Die Triumph Bonneville Bobber Black ist schwarz wie die Nacht und rollt mit dezenten technischen Updates an. Wie sich das im Fahrverhalten auswirkt, haben wir getestet.
Die Triumph Bonneville Bobber Black ist schwarz wie die Nacht und rollt mit dezenten technischen Updates an. Wie sich das im Fahrverhalten auswirkt, haben wir getestet.
Wer bis dato schon einmal ein paar Kilometer mit der Bobber von Triumph gedreht hat, weiß, dass der schicke Hobel in der Realität durchaus den einen oder anderen Tadel abbekommen hat. Vor allem die Bremse hinterließ einen zwiespältigen Eindruck. Stumpfer Biss, viel Handkraft lautete das Resümee. Das soll jetzt besser werden, weil die Triumph Bonneville Bobber Black aus eins zwei macht, an der Gabel nun eine Doppelscheiben-Anlage mit ebenfalls 310 Millimeter Durchmesser werkelt. Weitere Unterschiede? Die Vorderradführung wuchs bei weiterhin 90 Millimeter Arbeitsweg im Durchmesser um sechs auf nunmehr 47 Millimeter. Sie kommt von Showa, nicht mehr von Kayaba, und besitzt einen Cartridge-Einsatz. Das verspricht mehr Steifigkeit, Dämpfung und Reserven.
Zugelegt hat auch der Vorderreifen, zumindest in der Breite. Bei der Standard-Bobber rotiert ein 130/90-19 Zoll großes Rad in der Gabel, bei der Triumph Bonneville Bobber Black ist’s ein 130/90-16 Zoll messender Pneu. Achtern blieb die Dimension mit 150/80 in 16-Zoll-Größe gleich. Hinzu kommen noch ein Tempomat und ein LED-Scheinwerfer.
Und was bewirken die Updates der Triumph Bonneville Bobber Black aus fahrdynamischer Sicht? Eine ganze Menge. Fangen wir mit der Bremse an. Die packt nun klar definierter zu, die doppelte Anzahl an Schwimmkolben und Scheiben an der Front macht sich positiv bemerkbar. Die Gabel spricht sensibel an und sackt auch beim engagierten Griff zur erstarkten Bremse nicht haltlos in sich zusammen. Beim zügigen Gleiten durch lang gezogene Bögen liegt die Triumph Bonneville Bobber Black stabil und schaukelt sich nicht auf. Einzig den Fußrasten bekommt das Mehr an Dynamik durch Gabel und Bremse auf Dauer nicht gut. Sie hauchen fast mit jeder Kurve ein Stück ihres metallenen Lebens aus.
Der Motor blieb zwar unangetastet, entpuppt sich wie schon in der normalen Bobber als potenter Quell guter Laune. Ab 1.600/min stampft der große Zweizylinder mit bassiger Soundkulisse voran, egal welcher Gang gerade mit Hilfe der leichtgängigen Kupplung im Getriebe eingelegt wurde. Bis zum Drehmomentmaximum von 106 Nm bei 4.000/min legt der Briten-Twin spürbar Briketts nach, drückt mehr als manierlich voran. Und das, obwohl die Triumph Bonneville Bobber Black gute zehn Kilo mehr mit sich herumträgt als die normale Bobber. Die Extrapfunde gehen laut Triumph aufs Konto der breiteren vorderen Felge, der dickeren Gabel und der Doppelscheiben-Bremsanlage.
13.750 Euro kostet die glänzend schwarz lackiert Variante, noch einmal 125 Euro mehr die matte Version der Triumph Bonneville Bobber Black. Ein Aufschlag von gut 1.000 Euro gegenüber dem Basismodell. Attraktive Kunstwerke haben nun einmal ihren Preis.
Den kompletten Fahrbericht lest ihr in MOTORRAD Ausgabe 1/2018, ab 22. Dezember am Kiosk. Oder hier im PDF zum Download.
Dass die Triumph Bonneville Bobber mächtig aussieht, wird fast niemand bestreiten. Mit der Bobber Black setzt Triumph jetzt noch einen drauf. Doch gegen dieses Traummotorrad sprechen leider knapp 14.000 Gründe. Außer man wirft einen Blick in die Gebraucht-Motorradbörse. Dort gibt es gebrauchte Triumph Bonneville Bobber Black in Top-Zustand zu günstigen Preisen: Gebrauchte Triumph Bonneville Bobber Black in Deutschland