Dauertest BMW R 1200 GS Getriebeschaden

BMW R 1200 GS Dauertest-News Getriebeschaden nach 44.000 km

Wie in MOTORRAD bereits zu lesen war, hat die BMW R 1200 GS die Dauertest-Kilometer nicht ohne gravierende Vorfälle überstanden. Ein kapitaler Getriebeschaden nach 44.000 Kilometern machte den Tausch des gesamten Rumpfmotors erforderlich.

Getriebeschaden nach 44.000 km mps-Fotostudio
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Kleine Ursache, große Wirkung. Ein Zusammenhang, der im Fall der Dauertest-BMW R 1200 GS auf fatale Weise zutrifft. Bei einer Autobahnetappe im höheren Geschwindigkeitsbereich kam es jüngst zu einem kapitalen Getriebeschaden, dessen Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit ein simples Kugellager auf der Getriebeeingangswelle war. Nach Rekonstruktion der MOTORRAD-Techniker war der Ablauf folgendermaßen: Zunächst blockierte besag­tes Lager, der Innenring lief auf der Welle heiß, es zerbröselten jede Menge Kugeln, Käfig und Dichtscheibe.

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Daraufhin bekam die Welle auf der einen Seite ein extrem erhöhtes Spiel, sodass sie mehr oder weniger durch Zahnräder und Schaltgabel halbwegs geführt wurde. Was binnen ganz kurzer Zeit die Konsequenz hatte, dass auch die unplanmäßig zur Führung missbrauchte Schalt­gabel samt Schieberad glühend heiß lief. Gleichzeitig kämmten die Zähne des sechsten Gangs direkt neben dem defekten Lager nicht mehr sauber ­ineinander, sodass sie schließlich übersprangen und sich ihrer Spitzen entledigten.

BMW R 1200 GS-Getriebe bot ein Bild des Grauens

Der Fahrer bekam wegen der höheren Geschwindigkeit und Ohrenstöpsel von dem sich anbahnenden Desaster zunächst nichts mit, die Maschine lief unter voller Last, und der Lärm des Fahrtwinds übertönte etwaige mechanische Geräusche. Erst ein Rucken und der Verlust an Vortrieb ließen ihn aufhorchen, dann rollte die BMW R 1200 GS aber schon, begleitet von hässlichem Scheppern und Mah­len, auf dem Standstreifen der Autobahn aus. Zwar lief der Motor bei gezogener Kupplung noch einwandfrei, die Schaltung blieb jedoch im sechsten Gang stecken.

Einkuppeln wurde mit brutalem Krachen aus dem Getriebe quittiert. Per Transporter wurde die Dauertest-BMW R 1200 GS daraufhin zur BMW-Niederlassung in Stuttgart gebracht, wo sie im Beisein von MOTORRAD zerlegt wurde. Das Getriebe bot ein Bild des Grauens, ein solches Gemetzel sieht man nicht jeden Tag. Auf jeden Fall hat der Fahrer, PS-Kollege Robert Glück, sehr viel Glück gehabt. Man mag sich nicht ausmalen, welche Auswirkungen ein im Verkehr bei hoher Geschwindigkeit blockierendes Getriebe haben könnte. Warum das Kugellager in die Brüche ging, bleibt unklar. BMW ist solch ein Schaden bisher nicht bekannt. Zurzeit ist wohl eher von einem bedauerlichen Einzelfall als von einem konstruktiven Schwachpunkt auszugehen.

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Bleibt nur der Tausch des kompletten Motors

Doch wie geht es nun weiter mit der Dauertest-BMW R 1200 GS, die zum Zeitpunkt des Motorschadens mit knapp 44.000 Kilometern kurz vor dem Ende der angepeilten Dis­tanz stand? Den Motor mit Tauschteilen neu aufzubauen, erscheint angesichts der weitreichenden Schäden nicht besonders sinnvoll. Auch deswegen, weil sich Späne und Schrottteile im Motorblock verteilt ­haben. Ein Folgeschaden wäre selbst nach gründlicher Reinigung nie ganz auszuschließen. Zur Erinnerung: Die Dauertest-K 1300 GT war nach einem Kupplungsschaden repariert worden, wenig später hatten Schmutzreste einen Lagerschaden an einem Pleuellager verursacht.

Einen solchen Folgeschaden will man bei der BMW R 1200 GS sicher vermeiden. Bleibt also nur der Tausch des kompletten Motors. BMW bestätigte, dass man bei GS-Kunden in ­solch einem Fall innerhalb der Garantiezeit ebenso verfahren würde. Der neue Motor wird am Ende des Dauertests gerade einmal 6000 Kilometer auf der Uhr haben, da macht die übliche Zerlegung und Vermessung natürlich keinen Sinn. Stattdessen hoffen die MOTORRAD-Techniker, dass der malade Motor ohne Schäden an Kurbeltrieb und Zylinderköpfen davongekommen ist und als Basis für die üblichen Verschleißmessungen dienen kann. Auf jeden Fall wird der Wechsel des Motors bei der abschließenden Bewertung in der Punktewertung entsprechend berücksichtigt.

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