Den Nachdruck des Einzeltests der Kawasaki Z 500 aus MOTORRAD Ausgabe 12/1979 können Sie als PDF herunterladen (siehe E-Kiosk oben).
Kawa-Urgestein Gerhard Sinn besitzt seine Kawasaki Z 500 noch heute:
Nach Kawasakis großem Erfolg mit 900 Z1, Z 900, Z 1000 und Z 650 beschloss man in Akashi, die Z-Reihe mit einem Vierzylinder nach unten abzurunden. Der Charakter des neuen Motorrads sollte an die glorreiche Ära einer 500H1 Mach III anknüpfen. Aus heutiger Sicht würde ein Vierzylinder technisch zu aufwendig und zu teuer kommen. Doch in den Boom-Jahren Ende der 1970er hatte man einen anderen Anspruch, um das Motorradvolk zu beglücken.
„Die Z 500 ist nicht für Amerika, sondern nur für Europa gedacht“, betonte Entwicklungsleiter Tadoro Takahashi bei der Pressevorstellung der Z 500 Ende 1978. Keiner aus der damaligen deutschen Technik-Crew für die Pressevorstellung ist heute noch bei den Grünen in Friedrichsdorf. Ingbert Rohrbach, zu dieser Zeit Kundendienstleiter, genießt seit einigen Jahren den wohlverdienten Ruhestand. Der letzte Mohikaner jener Jahre beim deutschen Importeur ist der heutige Werkstattleiter Gerhard Sinn (59): „Ich war leider nicht für die Präsentation auf Malta eingeteilt, kann mich aber noch gut an diese Zeit erinnern. Bei Kawasaki herrschte nicht erst seit Gründung der Kawasaki Motoren GmbH 1975 große Aufbruchstimmung. Wir sind 1978/1979 mit Lager, Kundendienst und Werkstatt nach Friedrichsdorf umgezogen. Kurz zuvor war die Z 500 auf Malta präsentiert worden. Die 500er war die ideale Ergänzung der Z-Reihe, im Design allerdings eher an die kantig gezeichnete Z1-R angelehnt. Ein sehr sportlich orientiertes Motorrad mit handlichem Fahrwerk, sehr guten Bremsen, drehfreudigem Motor und knackig-enggestuftem Sechsganggetriebe. Die in dem ersten MOTORRAD-Test erwähnte Mischbereifung war letztendlich der beste Kompromiss. Früher war die Auswahl an wirklich guten Reifen wesentlich kleiner als heute. Ich bin damals lange die Z 650 gefahren und dann auf die 500er umgestiegen, die insgesamt sanfter lief. Mir hat auch das sportlichere Design der Kleinen besser gefallen. Zudem waren das Preis-/Leistungsverhältnis und der Benzinverbrauch unschlagbar günstig. Für mich damals gute Gründe, um mir das ehemalige Presse-Testmotorrad zuzulegen, das ich heute noch besitze.“