Aktuelle Motorradjeans im Test
Einlagig und mehrlagig im Vergleichstest

Theoretisch sollen Motorradjeans aus hochwertiger Baumwolle und mit hochabriebfesten Fasern das Schlimmste mildern, doch nicht jeder ist davon überzeugt. Wir führen den Crashtest durch – sowohl mit 18 einlagigen Motorradjeans als auch mit 11 mehrlagigen Motorradjeans, von billig bis teuer.

Einlagig und mehrlagig im Vergleichstest
Foto: mps-Fotostudio
In diesem Artikel:
  • Monolayer-Jeans im Test
  • Übersicht Monolayer-Jeans
  • Multilayer-Jeans im Vergleichstest 2021
  • Fazit

Motorradjeans stehen für Komfort und Leichtigkeit. So sind sie vorwiegend im Sommer eine gute Wahl – doch auch eine sichere? Schließlich muss Schutzkleidung schützen und darf sich nicht in Wohlgefallen auflösen. MOTORRAD ließ die Fetzen fliegen und fuhr mit 18 einlagigen Bikerjeans zum Härtetest.

Monolayer-Jeans im Test

Alle Jeans im Monolayer-Test findest Du hier. Für weitere Details einfach auf "Mehr Details" klicken.

Rokker Rokkertech Straight AAA

Testsieger | MOTORRAD-Urteil: sehr gut
Der Testsieger: Rokker Rokkertech Straight AAA.
FazitDie Hitzeempfindlichkeit der verwebten Kunstfasern kann den Stoff bei Auspuffkontakt verformen. Damit wäre die einzige wirkliche Schwäche der Rokker genannt. Der Rest ist grandios, wenn man den Stil der Hose mag.

    Sicherheit

    Drei A stehen im Namen, und AAA findet sich auch auf dem Label. Entsprechend hoch dürften die Erwartungen sein ob der sehr guten Schutzfunktion der Hose. Doch auch die PMJ-Jeans auf Seite 96 spricht von drei A – und enttäuschte uns schwer. Nicht so die Rokkertech Straight AAA: Sie beeindruckt auf ganzer Linie, ohne nennenswerte Beschädigungen beim Abriebtest, mit sehr gutem Schnittschutz und hervorragender Reißfestigkeit. Nur bei Auspuffkontakt kräuselt sie sich.

    einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
    Tobias Beyl
    Verschlossen wird die Hosen mit Knöpfen - deren Abdrücke auf dem Oberstoff sind die einzigen Sturzspuren.

    Passform und Komfort

    Kein Slim-, kein Tapered-Fit, sondern schlicht und wie der Name sagt straight fällt die Passform der Hose aus. Wem das nicht gefällt, findet bei Rokker noch andere AAA-Hosen, zum Teil sogar wasserdichte. Das ist die Rokkertech Straight AAA zwar nicht, trotzdem gefällt sie mit cleanem Look, gutem Schnitt, komfortablen Protektoren und sogar vier erhältlichen Beinlängen von 30 bis 36 Zoll.

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    Produktdetails

    • Anbieter: Rokker, www.eu.therokker company.com
    • Bundweiten: 29–46
    • Preis: 479 Euro
    • Gewicht: 1.050 g
    • Materialien: 14oz Denim-Gewebe aus Baumwolle, Polyethylen, Elastomultiester und Elasthan
    • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)
    • Zertifizierung: EN 17092-2:2020, Klasse AAA
    • Herstellungsland: Portugal
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    Spirit Motors HPPE-/Baum­wolljeans 2.0

    Kauftipp | MOTORRAD-Urteil: sehr gut
    Kauftipp: Spirit Motors HPPE-/Baum­wolljeans 2.0. MOTORRAD-Urteil: sehr gut.
    FazitPreis und Schutzleistung der Spirit-­Motors-Motorradjeans sind hervorragend, die Protektoren allerdings etwas klobig. So ist sie die perfekte Wahl für alle, die auf etwas Komfort, nicht jedoch auf Schutz verzichten können.

      Sicherheit

      Die dritte mit AAA zertifizierte Motorradjeans im Test kommt von Polo und kostet unter 200 Euro. Im Test beweist sie eindrücklich, dass günstig nicht gleich billig sein muss. Denn das Obermaterial zeigt sich schnitt-, reiß- und abriebfest, die mitgelieferten Typ-B-Protektoren an Hüfte und Knie erzielten außerdem im Schlagdämpfungstest die besten Werte.

      einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
      Tobias Beyl
      Die klobigen Protektoren erzeugen sozusagen Sollbruchstellen, wo der Asphalt dann am ärgsten reibt.

      Passform und Komfort

      Während beim Schutz keine Kompromisse gemacht wurden, müssen beim Komfort Einbußen in Kauf genommen werden. Die Protektoren tragen auf, besonders an der Hüfte. Außerdem erschweren sie durch ihre Form und die mäßige Fixierung an der Hüfte das An- und Ausziehen. Ist sie angezogen, gefällt die stretchige Hose aber durchaus.

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      Produktdetails

      • Anbieter: Polo, www.polo-motorrad.com
      • Bundweiten: 30–40
      • Preis: 189,99 Euro
      • Gewicht: 1.100 g
      • Materialien: Denim-Gewebe mit HPPE-Fasern (High Performance Polyethylene) bestehend aus Baumwolle, Polyethylen und Elasthan, Futter aus Baumwolle und Polyester
      • Protektoren: Knie (Typ B, Level 2) und Hüfte (Typ B, Level 2)
      • Zertifizierung: EN 17092-2:2020, Klasse AAA
      • Herstellungsland: Vietnam
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      Modeka Sonic Mono

      Kauftipp | MOTORRAD-Urteil: gut
      Kauftipp: Modeka Sonic Mono. MOTORRAD-Urteil: gut.
      FazitModeka kombiniert bei der erstaunlich günstigen Sonic Mono dünnes, aber robustes Denim mit leichten Protektoren an den Knien und schafft so eine durchweg empfehlenswerte Motorradjeans für Preissensible.

        Sicherheit

        Die leichteste Hose im Test übersteht den Abriebtest ohne gesundheitsgefährdende Blessuren. Wie bei anderen Hosen reibt sich aber auch bei der Sonic Mono das Jeansgewebe auf den Knieprotektoren auf. Die so entstandenen Löcher sind aber verhältnismäßig klein und bedeuten keine Gefahr für die Haut. Der Schnittschutz ist sehr gut, die Reißfestigkeit hingegen nur Mittelmaß. Von Hitze zeigt sich das Denim unbeeindruckt. Hüftprotektoren können selbst nachgerüstet werden, die kleinen Knieprotektoren sind höhenverstellbar, ihre Schlagdämpfungswerte entsprechen aber nur den Vorgaben von Schutzlevel 1 und fallen eher schwach aus.

        einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
        Tobias Beyl
        An den Knien scheuerte die Jeans zwar beidseitig durch, sonst zeigte sich das leichte Material aber robust.

        Passform und Komfort

        Die Modeka Sonic Mono ist nicht nur die leichteste Hose im Test (auch dank der leichten Knie- und der fehlenden Hüftprotektoren), sondern zugleich auch die günstigste. Dennoch macht sie beim Komfort keine Abstriche und überzeugt mit gelungener Passform und angenehmem Sitz. Die Knieprotektoren finden sich an der richtigen Stelle, die fehlenden Hüftprotektoren können den Komfort logischerweise auch nicht einschränken.

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        Produktdetails

        • Anbieter: Modeka, www.modeka.de
        • Bundweiten: 28–40
        • Preis: 149,90 Euro
        • Gewicht: 850 g
        • Materialien: 12,5 oz Denim aus Baumwolle, Polyester, Cordura und Lycra, Futter aus Polyester und Baumwolle
        • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1)
        • Zertifizierung: EN 17092-4:2020, Klasse A
        • Herstellungsland: Pakistan
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        Held Newport

        MOTORRAD-Urteil: sehr gut
        Held Newport. MOTORRAD-Urteil: sehr gut.
        FazitDie leichte und sehr komfortable Held Newport überzeugt durch ihre Passform und Schutzwirkung. Das Armalith Stretch Denim schützt zuverlässig vor Abrieb, die Protektoren sind bequem, könnten aber noch besser sitzen.

          Sicherheit

          Wie bei vielen anderen Hosen sind auch bei der Held Newport die Knieprotektoren der Grund für starke Abnutzungserscheinungen nach dem Abriebtest. Hier kam es allerdings nur zu einem kleinen Loch, und das auch nur einseitig. Dahinter schützt dann noch immer der Protektor vor Abschürfungen an der Haut. Der Rest der Hose zeigte sich vom Abriebtest sehr unbeeindruckt, lediglich Verfärbungen des Obermaterials zeugen vom Asphaltkontakt. Schnitt- und Reißfestigkeit sind sehr gut, allerdings neigt das Armalith bei Hitzeeinwirkung zum Verziehen.

          einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
          Tobias Beyl
          Verfärbungen zeugen vom Sturz, sonst gleitet die Hose aber weitgehend unbeeindruckt über den Asphalt.

          Passform und Komfort

          Die Bundweite passt sehr gut zur Angabe, auch sonst ist der Schnitt sehr gefällig. Tendenziell geht die Newport in Richtung "Slim Fit", dank durchweg sehr flexiblem Stretch-Denim ist sie dennoch äußerst komfortabel. Die Knieprotektoren sind etwas sperrig, aber höhenverstellbar, und die Taschen der Hüftprotektoren fallen groß aus, weshalb diese tief Richtung Oberschenkel sitzen.

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          • Anbieter: Held, www.held.de
          • Bundweiten: 30–40 Preis: 299,95 Euro
          • Gewicht: 1.000 g
          • Materialien: Armalith Stretch Denim (Baumwolle, Polyamid, Elastomultiester, Elasthan), Futter aus Polyester und Baumwolle
          • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)
          • Zertifizierung: EN 17092-3:2020, Klasse AA
          • Herstellungsland: Pakistan
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          Lindstrands Lund

          MOTORRAD-Urteil: sehr gut
          Lindstrands Lund. MOTORRAD-Urteil: sehr gut.
          FazitLücken im Obermaterial zeugen zwar vom Gefecht, das die Hose und ihr sehr angenehmer Stoff durchstehen mussten, dennoch ist man mit der Lindstrands Lund sehr gut gegen Stürze, Abrieb und sogar Regen geschützt.

            Sicherheit

            Nach dem Abriebtest klaffen zwei nicht unerhebliche Löcher auf den Knien. Für die Haut stellen diese aber keine Gefahr dar, da sie direkt auf den Knieprotektoren liegen. Die Knieprotektoren selbst sind etwas gummiartig, aber nicht unbequem. Hüftprotektoren werden derweil weder mitgeliefert noch ist die Möglichkeit zum Nachrüsten gegeben. Das sehr flexible, außen schwarze und innen weiße Gewebe ist zwar sehr empfindlich gegenüber Hitze und verzieht sich hier schnell, Schnittschutz und Reißfestigkeit gehören aber zu den besten im Test, ebenso der Nässeschutz.

            einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
            Tobias Beyl
            Die durchgescheuerten Stellen sind zwar unschön, führen aber nur zu den Protektoren, nicht zur Haut.

            Passform und Komfort

            Die Lindstrands Lund sitzt insgesamt recht straff, aber keineswegs unbequem – Verdienst des sehr stretchigen Materials, das darüber hinaus auch haptisch und optisch einiges hermacht. Das Fehlen von Hüftprotektoren hilft natürlich dem Komfort im Bereich des Bunds, die recht dicken Knieprotektoren tragen hingegen etwas auf.

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            Produktdetails

            • Anbieter: Lindstrands, www.lindstrandsmc.com
            • Bundweiten: 30–38 Preis: 199 Euro
            • Gewicht: 900 g
            • Materialien: Gewebe aus Polyethylen, Baumwolle, Polyester und Elasthan, Futter aus Baumwolle und Polyester
            • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1)
            • Zertifizierung: EN 17092-4:2020, Klasse A
            • Herstellungsland: Pakistan
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            REV’IT Detroit 2 TF

            MOTORRAD-Urteil: sehr gut
            REV’IT Detroit 2 TF. MOTORRAD-Urteil: sehr gut.
            FazitDie REV‘IT Detroit 2 TF ist eine günstige, klassisch anmutende und gut schützende Motorradjeans – die Eigenschaft "einlagig" legt sie allerdings sehr frei aus. Diese stellenweise zweite Schicht aber macht sie eben auch sehr sicher.

              Sicherheit

              Rund um die recht großflächigen, aber flexiblen und zweifach höhenverstellbaren Knieprotektoren wies das Obermaterial nach dem Abriebtest viele kleine Löcher auf, bedingt durch die Kanten der Level-1-Gelenkschützer. Dennoch ist das in diesem Fall ungefährlich, weil REV‘IT dort eine zweite abriebfeste Schicht namens PWR-Shield vernäht. So zeigte sich die Hose nach unserem Test zwar oberflächlich abgenutzt, aber letztlich ohne Schwächen und noch immer sehr gut schützend. Auch der Schnittschutz ist gut, die Reißfestigkeit aber nur Mittelmaß.

              einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
              Tobias Beyl
              Sieht zwar sehr gebeutelt aus, die Blessuren sind dank zweiter Schutzschicht aber letztlich ungefährlich.

              Passform und Komfort

              Mit 1.300 Gramm ist die Hose kein Leichtgewicht, fühlt sich positiv gewendet dadurch aber wertig und sicher an. Die Knieprotektoren sind gut platziert und bleiben auch beim Sturz an Ort und Stelle, während der Bund dank Tapered-Schnitt angenehm weit ausfällt. Trotz leichtem Stretch gibt sich die Detroit von ihrer Passform und Aufmachung sehr klassisch und Blue-Jeans-typisch.

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              Produktdetails

              • Anbieter: REV‘IT, www.revitsport.com
              • Bundweiten: 28–38 Preis: 219,99 Euro
              • Gewicht: 1.300 g
              • Materialien: 12.5oz Cordura Denim (Baumwolle, Polyamid und Elasthan), stellenweise PWR-Shield-Futter aus Polyester, Baumwolle und Polyamid
              • Protektoren: Knie (Typ B, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)
              • Zertifizierung: EN 17092-3:2020, Klasse AA
              • Herstellungsland: Vereinigte Arabische Emirate
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              Alpinestars Compass Pro

              MOTORRAD-Urteil: gut
              Alpinestars Compass Pro. MOTORRAD-Urteil: gut.
              FazitDie dank Imprägnierung angenehm duftende Alpinestars Compass Pro überzeugt mit toller Aufmachung und viel Komfort, fällt allerdings am Bund etwas weit aus. Der Schutz gegen Abrieb und Hitze kann zudem überzeugen.

                Sicherheit

                Die Compass Pro überzeugte beim Abriebtest: Zwar sieht man dem dunklen Obermaterial die Strapazen an, hauptsächlich jedoch oberflächlich als Verfärbungen. Ein (fingergroßes) Loch findet sich derweil am Knie, wo aber der Knieprotektor die Haut zusätzlich schützt. Der Schnittschutz ist mäßig, die Reißfestigkeit überzeugt. Gegen Hitze wie beispielsweise am Auspuffrohr ist die Hose gut geschützt. Ein Verbindungsreißverschluss, Dreifachnähte, und verstellbare Knieprotektoren gefallen in puncto Sicherheit ebenfalls.

                einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                Tobias Beyl
                Am Knie rieb sich das Material durch, hinter dem Loch schützt der Knieprotektor die Haut aber zusätzlich.

                Passform und Komfort

                Die schwerste Hose im Test fällt am Bund weit aus (gemessene Bundweite von 35 Zoll bei 32er-Größe), bietet aber insgesamt einen guten Sitz. Die Protektoren sind angenehm platziert, der Reißverschluss am Beinabschluss gefällt. Dank (duftender) Imprägnierung ist die Hose wasserabweisend, schließlich gefallen große Taschen und Stretcheinsätze.

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                Produktdetails

                • Anbieter: Alpinestars, www.alpinestars.com
                • Bundweiten: 28–40 Preis: 339,95 Euro
                • Gewicht: 1.500 g
                • Materialien: 14oz High Density Fiber Stretch Cordura (Baumwolle und Polyamid), stellenweise gestricktes Aramid-Futter (Polyamid, Polyester, Baumwolle, Aramid)
                • Protektoren: Knie (Typ B, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)
                • Zertifizierung: EN 17092-3:2020, Klasse AA
                • Herstellungsland: Tunesien
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                BMW Moabit

                MOTORRAD-Urteil: gut
                BMW Moabit. MOTORRAD-Urteil: gut.
                FazitZwar präsentiert sich die blaue BMW Moabit optisch sehr klassisch, doch trotz robuster Haptik und weitem Schnitt gefällt sie mit viel Stretch, ordentlichem Schutz und Liebe zum Detail. Die Druckknöpfe sind jedoch unötig.

                  Sicherheit

                  Auf der Vorderseite überstand die BMW Moabit den Abriebtest ohne Probleme. Auf der Rückseite jedoch sorgte einer der fragwürdigen Druckknöpfe der Protektorentaschen dafür, dass sich das robuste Obermaterial hier durchscheuerte. Das ist schade, weil eigentlich unnötig. Die Reißfestigkeit ist sehr gut, auch gegen Hitze (Auspuff) ist die Hose unempfindlich. Nässeschutz ist hingegen kein Thema. Darüber hinaus bietet die Hose komfortable Protektoren und einen kurzen Verbindungsreißverschluss.

                  einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                  Tobias Beyl
                  Die zur Befestigung der Protektoren dienenden Druckknöpfe sorgten für ein Loch beim Abriebtest.

                  Passform und Komfort

                  Mit gemessenen 36 Zoll bei angegebener Bundweite 32 fällt die Hose oben sehr üppig aus, so bietet sie aber eine insgesamt sehr lässige, weite Passform. Dazu passt die etwas steife Haptik des Jeansstoffes, der zugleich unerwartet viel Stretch bietet. Die dünnen Protektoren sitzen komfortabel. Ein metallener Anhänger mit BMW-Logo und ein mit rotem Garn aufgestickter Kolben sind hübsche Details der klassischen Five-Pocket-Jeans.

                  Produktdetails

                  • Anbieter: BMW, www.bmw-motorrad.de
                  • Bundweiten: 26–36 Preis: 350 Euro
                  • Gewicht: 1.200 g
                  • Materialien: Cordura Denim (Baumwolle und Polyamid), stellenweise Futter aus Polyester und Baumwolle
                  • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)
                  • Zertifizierung: EN 17092-4:2020, Klasse A
                  • Herstellungsland: China
                  Mehr Details

                  Detlef Louis DL-PM 2

                  MOTORRAD-Urteil: gut
                  Detlef Louis DL-PM 2. MOTORRAD-Urteil: gut.
                  FazitFazit: Die Detlev Louis DL-PM 2 kommt im klassischen 5-Pocket-Stil. Entsprechend klassisch und wenig stretchy fällt auch ihre Passform aus. Die Schutzwirkung geht in Ordnung, auch wenn Löcher und Verfärbungen vom Sturz zeugen.

                    Sicherheit

                    Die großen, angenehm flexiblen und stufenlos höhenverstellbaren Knieprotektoren finden zwar kein Pendant an den Hüften, dort sind aber zumindest Taschen zum Nachrüsten vorhanden. Leider sorgten besagte Knieprotektoren beim Abriebtest beidseitig für eine Stofffalte, sodass das Denim dort durchscheuerte. Bis auf die Haut würden diese Löcher nicht gehen, insofern ist die Abnutzung in erster Linie optischer Natur. Schnitt- und Reißfestigkeit des Obermaterials sind nur Durchschnitt. Dafür zeigt sich die Hose unempfindlich gegen vom Auspuff abstrahlende Hitze und sogar gegen leichteren Regen.

                    einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                    Tobias Beyl
                    An den Protektorenkanten scheuerte das Obermaterial durch. Sonst erlitt die Hose nur Verfärbungen.

                    Passform und Komfort

                    Die Bundweite passt zwar zum angegebenen Wert auf dem Etikett, dennoch ist die Passform der Hose gefühlt etwas eng. Möglich, dass das etwas sperrige Denim nach ein paar Fahrten und Waschgängen weniger steif ist, zu Beginn vermittelt die Hose aber das Gefühl einer robusten und wenig flexiblen Arbeitshose. Daran haben auch die sehr großen Knieprotektoren ihren Anteil.

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                    • Anbieter: Louis, www.louis.de
                    • Bundweiten: 31–44; Preis: 169,99 Euro
                    • Gewicht: 1.300 g
                    • Materialien: Cordura Denim (Baumwolle und Polyamid), Futter aus Baumwolle und Polyester
                    • Protektoren: Knie (Typ B, Level 2)
                    • Zertifizierung: EN 17092-4:2020, Klasse A
                    • Herstellungsland: Pakistan
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                    Richa Original 2 Jeans Slim Fit

                    MOTORRAD-Urteil: gut
                    Richa Original 2 Jeans Slim Fit. MOTORRAD-Urteil: gut.
                    FazitDie Richa Original 2 Jeans Slim Fit ist zwar eine Jeans, aber nicht unbedingt "Slim Fit". An ihr gefallen die flachen, komfortablen und gut dämpfenden Protektoren, der Oberstoff macht einen guten, aber keinen perfekten Job.

                      Sicherheit

                      Dank flacher, großflächiger und trotz Schutzlevel 1 ordentlich dämpfender Knieprotektoren gleitet die Richa-Jeans recht leichtfüßig über den Asphalt – und trägt so kaum größere Schäden davon. An einer Stelle oberhalb des Knieprotektors ist das Obermaterial aber doch beschädigt, was letztlich mit der geringen Reißfestigkeit des Denim zu tun haben dürfte und anschließend an das Baumwoll/Polyester-Futter auch die Haut freilegen würde. Bezüglich Hitze ist es hingegen unempfindlich.

                      einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                      Tobias Beyl
                      Die verwebten Garne reagieren auf Hitze und Kraft unterschiedlich, so kommt es zu Schlitzen statt Löchern.

                      Passform und Komfort

                      Die im Vollen Richa Original 2 Jeans Slim Fit benannte Hose nimmt das mit der "slimmen" Passform nur stellenweise ernst, so im Bereich der Oberschenkel. Am Bund hingegen fällt sie eher etwas weit aus, auch im Schrittbereich bietet sie viel Platz nach unten. Die Stretch-Eigenschaft des Obermaterials verstärkt den lässigen Sitz noch weiter. Die verstellbaren Knieprotektoren sitzen komfortabel.

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                      Produktdetails

                      • Anbieter: Richa, www.richa.eu
                      • Bundweiten: 28–50
                      • Preis: 219,99 Euro
                      • Gewicht: 1.000 g
                      • Materialien: Gewebe aus Baumwoll-Stretch und Cordura (Baumwolle, Polyamid und Elasthan), Futter aus Polyester und Baumwolle
                      • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ A, Level 1)
                      • Zertifizierung: EN 17092-3:2020, Klasse AA
                      • Herstellungsland: Tunesien
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                      Spidi J-Tracker

                      MOTORRAD-Urteil: gut
                      Spidi J-Tracker. MOTORRAD-Urteil: gut.
                      FazitDie nach Schutzklasse A zertifizierte ­J-Tracker hat den Härtetest im besten Sinne des Wortes unauffällig überstanden. Obwohl sie in keiner Kategorie ganz vorne landet, zeigte sie kaum Schwächen und ist eine solide Wahl.

                        Sicherheit

                        Spidi kombiniert bei der J-Tracker eine bunte, teils fast schon widersprüchliche Mischung an Eigenschaften: So sind die Protektoren riesig, aber dennoch nur nach Typ A zertifiziert. Der Abriebschutz der Jeans ist sehr gut, und die Schlagdämpfungswerte sind mit die besten im Test, trotzdem ist die Hose nur nach Schutzklasse A zertifiziert. Was der Grund dafür ist, wissen wir zwar nicht, doch dass die Hose im Test gut performt hat, das wissen wir ganz sicher. Zwar verzichtet die Hose auf Hüftprotektoren, Taschen zum Nachrüsten sind aber vorhanden. Und beim Abriebtest kam es zwar zu Durchschürfungen, wie bei vielen anderen Hosen aber nur dort, wo die Knieprotektoren weiteren Schutz bieten.

                        einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                        Tobias Beyl
                        Erst nach einem zusätzlichen Rutschvorgang über Asphalt kam es zu tatsächlich kritischen Aufschürfungen.

                        Passform und Komfort

                        Die Passform ist ingesamt gelungen, der Bund fällt jedoch etwas enger aus und bietet wie der Rest der Hose nur wenig Stretch. Dies könnte mit nachgerüsteten Hüftprotektoren zu Komforteinbußen führen. Die riesigen und trotzdem angenehm umschließenden Knieprotektoren sind von außen zugänglich und stufenlos in der Höhe verstellbar.

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                        Produktdetails

                        • Anbieter: Spidi, www.spidi.com
                        • Bundweiten: 28–40
                        • Preis: 179,90 Euro
                        • Gewicht: 1.150 g
                        • Materialien: 13oz Cordura-Denim aus Baumwolle, Polyamid und Elasthan
                        • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1)
                        • Zertifizierung: EN 17092-4:2020, Klasse A
                        • Herstellungsland: China
                        Mehr Details

                        Broger Montana

                        MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                        Broger Montana. MOTORRAD-Urteil: befriedigend.
                        FazitBeim letzten MOTORRAD-Jeanstest wurde eine Hose aus Armalith Testsieger, diese wog allerdings auch 500 Gramm mehr. Broger verwendet das angenehm stretchige Material als dünneres Gewebe. Mit entsprechenden Folgen.

                          Sicherheit

                          Bei den uns zur Verfügung gestellten ­Hosen handelte es sich noch um Vorserienmodelle, der Hersteller informierte uns aber über die geplanten Änderungen: größerer Knieprotektor und schmalerer Hüftprotektor, außerdem ein paar optische Überarbeitungen. An der Abriebfestigkeit wird sich dadurch nichts ändern, was schade ist – denn nach unserem Test klafften mehrere größere Löcher im Material, von denen zwei sogar die Haut ­entblößen würden. Die Reißfestigkeit des wohl etwas zu dünn gewählten Armalith ist hingegen erstklassig, der Schutz vor Hitze nicht.

                          einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                          Tobias Beyl
                          Insbesondere die Rückseite wurde beim Test stark beansprucht, wie mehrere große Löcher veranschaulichen.

                          Passform und Komfort

                          Die Passform ist "Skinny Fit" (sehr eng), was sich unschwer am Foto oben erkennen lässt. Dennoch passt die Bundweite dank Stretch zu den angegebenen 32 inches, auch sonst ist das angenehme Obermaterial überall flexibel. Die Knieprotektoren lassen sich komfortabel von außen entnehmen, die mangelnde Fixierung der Hüftprotektoren soll zur Serienreife noch verbessert werden.

                          Produktdetails

                          • Anbieter: Broger, www.brogermoto.com
                          • Bundweiten: 28–42; Preis: 249 Euro
                          • Gewicht: 900 g
                          • Materialien: Armalith (Baumwolle, Po­lyethylen, Polyamid, Elastomultiester, Elas­than), Futter aus Baumwolle und Polyester
                          • Protektoren: Knie (Typ B, Level 2) und Hüfte (Typ A, Level 1)
                          • Zertifizierung: EN 17092-3:2020, Klasse AA
                          • Herstellungsland: Pakistan
                          Mehr Details

                          iXS Classic AR Jeans 1L

                          MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                          iXS Classic AR Jeans 1L. MOTORRAD-Urteil: befriedigend.
                          FazitDie wenig flexiblen Gelenkprotektoren führen wie bei vielen anderen Hosen zu besonderer Beanspruchung des Obermaterials – die Folge sind Löcher, die im Fall der iXS-Jeans ­sogar die Haut entblößen würden. Das tut weh.

                            Sicherheit

                            iXS verzichtet auf Markennamen und gibt nur die Bestandteile des Oberstoffs an. Dieser zeigt sich angesichts des Verzichts auf Polyamid überraschend abriebfest. Der größte Teil der Hose erlitt beim Abriebtest lediglich Verfärbungen. Wie bei vielen anderen Hosen im Test ist aber auch bei der iXS der Bereich der Knieprotektoren besonders anfällig, hier scheuerte das Obermaterial komplett durch. Da außerdem der höhenverstellbare Protektor verrutschte, klaffte hier ein Loch, das bis auf die Haut durchgehen würde. Auch die Reißfestigkeit ist angesichts Schutzklasse AA wenig zufriedenstellend. Hitze, beispielsweise vom Krümmer, macht dem Material derweil nichts aus.

                            einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                            Tobias Beyl
                            Das Loch am Knieprotektor geht oben komplett durch, die Folge wären Abschürfungen auf der Haut.

                            Passform und Komfort

                            Passform und Sitz der leicht stretchigen Hose gefallen, wobei der Bund minimal enger ausfällt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hosen im Test ist die iXS Classic AR Jeans 1L Straight, wie sie mit vollem Namen heißt, auch in einer kürzeren 30er-Länge erhältlich. Zudem sind die Protektoren höhenverstellbar, bei Kälte aber relativ hart.

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                            • Anbieter: Hostettler, www.ixs.com
                            • Bundweiten: 30–40 Preis: 299,95 Euro
                            • Gewicht: 1.000 g
                            • Materialien: Gewebe aus Baumwolle, Polyester und Elasthan
                            • Protektoren: Knie (Typ B, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)
                            • Zertifizierung: EN 17092-3:2020, Klasse AA
                            • Herstellungsland: Portugal
                            Mehr Details

                            PMJ Deux

                            MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                            PMJ Deux. MOTORRAD-Urteil: befriedigend.
                            FazitDie auf dem Papier sicherste Hose offenbarte im MOTORRAD-Test eklatante Schwächen: Sowohl Obermaterial als auch eine Naht hielten den Anforderungen nicht stand. So besteht leider ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko.

                              Sicherheit

                              PMJ ließ die Deux nicht etwa nach Doppel-A zertifizieren, wie es der französische Name vermuten ließe, sondern nach Schutzklasse AAA. Dies setzt noch besseren Aufprall- und Abriebschutz voraus, bei beidem konnte die PMJ in der Praxis aber nicht überzeugen. So entsprechen die Protektoren nur Level 1 und erzielten die schlechtesten Dämpfungswerte im Test. Zudem klafften nach dem Abriebtest mehrere Löcher im Jeansstoff. Zwei größere auf den Knien sind ungefährlich, jedoch rieb sich das Gewebe auch am Oberschenkel durch, und auf der Rückseite der Hose ging eine Naht auf.

                              einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                              Tobias Beyl
                              Offensichtlich sind die vergleichweise unkritischen Löcher auf den Knien, doch auch darüber klafft ein Loch.

                              Passform und Komfort

                              PMJ bieten viele Bundweiten und drei Längen, die Hosen im Test fielen am Bund eher eng aus, die Passform ist tendenziell "Slim Fit". So spannt es allerdings im Schritt und beim Sitzen außerdem auch an den Knien. Die Knieprotektoren sind komfortabel platziert, und ein pflanzlich gegerbter Ledergürtel gehört zum Lieferumfang.

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                              Produktdetails

                              • Anbieter: PMJ, www.pmjshop.eu
                              • Bundweiten: 28–48
                              • Preis: 249,95 Euro
                              • Gewicht: 1.100 g
                              • Materialien: T-Tex Pro Gewebe aus Baumwolle, Elasthan und dem Para-Aramid Twaron, Futter aus Polyester
                              • Protektoren: Knie (Typ B, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)
                              • Zertifizierung: FprEN 17092-2:2018, Klasse AAA
                              • Herstellungsland: Italien
                              Mehr Details

                              Rebelhorn Nomad

                              MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                              Rebelhorn Nomad. MOTORRAD-Urteil: befriedigend.
                              FazitNicht nur im Schadensbild zeigt sich die Verwandtschaft zur Broger-Hose: Das Obermaterial ist zwar sehr reißfest und bequem, bei Asphaltkontakt zeigt es sich aber nur mittelmäßig widerstandsfähig, Löcher sind die Folge.

                                Sicherheit

                                Wie die Broger-Hose stammt auch die Rebelhorn von der in Posen (Polen) ansässigen Firma Powerbike, und wie die Broger kam auch die Rebelhorn als Vorserienmodell mit kleineren Protektoren, als sie in der Serie verbaut sein werden. Die Verstellbarkeit der Knieprotektoren ist dank Klett, aber hier wie da gut und flexibel gelöst. Bei unseren Abriebtest ist nichts verrutscht. Allerdings scheuerte der stretchige Jeansstoff durch – auf den Knieprotektoren und auch an deren Oberkanten: Gefahr für die Haut! Der Schnittschutz ist mittelmäßig, die Reißfestigkeit gut – interessanterweise aber etwas schlechter als beim Schwestermodell von Broger.

                                einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                                Tobias Beyl
                                Nähte und Obermaterial wurden stärker beschädigt, als die optische Inspektion vermuten ließe.

                                Passform und Komfort

                                Während die bereits erwähnte Broger als Skinny- sowie Slim Fit-Version zum Test antrat, besitzt die Rebelhorn einen Tapered-Schnitt: Sie kombiniert also einen etwas lockereren Hüftschnitt (trotzdem eine Nummer enger als angegeben) und tieferen Schritt mit einer nach unten hin schmaler werdenden Keilform der Beine. Dank zusätzlichem Stretch sitzt sie insgesamt bequem und lässig.

                                Produktdetails

                                • Anbieter: Rebelhorn, www.rebelhorn.com
                                • Bundweiten: 28–42
                                • Preis: 249 Euro
                                • Gewicht: 900 g
                                • Materialien: Armalith (Baumwolle, Polyethylen, Polyamid, Elastomultiester, Elasthan), Futter aus Baumwolle und Polyester
                                • Protektoren: Knie (Typ B, Level 2) und Hüfte (Typ A, Level 1)
                                • Zertifizierung: EN 17092-3:2020, Klasse AA
                                • Herstellungsland: Pakistan
                                Mehr Details

                                Replay Brake

                                MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                                Replay Brake. MOTORRAD-Urteil: befriedigend.
                                FazitDas Obermaterial überzeugt bei Nässeschutz, Abriebfestigkeit und Komfort, die Nähte machen das weniger gut: Sie bieten kein Stretch und reiben sich auf. Protektoren? Nur an den Knien, nur Level 1 und kaum verstellbar.

                                  Sicherheit

                                  Der für Modejeans bekannte Hersteller setzt für seine Motorradjeans auf eine Mischung aus dem bei Replay-Mode häufiger eingesetzten Hyperflex-Denim aus Baumwolle plus Elasthan sowie Cordura. Dieser Mix zeigte sich im Test angenehm abriebfest, auch wenn sowohl an den Knien als auch am Gesäß Löcher im Denim zu finden waren. Dort ist die Haut aber entweder von einer zweiten Lage (Gesäßtasche) oder von den Knieprotektoren zusätzlich geschützt. Stark mitgenommen vom Abriebtest waren die etwas herausstehenden Nähte am gefütterten Bereich über den Knieprotektoren.

                                  einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                                  Tobias Beyl
                                  Die Löcher an der Vorderseite gehen mehr auf Kosten der Nähte als des Denims, gefährlich ist es so oder so.

                                  Passform und Komfort

                                  Das Obermaterial bietet viel Stretch, die Nähte nicht. Dadurch ist der Bund weniger flexibel, als es der Stoff zuließe. Dieser fällt zudem drei Inches weiter aus als angegeben, auch im Schritt und darunter ist mehr Platz als benötigt. Von den Oberschenkeln abwärts passt der Schnitt zur angegebenen Größe, allerdings bietet der von außen zugängliche Knieprotektor kaum Verstellmöglichkeiten.

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                                  Produktdetails

                                  • Anbieter: Replay, www.replayjeans.com
                                  • Bundweiten: 27–40
                                  • Preis: 249 Euro
                                  • Gewicht: 900 g
                                  • Materialien: Hyperflex-Denim mit Cordura (Baumwolle, Polyamid, Polyester und Elasthan)
                                  • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1)
                                  • Zertifizierung: EN 17092-4:2020, Klasse A
                                  • Herstellungsland: Rumänien
                                  Mehr Details

                                  RST x Kevlar Single Layer

                                  MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                                  RST x Kevlar Single Layer. MOTORRAD-Urteil: befriedigend.
                                  FazitKevlar ist sehr widerstandsfähig, kommt sogar in schusssicheren Westen zum Einsatz – doch wird es mit einem anderen Material zu ­einer Jeans kombiniert, muss dieses ähnlich gut schützen. Bei der RST ist das nicht der Fall.

                                    Sicherheit

                                    Laut im Einnäher aufgeführter Norm (17092-2) müsste die x Kevlar Single Layer zwar Schutzklasse AAA entsprechen, tatsächlich entsprechen aber die direkt daneben aufgeführten AA der zertifizierten Klasse. Um diese zu erreichen, setzt RST auf eine Kombination aus Baumwolle und Kevlar, verwebt also Aramidfasern ins Denim. Im Praxistest bietet das Gewebe so eine respektable Reißfestigkeit, vor allem in vertikaler Richtung. Gegen Abrieb schützt die Materialkombination aber nur unzureichend. Denn an mehreren Stellen blieben bei unserem Abriebtest zwar Kevlarfäden übrig, die Baumwollfäden dazwischen waren aber nicht mehr vorhanden.

                                    einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                                    Tobias Beyl
                                    An der Vorderseite erlitt die Jeans kleinere Löcher, hinten größere. Die verbliebenen Kevlar-Fäden schützen nicht.

                                    Passform und Komfort

                                    Der erste Eindruck beim stehenden Posieren fürs Foto war sehr gut, doch im Sitzen ist die Beweglichkeit eingeschränkt, zudem leidet der Komfort vor allem bei spitzeren Kniewinkeln. Ansonsten fällt die Passform aber locker-bequem aus. Sämtliche Protektoren sitzen komfortabel und lassen sich an den Knien außerdem in der Höhe verstellen.

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                                    Produktdetails

                                    • Anbieter: RST, www.rst-moto.com
                                    • Bundweiten: 30–44
                                    • Preis: 189,99 Euro
                                    • Gewicht: 1.000 g
                                    • Materialien: Denim mit Kevlar bestehend aus Baumwolle und Aramid, Futter aus Polyester und Baumwolle
                                    • Protektoren: Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ A, Level 1)
                                    • Zertifizierung: EN 17092-2:2020, Klasse AA (kein Schreibfehler unsererseits!)
                                    • Herstellungsland: Pakistan
                                    Mehr Details

                                    Trilobite Tactical

                                    MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                                    Trilobite Tactical. MOTORRAD-Urteil: befriedigend.
                                    FazitDie Trilobite Tactical gefällt mit toller Protektorenausstattung, respektablem Nässeschutz und vielen Taschen. Die Naht einer Tasche führte beim Abriebtest allerdings zu potenziell gefährlichen Löchern im sonst genialen Obermaterial.

                                      Sicherheit

                                      Die Trilobite Tactical gefällt an Hüfte und Knien mit großen, dennoch komfortablen Protektoren. Am Steißbein findet sich ein ähnlich aufgebauter, ebenfalls sehr flexibler Schutz. Das Wabenmuster der Protektoren zeichnete sich nach dem Abriebtest im Bereich der Knie im schnitt- und reißfesten Oberstoff ab, teilweise kam es hier zu kleineren Löchern. Relevanter aber ist der Schaden oberhalb: nämlich an der Naht der aufgesetzten Tasche. Diese ist aufgerissen, dadurch könnte es hier zu Verletzungen der Haut kommen.

                                      einlagige Motorrad-Jeans Vergleichstest
                                      Tobias Beyl
                                      Ganz links im Bild der Abruck der Protektoren, daneben ein größeres Loch an der Naht einer Tasche.

                                      Passform und Komfort

                                      Die Hüftprotektoren sind etwas lässig fixiert und verrutschen dadurch gerne, was das Anziehen erschwert. Die Hose bietet am Bund viel Platz und ist bequem. Eine klar definierte Passform lässt sie aber doch etwas vermissen. Dafür glänzt die Tactical mit vielen praktischen Details wie Taschen.

                                      Anzeige
                                      Angebote

                                      Produktdetails

                                      • Anbieter: Germot, www.germot.de
                                      • Bundweiten: 30–44
                                      • Preis: 259,95 Euro
                                      • Gewicht: 1.300 g
                                      • Materialien: Tri-Stretcher-Denim mit Dyneema, zusammengesetzt aus Baumwolle, Polyamid, Polyester, Polyethylen und Elasthan, (Protektoren-)Taschen aus Polyethylen, Baumwolle, Polyester und Elasthan
                                      • Protektoren: Knie (Typ B, Level 2) und Hüfte (Typ B, Level 2)
                                      • Zertifizierung: EN 17092-3:2020, Klasse AA
                                      • Herstellungsland: Pakistan
                                      Mehr Details

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                                      sehr gut (Testseiger)

                                      sehr gut (Kauftipp)

                                      gut (Kauftipp)

                                      sehr gut

                                      sehr gut

                                      sehr gut

                                      gut

                                      gut

                                      gut

                                      gut

                                      gut

                                      befriedigend

                                      befriedigend

                                      befriedigend

                                      befriedigend

                                      befriedigend

                                      befriedigend

                                      befriedigend

                                      Modell

                                      Rokker Rokkertech Straight AAA

                                      Spirit Motors HPPE-/ Baumwolljeans 2.0

                                      Modeka Sonic Mono

                                      Held Newport

                                      Lindstrands Lund

                                      REV’IT Detroit 2 TF

                                      Alpinestars Compass Pro

                                      BMW Moabit

                                      Detlef Louis DL-PM 2

                                      Richa Original 2 Jeans Slim Fit

                                      Spidi J-Tracker

                                      Broger Montana

                                      iXS Classic AR Jeans 1L

                                      PMJ Deux

                                      Rebelhorn Nomad

                                      Replay Brake

                                      RST x Kevlar Single Layer

                                      Trilobite Tactical

                                      Preis

                                      479,00 €

                                      189,99 €

                                      149,90 €

                                      299,95 €

                                      199,00 €

                                      219,99 €

                                      339,59 €

                                      350,00 €

                                      169,99 €

                                      219,99 €

                                      179,90 €

                                      249,00 €

                                      299,95 €

                                      249,99 €

                                      249,99 €

                                      249,00 €

                                      189,99 €

                                      259,95 €

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                                      Eigenschaften und Materialien

                                      Bundweiten

                                      29-46

                                      30-40

                                      28-40

                                      30-40

                                      30-38

                                      28-38

                                      28-40

                                      26-36

                                      31-44

                                      28-50

                                      28-40

                                      28-42

                                      30-40

                                      28-48

                                      28-42

                                      27-40

                                      30-44

                                      30-44

                                      Gewicht

                                      1.050 g

                                      1.100 g

                                      850 g

                                      1.000 g

                                      900 g

                                      1.300 g

                                      1.500 g

                                      1.200 g

                                      1.300 g

                                      1.000 g

                                      1.150 g

                                      900 g

                                      1.000 g

                                      1.100 g

                                      900 g

                                      900

                                      1.000 g

                                      1.300 g

                                      Protektoren

                                      Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 2) und Hüfte (Typ B, Level 2)

                                      Knie (Typ A, Level 1)

                                      Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)

                                      Knie (Typ A, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)

                                      Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 2)

                                      Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ A, Level 1)

                                      Knie (Typ A, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 2) und Hüfte (Typ A, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 1) und Hüfte (Typ B, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 2) und Hüfte (Typ A, Level 1)

                                      Knie (Typ A, Level 1)

                                      Knie (Typ A, Level 1) und Hüfte (Typ A, Level 1)

                                      Knie (Typ B, Level 2) und Hüfte (Typ B, Level 2)

                                      Materialien

                                      14 oz Denim-Gewebe aus Baumwolle, Polyethylen, Elastomultiester und Elasthan

                                      Denim-Gewebe mit HPPE-Fasern (High Performance Polyethylene) bestehend aus Baumwolle, Polyethylen und Elasthan, Futter aus Baumwolle und Polyester

                                      12,5 oz Denim aus Baumwolle, Polyester, Cordura und Lycra, Futter aus Polyester und Baumwolle

                                      Armalith Stretch Denim (Baumwolle, Polyamid, Elastomultiester, Elasthan), Futter aus Polyester und Baumwolle

                                      Gewebe aus Polyethylen, Baumwolle, Polyester und Elasthan, Futter aus Baumwolle und Polyester

                                      12,5 oz Cordura Denim (Baumwolle, Polyamid und Elasthan), stellenweise PWR-Shield-Futter aus Polyester, Baumwolle und Polyamid

                                      14 oz High Density Fiber Stretch Cordura (Baumwolle und Polyamid), stellenweise gestricktes Aramid-Futter (Polyamid, Polyester, Baumwolle, Aramid)

                                      Cordura Denim (Baumwolle und Polyamid), stellenweise Futter aus Polyester und Baumwolle

                                      Cordura Denim (Baumwolle und Polyamid), Futter aus Baumwolle und Polyester

                                      Gewebe aus Baumwoll-Stretch und Cordura (Baumwolle, Polyamid und Elasthan), Futter aus Polyester und Baumwolle

                                      13 oz Cordura-Denim aus Baumwolle, Polyamid und Elasthan

                                      Armalith (Baumwolle, Polyethylen, Polyamid, Elastomultiester, Elasthan), Futter aus Baumwolle und Polyester

                                      Gewebe aus Baumwolle, Polyester und Elasthan

                                      T-Tex Pro Gewebe aus Baumwolle, Elasthan und dem Para-Aramid Twaron, Futter aus Polyester

                                      Armalith (Baumwolle, Polyethylen, Polyamid, Elastomultiester, Elasthan), Futter aus Baumwolle und Polyester

                                      Hyperflex-Denim mit Cordura (Baumwolle, Polyamid, Polyester und Elasthan)

                                      Denim mit Kevlar bestehend aus Baumwolle und Aramid, Futter aus Polyester und Baumwolle

                                      Tri-Stretcher-Denim mit Dyneema, zusammengesetzt aus Baumwolle, Polyamid, Polyester, Polyethylen und Elasthan

                                      Zertifizierung

                                      EN 17092-2:2020, Klasse AAA

                                      EN 17092-2:2020, Klasse AAA

                                      EN 17092-4:2020, Klasse A

                                      EN 17092-3:2020, Klasse AA

                                      EN 17092-4:2020, Klasse A

                                      EN 17092-3:2020, Klasse AA

                                      EN 17092-3:2020, Klasse AA

                                      EN 17092-4:2020, Klasse A

                                      EN 17092-4:2020, Klasse A

                                      EN 17092-3:2020, Klasse AA

                                      EN 17092-4:2020, Klasse A

                                      EN 17092-3:2020, Klasse AA

                                      EN 17092-3:2020, Klasse AA

                                      FprEN 17092-2:2018, Klasse AAA

                                      EN 17092-3:2020, Klasse AA

                                      EN 17092-4:2020, Klasse A

                                      EN 17092-2:2020, Klasse AA

                                      EN 17092-3:2020, Klasse AA

                                      Herstellungsland

                                      Portugal

                                      Vietnam

                                      Pakistan

                                      Pakistan

                                      Pakistan

                                      Vereinigte Arabische Emirate

                                      Tunesien

                                      China

                                      Pakistan

                                      Tunesien

                                      China

                                      Pakistan

                                      Portugal

                                      Italien

                                      Pakistan

                                      Rumänien

                                      Pakistan

                                      Pakistan

                                      Hintergrundinfos zum Test einlagiger Motorradjeans

                                      Unterschied Jeans und Motorradjeans​

                                      Schäden an der Jeans können große Schäden am menschlichen Körper verursachen. Denn wo das Denim durchgescheuert ist, reibt der Asphalt als Nächstes auf der Haut – mit unschönen Folgen. Daher versuchen die Hersteller, die Abrieb- und Reißfestigkeit ihrer Motorradjeans mit speziellen Kunstfasern zu verbessern. Bekanntestes Beispiel ist Kevlar, eine Aramid-Faser aus dem Hause DuPont. Das charakteristisch gelbe Material kennt man von Schnittschutzhandschuhen, schusssicheren Westen, Fahrzeugpanzerungen – oder eben als Schutzschicht in Biker-Jeans. Aramid, eine Wortfusion aus aromatisches Polyamid, ist vereinfacht gesagt eine sich wiederholende Aneinanderreihung von bestimmten chemischen Strukturen, wobei diese Ketten untereinander starke Wasserstoffbrücken bilden. Oder zusammengefasst: Aramid-Fasern sind mechanisch hochbelastbar, abrieb- und reißfest. Daher werden sie in Motorradjeans eingesetzt. Teils als die angesprochene eigenständige und daher offensichtliche Schutzschicht, teils weniger gut wahrnehmbar als Teil des Gewebes – oder gar überhaupt nicht sichtbar als Bestandteil innerhalb der Fasern.

                                      Unterschied einlagige und mehrlagige Motorradjeans

                                      Jeans sind hart im Nehmen, das war schon immer so. Dennoch hat es lange gedauert, bis sich die einstige Arbeitshose auch als Schutzkleidung ins Gespräch bringen konnte. Doch dann irgendwann war es so weit: Neben Lederkombi und Textilanzug war auf dem Motorrad plötzlich auch die Kevlar-Jeans erlaubt. Diesen Namen verdankt sie dabei ihrem typischen Aufbau. Außen, sichtbar: regulärer Denim, also das klassische, aus weißem Schuss- und blauen Kettfäden gewebte Jeansgewebe. Und darunter, als zweite Schicht: das an seiner gelben Farbe klar erkennbare Aramid-Gewebe, bekannt unter dem Markennamen Kevlar. Dieses schreitet dann zuverlässig zur Tat, wenn der Asphalt den baumwollenen Oberstoff durchgescheuert hat. Der Nachteil an der Sache: Solche Kevlar-Jeans sind vergleichsweise schwer, warm und unkomfortabel.

                                      Nun kommt aber der Auftritt der einlagigen Motorradjeans. Diese nutzen die robusten Fasern nicht in einer zweiten, eigenständigen Schicht, sondern verarbeiten sie direkt im Jeansstoff an sich. Diese kann weiterhin Kevlar sein, doch alternativ kommen mittlerweile viele andere Materialien infrage. Chemisch handelt es sich oftmals um Polyamid oder Polyethylen, das unter Markennamen wie Nylon, Cordura, Dyneema oder Armalith vertrieben wird. Manche davon sind wesentlich reiß- und abriebfester als Aramid, dafür aber hitzeempfindlicher – beispielsweise beim kurzen Kontakt mit dem heißen Krümmer.

                                      Über die Schutz- und Komfort-Eigenschaften entscheidet auch die Art der Verarbeitung: So können die Hightech-Fasern beispielsweise schlicht einen der Baumwollfäden im Gewebe ersetzen. Ebenso ist es möglich, solche Fasern früher im Fertigungsprozess direkt in das Garn zu integrieren. So wird dann beispielsweise der komplette Stoff aus Baumwoll-umhüllten Kunststofffäden gefertigt. Dieses Gewebe besitzt dann sehr homogene Eigenschaften und kann auf der sogenannten Darmstadt-Maschine entsprechend der Norm auf Abriebfestigkeit geprüft werden. Nicht berücksichtigt werden dabei aber weitere Bestandteile der Hose wie Knöpfe, Nähte und Protektoren. Gerade diese entscheiden in ihrer Wechselwirkung aber über die tatsächliche Schutzfunktion einer Motorradjeans – weshalb MOTORRAD ganz praxisnah alle 18 Testteilnehmer über den Asphalt zog. Bis die Fetzen flogen.

                                      Unterschied zwischen Baumwolle, Kunstfasern und Leder

                                      In Biker-Jeans auf die Rennstrecke? Unvorstellbar. Für guten Abriebschutz bitte in Leder packen! In Biker-Jeans auf Weltumrundung? Auch unvorstellbar. Gegen Hitze, Nässe und Kälte schützt am besten die Textilkombi. Doch auch die Motorradjeans hat Paradedisziplinen. Wo kann sie sich hervortun, und wie unterscheiden sich die verschiedenen Materialien im Falle eines Unfalls? MOTORRAD klärt auf.

                                      Jeans sind wie eingangs erwähnt hart im Nehmen. Die "Blue Jeans" war ursprünglich einfach eine Arbeitshose, auch wenn die Modewelt den charakteristischen Look irgendwann selbst bei Polyester-Hosen imitierte. Denim, das vergleichsweise schwere Gewebe aus indigoblau gefärbten Baumwollfäden, ist im wahrsten Sinne von Natur aus abriebfest, hitzebeständig und schwer zu reißenallerdings altert Baumwolle und wird irgendwann brüchig.

                                      Noch abriebfester, hitzebeständiger und reißfester ist ein anderer Naturstoff: Leder. Textilfasern wie beispielsweise Polyester oder Polyamid können da nicht mithalten. Darum schmilzt eine Textilkombi bei übermäßigem Asphaltkontakt und offenbart schnell große Lücken. Die Qualitäten der textilen Tourenklamotte liegen woanders: Atmungsaktivität und gleichzeitig Nässeschutz zum Beispiel. Daher gibt es immer mehr Bekleidungsstücke, die auf einen Mix aus Textilgewebe und Ledereinsätzen setzen. Ebenso hat auch die Kombination von Jeansstoff und Kunstfasern Vorteile, daher ergänzen zweilagige Motorradjeans den Baumwollstoff um eine zweite Schicht aus reiß- und abriebfesten Kunstfasern wie Aramid oder UHMWPE (Ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen).

                                      Einlagige Motorradjeans verweben hingegen Hightech-Fasern direkt im Denim: Der Jeansstoff wird hier also entweder aus gefärbten Baumwollfäden und speziellen Kunstfasern gewebt, oder sie spinnen Natur- und Kunstfaser bereits zu einem einheitlichen Garn, aus dem dann das Gewebe hergestellt wird. Vorteil der einlagigen Motorradjeans ist vor allem der Komfort: Sie sind luftiger und leichter als die zweilagigen Lösungen. Wenn jedoch ein Loch entsteht, so geht dies sofort ganz durch. Bei zweilagigen Motorradjeans entstehen Löcher im Oberstoff zwar schneller, darunter schützt dann aber die besagte zweite Schicht aus Aramid. Jedoch nur dann, wenn diese an der betroffenen Stelle auch wirklich eingenäht ist. Viele Hersteller setzen aber nur auf Doppelungen an Oberschenkeln und Gesäß.

                                      UHMWPE statt Aramid, einlagig oder mehrlagig?

                                      UHMWPE: ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen. Mit blau gefärbter Baumwolle umwickelt entsteht daraus ein Faden, der mit weiteren UHMWPE-Fäden verwebt werden kann. Bekannt sind solche Gewebe unter Namen wie Armalith oder Dyneema. Da hier die Fäden und somit das Gewebe besonders widerstandsfähig sind, kann in der Jeans auf eine zusätzliche Abriebschutzschicht verzichtet werden. Dies kommt der oftmals gewünschten knackigen, jeanstypischen Passform entgegen. Durch den gleichmäßigen und insgesamt dünneren Aufbau bieten einlagige Jeans daher oft – aber nicht immer! – ein komfortableres Tragegefühl und bessere Belüftung. Passform, Belüftung und Komfort im Alltag und beim Fahren sind übrigens auch wichtige Kriterien in unserem Test.

                                      Zweilagige Jeans wiederum haben in Sachen Sicherheit den Vorteil, dass sich die beiden Lagen leicht unabhängig voneinander bewegen und somit die auftretenden Kräfte besser verteilen können. Zwar reibt sich hier die obere Schicht schneller auf, dafür folgt noch eine zweite Schutzschicht. Zumindest dort, wo eine solche vernäht ist – oft leider nur an besonders gefährdeten Stellen wie Gesäß, Hüfte und Knie, die Schenkel bleiben dann zwischen Knieprotektor und Stiefelschaft vergleichsweise ungeschützt.

                                      Schutzstandards und Europäische Norm

                                      Die Europäische Norm 17092 legt fest, wie Motorradschutzkleidung als solche zertifiziert werden kann. Je nach den erreichten Werten werden Jacken und Hosen in eine von fünf Klassen eingeteilt: C steht dabei für reinen Aufprallschutz, B für reinen Abriebschutz und A für beides zusammen. Beim kombinierten Abrieb- und Aufprallschutz bietet Klasse A den höchsten Komfort und die niedrigste Schutzstufe; AA bedeutet mehr Sicherheit, AAA ist nochmals eine Steigerung. Dies geht allerdings oftmals zulasten des Tragekomforts.

                                      So testet MOTORRAD

                                      Die noch relativ neue Klassifizierung von Schutzkleidung in die Level A, AA, AAA sowie B und C macht zwar eine grobe Unterscheidung einfacher, welche Klamotte sicherer sein soll als eine andere, doch was heißt das in der Praxis? MOTORRAD prüfte bis ins Detail.

                                      Nur Hosen mit mindestens Schutzklasse A, besser aber AA oder sogar AAA wurden zum Test eingeladen. Das heißt, sie mussten sowohl Abrieb- als auch Aufprallschutz bieten, das stellt entsprechende Herausforderungen an den Stoff und die Protektoren. Da wir uns beim Test 2022 auf einlagige Motorradjeans fokussierten, kann den Abriebschutz keine ergänzende innenliegende Schicht übernehmen, wie es bei zweilagigen Motorradjeans der Fall ist. Stattdessen muss das Jeansgewebe selbst verstärkt sein. Daher schauten wir uns dessen Aufbau genauer an und erfassten Materialauswahl sowie Webart.

                                      Entscheidend ist aber bekanntlich auf‘m Platz, in unserem Fall auf dem Flugplatz. Dort konnten wir die recht homogen asphaltierte Landebahn nutzen, um die Motorradjeans einem Stresstest bezüglich Abrieb zu unterziehen. Dazu wurde ein rund 30 Kilogramm schwerer, aus Sandsäcken in Aramid-Unterwäsche bestehender Dummy in die Motorradjeans gestopft, sodass er diese recht prall und ohne unnatürliche Faltenbildung ausfüllte. So sollte eine gleichmäßige Abnutzung gewährleistet werden, sobald es zum eigentlichen Test kam, dem Gleiten über Asphalt. Hier setzten wir dieses Jahr auf Hinterherziehen statt aus dem Auto werfen, um Vorder- und Rückseite kontrolliert belasten und so vergleichbare Aussagen zum Obermaterial treffen zu können.

                                      Abwerfen bei Tempo 80 wäre zwar näher an der Realität eines echten Unfalls, allerdings auch ebenso schwer valide reproduzierbar wie reale Unfälle. Daher ermittelten wir einen anspruchsvollen Kompromiss aus zurückzulegender Strecke und Geschwindigkeit: Die Vorderseite jeder Jeans beschleunigte am Transporter hängend von 0 auf 30 km/h und bremste wieder ab, das Ganze auf einer Strecke von 50 Metern. Die Jeans-Rückseite legte dieselbe Strecke zurück, allerdings mit 40 km/h als Maximalgeschwindigkeit – also mit größerer Beschleunigung und Bremskraft. Dieses Prozedere lässt sich zwar nicht eins zu eins auf eine konkrete Sturzgeschwindigkeit umrechnen, sorgt aber für eine hohe Vergleichbarkeit zwischen den Testteilnehmern. Und obwohl die Geschwindigkeiten niedriger waren als beim Abwurftest, wie wir ihn beim letzten Jeans-Vergleichstest durchführten, war die rutschend zurückgelegte Strecke diesmal länger.

                                      Ergänzt wurde der Abriebtest und eine Ermittlung der Schlagdämpfungswerte der verbauten Protektoren. Außerdem hatte jede Jeans anschließend noch eine unheilvolle Begegnung mit Machete, Kofferwaage und Feuerzeug, um Schnitt- und Reißfestigkeit sowie Hitzebeständigkeit zu ermitteln.

                                      Multilayer-Jeans im Vergleichstest 2021

                                      Aufprallschutz. Knie- und oftmals Hüftprotektoren, womöglich sogar ein Steißprotektor schützen vor sonst nur schlecht heilenden Knochenbrüchen. In unserem Testfeld gibt es hier deutliche Unterschiede, teilweise setzen die Hersteller auf eine Protektoren-Vollausstattung, mal sind standardmäßig nur Knieprotektoren verbaut, und ein Teilnehmer kommt gar komplett ohne Schutzpolster. Teilweise wird aus Kostengründen auf billige, dicke und schlecht sitzende Exemplare zurückgegriffen, teils nutzen die Hersteller Bewährtes, mal gehen sie mit ultraflachen und flexiblen Protektoren neue Wege. Doch Protektoren sind bei Weitem nicht der einzige Unterschied.

                                      Held Marlow

                                      MOTORRAD-Urteil: Testsieger
                                      Held Marlow
                                      Der Testsieger: Held Marlow
                                      FazitDurch ihre Masse schafft die zweitschwerste Hose im Test Vertrauen, das sie dank überzeugendem Aufprall- und Abriebschutz auch voll einlöst. Trotz Mehrgewicht überzeugt sie auch im Alltag mit reichlich Komfort. Eine tolle Jeans vom „Nicht-nur-Lederspezialisten“ Held.

                                        Sicherheit
                                        Stufenlos verstellbare Protektoren am Knie, Hüftprotektoren in Serie plus eine Tasche für einen Steißbeinprotektor – in Sachen Aufprallschutz zeigt sich die Held Marlow sicher aufgestellt. Das einlagige Gewebe aus Armalith ist zwar verhältnismäßig schwer, aber auch äußerst abrieb- und reißfest. Wer selbst mal daran reißen möchte: Der Jeans liegt eine kleine Denim-Probe bei, an der man seine Kräfte auslassen kann. Ergänzend zu Abrieb- und Reißfestigkeit überzeugt die Jeans auch im Punkt Schnittschutz, ihre Nähte lassen ebenso keine Schwächen erkennen.

                                        Passform und Komfort
                                        Fast 400 Gramm mehr als die leichteste Hose im Test – das spürt man. Dennoch trägt sich die Marlow sehr angenehm, auch die Beweglichkeit ist sehr gut. Die Passform geht leicht in Richtung Slimfit, das durchgängige Gewebe aus Armalith bietet aber überall viel Stretch.

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                                        • Anbieter: Held, www.held.de
                                        • Bundweiten: 28 bis 40;
                                        • Preis: 389,86 Euro;
                                        • Gewicht: 1.422 g (Größe 34 gewogen);
                                        • Aufbau: einlagig, Gewebe aus Armalith;
                                        • Material: Baumwolle, Polyethylen, Elestomultiester, Elastan, Taschen aus Baumwolle und Polyester;
                                        • Protektoren: Knie (Level 1, stufenlos verstellbar), Hüfte (Level 1); Steißbein nachrüstbar,
                                        • Zertifizierung: FprEN 17092-4:2018 (Klasse A);
                                        • Herstellungsland: Deutschland
                                        Mehr Details

                                        iXS Classic AR Jeans Cassidy

                                        MOTORRAD-Urteil: gut
                                        iXS Classic AR Jeans Cassidy
                                        Die iXS Classic AR Jeans Cassidy ist gemäß Schutzklasse AA zertifiziert, entsprechend gut zeigen sich Aufprall- und Abriebschutz im Test.
                                        FazitDie iXS Classic AR Jeans Cassidy ist gemäß Schutzklasse AA zertifiziert, entsprechend gut zeigen sich Aufprall- und Abriebschutz im Test. Dank der 35 verfügbaren Größen und einer sinnvollen Materialauswahl gefällt sie außerdem mit hohem Komfort. Regen mag sie nicht – egal.

                                          Sicherheit
                                          Zwar weist die Classic AR Cassidy nach dem Sturz einige unschöne Löcher im Oberstoff auf, was angesichts des dünnen und leichten Obermaterials auch kaum überrascht – für dennoch zuverlässigen Schutz dient deshalb die Innenschicht aus Aramid. Die mitgelieferten Protektoren an Hüfte und Knie sitzen perfekt.

                                          Passform und Komfort
                                          Insgesamt 35 Größen bietet iXS, inklusive Damen-, Lang- und Kurzgrößen. Das erlaubt eine tolle Passform und hohen Komfort. Die angenehm stretchige Jeans macht alle Bewegungen mit, weder die zweieinhalb Lagen Stoff noch die Protektoren zwicken oder stören sonst wie. Bei hohen Temperaturen gefällt die Jeans außerdem mit guter Luftdurchlässigkeit. Nässe von außen mag sie aber nicht, dann saugt sich der Oberstoff schnell voll.

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                                          • Anbieter: Hostettler, www.ixs.com;
                                          • Größen: 30 bis 48;
                                          • Preis: 249,95 Euro;
                                          • Gewicht: 1.206 g (Größe 34 gewogen);
                                          • Aufbau: mehrlagig, Denim plus zweilagiges Futter aus Aramid und Coolmax-Fasern;
                                          • Material: Baumwolle, Elastan; Schutzschicht aus 50 % Aramid und Polyester;
                                          • Protektoren: Knie (Level 1, stufenlos höhenverstellbar), Hüfte (Level 1);
                                          • Zertifizierung: prEN 17092-3:2017(Klasse AA);
                                          • Herstellungsland: Türkei
                                          Mehr Details

                                          Rokker Rokkertech Tapered Slim Black

                                          MOTORRAD-Urteil: gut
                                          Rokker Rokkertech Tapered Slim Black
                                          Produktion in Europa, toller Lieferumfang und sehr hoher Komfort – natürlich kostet das auch.
                                          FazitProduktion in Europa, toller Lieferumfang und sehr hoher Komfort – natürlich kostet das auch. Die Protektoren von D3O bieten guten Schutz, das UHMWPE-Gewebe entspricht zwar Klasse AA, zeigte unter hoher Belastung in unserem Extremtest aber auch eine kleine Schwäche.

                                            Sicherheit
                                            Der Rokkertech-Stoff zeigt sich zwar hart im Nehmen, bezüglich Hitze und Abrieb aber doch anfälliger als ähnliche Materialien wie Armalith (bei Held) oder Dyneema (bei Vanucci): Der einlagige Stoff wies nach dem Abwurftest ein Loch auf, Hautkontakt mit dem Asphalt wäre also die Folge gewesen. Die dünnen Protektoren überzeugen dafür mit sehr guten Schlagdämpfungswerten.

                                            Passform und Komfort
                                            Die einlagige Hose trägt sich äußerst angenehm, allerdings fällt sie am Bund ein klein wenig enger aus als erwartet. Dafür sind elf eng abgestufte Bundweiten erhältlich, außerdem kann zwischen 32, 34 und 36 Zoll Länge gewählt werden. Die angenehm soften Protektoren sind kaum zu spüren, so macht die Hose auch jede Bewegung willig mit. Gut fürs Bike: der konsequente Verzicht auf Nieten.

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                                            Produktdetails

                                            • Anbieter: Anbieter: Rokker, www.therokkercompany.com;
                                            • Preis: 389,00 Euro;
                                            • Bundweiten: 29 bis 44;
                                            • Gewicht: 1.292 g (Größe 34 gewogen);
                                            • Aufbau: einlagig, Denim-Gewebe aus UHMWPE (ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen);
                                            • Material: Baumwolle, Polyethylen, Polyamid, Elastomultiester, Elastan;
                                            • Protektoren: Knie (Level 1, stufenlos höhenverstellbar), Hüfte (Level 1);
                                            • Zertifizierung: FprEN 17092-3:2018 (Klasse AA);
                                            • Herstellungsland: Portugal
                                            Mehr Details

                                            Vanucci Dyn

                                            MOTORRAD-Urteil: gut
                                            Vanucci Dyn
                                            Die Vanucci Dyn überzeugt vor allem mit sehr hohem Tragekomfort und ihrem unscheinbaren Aussehen.
                                            FazitDie Vanucci Dyn überzeugt vor allem mit sehr hohem Tragekomfort und ihrem unscheinbaren Aussehen. Der ohnehin gute Schutz mit weitgehend abriebfestem Material und Level-2-Knieprotektoren lässt sich durch Nachrüsten von Hüftprotektoren noch steigern.

                                              Sicherheit
                                              Die Vanucci Dyn setzt, wie es der Name andeutet, auf Dyneema und verarbeitet dieses zusammen mit Baumwolle zu einem einlagigen (oder wenn man so will: anderthalblagigen) Gewebe. Bei Asphaltkontakt reiben sich zwar die blauen Baumwollfäden auf, zurück bleibt aber selbst dann noch ein vollständiges Gewebe aus Dyneemafasern. Dort, wo durch eine Kante die Reibung erhöht war, entstand im Test dennoch ein Loch. Die dünnen und flexiblen Knieprotektoren überzeugen mit sehr guten Schlagdämpfungswerten.

                                              Passform und Komfort
                                              Die Jeans wiegt relativ wenig und fühlt sich auch leicht an, entsprechend entspannt ist das Tragegefühl. Der Bund fällt deutlich zu weit aus, die tollen Protektoren sind in der Praxis kaum spürbar.

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                                              • Anbieter: Detlev Louis, www.louis.de;
                                              • Preis: 224,19 Euro;
                                              • Bundweiten: 30 bis 40;
                                              • Gewicht: 1160 g (Größe 34 gewogen);
                                              • Aufbau: einlagig, Gewebe aus Denim (Kette) und Dyneema (Kette und Schuss);
                                              • Material: Baumwolle, Polyethylen, Polyamid, Elastan; Futter aus Baumwolle und Polyester;
                                              • Protektoren: Knie (Level 2, stufenlos verstellbar), Hüfte nachrüstbar;
                                              • Zertifizierung: prEN 17092-4:02-2017 (Klasse A);
                                              • Herstellungsland: Bangladesch
                                              Mehr Details

                                              Modeka Nyle Cool

                                              MOTORRAD-Urteil: Kauftipp
                                              Modeka Nyle Coll
                                              Die sehr leichte Nyle Cool trägt sich sowohl auf dem Motorrad als auch im Alltag sehr angenehm und bietet guten Schutz. Unser Kauftipp.
                                              FazitDie sehr leichte Nyle Cool trägt sich sowohl auf dem Motorrad als auch im Alltag sehr angenehm und bietet guten Schutz. Diesen verdankt sie dem großflächigen Aramid-Gewebe, aber auch dem im Obermaterial mitverarbeiteten Cordura. Und das Ganze zu einem attraktiven Preis.

                                                Sicherheit
                                                Da sich der Zertifizierungsprozess etwas in die Länge zog, war die erste Lieferung der Nyle Cool noch als Klasse A gekennzeichnet. In unserem Test konnte sie aber zeigen, dass sie die mittlerweile zertifizierte Schutzklasse AA zu Recht trägt: Überzeugende Abriebfestigkeit und gute Reißfestigkeit kombiniert sie mit gutem Schnittschutz. Die angenehm dünnen Knieprotektoren sind zwar höhenverstellbar, allerdings nur zweifach. An der Hüfte müssen Protektoren nachgerüstet werden.

                                                Passform und Komfort
                                                Die Jeans fällt tendenziell etwas zu eng aus, insbesondere am Bund. Ansonsten zeigt sie sich zwar mit knackigem Sitz, erlaubt aber trotzdem das volle Bewegungsspektrum auf und neben dem Bike. Nässeschutz ist nicht gegeben, die Belüftung ist nur mittelmäßig.

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                                                • Anbieter: Modeka, www.modeka.de;
                                                • Preis: 169,90 Euro;
                                                • Bundweiten: 28 bis 40;
                                                • Gewicht: 1.180 g (Größe 34 gewogen);
                                                • Aufbau: zweilagig, Denim mit Cordura plus Kevlar-Futter an Gesäß, Hüfte und Knien;
                                                • Material: Baumwolle, Cordura, Coolmax; Schutzschicht aus Aramid;
                                                • Protektoren: Knie (Level 1, zweifach höhenverstellbar), Hüfte nachrüstbar;
                                                • Zertifizierung: prEN 17092-3:2019 (Klasse AA);
                                                • Herstellungsland: Pakistan
                                                Mehr Details

                                                Trilobite Parado

                                                MOTORRAD-Urteil: gut
                                                Trilobite Parado
                                                Die Parado ist toll, aber auch ganz schön schwer.
                                                FazitAusgewogener Preis, viele Farb- und Größenvarianten, eine Version aus recyceltem Jeansstoff sowie eine noch sicherere Variante mit Dyneema im Obermaterial, dazu Level-2-Protektoren, viel Stretch und Belüftungsöffnungen. Die Parado ist toll, aber auch ganz schön schwer.

                                                  Sicherheit
                                                  Die Trilobite Parado macht kein Geheimnis daraus, dass sie eine Motorradhose ist. Level-2-Protektoren an Hüfte und Knie sorgen für hohen Aufprallschutz, großflächiges Aramid-Gewebe unter dem ohnehin schweren Denim dient dem Abriebschutz. Überall dort, wo keine Zusatzschicht aus Aramid zu finden ist, muss jedoch die nur geringe Reißfestigkeit des Oberstoffs in Kauf genommen werden.

                                                  Passform und Komfort
                                                  Der großflächige, flexible Polyamid-Einsatz im Schritt sowie Ziehharmonikastretch an den Knien und im hinteren Hüftbereich bringen viel Komfort, die normkonform abgesicherten Belüftungsöffnungen sorgen für Frischluft an den Oberschenkeln. Gute Passform, es sind zahlreiche Größen inklusive Damen- und Herren- sowie Kurz- und Langgrößen erhältlich. Auch mehrere Farbvarianten gibt es.

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                                                  • Anbieter: Germot, www.germot.de;
                                                  • Preis: 199,95 Euro;
                                                  • Größen: 30 bis 46;
                                                  • Gewicht: 1.540 g (Größe 34 gewogen);
                                                  • Aufbau: zweilagig, Denim plus Kevlar-Futter an Gesäß und Knien;
                                                  • Material: Baumwolle, Elastan; Schutzschicht aus Aramid; Stretcheinsätze aus Polyamid;
                                                  • Protektoren: Knie (Level 2, stufenlos verstellbar), Hüfte (Level 2);
                                                  • Zertifizierung: FprEN 17092-3:2019 (Klasse AA);
                                                  • Herstellungsland: Pakistan
                                                  Mehr Details

                                                  Highway 1 Denim III

                                                  MOTORRAD-Urteil: gut
                                                  Highway 1 Denimm III
                                                  Für unter 100 Euro bietet die Highway-1-Jeans eine respektable Basisausstattung an Sicherheit, gepaart mit weitgehend angenehmem Tragekomfort und ansprechend cleanem Aussehen.
                                                  FazitFür unter 100 Euro bietet die Highway-1-Jeans eine respektable Basisausstattung an Sicherheit, gepaart mit weitgehend angenehmem Tragekomfort und ansprechend cleanem Aussehen. An den Schenkeln wird auf Kevlar allerdings verzichtet, das beim Stürzen bitte beachten.

                                                    Sicherheit
                                                    Bereits der vergleichsweise dicke Oberstoff gibt sich hart im Nehmen – bei Asphaltkontakt reibt er sich kaum auf und meist sind nur leichte Verfärbungen des Denim wahrzunehmen. Lediglich dort, wo durch Protektoren oder Gürtelschlaufen Kanten entstehen, kommt es zu deutlicheren Schäden. An den besonders sturzgefährdeten Stellen schützt dann noch eine zusätzliche Schicht aus Kevlar. An Ober- und Unterschenkel wird allerdings auf dieses Aramid-Gewebe verzichtet. Die Protektorenausstattung ist ebenfalls schmal gehalten.

                                                    Passform und Komfort
                                                    Relativ schwerer Denim als Obermaterial plus eine zweite Schutzschicht aus Aramid bringen nicht nur einiges an Gewicht auf die Waage, sondern machen sich auch im Tragekomfort bemerkbar. Beweglichkeit und Passform gehen aber weitgehend in Ordnung, auch wenn die Bundweite schmeichelnd ausfällt.

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                                                    Produktdetails

                                                    • Anbieter: Detlev Louis, www.louis.de;
                                                    • Bundweiten: 32 bis 42;
                                                    • Preis: 97,46 Euro;
                                                    • Gewicht: 1.300 g (Größe 34 gewogen)
                                                    • Aufbau: zweilagig, Denim plus Kevlar-Futter an Gesäß und Knien; Material: Baumwolle, Elastan; Schutzschicht aus 60 % Aramid und Polyester;
                                                    • Protektoren: Knie (Level 1, zweifach höhenverstellbar), Hüfte nachrüstbar; Zertifizierung: prEN 17092-4:02-2017 (Klasse A);
                                                    • Herstellungsland: Pakistan
                                                    Mehr Details

                                                    Alpinestars Victory Denim

                                                    MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                                                    Alpinestars Victory Denim
                                                    Im Punkt Abriebfestigkeit zeigt sich die Victory nicht gerade siegeswillig, den Verlust an Punkten in der Kategorie Sicherheit holt sie in den Kategorien Komfort und Ausstattung zwar etwas auf, aber nicht mehr ein.
                                                    FazitIm Punkt Abriebfestigkeit zeigt sich die Victory nicht gerade siegeswillig, den Verlust an Punkten in der Kategorie Sicherheit holt sie in den Kategorien Komfort und Ausstattung zwar etwas auf, aber nicht mehr ein. Bleibt unterm Strich damit "befriedigend".

                                                      Sicherheit
                                                      Die sehr flachen, nach Level 1 zertifizierten Protektoren an Knien und Hüfte sind zwar kaum zu spüren, allerdings sitzen die Knieprotektoren etwas zu weit innen. Das einlagige Gewebe trennt Denim in Längs- von Kevlar in Querrichtung, worunter letztlich die Reißfestigkeit leidet. Im Abriebtest scheuerte das Material an einer Stelle komplett durch, die Haut hätte also Asphaltkontakt.

                                                      Passform und Komfort
                                                      Die Bundweite der 34er-Hose liegt bei großzügigen 35 Zoll, kommt dafür ohne Stretch. Die Innenbeinlänge entspricht der zu erwartenden Länge. Dank Regular Fit und einlagigem Gewebe gibt sich die Hose sehr komfortabel und erlaubt eine hohe Beweglichkeit. Mit knapp 1.400 Gramm ist die Hose eher schwer; Pluspunkte gibt es für die zweite Münztasche, die zudem per Reißverschluss verschlossen werden kann.

                                                      Anzeige
                                                      Angebote

                                                      Produktdetails

                                                      • Anbieter: Alpinestars, www.alpinestars.com;
                                                      • Preis: 249,99 Euro;
                                                      • Bundweiten: 28 bis 40;
                                                      • Gewicht: 1.382 g (Größe 34 gewogen);
                                                      • Aufbau: einlagig, Gewebe aus Denim (Kette) und zweifach gezwirntem Kevlar (Schuss);
                                                      • Material: Baumwolle, 40 % Aramid, Polyamid, Elastan; Futter aus Polyester und Baumwolle;
                                                      • Protektoren: Hüfte (Level 1, zweifach höhenverstellbar), Knie (Level 1);
                                                      • Zertifizierung: EU 2016/425 Cat II;
                                                      • Herstellungsland: Tunesien
                                                      Mehr Details

                                                      Büse Denver

                                                      MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                                                      Büse Denver
                                                      Die Büse Denver macht im Büroalltag einen ebenso tollen Eindruck wie auf dem Motorrad – solange man nicht stürzt.
                                                      FazitDie Büse Denver macht im Büroalltag einen ebenso tollen Eindruck wie auf dem Motorrad – solange man nicht stürzt. Denn der widerstandsfähige Kevlar-Anteil fällt im Vergleich sehr gering aus, sodass sie sich nur unwesentlich von herkömmlichen Jeans abhebt.

                                                        Sicherheit
                                                        6,5 Prozent Kevlar-Anteil im Gewebe verspricht das Etikett, das ist nicht besonders viel im Vergleich zur Konkurrenz. Laut Angaben ist die Jeans aber ordnungsgemäß zertifiziert, also alles in Ordnung? Na ja, die Werte der Reißfestigkeit liegen auf dem Niveau einer normalen Modejeans. Auch die Abriebfestigkeit könnte besser sein.

                                                        Passform und Komfort
                                                        Die leichteste Hose im Test gefällt mit sehr hohem Tragekomfort im Alltag. Zwar ist der Bund etwas eng, die Beweglichkeit ist aber sehr gut. Die Beinlänge passt zur Größenangabe, pfiffig ist der Reflektor im Inneren der Hose, der beim Umschlagen des Beinabschlusses sichtbar wird. Dank des hohen Baumwollanteils und dem cleanen Five-Pocket-Stil ist die Denver kaum von normalen Jeans zu unterscheiden – weder beim Tragen noch beim Anschauen.

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                                                        • Anbieter: Büse, www.buese.biz;
                                                        • Preis: 199,95 Euro;
                                                        • Bundweiten: 30 bis 44;
                                                        • Gewicht: 1.050 g (Größe 34 gewogen);
                                                        • Aufbau: einlagig, Gewebe aus Denim mit Kevlar-Anteil;
                                                        • Material: Baumwolle, 6,5 % Aramid, Elastan; Futter aus Baumwolle/Polyester;
                                                        • Protektoren: Knie (Level 1, dreifach höhenverstellbar), Hüfte nachrüstbar;
                                                        • Zertifizierung: prEN 17092-4:2018 (Klasse A);
                                                        • Herstellungsland: Türkei
                                                        Mehr Details

                                                        Spirit Motors Aramid-/Baumwolljeans 1.0

                                                        MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                                                        Spirit Motors Aramidjeans, Baumwolljeans 1.0
                                                        Die günstigste Jeans im Test wird ihrer Klassifizierung als Schutzhose vor Abrieb dank Aramid-Futter voll gerecht.
                                                        FazitDie günstigste Jeans im Test wird ihrer Klassifizierung als Schutzhose vor Abrieb dank Aramid-Futter voll gerecht.

                                                          Sicherheit
                                                          Protektoren standardmäßig nicht dabei, daher kann diese Jeans nur nach Schutzklasse B zertifiziert sein. Den damit versprochenen Abriebschutz ermöglicht ein Aramid-Futter an den kritischen Stellen; dieses ist angenehm verarbeitet. Nach dem Crashtest sah das Obermaterial zwar ziemlich mitgenommen aus, hätte den Fahrer zusammen mit dem Aramid-Gewebe aber vor Abschürfungen geschützt. Nachgerüstete Knieprotektoren lassen sich per Klett perfekt in der Höhe justieren. Die mangelnde Reißfestigkeit ist dort kritisch, wo keine Aramid-Schicht den Jeans-Stoff unterstützt – beispielsweise an den Unterschenkeln.

                                                          Passform und Komfort
                                                          Der Bund fällt figurschmeichelnd etwa ein Zoll zu groß aus, auch sonst ist die Jeans sehr weit geschnitten. Belüftung, Nässe- und Kälteschutz sind nur mittelmäßig.

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                                                          • Anbieter: Polo, www.polo-motorrad.de;
                                                          • Preis: 49,99 Euro;
                                                          • Größen: 28 bis 40;
                                                          • Gewicht: 1.306 g (Größe 34 gewogen);
                                                          • Aufbau: mehrlagig, Denim plus Aramid-Futter an Gesäß, Oberschenkeln und Knien;
                                                          • Material: Baumwolle; Schutzschicht aus Polyester und 27 % Aramid;
                                                          • Protektoren: Tasche für Knieprotektoren (nachgerüstet dann stufenlos verstellbar), Tasche für Hüftprotektoren;
                                                          • Zertifizierung: prEN 17092-5:2017 (Klasse B);
                                                          • Herstellungsland: Vietnam
                                                          Mehr Details

                                                          Course Heavy Duty Raw Denim

                                                          MOTORRAD-Urteil: befriedigend
                                                          Course Heavy Duty Raw Denim
                                                          Bei der sehr günstigen Course gilt: mehrere Größen anprobieren und die Knieprotektoren in zeitgemäßere Ware tauschen.
                                                          FazitDer Abriebschutz ist gut, die Passform, der Komfort und der Geruch sind schlecht – und die Optik ist wohl wie immer bei Jeans Geschmackssache. Bei der sehr günstigen Course gilt: mehrere Größen anprobieren und die Knieprotektoren in zeitgemäßere Ware tauschen.

                                                            Sicherheit
                                                            Was kann man von einer Jeans erwarten, deren Preisempfehlung unter 100 Euro liegt und die meist sogar zur Hälfte verkauft wird? Erstaunlich viel, zumindest beim Abriebtest: Viele kleine Schrammen, aber keine gravierenden Schäden zeigt die Hose nach dem simulierten Sturz bei 80 km/h. In Sachen Reißfestigkeit liegt sie im unteren Mittelfeld, die großen, etwas schwammigen Protektoren sind nicht mehr wirklich zeitgemäß – das ist wohl dem Preis geschuldet.

                                                            Passform und Komfort
                                                            Am Bund zu weit, insgesamt zu lang und weit – oder anders gesagt: Sie fällt ein bis zwei Nummern zu groß aus. Dennoch spannt es beim Knieanwinkeln, denn trotz Elastan im Denim zeigt sich der Stoff recht unflexibel. Im Neuzustand riecht die Hose außerdem unangenehm, überrascht hat sie uns durch ihre Wasserdichtigkeit, die sich allerdings rauswäscht.

                                                            Produktdetails

                                                            • Anbieter: XLmoto, www.xlmoto.de;
                                                            • Bundweiten: 30 bis 42;
                                                            • Preis: 54,99 Euro;
                                                            • Gewicht: 1.200 g (Größe 34 gewogen);
                                                            • Aufbau: zweilagig, Denim plus Kevlar-Futter an Gesäß, seitlichen Oberschenkeln und Knien;
                                                            • Material: Baumwolle, Elastan; Schutzschicht aus Aramid; Futter aus Polyester;
                                                            • Protektoren: Knie (Level 1, dreifach höhenverstellbar), Hüfte nachrüstbar; Zertifizierung: prEN 17092-4:2018 (Klasse A);
                                                            • Herstellungsland: Pakistan
                                                            Mehr Details

                                                            Fazit

                                                            Vorteil der einlagigen Motorradjeans ist vor allem der Komfort: Sie sind luftiger und leichter als die zweilagigen Lösungen. Wenn jedoch ein Loch entsteht, so geht dies sofort ganz durch, weshalb die Jeans an dieser Stelle dann keinen Schutz mehr bietet. Bei zweilagigen Motorradjeans entstehen Löcher im Oberstoff zwar schneller, darunter schützt dann aber die besagte zweite Schicht aus Aramid. Jedoch nur dann, wenn diese an der betroffenen Stelle auch wirklich eingenäht ist. Viele Hersteller setzen aber nur auf Doppelungen an Oberschenkeln und Gesäß, wovon wir generell abraten. Wer sich außerdem für Motorrad-Leggings interessiert, findet hier unseren Praxistest dazu.

                                                            Die aktuelle Ausgabe
                                                            MOTORRAD 20 / 2023

                                                            Erscheinungsdatum 15.09.2023