Die Kombination aus Jacke und Hose lässt sich per umlaufenden Reißverschlüssen verbinden, beide Teile können aber auch unabhängig voneinander getragen werden. Dank der umfangreichen Größenauswahl sollte jeder Körperbau ein passendes Ferno-Pendant finden.
Tatsächlich lange Langgröße

Wir haben den Anzug in der Langgröße 106 getestet. Passt bei einer Körpergröße von 1,90 Meter und 90 Kilogramm perfekt. Die Langgröße hält dabei, was ihr Name verspricht. Keine Hochwasserhosen – egal in welcher Sitzposition. Gleiches gilt für die Ärmel. Passen sollte die gewählte Größe allerdings schon, denn außer einer Bundweitenverstellung an Jacke und Hose gibt es keine Optionen, den Sitz der Kleidung anzupassen. Die Protektoren sitzen da, wo sie sitzen sollen und haben eine optimale Größe. Der unbedingt empfehlenswerte Rückenprotektor muss allerdings nachgerüstet werden. Alle sturzrelevanten Flächen sind mit Leder abgedeckt.
Taugt von 15 bis über 30 Grad
Mit eingezippter Klimamembran-Innenjacke und -Hose kann die Ferno-Kombi ab etwa 15 Grad Außentemperatur gefahren werden. Spätestens ab 25 Grad sollten die Inlays entfernt werden. Damit geht dann aber auch die Eigenschaft "wasserdicht" flöten. Zudem sitzen Jacke und Hose systembedingt dann etwas lockerer. Dafür gibt es aber auch bei 30 Grad auf Dauer keinen Hitzestau. Seinen Anteil daran dürfte auch das TFL Cool System (eine spezielle Oberflächenbeschichtung, die Wärme reflektiert) haben, das die Lederoberflächen kühler hält. Wer umbaut sollte unbedingt auf die Innenfutter-Verbindungsreißverschlüsse achten – die wirken doch reichlich fragil. Mit Membran blieb der Fahrer auch nach einer längeren Regenfahrt trocken, das Obermaterial saugt sich allerdings voll und wird sehr schwer. Zudem trocknen die Lederteile im Gegensatz zu den Textilflächen nur sehr langsam. Auch ist das Obermaterial sehr schmutzempfindlich. Die Ventilationsöffnungen im Brust- und Rückenbereich der Jacke sowie seitlich an den Beinen schaffen es nur sehr eingeschränkt, frische Luft durch den Anzug strömen zu lassen.
Taschen zu klein

Nicht gefallen können die viel zu schmalen Eingrifftaschen, die sind eher was für die Kinderhand. Eine wasserdichte Tasche gibt es nur im Futter. Wer es um den Hals etwas freizügiger mag, wird den tief geschnittenen Kragen lieben, wer lieber hochgeschlossen unterwegs ist, muss zum zusätzlichen Halstuch greifen. Und was fiel sonst noch auf? Die Klettverschlüsse beißen sicher und kräftig zu, die Reißverschlüsse laufen leicht und zuverlässig.
Fazit
Mit dem Leder-Textil-Mix macht die Bose Freno-Kombi immer eine gute Figur – egal ob auf einem Tourer, einem Sportler oder einem Retro-Bike. Und mit einem Preis von rund 230 Euro für die Hose und knapp 300 Euro für die Jacke ist die Büse Freno jeden davon wert.