Indian Chief Classic, Moto Guzzi California 1400 Custom, Triumph Thunderbird Storm und Yamaha XV 1900 A Midnight Star
Cruiser im Vergleichstest

Du willst nicht groß reisen. Du willst auch nicht heizen. Was du willst, ist aus großem Hubraum souverän Kraft schöpfen. Dann könnten dich Indian Chief Classic, Moto Guzzi California 1400 Custom, Triumph Thunderbird Storm und Yamaha XV 1900 A Midnight Star reizen.

Cruiser im Vergleichstest
Foto: Gargolov

Es muss ja nicht immer Harley-Davidson sein, wenn es um das Thema Cruiser geht. Es gibt Alternativen. Indian Chief Classic beispielsweise nennt sich ein neuer Stern am Cruiserhimmel, der voll Chrom und Eleganz erstrahlt. Stolz vermeldet sein Kupplungsdeckel, dass die Marke bereits 1901 gegründet wurde, also zwei Jahre älter ist als Harley-Davidson, ADAC und MOTORRAD.

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Cruiser im Vergleichstest
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Trotzdem ist an der Indian Chief Classic alles neu. Ihr riesiger, wunderschön gezeichneter V2 beispielsweise, dessen Zylinder sich im Winkel von 49 Grad spreizen, dessen vier Ventile von drei untenliegenden Nockenwellen, Stoßstangen und Kipphebeln betätigt werden und der 1811 cm³ Raum für brennbares Gemisch bereitstellt. Die Triumph Thunderbird Storm vertritt eine Marke, die nur ein Jahr jünger ist. Natürlich wird sie von einem Reihenzweizylinder angetrieben, der seine Wasserkühlung gekonnt versteckt und mit 1699 cm³ Hubvolumen der größte europäische Zweizylinder ist. Mit seinen 270 Grad Hubzapfenversatz soll auch er nach V2-Motor klingen.

Yamaha XV 1900 A Midnight Star größtes Bike im Starterfeld

Die Moto Guzzi California 1400 Custom schiebt sich, wenn wir die Firmengründung 1921 berücksichtigen, als Dritte ins Rampenlicht. Wie immer bei einer Guzzi recken sich die luftgekühlten Zylinder im 90-Grad-Winkel quer zur Fahrtrichtung in den Wind. Und neben dem deutlich geringeren Hubraum von 1380 cm³ besitzt dieser größte europäische V2 auch nur zwei Nockenwellen, diese aber obenliegend.

Als Letzte tritt die Yamaha XV 1900 A Midnight Star auf, weil sie die Größte ist. Zumindest in Sachen Volumen. 1854 cm3 bietet sie in zwei im 48-Grad-Winkel gespreizten Zylindern. Motorräder baut Yamaha erst seit 1955, Musikinstrumente immerhin schon seit 1887.

Aufsitzen und Start

Da keines der vier Motorräder unter 320 Kilogramm wiegt, braucht es schon echte Kerle, um die Brummer zu rangieren. Niemals würde man glauben, dass die Yamaha XV 1900 A Midnight Star und die Indian Chief Classic von Alurahmen zusammengehalten werden. Ist aber so. Die Moto Guzzi California 1400 Custom geht am schwersten vom Ständer, obwohl sie die am wenigsten schwere ist. Die Triumph Thunderbird Storm am leichtesten, weil sie so schön ausge­wogen ist. Die Indian macht mit 370 Kilo zunächst Angst, was sich aber schnell als unbegründet herausstellt. Und die flache Yamaha macht es einem leicht.

Wer darf zuerst starten? Die Moto Guzzi California 1400 Custom. Krachend fährt der Starter auf die Schwungscheibe und dreht den V2 rumpelnd an. Was ist das? Kappuzzi, kapuzzi? Nein, die Guzzi zittert unrhythmisch im Rahmen, was auf die Gummilagerung der Antriebseinheit zurückzuführen ist. Sie klingt nach Schiffsdiesel unter Volllast, obwohl der Gasgriff noch gar nicht berührt wird. Wer das tut, neigt die Guzzi mit jedem Gasstoß nach rechts – nett. Der Twin der Triumph Thunderbird Storm scheint schon anzuspringen, bevor man den Starterknopf drückt. Er ahnt, was der Fahrer von ihm will: seinen Beat fühlen. Klingt nach einer überdimensionalen Yamaha Super Ténéré, mimt den 90-Grad-V2. Die Yamaha XV 1900 A Midnight Star kracht auch hart los, die Indian Chief Classic kommt sanft in Schwung. Blubbert bei ­tiefen 950 Umdrehungen, strahlt gemächliche Ruhe aus.

Die ersten Meter

Im Stand wirken alle vier wie Monster. Die einem jedoch aus der Hand fressen. Vor allem die Indian Chief Classic nimmt schön weich das Gas an, fast schon zärtlich. Die Moto Guzzi California 1400 Custom gibt den Anreißer. Hüpft schon bei minimalem Gas nach vorn. Also schnell das Mapping von Veloce auf Tourismo umstellen, dann klappt die Sache besser. Die beiden anderen passen perfekt, es kann losgehen. Wenn die vier Kolosse an der Ampel davonstürmen, bebt die Erde. Nicht, weil sie etwa brüllend laut wären. Nein, es sind die Erschütterungen, die von den dicken Kolben ausgehen. Jeder Verbrennungstakt ist spürbar, mal sanfter wie bei der Indian, mal gröber wie bei der Triumph Thunderbird Storm.

Beim Ampelspurt kann noch auf der Kreuzung in den zweiten Gang geschaltet werden, die erste Fahrstufe braucht es eigentlich nur kurz zum Anrollen. Am besten kann das die Indian Chief Classic. Ein mächtiger Arm schiebt dich auch dann noch vorwärts, wenn die Kurbelwelle schon fast stehen bleibt. Abwürgen kann man den Motor kaum – wie ein Lanz Bulldog. Auch die Yamaha XV 1900 A Midnight Star und die Triumph Thunderbird Storm beherrschen das. Die Moto Guzzi California 1400 Custom möchte mehr Drehzahl, so ungefähr 1800/min, eher wie ein modernerer Traktor.

Kurven

Wer sagt, dass Cruiser keine Kurven können? Diese vier können das. Sogar recht ordentlich angesichts der gewaltigen Massen, die man da bewegt. Am meisten Dynamik liefert die Triumph Thunderbird Storm. Sie ist die Einzige mit Fußrasten statt Trittbrettern, hat die aktivste Ergonomie, und sie hat das straffste Fahrwerk, liefert das beste Feedback. Die Indian Chief Classic wirkt schwerer, sie läuft aber erstaunlich neutral und völlig easy durch Kurven aller Radien. Das macht auch viel Laune.

Ähnlich gut erledigt das die Yamaha XV 1900 A Midnight Star, vielleicht einen Tick schwerfälliger im Handling. Die Moto Guzzi California 1400 Custom braucht mehr Konzentration und Arbeit am Lenker, sie wirkt in Schräglage kippeliger. Aber auch daran kann man sich gewöhnen. Artgemäße Fortbewegung ist bei allem Kurvenspaß jedoch Voraussetzung. Wer diese Maschinen nicht versteht, zu heftig abwinkelt, wird umgehend mit kratzenden Trittbrettern belohnt.

Geradeaus gleiten

Die Paradedisziplin solch gewaltiger Schwergewichte: einfach rollen lassen, den Horizont vor Augen. Dabei geht es nicht um Speed, ausschließlich um den Genuss. Also zum Beispiel schön gemütlich auf bequemen Sitzen durch die Landschaft zu blubbern. Groß und mächtig sind alle vier. Bieten somit auch technisch gute Voraussetzungen für einen stoischen Geradeauslauf. Am längsten ist die Indian Chief Classic, die ihre Radachsen satte 1, 73 Meter auseinanderstreckt. Auch die Triumph Thunderbird Storm liegt über 1,60 Meter. Da braucht man sich keine Sorgen machen, wenn man auf der Autobahn mal über 150 km/h fährt. Doch dann hängt man an der breiten Segelstange wie ein Klammeraffe. Schnell pendelt sich die Geschwindigkeit um die 120 km/h ein, alles andere kostet unnötig Kraft.

Dann stimmt auch der Beat der Big Twins. Was super Spaß macht: Alle vier treten aus niedrigsten Drehzahlen enorm an. Geradezu zornig die Triumph Thunderbird Storm, die nicht nur unter 2000/min schon hammermäßig losstampft, sondern auch bei doppelter Drehzahl noch munter zulegt. Die Moto Guzzi California 1400 Custom, „kleinste“ Maschine in diesem Vergleich, ist unten naturgemäß nicht ganz so kräftig, dreht aber noch höher: bis 7000/min. Für einen 1400er ist das nicht wenig, im Vergleich zu den dickeren Kumpanen schon fast ein Hochdrehzahlkonzept. Den fettesten Beat klopft der größte Motor in der Yamaha XV 1900 A Midnight Star. Für Zahlenfreaks: Bei 2000/min liefert sie über 150 Nm ab. Die Indian Chief Classic stampft ähnlich mächtig los, mag höhere Drehzahlen jedoch gar nicht.

Komfort

Die Masse macht’s: Gewicht bringt Federungskomfort. Das spürt man, wenn man mit so viel Schwermetall unterwegs ist. Ihre Masse gibt den Cruisern gravitätische Ruhe auf Bodenwellen. Sie federn manches weg, was bei leichteren Maschinen – also praktisch allen anderen – großes Gehoppel veranstaltet. Am souveränsten wirkt hier die Indian Chief Classic, wen wundert’s? Ihre Gabel und das versteckte Fox Racing-Federbein sprechen sauber an. Auch die Yamaha XV 1900 A Midnight Star macht das gut. Bei ihr hilft es, das unter dem Motor liegende Federbein ein wenig vorzuspannen.

Die beiden anderen Cruiser besitzen hinten jeweils zwei Federbeine und sind ein wenig straffer gefedert. Sie wirken auf unebenem Geläuf verbindlicher, auf der anderen Seite aber weniger kom­fortabel. Dazu kommt bei der Triumph Thunderbird Storm ein dünn gepolstertes Sitzkissen, während die Indian Chief Classic eine äußerst komfortable Sitz­gelegenheit bietet. Die Moto Guzzi California 1400 Custom und die Yamaha XV 1900 A Midnight Star liegen beim Sitzkomfort dazwischen.

Im Grenzbereich

Möglicherweise soll es doch mal ein wenig schneller gehen, oder es wird überraschend etwas eng. Wo sind die Grenzen der dicken Brummer, gibt es Reserven? Über die ge­rin­ge Schräglagenfreiheit haben wir uns schon ausgelassen, aber wie steht es um die Sta­bilität in Kurven, die Getriebeschaltbarkeit, die Bremsen? Am aktivsten fahren sich die Moto Guzzi California 1400 Custom und die Triumph Thunderbird Storm. Bei der Britin gefällt das Zusammenspiel von Motorkraft, Getriebe, Fahrwerk und Bremsen am besten. Die 100 Kilogramm Mehrgewicht gegenüber einem „normalen“ Motorrad merkt man weniger.

Auch die Moto Guzzi California 1400 Custom lässt sich engagiert bewegen. Gute Bremsen, ein straffes Fahrwerk, das butterweich schaltende Getriebe und ein breites Drehzahlband geben dem Fahrstil Freiräume. Sogar Traktionskontrolle, ABS und verschiedene Fahrmodi sind an Bord. Den Kardanantrieb merkt man beim Gasschließen, dann sackt die Maschine zusammen. Die Indian Chief Classic und die Yamaha XV 1900 A Midnight Star kommen in puncto Dynamik da nicht mit. Krachende Getriebe, lasch gedämpfte Federungen, teigige Bremsen, bei der Yamaha zwar mit Verbundbremssystem, aber ohne ABS.

Ästhetik

Kommen wir zum Schluss. Knisternd kühlen die Motoren der Großvolumer ab. Zeit fürs Auge, die Linien dieser vier Cruiser zu bewundern. Die Moto Guzzi California 1400 Custom wirkt wie ein Bison. Dicker Körper, bullig unter dem Tank hervorlugende Zylinder, eigenständig, originell. Die Triumph Thunderbird Storm ist ganz sie selbst. Mit echten Blechkotflügeln, ganz dickem Twin und hoch bauendem Tank. In glitzerndem Chrom schwelgt die Indian Chief Classic, auf dem vorderen Kotflügel leuchtet der Indianerkopf.

Und dann diese unglaublich elegant geschwungenen Blechkotflügel, Weißwandreifen und Drahtspeichenräder. Konsequent: die Streamliner-Yamaha. Die Yamaha XV 1900 A Midnight Star ist von Kopf bis Fuß auf Fahrtwind eingestellt, jedes Bauteil, von den Blinkern bis hin zur tropfenförmig auslaufenden Schwinge, unterwarf sich dem Stromliniendiktat. Auch der in Art-déco-Manier gestaltete Tachometer gelang perfekt – ein stimmiger 30er-Jahre-Stil.

Technische Daten Indian Chief Classic

Gargolov
Stolz vermeldet sein Kupplungsdeckel, dass die Marke bereits 1901 gegründet wurde, also zwei Jahre älter ist als Harley-Davidson, ADAC und MOTORRAD.

Motor

Bauart
Zweizylinder-
Viertakt-49-Grad-Motor
Kupplung
Mehrscheiben-
Ölbadkupplung
Bohrung x Hub  101,0 x 113,0 mm
Hubraum 1811 cm³
Verdichtung 9,5:1
Leistung
62,0 kW (84 PS)
bei 4500/min
Drehmoment
139 Nm
bei 2600/min

Fahrwerk

Rahmen
Rückgratrahmen aus Aluminium
Gabel
Telegabel, Ø 46 mm
Bremsen vorne/hinten 
Ø 300/300 mm
Assistenzsysteme
ABS
Räder 3.50 x 16; 5.00 x 16
Reifen

130/90 B 16;
180/65 B 16
Bereifung
Dunlop American Elite

Maße und Gewichte

Radstand
1730 mm
Lenkkopfwinkel
61,0 Grad
Nachlauf
155 mm
Federweg vorne/hinten 
119/94 mm
Sitzhöhe*
730 mm
Gewicht vollgetankt* 370 kg
Zuladung*
203 kg
Tankinhalt 20,8 Liter
Service-Intervalle 8000 km
Preis 23.690 Euro
Preis Testmotorrad 23.690 Euro
Nebenkosten k. A.
*MOTORRAD-Messungen

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit** 193 km/h
Beschleunigung
0-100 km/h
0-140 km/h

5,9 sek
11,4 sek
Durchzug
60-100 km/h
100-140 km/h
140-180 km/h

6,4 sek
7,4 sek
18,2 sek
Verbrauch Landstraße/100 km  5,4 Liter
Reichweite Landstraße 385 km
**Herstellerangaben

Technische Daten Moto Guzzi California 1400 Custom

Gargolov
Wie immer bei einer Guzzi recken sich die luftgekühlten Zylinder im 90-Grad-Winkel quer zur Fahrtrichtung in den Wind.

Motor

Bauart


Zweizylinder-
Viertakt-90-Grad-
V-Motor
Kupplung

Einscheiben-
Trockenkupplung
Bohrung x Hub 
104,0 x 81,2 mm
Hubraum
1380 cm³
Verdichtung
10,5:1
Leistung

71,0 kW (97 PS)
bei 6500/min
Drehmoment

120 Nm
bei 2750/min

Fahrwerk

Rahmen
Doppelschleifenrahmen aus Stahl
Gabel
Telegabel, Ø 46 mm
Bremsen vorne/hinten 
Ø 320/282 mm
Assistenzsysteme
ABS, Traktionskontrolle
Räder 3.50 x 18; 6.00 x 16
Reifen

130/70 R 18;
200/60 R 16
Bereifung
Dunlop D251

Maße und Gewichte

Radstand
1685 mm
Lenkkopfwinkel
58,0 Grad
Nachlauf
155 mm
Federweg vorne/hinten 
120/110 mm
Sitzhöhe*
755 mm
Gewicht vollgetankt* 322 kg
Zuladung*
225 kg
Tankinhalt
20,5 Liter
Service-Intervalle
10.000 km
Preis
17.730 Euro
Preis Testmotorrad
18.830 Euro²
Nebenkosten
260 Euro
*MOTORRAD-Messungen; ²inkl. Lafranconi-Endschalldämpfer (1100 Euro)

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit** 195 km/h
Beschleunigung
0-100 km/h
0-140 km/h

4,4 sek
8,5 sek
Durchzug
60-100 km/h
100-140 km/h
140-180 km/h

4,7 sek
6,7 sek
11,7 sek
Verbrauch Landstraße/100 km 
5,8 Liter
Reichweite Landstraße
353 km
**Herstellerangaben

Technische Daten Triumph Thunderbird Storm

Gargolov
Natürlich wird sie von einem Reihenzweizylinder angetrieben, der seine Wasserkühlung gekonnt versteckt und mit 1699 cm³ Hubvolumen der größte europäische Zweizylinder ist.

Motor

Bauart


Zweizylinder-
Viertakt-Reihen-
motor
Kupplung

Mehrscheiben-
Ölbadkupplung
Bohrung x Hub 
107,1 x 94,3 mm
Hubraum
1699 cm³
Verdichtung
9,7:1
Leistung

72,0 kW (98 PS)
bei 5200/min
Drehmoment

156 Nm bei
2950/min

Fahrwerk

Rahmen
Doppelschleifenrahmen aus Stahl
Gabel
Telegabel, Ø 47 mm
Bremsen vorne/hinten 
Ø 310/310 mm
Assistenzsysteme
ABS
Räder 3.50 x 19; 6.00 x 17
Reifen

120/70 R 19;
200/50 R 17
Bereifung
Metzeler ME 880 Marathon

Maße und Gewichte

Radstand
1615 mm
Lenkkopfwinkel
58,0 Grad
Nachlauf
151 mm
Federweg vorne/hinten 
120/95 mm
Sitzhöhe*
700 mm
Gewicht vollgetankt* 342 kg
Zuladung*
228 kg
Tankinhalt
22,0 Liter
Service-Intervalle
10.000 km
Preis
16.040 Euro
Preis Testmotorrad
16.040 Euro
Nebenkosten
450 Euro
*MOTORRAD-Messungen

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit** 185 km/h
Beschleunigung
0-100 km/h
0-140 km/h

4,9 sek
8,7 sek
Durchzug
60-100 km/h
100-140 km/h
140-180 km/h

5,3 sek
6,1 sek
10,7 sek
Verbrauch Landstraße/100 km 
5,6 Liter
Reichweite Landstraße
393 km
**Herstellerangaben

Technische Daten Yamaha XV 1900 A Midnight Star

Gargolov
Die Yamaha XV 1900 A Midnight Star ist die größte unter den vieren.

Motor

Bauart


Zweizylinder-
Viertakt-48-Grad-
V-Motor
Kupplung

Mehrscheiben-
Ölbadkupplung (Anti-Hopping)
Bohrung x Hub 
100,0 x 118,0 mm
Hubraum
1854 cm³
Verdichtung
9,5:1
Leistung

66,4 kW (90 PS)
bei 4750/min
Drehmoment

155 Nm
bei 2500/min

Fahrwerk

Rahmen

Doppelschleifenrahmen aus
Aluminium
Gabel
Telegabel, Ø 46 mm
Bremsen vorne/hinten 
Ø 298/320 mm
Assistenzsysteme
-
Räder 4.00 x 18; 5.50 x 17
Reifen

130/70 R 18;
190/60 R 17
Bereifung
Dunlop D251, vorne „L“

Maße und Gewichte

Radstand
1715 mm
Lenkkopfwinkel
60,0 Grad
Nachlauf
152 mm
Federweg vorne/hinten 
130/152 mm
Sitzhöhe*
725 mm
Gewicht vollgetankt* 346 kg
Zuladung*
204 kg
Tankinhalt
16,0 Liter
Service-Intervalle
10.000 km
Preis
14.995 Euro³
Preis Testmotorrad
14.995 Euro
Nebenkosten
170 Euro
*MOTORRAD-Messungen; ³Aktionspreis bis Ende Oktober

MOTORRAD-Messwerte

Höchstgeschwindigkeit** 190 km/h
Beschleunigung
0-100 km/h
0-140 km/h

4,6 sek
8,7 sek
Durchzug
60-100 km/h
100-140 km/h
140-180 km/h

4,8 sek
6,2 sek
10,7 sek
Verbrauch Landstraße/100 km 
5,6 Liter
Reichweite Landstraße
286 km
**Herstellerangaben

Leistungs-Messwerte

MRD
Die Leistungs-Messwerte.

Vier Leistungskurven, die manchem Automobil gut zu Gesicht stehen würden. Der 90-Grad-V2 der Moto Guzzi California 1400 Custom fällt mit seinem deutlich geringeren Hubraum etwas aus dem Rahmen, bietet aber das breiteste Drehzahlband. Der Reihenzweizylinder der Triumph Thunderbird Storm begeistert mit sattem Punch in allen Lagen. Die Thunderbird ist die Stärkste in der Spitzenleis­tung, sie dreht auch höher als die beiden V2 von der Indian Chief Classic und der Yamaha XV 1900 A Midnight Star. Deren perfekt abgestimmter, 1854 cm3 große V2 bietet bis 4600/min die höchste Spitzenleistung. Hubraum ist eben auch hier durch nichts zu ersetzen. Warum die Indian trotz 1811 cm3 keine höhere Leis­tung schafft, soll den strengeren Geräuschvorschriften in good old Europe geschuldet sein.

Im Fahrbetrieb wirkt der Motor jedoch niemals schwach­brüstig. Die Drehmomentkurven zeigen die Überlegenheit des V2 der Yamaha XV 1900 A Midnight Star deutlicher. Über 150 Nm ab 2000/min sind aller Ehren wert. Im Vergleich mit der ­Indian Chief Classic zeigt die Triumph Thunderbird Storm, dass man mit modernerem Motorkonzept, nämlich vier Ventilen und Wasserkühlung, trotz geringeren Hubraums viel Drehmoment herausholen kann. Die Moto Guzzi California 1400 Custom bietet einen weitgehend linearen Verlauf über einen breiten Bereich, aber wegen des kleineren Hubraums auf viel niedrigerem Niveau.

MOTORRAD-Fazit

Gargolov
Knisternd kühlen die Motoren der Großvolumer ab. Zeit fürs Auge, die Linien dieser vier Cruiser zu bewundern.

Indian Chief Classic
Keine liefert ihre Kraft so weich und trotzdem nachdrücklich. Bester Fahrkomfort, tolle Verarbeitung, beleuchteter Indianerkopf: Die teuerste im Test liefert auch etwas ab fürs Geld. American Way of Drive im besten Sinne.

Moto Guzzi California Custom
Ein Büffel auf Rädern mit sehr viel Charakter und moderner Elektronik. Macht Spaß an der Ampel, Freude auf der Landstraße. Nicht ganz so komfortabel abgestimmt wie die drei anderen, dafür die Schnellste und die Zweitteuerste.

Triumph Thunderbird Storm
Passt am besten auf europäische Straßen, bietet fetten Punch von ganz unten und dreht trotzdem zornig hoch: Die Britin kann vieles wirklich sehr gut, könnte aber in Sachen Ästhetik und Ausstattung noch zulegen. Manchem Detail fehlt es etwas an Liebe.

Yamaha XV 1900 A Midnight Star
Der stärkste und größte Motor, konsequentes Styling – die Yama­ha begeistert Freunde des Streamliner-Stils. Japanische Motorradbaukunst mit bekannter Präzision im Detail. Dank aktueller Preissenkung mit Abstand das günstigste Angebot in diesem Test.

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MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023