Fahrbericht: K-Maxx-KTM Road Hero 990

Fahrbericht: K-Maxx-KTM Die K-Maxx-KTM Road Hero 990

Sie war ein Super-Herzog, nun ist sie ein Straßen-Held. Aus einer KTM Super Duke machte Ex-Rennfahrer Marcus Klass mit seiner Firma K-Maxx ein beeindruckend fahrdynamisches Spaßgerät. Sein "Road Hero" ist in der Tat heldenhaft: schnell, leicht, unverwechselbar.

Die K-Maxx-KTM Road Hero 990 Schahl

Stämmig, stimmig, sprungbereit, so steht dieser Keil auf Rädern da. Dazu die Farbgebung in Braun mit orangen Logos (ist ja schließlich eine KTM) und beiger Schrift. Sie lässt die 1970er-Jahre wieder aufleben. Fehlt nur noch eine Pril-Blume. Nur dass die Kraft sich hier nicht aufs Fettlösen bezieht. Eine zierliche 1000er, aber ein großes Erlebnis. Einfach stark, welche Wirkung das Heck der Super-Duke R entfaltet, reduziert aufs Maximum, ohne Soziussitz oder -rasten. Und noch dazu seines 14 Kilogramm schweren, hochgelegten Doppelrohr-Edelstahlauspuffs entledigt. Stattdessen prustet und posaunt diese Tuning-KTM wahre Trommelwirbel aus dem seitlichen Remus-Schalldämpfer HexaCone.

Oben heraus klingt der dann kernig vibrierende V2 mit diesem Rohr schon unangenehm laut. Der Auspuff aus Titan-Carbon-Mix prangt auf umgeschweißten Serienkrümmern. Und hat einen Löwenanteil an der Gewichtsreduzierung auf federleichte 187 Kilogramm, 16 weniger als original. Mehr Leistung scheint die Anlage allerdings nicht zu bringen. 112 PS, acht weniger als in der Serie, drückt die KTM an die Prüfstandsrolle. Trotzdem reißt sie dank knackig-kurzer Übersetzung brutal voran. Das leichte Kettenrad aus eigener Produktion hat zwei Zähne mehr. Im sechsten Gang stürmt die 990er in zehn Sekunden von Tempo 60 auf 140. Es gibt nur eine Handvoll Motorräder, die das noch rasanter können.

fact
Massenzentralisierung: Vorn tief geduckt, in der Mitte breit gedrungen, hinten luftig und hoch gereckt.

Wie weiland Münchhausen beim Ritt auf der Kanonenkugel katapultiert es einen nach vorn. Nur viel besser gebettet. Kämpferisch, breitschultrig, lässig. Und mit prima Überblick im Kurvendickicht. Der Kniewinkel fällt extrem entspannt aus. Abgesehen vom brettharten Sitz ist das eine tolle Ergonomie, perfekt ins Motorrad integriert. Das sich über den breiten Alu-Lenker superfein und präzise dirigieren lässt. Feist ist die Optik des Lenkers, er verjüngt sich konisch von 32 Millimeter Durchmesser in der Mitte auf 22 Millimeter zu den Seiten hin. In tiefer Schräglage noch weiter abwinkeln? Bitte sehr, ein Kinderspiel.

Die Road Hero schlägt zackigste Haken, ist superhandlich. Man droht die ersten Kurven zu verlassen. Nach innen. Unglaublich, wie stabil sich das Motorrad um den Lenkkopf herum anfühlt. Es fährt spurstabil wie ein Laserstrahl. Leicht und ein echtes Glanzstück sind die PVM-Schmiederäder mit zehn Y-Speichen. Sie zeigen, das ist Absicht, noch die Bearbeitungsspuren. Unkonventionelle 5,75 Zoll Breite hat die hintere Felge. Die Michelin Pilot Power 2CT machen die Maschine zu einer echten Größe auf Landstraßen. Die Grenze der Schräglagenfreiheit setzt allein der aufsetzende Bugspoiler.

Niemals Zweifel an der Fahrbahnbeschaffenheit lässt das ziemlich straffe Federbein mit Ausgleichsbehälter aufkommen. Es bevorzugt gute Straßen. Verlass ist auf die superb dosierbaren Brembo-Bremsen. Sollte doch mal irgendetwas nicht stimmen: Der Donnerkeil trägt ein Blinkrelais von K-Maxx mit zusätzlicher Warnblinkfunktion, das an viele Motorrad-Typen nachrüstbar ist. Zum Abstellen am Straßenrand. Etwa, wenn der extrem durstige V2 wieder mal den 15-Liter-Tank leer gesaugt hat.

Daten der Road Hero

Zeichnung: Archiv
Das Leistungsdiagramm der Road Hero.

Fahrleistungen:
Beschleunigung
0-100 km/h 3,2 s (wie Serie)
0-140 km/h 5,2 s (wie Serie)

Durchzug
60-100 km/h 3,1 s (Serie 3,6 s)
100-140 km/h 3,2 s (Serie 3,8 s)
140-180 km/h 3,7 s (Serie 4,3 s)


Preise:
Karbon-Kotflügel 227 Euro; Gabel-Umbau Zupin (Titan-Nitrid-Beschichtung, Dämpferkartusche umgebaut, andere Federn) 998 Euro; vernickelte PVM-Felgen 2499 Euro; Bremsscheiben vorn überarbeitet (Innenring schwarz eloxiert, geänderte Floater) je 129 Euro; Scheinwerfer und -Halter 269 Euro; LED-Blinker (Paar) 60 Euro; Lenker/Klemmböcke-Kit K-Maxx Fatty32 180 Euro; Lenker-Endkappen 35 Euro; VA-Halter für Motoscope light 35 Euro; Instrumente Motogadget 459 Euro; Spiegel 89 Euro; Tankdeckel Quick-Lock 50 Euro; SLS-Deckel KTM LC8 35 Euro (Paar); Luftfilterkasten-Deckel KTM LC8 60 Euro; Motorspoiler 179 Euro; Auspuffanlage 1790 Euro; Kennzeichenhalter 45 Euro. Umbauteile komplett 7211 Euro (ohne Lohn und Lackierung)

Kontakt:

K-Maxx Moving Technology GmbH, Lise-Meitner-Straße 30, 45659 Recklinghausen, Telefon 02361/373725; www.k-maxx.org

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