Schäfers Mechaniker, Dennis Sauter, kennt die Custom-Szene gut und darf nun in offizieller SBF-Mission beherzt Hand anlegen - dieses Mal an einer Triumph Speedmaster, die zum kräftigen Make-up angetreten ist. Dass Sauter sein Handwerk versteht, bemerkt man im Gespräch schnell, und das Endprodukt bestätigt diesen Eindruck.
Mr. Brown ist ein durch und durch bewegendes Motorrad. Die fein gezeichnete Lackierung ist ein Genuss, die matten Braun- und Beige-Farben wirken stimmig. Auch die mit Thermotec-Hitzeschutzband umwickelten Krümmer sind ein Hingucker. Und dann noch dieser bassige Klang aus den Remus-Endtöpfen (inkl. ABE mit DB-Eatern): Schon eine kurze Hörprobe genügt, um dem Sound der Triumph zu verfallen. Der Gegenläufer pumpt kräftig auf und ab, macht Lust auf intensives Gleiten über herbstliche Landstraßen. Hier geht es nicht um Schnelligkeit, Schräglage und PS-Protzerei, sondern um einen begehrenswerten, wenn auch mit knapp 14000 Euro nicht ganz billigen Sinnstifter. Fahrwerksseitig bietet Mr. Brown keine Überraschungen, da das Chassis unverändert blieb. Ebenso wie der 61 PS starke und 865 Kubikzentimeter große Motor.

Neu hingegen ist der mit Lenkerendblinkern, schicken Spiegeln und feinen Griffgummis ausgerüstete Dragbar-Lenker von LSL. Dieser baut zwar breit und ist nichts für Kurzarmige, dafür bedarf es nur eines kleinen Impulses am Lenker, um dem Bike feinfühlig die Linie vorzugeben. Die Kabel und Bowdenzüge im Frontbereich wurden etwas schöner, nämlich unauffälliger verlegt.
Zudem fällt die Pflege des Motorrads dank des Endantrieb-Umbaus von Kette auf Riemen (von VH) deutlich leichter. Neben geringerem Verschleiß setzt sich kein fieses Kettenfett mehr auf die Felgen und lässt hoffentlich auch die Metzeler Weißwandreifen lange ihrem Namen gerecht werden.
Wer ein individuell designtes Bike und guten Freund für die heimische Garage haben möchte, sollte sich einmal ausführlich mit Mr. Brown beschäftigen. Ob man nun das Komplettpaket will oder nur einige Elemente an seiner Speedmaster verbaut, ist freilich jedem selbst überlassen. Rein emotional betrachtet lohnen sich die zirka 5000 Euro Umbaukosten definitiv.