Begrüßung im Dauertest-Fuhrpark im Oktober 2023: die Eingangsmessungen sind absolviert und der Motor verplombt. Ihren Einstand feierte die Suzuki GSX-8 S dann sogleich bei der Herbstausfahrt (MOTORRAD 24/2023) – und dort fuhr sie sich direkt in die Herzen der Testmannschaft. Draufsitzen und wohlfühlen heißt die Devise – egal ob man oder frau 1,60 oder 1,90 Meter misst. Antrieb und Fahrwerk erfreuen mit angenehmen Umgangsformen, die weder Einsteiger überfordern noch den Routinier langweilen. Und leider Gottes teilt auch die Suzuki GSX-8S das Schicksal aller modernen Motorräder mit kurzem Stummelheck: Soziustransport ist eher nicht vorgesehen, und die Gepäckunterbringung erfordert Kreativität. Sei’s drum! Mittlerweile sind die Eingangsmessungen absolviert, der Motor verplombt, und der Dauertest-Alltag hat Einzug gehalten.
Kilometerstand: 25.566, 6/2025
Erstaunlich! Zwischen meiner Yamaha MT-07 (2017; 75 PS) und der Suzuki GSX-8S (2024; 83 PS) liegen weniger als 10 PS, doch der Unterschied fühlt sich viel größer an. Der Reihenzweizylinder der MT-07 galt bisher als Maßstab in der Klasse. Doch für mich setzt der GSX-8S-Motor nun den neuen Standard bei Mittelklasse-Naked-Bikes. Unglaublich, wie kraftvoll der zieht.
Doch das ist nicht alles: Suzuki beherrscht auch Fahrwerk – und das ab Werk. Bei der MT-07 von 2017 schaukelt sich das Heck auf und rührt wie eine engagierte Küchenmaschine, wenn‘s im Kurvendickicht zur Sache geht. Dabei sollten meine 53 Kilo keine große Herausforderung für das Fahrwerk sein. Anders die Suzuki GSX-8S: Sie lag stabil, als ich über 1.000 Kilometer mit ihr durch den Bregenzerwald düste. Sie bietet optimalen Komfort und sportliche Straffheit zugleich.
Nur das Rangieren erfordert etwas mehr Kraft als bei der MT-07. Die Yamaha (805 mm) ist minimal niedriger als die Suzuki (810 mm Sitzhöhe) und wahrscheinlich auch schmaler. Bei meinen 1,57 Meter Körpergröße spüre ich das deutlich, vor allem weil die Suzuki GSX-8S mit 205 Kilogramm 22 Kilo schwerer ist als die 2017er-MT-07 mit 183 Kilogramm (beide vollgetankt). Dennoch: Stünde ich heute erneut vor der Kaufentscheidung, würde ich die Suzuki GSX-8S wählen.
Kilometerstand: 21.720, 5/2024
Die aktuelle Mode der sehr kurz gehaltenen Hecks hat den unangenehmen Nebeneffekt, dass auf nassen, dreckigen Straßen das Ross sich selbst und den Reiter heckwärts komplett einsaut. Doch das muss ja so nicht bleiben. Ein ausgedienter Plaste-Papierkorb diente als Materialspender für den Prototyp der, das Kind muss ja einen Namen haben, "extended rear fender" der Suzuki GSX-8S. Der Spritzschutz ist zwar längst nicht perfekt, aber wesentlich besser als vorher. Und weil nichts länger hält als ein gutes Provisorium, dient das handgeschnippelte Teil bis heute erfolgreich der Aktion "Unser Rücken soll sauber bleiben!". Sollte sich ein farblich besser passender Materialspender finden, könnte es durchaus ein dezenteres Upgrade geben. Und sonst? Nach rund 5.000 durchweg erfreulichen Kilometern auf Avon Sprint ST steht die Suzuki GSX-8S aktuell auf Dunlop Roadsmart IV.
Kilometerstand: 19.150, 1/2025
Die Suzuki GSX-8S juckt Kälte kaum. Ihr schlimmster Gegner sind nasse Straßen, denn dann wird der Fahrer fürchterlich eingesaut.
Kilometerstand: 17.584, 10/2024
Ein Jahr ist die Suzuki GSX-8S bereits zu Gast bei MOTORRAD. Es gibt wenig bis nichts, was die GSX-8S nicht kann – zumindest onroad. Entsprechend beliebt ist sie, und entsprechend begeistert fällt der Tenor im Dauertest-Fahrtenbuch aus. Egal, ob entspanntes, untertouriges Cruisen oder ambitionierter Angriffsmodus: Suzukis Mittelklasse-Star funktioniert einfach richtig gut. So gut, dass man sich, wüsste man es nicht besser, auch auf deutlich teurerem Material wähnen könnte. Die Erfahrungen bei der Herbstausfahrt machen da keine Ausnahme. Fahrwerk und Bremse vermitteln in jeder Situation Sicherheit durch Reserven, und das Handling bleibt bei engen und schlecht asphaltierten Passauffahrten leicht beherrschbar.
Zudem ist die Suzuki GSX-8S ein perfektes Alltagsmotorrad – abgesehen vom fehlenden Windschutz, dem überschaubaren Gepäckraum und dem bauartbedingt limitierten Fernreisekomfort. Umgänglich, leichtfüßig, direkt und sympathisch sind eben Attribute, von denen so ziemlich jede Motorradart profitiert.
Kürzlich profitierte die Suzuki GSX-8S von Sturzpads, Brems- und Kupplungshebel und dem Gepäcksystem aus dem Suzuki-Originalzubehör. Dazu gab es vor der Herbstausfahrt den ersten Satz neuer Reifen. Hierzulande weniger verbreitet, war Fuhrparkleiter Tobi W. zuversichtlich, dass das kürzlich erschienene Sport-Touring-Profil Spirit ST von Avon eine gute Wahl für den blauen Flitzer sein würde. Er behielt recht – sie fühlt sich sogar noch ein Stück handlicher an als zuvor und liegt auch auf regengefluteten Passstraßen sicher und stabil. Und auch über die restlichen Umbaumaßnahmen entstand bei Montage und Betrieb bisher kein Anlass zur Klage.
Kilometerstand: 16.380, 10/2024
Verwirrender Papierkram: Am 23.3.23 erstmals zugelassen, trat sie erst am 8.10.2023, also sieben Monate später mit 1524 km auf der Uhr ihren Dauertest-Dienst an. Am 14.6.2024, also 15 Monate nach EZ, wurde sie wegen Überschreitung des Zeitlimits (zwölf Monate) mit 8650 km auf der Uhr auf Geheiß von Suzuki zum Service (Kosten 294,30 Euro) gebracht. Drei Monate und exakt 7600 km später stand sie kurz vor der Herbstausfahrt wieder beim Händler. Es wurde erneut der 12er-Service, zwar ohne Öl-, aber mit -filterwechsel, durchgeführt und ein Komplettpaket Bremsbeläge beigelegt. Kosten: 595,63 Euro.
Kilometerstand: 13.806, 9/2024
Die Suzuki verwöhnt mit ihrem drehmomentstarken Motor und ihrem agilen Fahrverhalten – da gibt es wenig zu meckern. Einzig der Quickshifter geht vor allem beim Runter-Blippern etwas ruppig ans Werk. Auf langen Touren verlangt der Kniewinkel vor allem von großen Fahrern und der Sitz von allen gleichsam Nehmerqualitäten. Für ein paar schöne Spätsommer-Kilometer auf der schwäbischen Alb bietet die Suzuki aber Vergnügen im Überfluss – ein echt handlicher, leichter Kurvenräuber.
Kilometerstand: 12.001, 8/2024
Knappes, aussagekräftiges Statement von Marc Schwenker, MOTORRAD-Fuhrpark-Management: "Keine neuen Erkenntnisse. Super handlich, Motor geht wie Sau!"
Kilometerstand: 11.300, 7/2024
Monika Brenner, MOTORRAD action team: "Draufsitzen, fahren, wohlfühlen ab der ersten Sekunde. Die Suzuki GSX-8S ist für mich ein handliches, agiles Zweizylinder-Bike mit einem harmonischen und beachtlichen Leistungsband. Und endlich wieder ein Motorrad für meine Körpergröße (1,61 Meter). 1.000 Kilometer Trentino/Gardasee, die einfach nur Spaß gemacht haben.
Kilometerstand: 10.350, 7/2024
Top-Tester Karsten Schwers: Dank drehmomentstarkem Motor, macht die leichte und sehr handliche Suzuki GSX-8S auch auf verwinkelten Passstraßen richtig Spaß. Klar, auf Gepäck sollte eher verzichtet werden. In meinem Fall war das kein Problem: Ich mit dem Transporter in die Alpen gereist, hatte die GSX-8S im Gepäck, und habe sie erst vor Ort ausgeladen. Besonders frühes Aufstehen machts möglich, dass die Passstraßen auch am Wochenende im Juli leer sind. Mit der überschaubaren Elektronik geht die Gasanahme in Mode A selbst in engen Kehren absolut in Ordnung. Das Fahrwerk ist eher straff gedämpft, das Zündschloss etwas hackelig.
Kilometerstand: 7.499, 5/2024
MOTORRAD-Testredakteur René Correra: Die Suzuki GSX-8S ist ein in jeglicher Hinsicht unkompliziertes, zugängliches und leicht zu händelndes Motorrad, das mit dem kräftigen Parallel-Twin Unterhaltungswert bietet – ganz in der Tradition der geistigen Mutter SV 650, auch ohne V2. Der Windschutz ist für die Autobahn erwartungsgemäß dürftig. Das Fahrwerk ist eher straff und spricht nicht allzu fein an.
Kupplung, Getriebe, Gasannahme sowie Bremse zeigten sich leicht und fluffig, aber die letzte Präzision/Knackigkeit fehlt mir. Die Bremse ist erstaunlich kräftig. Bei 1,80 Meter Körpergröße kommt mir der Kniewinkel aufgrund der sehr einsteigertauglichen, weil geringen Sitzhöhe, bereits knackig vor.
Ich habe die Suzuki GSX-8S über 300 Kilometer unter 5 Liter/100 km bewegt, der Motorlauf ist auffällig vibrationslos, der Motor hat aber einen leichten Lastwechselschlag, wenn man ans Gas geht. Fahrmodus B finde ich am alltagstauglichsten.