsunterwäsche. Damit können Sie Atmungsaktivität und Wasserundurchlässigkeit wieder auffrischen.
Helme
Eine nach Schweiß stinkende Mütze ist die unweigerliche Folge, wenn man nicht immer mit Sturmhaube fährt. Weder Waschmaschine noch Badewanne taugen dann aber für die Reinigung, denn so würde nur Schweiß- gegen Schimmelgeruch getauscht.
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Nolan N87.
Reinigen Sie Ihren Helm besser wie folgt: Für die Helmschale eignen sich ein Schwamm und Wasser mit Spülmittel, das aber nicht in die Lüftungsschlitze gelangen soll. Das Visier sollten Sie nur mit sanften Reinigern und weichen Tüchern säubern. Verwenden Sie durchnässtes Küchenpapier zum Einweichen, ganz hartnäckiger Schmutz lässt sich mit einem Nylonstrumpf abschleifen. Im Regelfall hat inzwischen jeder noch so günstige Helm ein herausnehmbares Polster: Rein in den Helmbeutel und in der Waschmaschine im Schonwaschgang waschen! Unter der Saison und auf Reisen sind desinfizierende Helmpolsterreiniger eine schnelle Hilfe.
Reparatur: Helmreparatur? Nach einem Unfall auf keinen Fall! Denn Schäden sind meist nicht sichtbar, die Schutzfunktion aber hinüber. Visiere sind hingegen Verschleißartikel und ein Wechsel problemlos wie günstig möglich (ca. 20 Euro).
Protektoren
Grundsätzlich sollten Sie bereits beim Kauf darauf achten, spätestens aber jetzt, wenn Sie sich um die Kleidungspflege kümmern: Sind überhaupt an allen wichtigen Stellen Protektoren verbaut?
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Alpinestars Nucleon KR-1.
Aufpolsterungen an Rücken oder Hüfte nutzen nur wenig, achten Sie stattdessen auf spezielle Protektoren, die auch als solche zertifiziert sind. Sie erkennen dies an einem Aufdruck in Form von EN 1621-1:2012 bei Gelenkprotektoren sowie EN 1621-2:2012 bei Rückenprotektoren. Doch auch die besten Protektoren nutzen nur wenig, wenn sie schlecht sitzen. Achten Sie auf einen körpernahen Sitz; an Ellbogen, Schulter und Knie sollte der Protektor das Gelenk gut umschließen. Denn während Leder, Textil oder auch Denim zwar vor Schürfverletzungen schützen, sind gegen Knochenbrüche nur gut sitzende Protektoren wirksam.
Falls Sie Schäden an Ihren Protektoren bemerken, sollten Sie die betroffenen Teile komplett ersetzen. Brustprotektoren sind bisher noch recht selten, eine aktuelle Entwicklung sind sogenannte Motorrad-Airbags (siehe MOTORRAD-Ausgabe 4/2018).
Handschuhe
Der Mensch schwitzt, bekanntermaßen auch an den Gliedmaßen. Dazu gehören nicht nur die Füße (siehe unten), sondern eben auch die Hände.
Fotolabor
Held Secret Dry.
Unter dem aggressiven Hautschweiß leiden vor allem ungefütterte Lederhandschuhe. Daher sollten Sie diese regelmäßig reinigen, ähnlich wie eine Lederkombi: In lauwarmem Wasser und mit Seife oder einem speziellen Lederreiniger waschen Sie die Handschuhe, spülen Sie sie anschließend mehrmals ab. Während des Trockenvorgangs an der Luft ziehen Sie den Handschuh an und formen eine Faust, erst nach dem Trocknen kneten Sie den angezogenen Lederhandschuh weich und behandeln ihn mit Lederöl.
Bei Textilhandschuhen lässt sich der Reinigungsprozess etwas abkürzen, indem nur der Futterstoff gewaschen wird. Wie Textilkombis verwenden Sie ein mildes Feinwaschmittel und reichlich Wasser. Und wie die ledernen Pendants lassen Sie auch Ihren Textilhandschuh abseits von Heizung, Sonne und Trockner einfach an der Luft trocknen.
Stiefel
Ob sie nun stinken oder nicht, alle Motorradstiefel sollten regelmäßig gereinigt werden. Schließlich bekommen vor allem sie Schweiß, Spritzwasser, Schmutz und selbst Ölspritzer oder Kettenfett ab.
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Daytona Trans Open GTX.
Äußerliche Verschmutzungen beseitigen Sie am besten mit lauwarmem Wasser und einer Bürste. Anschließend empfiehlt sich je nach Material ein Lederpflegemittel oder eine Imprägnierung, achten Sie hierzu auf die Herstellerhinweise. Die Innensohle können Sie meist problemlos herausnehmen, ausschütteln und auslüften. Vermeiden Sie Wasser im Inneren des Schuhs, schütteln oder saugen Sie das Innere besser aus. Beim Trocknen vermeiden Sie direkte Wärmestrahler, spezielle Schuhtrockner können Sie hingegen verwenden. Bei den meisten Sportstiefeln können Sie die Schleifer am Vorderfuß einfach austauschen, sollten diese abgeschliffen sein. Ersatz erhalten Sie im Fachhandel. Sollte hingegen eine Membran beschädigt oder die Sohle abgenutzt sein, bleibt Ihnen nur der Gang zum Spezialisten oder alternativ zum Hersteller.
Lexikon
Aramid bezeichnet eine Nylon-Kunstfaser, die sehr reiß-, scheuer- und hitzefest ist. Sie wird gerne zur Gewebeverstärkung eingesetzt und meist unter Markennamen wie Kevlar geführt.
Außenstoffe müssen hochgradig abrieb- und reißfest sein. Im Motorradbereich kommen dazu verschiedene Lederarten, Textilgewebe sowie Aramidverstärkungen infrage.
Cordura ist ein Markenname für Garn aus geschnittenen und erneut versponnenen Polyamidfasern. Cordura-Gewebe gilt als sehr abrieb- und verschleißfest, schmutzunempfindlich und winddicht.
Denier gibt als Maßeinheit das Gewicht von Textilfasern in Gramm je 9000 Meter Fadenlänge an. Im Motorradbereich üblich sind 500 D bis 1000 D.
Fleece ist ein aufgebürstetes Polyestergewebe, das praktisch keine Feuchtigkeit aufnimmt, leicht und trotzdem voluminös ist. Damit eignet es sich beispielsweise als wärmender Futterstoff am Kragen.
Imprägnierung bezeichnet eine durchtränkende Behandlung eines Stoffs, wodurch dieser wasserabweisend wird.
Innenstoffe sollen vor allem für Tragekomfort und Isolierung sorgen. Sie bestehen meist aus Polyester oder Polyamid.
Karbon/Kohlefaser: Aus dem Kohlefasergewebe werden sehr harte und abriebfeste, in der Form frei gestaltbare Einsätze hergestellt, ähnlich wie Fiberglas aus Glasfasermatten. Es findet bei Helmschalen sowie an sturzgefährdeten Stellen – vor allem an Handschuhen und Kombis – Einsatz.
Klimamembranen sind entweder mikroporöse (Gore-Tex) oder beschichtete Folien (z. B. Sympatex), die Wasserdampfmoleküle durchlassen („atmungsaktiv“), Wassertropfen dagegen abperlen lassen.
Neopren bezeichnet einen wasserdichten Kunstkautschuk, der als Nierengurt, Hals- und Gesichtsschutz Anwendung findet.
Polyamid/Polyester: Polyamid ist eine Kunstfaser, die sehr scheuer- und reißfest ist und nur wenig Wasser aufnimmt. Es wird in der Regel als Außenmaterial verwendet. Polyester ist im Vergleich dazu schwerer, nimmt noch weniger Wasser auf, ist aber auch weniger reißfest. Damit eignet es sich eher als Futter oder Membran.
Scotchlite ist ein reflektierendes Material des Herstellers 3M, das in Logos und als Reflektor an Kombis und Handschuhen verarbeitet wird.