Die BMW R nineT /5 ist das Jubiläumsmodell, das BMW zur Feier des 50. Geburtstages der BMW-/5-Baureihe und dem Werk in Berlin Spandau bringt. Und zwar in begrenzter Stückzahl – wie hoch diese ist, verrät der Hersteller aber nicht.
Die BMW R nineT /5 ist das Jubiläumsmodell, das BMW zur Feier des 50. Geburtstages der BMW-/5-Baureihe und dem Werk in Berlin Spandau bringt. Und zwar in begrenzter Stückzahl – wie hoch diese ist, verrät der Hersteller aber nicht.
Kniepads, Doppellinierung, verchromte Spiegel und Auspuffkrümmer, Drahtspeichenräder sowie die Faltenbeläge an der Telegabel der BMW R nineT /5 sollen an die Ur-Strich-Fünf erinnern. Auch der Kotflügel bekommt den lupinblauen Metallic-Anstrich mit Doppellinierung. Die Sitzbank des Jubiläumsmodells ist nach /5-Vorbild konturiert und mit Querprägung, Halteriemen sowie weißer Randverstärkung ausgestattet. Marktstart für die BMW R nineT /5 ist der 7. September 2019, sie wird ab 14.600 Euro kosten.
Da für die originale /5-Baureihe erstmals knallige Karosseriefarben zum Einsatz kamen, hat sich BMW beim Jubiläumsmodell R nineT /5 für die lupinblaue Metalliclackierung entschieden. Neben der Doppellinierung sorgt ein dunkler Farbverlauf am Tank für einen plastischen Effekt. Motor, Getriebe, Gabeltauchrohre, Radnaben und Radspeichen sind in Aluminiumsilber oder Schwarz gehalten.
Trotz Jubiläumsmodell und begrenzter Stückzahl kann die BMW R nineT /5 ab Werk individualisiert werden – beispielsweise mit einer anderen Auspuffanlage oder einem Einzelsitz. Wie alle R nineT-Modelle verfügt auch das Jubiläumsmodell über ein Rahmenkonzept, das aus drei Komponenten besteht: einem vorderen Hauptrahmen, einem hinteren Hauptrahmen mit integriertem Rahmenenteil sowie einem Soziusrahmen. Damit bietet auch die neue R nineT /5 dank des demontierbaren Soziusrahmens Spielräume, um den optischen Auftritt nach individuellen Ansprüchen zu verändern. Die Sitzhöhe für den Fahrer beträgt circa 825 Millimeter.
BMW /5-Baureihe und das Werk in Berlin Spandau
Mitte der 1960er-Jahre nahm die Automobilproduktion in den Münchner BMW-Werken stark zu, woraufhin 1969 die Motorradproduktion nach Berlin Spandau ausgelagert wurde. Dort startete die Herstellung mit 400 Mitarbeitern, die 30 Modelle pro Tag fertigten. Zeitgleich ging es mit der /5-Baureihe los, die seinerzeit eine komplette Neuentwicklung war: Neuer Doppelschleifenrohrrahmen aus Stahl sowie eine Schwinge mit zwei Öldruckfederbeinen hinten und eine hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel vorne, lange Federwege sowie eine gegenüber den bisherigen BMW-Motorrädern deutlich größere Bodenfreiheit waren Merkmale der innovativsten BMW-Baureihe. Auch die Leichtmetallfelgen mit geringeren ungefederten Massen sowie die groß dimensionierte Duplex-Vollnabenbremsen waren eine wichtige Neuerung.
Eine komplette Neuentwicklung stellte auch der Zweizylinder-Boxermotor dar, der in der R 50/5 auf 32 PS, in der R 60/5 auf 40 PS und im Spitzenmodell R 75/5 auf 50 PS Leistung kommt. Die Kurbelwelle des Motors ist einteilig geschmiedet und besitzt Gleitlager für die Kurbelwellenhauptlagerung sowie die Lagerung der Pleuel, während die Vorgängermodelle hier noch über eine Rollenlagerung verfügten. Außerdem war die Nockenwelle nun nicht mehr oberhalb, sondern unterhalb der Kurbelwelle angeordnet und so befinden sich die Rohre für die Stoßstangen zur Ventilbetätigung unterhalb der aus Leichtmetall gefertigten Zylinder.
„Die Gemischaufbereitung übernehmen bei der R 75/5 neue Gleichdruckvergaser mit Unterdruckmembran anstelle der bisher eingesetzten Schiebervergaser. Dadurch glänzt die R 75/5 mit einer besonders direkten Gasannahme, sehr gutem Beschleunigungsverhalten und geringem Kraftstoffverbrauch. Und als besonderes Komfortattribut besitzt die R 75/5 auch einen elektrischen Anlasser.“, so die Passage in der Pressemitteilung.
Schnell stiegen die Produktionszahlen im Berliner BMW-Werk, 1970 sind es bereits 12.287 Fahrzeuge, die die Werkshallen verlassen. Mit Einstellung der /5-Baureihe im Juli 1973 hatte BMW bereits insgesamt 68.956 Motorräder in Berlin produziert.