KTM präsentierte auf der EICMA 2017 die neue 790 Duke. Kurioserweise gab es so ein Motorrad schon einmal vor nicht allzu langer Zeit von einer Firma, die heute zu KTM gehört. 2011 noch unter BMW-Regie, baute Husqvarna für kurze Zeit die Nuda 900. Der Motor, der in einem Gitterrohrrahmen hing, hatte 898 Kubik, war ein Parallel-Twin mit Hubzapfenversatz und leistete 105 PS. Die Nuda wog 195 Kilo vollgetankt. Nur: Die Basis bildete der BMW-Motor der F 800-Serie und es war nach dem Kauf von Husqvarna durch KTM ausgeschlossen, dass die Husqvarna Nuda mit diesem Motor weitergebaut werden kann. Also füllt KTM mit seiner komplett neu entwickelten 790 Duke die Lücke im Markt, die man quasi selbst aufgerissen hat.
Aber was auch immer die KTM 790 Duke dann kann, die Husqvarna war ein sehr potentes Motorrad. Das wissen auch die Jungs von Triplespeed und haben sich die Nuda 900 vorgenommen, um aus dem coolen Landstraßenwedler ein noch cooleres Geschoss zu machen. An den BMW-Basismotor, den Husqvarna für die Nuda bereits um 100 Kubik durch deutlich längeren Hub vergrößerte und mit Hubzapfenversatz sexy machte, haben die Triplespeedler einen Remus Hypercone-Slip-on drangesteckt und das Ganze per Dynojet Power Commander V mit Autotune-Kit abgestimmt. Damit der Twin ordentlich Luft bekommt, schnüffelt er seinen Sauerstoff durch einen K&N-Racing-Luftfilter. Um das sechs Jahre alte Motorrad in die Gegenwart zu heben, schaltet sich das Getriebe nun per Quickshifter ebenfalls von Dynojet. Trotz dieser überschaubaren Maßnahmen kann man sich vorstellen, wie viel Spaß der Zweizylinder macht.
Einzelstück für 28.000 Euro
Die Husqvarna Nuda besitzt schon als Basismodell eine dicke 48er-Gabel, die allerdings nicht einstellbar ist. Durch den Mupo-Cartridge-Kit namens LcRr ist sie nun ebenso voll einstellbar wie an der Nuda R die hochwertigere Sachs-Gabel. An der Hinterhand erhielt die Parox das voll einstellbare GT1-Federbein von Mupo aus Italien.
Technisch fallen noch die Magura HC1 Black Edition-Brems- und Kupplungspumpen auf, Letztere mit Hydraulik-Kit. Aber die Triplespeed-Jungs sind Ästheten mit Faible für Schwarz. Viel davon kommt von Rizoma, wie etwa der Lenker. Und weil die teuflische Erscheinung in Schwarz nun einmal rote Kontrapunkte besonders gut verträgt, strahlt das spektakuläre Motogadget-Cockpit entsprechend. Auch unter dem Karbon-Cover des Tanks sind die Knöpfe für Licht etc. rot hinterleuchtet. Damit und noch viel mehr entstand ein Biest für 28.000 Euro.
Die KTM 790 Duke wird deutlich weniger kosten, wie damals die Nuda auch – aber ein Einzelstück wie die Parox wird sie nicht sein, das ist jetzt schon sicher.
KTM 790 Duke auf der EICMA 2017
KTM 790 Duke Modelljahr 2018




