Moto Morini Corsaro 1200 ZT Test 2018

Moto Morini Corsaro 1200 ZT im Test (2018) Erste Ausfahrt mit dem Naked Bike

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Mit der ZT-Version bringt Moto Morini eine neue Variante der Corsaro 1200 unters Volk. Die Moto Morini Corsaro 1200 ZT basiert auf der ZZ von 2017, Änderungen im Detail formen sie aber zu einem eigenständigen Modell.

Erste Ausfahrt mit dem Naked Bike Moto Morini
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Seit Moto Morini den aufregenden 1200er-V2 vor über zwölf Jahren aus der Taufe hob, fasziniert der Big Twin mit starkem Antritt und kräftigem Bass. Die Euro 4-Norm zwang den kleinen italienischen Hersteller jedoch, den Antrieb an die neuen Regularien für 2017 anzupassen. Aus der Vorgängerin Corsaro Veloce entstand so die Corsaro ZZ. Die musste sich schnurstracks einem großen Naked Bike-Vergleichstest stellen und erntete prompt Kritik. „Unter 4.000/min stottert beim Testexemplar der Motor und nimmt unsauber Gas an“, wetterte Kollege Münchinger damals. Mit neuem Auspuff und geändertem Motor-Mapping wollen die Italiener dem 87-Grad-V2 nun feinere Manieren anerzogen haben. Tatsächlich reagiert die Moto Morini Corsaro 1200 ZT bereits ab 2.000 Touren sehr artig und dennoch knackig-direkt auf Gasbefehle und zieht ohne zu murren kräftig bis 9.300/min durch.

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Leichter, schlanker, angenehmere Sitzposition

Am wohlsten fühlt sich der 1187-Kubik-Twin freilich zwischen 3.500 und 7.500/min. Dank des breiteren Drehmomentbereichs gestattet die Moto Morini Corsaro 1200 ZT nun schön schaltfaules Fahren. Ein klarer Vorteil gegenüber der ZZ, weil die Gangwechsel nach wie vor etwas ruppig vonstattengehen. Die Motorenkur kostet zwar nominell drei PS Spitzenleistung (Werksangabe ZT 137 PS, ZZ 140 PS). In Anbetracht der Performance fällt das aber überhaupt nicht ins Gewicht. Anders als die ZZ bietet die ZT keinen serienmäßigen Schaltautomaten, nachrüsten ist aber möglich. Mangels Ride-by-Wire muss der Quickshifter jedoch ohne Blipperfunktion auskommen. Aus diesem Grund sucht man auch bei der Neuen vergeblich nach verschiedenen Fahrmodi. Purismus wie zur guten alten Zeit. Beinahe jedenfalls, denn Moto Morini rüstete das neue Modell mit einer Traktionskontrolle aus.

Moto Morini
Die Moto Guzzi Corsaro 1200 ZT ist die Nachfolgerin der Corsaro 1200 ZZ.

Beim Betrachten des Naked Bikes fällt sofort der neue Rundscheinwerfer auf. Aus ästhetischer Sicht klar die bessere Wahl als die verschachtelten, kleinen Doppelscheinwerfer der ZZ. Der nun aus Kunststoff statt aus Alu bestehende Tank fasst zwar nur 14 statt wie bei der ZZ 18,7 Liter. Dank seiner wesentlich schlankeren Form wirkt die ZT jedoch deutlich graziler, wozu auch der zierlichere vordere Kotflügel beiträgt. Vom neuen Spritfass profitiert zudem die Sitzposition, da der Knieschluss enger und das Bogenmaß geringer ausfällt. Dadurch erreichen Kurzbeinige den Boden auf der Moto Morini Corsaro 1200 ZT besser. Insgesamt thront der Pilot im Verbund mit dem höheren und breiteren Lenker sehr entspannt. Leider versäumte es Moto Morini, den nun freieren Blick auf den Motor aufregender zu gestalten. Denn komplett schwarz lackiert, sticht der charakterstarke Antrieb kaum hervor. Gleiches gilt für den schwarzen Rahmen. Etwas mehr Raffinesse bei der Farbgebung dieser Bauteile hätte der ZT sicher gutgetan. Prima dagegen: Auch an der ZT stecken einige Kohlefaserteile wie beispielsweise der filigrane Kennzeichenhalter.

In Italien kostet die ZT 15.990 Euro

Dank der geänderten Ergonomie lässt sich die Moto Morini Corsaro 1200 ZT easy durchs Kurvendickicht jagen. Das im Vergleich zur ZZ um zwei Kilo reduzierte (Trocken-) Gewicht trägt sicher auch einen kleinen Anteil dazu bei. Das Beste aber kommt zum Schluss: Die ZT ist deutlich günstiger als die ZZ. In Italien kostet die ZT 15.990 Euro – ein satter Preisnachlass von 20 Prozent gegenüber der ZZ. Das lässt auch hierzulande hoffen. Leicht zu verschmerzen ist daher, dass das ZT-Federbein im Gegensatz zum voll einstellbaren Teil der ZZ nur in der Zugstufe sowie der Federbasis justiert werden kann. Als dann, Korsaren, auf ins Gefecht!

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