Zwei nackte Dreizylinder im Vergleich: exklusive Italienerin gegen bodenständige Britin, die Neue gegen die Benchmark. MV Agusta Brutale 800 RR gegen Triumph Street Triple R.
Zwei nackte Dreizylinder im Vergleich: exklusive Italienerin gegen bodenständige Britin, die Neue gegen die Benchmark. MV Agusta Brutale 800 RR gegen Triumph Street Triple R.
Landstraße surfen – was könnte schöner sein? Einfach nur fahren, genau so, wie die Biker-Folklore das kennt. Rein ins Leder, rauf auf den Bock, Kurven suchen und sezieren. Abschalten, abwinkeln, abgehen. Zen und die Kunst, ein Motorrad zu bewegen. Womit sollte das besser gelingen als mit leichten, agilen Naked Bikes mit ausreichend Leistung, sportlichen Fahrwerken und ordentlich Sex-Appeal?
Fix und foxy müssen sie sein, die ultimativen Landstraßen-Surfboards. Diese Eigenschaften können sich beide Kontrahentinnen dieses Vergleichs, MV Agusta Brutale 800 RR und Triumph Street Triple R, mit Fug und Recht auf die Fahne schreiben.
Fangen wir an mit der brandneuen MV Agusta Brutale 800 RR, die im Vergleich zur Basis-Brutale 800 gehörig modifiziert in den Schauräumen steht. Wichtigste Neuerungen der Doppel-R: ein geänderter Ansaugtrakt mit 50-Millimeter-Drosselklappen und einer zusätzlichen Einspritzleiste, neues Mapping sowie ein neuer Auspuff. Als Ergebnis verspricht MV eine Spitzenleistung von satten 140 PS bei supersportlichen 13.100 Umdrehungen. 15 PS also über der ohnehin alles andere als schwachbrüstigen Standard-800er. Dazu gesellen sich ein serienmäßiger Schaltautomat mit Blipper-Funktion zum Herunterschalten und ein einstellbarer Lenkungsdämpfer. Ein voll einstellbares Fahrwerk ist Ehrensache bei der Brutale 800, die edel wirkende DLC-Beschichtung der Gabel bleibt der RR vorbehalten. Beste Zutaten jedenfalls für ganz viel Fix. Und Foxy, das beherrschen die Vareser, keine Frage. Der sauber geschweißte Gitterrohrrahmen, die Einarmschwinge, wunderschöne Gussräder, die sich aggressiv duckende Front, die herrlich flüssigen Linien am knackigen Heck, dazu wertige Oberflächen, wohin das Auge blickt – alles großes Kino schon im Stand, aber für rund 14.000 Euro inklusive Nebenkosten darf man auch ein Premium-Produkt erwarten.
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Dagegen präsentiert sich die Triumph Street Triple R, Spaßgranate erster Güte und unbestrittene Messlatte unter den sportlichen Nackten der mittleren Hubraumklasse, etwas dezenter und, von den knalligen roten Akzenten abgesehen, mit britischem Understatement. Im Vergleich zur ersten Street Triple wirkt die Neue runder und japanischer, doch mit allerlei aufpreispflichtigen Extras ausgestattet (Flyscreen 230 Euro, Motorabdeckung 265 Euro, Heckabdeckung 105 Euro, Gabelschützer 50 Euro, Kettenschutz 36 Euro, Preis des Testmotorrads rund 10.000 Euro) macht auch sie eine ausgezeichnete Figur. Und auch hier stimmt die Verarbeitungsqualität. Von der gegenüber der MV Agusta Brutale 800 RR zurückhaltenden Optik und dem moderaten Leistungs-Output von 106 PS sollte sich aber niemand täuschen lassen.
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Die Triumph Street Triple R hat es faustdick hinter den Ohren, das wissen wir aus zahlreichen Vergleichstests. Also endlich rein ins Leder und raus auf die drei- und vierstelligen Bundes- und Landstraßen im Allgäu, surfen eben. Dabei, das darf bereits jetzt verraten werden, offenbaren die beiden Dreizylinder völlig unterschiedliche Charaktere. Die geringsten Unterschiede finden sich in der Ergonomie. Der Arbeitsplatz der Triumph kommt dem Ideal eines flinken Nakeds sehr nahe. Sportlich und kommod, leicht zum Vorderrad orientiert logiert der Pilot. Alle Bedienelemente liegen dort, wo sie hingehören, der Knieschluss passt sehr gut und auch groß Gewachsene stoßen nirgends an. Etwas mehr „Attacke“ bietet die Sitzposition der MV Agusta Brutale 800 RR. Mit ihrem breiten Lenker, schön schmaler Taille und spitzerem Kniewinkel lädt sie zu einer fahraktiven Haltung ein.
„Attacke“ ist dann auch das Fahrverhalten der MV Agusta Brutale 800 RR. Die Brutale verlangt nach einer strengen Hand. Ihr messerscharfes Einlenken und ihre Kurvengier begeistern, eine gewisse Nervosität und die Tendenz zum Einklappen können ihr aber nicht abgesprochen werden. Zwar dämpft die Vareserin sehr satt, leidet jedoch ein wenig unter ihrer mäßig ansprechenden Gabel und der bockhart gefederten Hinterhand. So verhageln kurze Stöße in der Kurve schon mal den Strich. Daran ändert auch der einstellbare Lenkungsdämpfer nur wenig, der erst auf den letzten drei der zwölf Klicks im Einstellbereich Wirkung zeigt. Ist der Belag jedoch eben, bietet die MV ein tolles Feedback. Auch hier verlangt sie für zügiges Fahren zwar viel Konzentration, erfahrene Piloten können mit der italienischen Belladonna aber eine Mordsgaudi haben.
Das ausgewogenere Handling allerdings besitzt klar die Triumph Street Triple R, sie gefällt durch ihre unkomplizierte Art. Neutrales Einlenken, gute Stabilität bei immer noch hervorragender Agilität – die Streety lässt sich ohne viel Anstrengung einfach herrlich intuitiv und rund fahren. Sie macht Kurvenspeed für alle zugänglich, auch Surfschüler finden mit ihr schnell eine saubere Linie. Die ebenfalls voll einstellbaren Federelemente sind klar auf der straffen Seite, sprechen ordentlich an und lassen sich bei ausreichendem Restkomfort auch durch Buckelpisten nicht gleich aus der Fassung bringen.
So umgänglich wie ihr Fahrverhalten geriet auch der Dreizylinder der Triumph. Ein alter Bekannter – seit der Markteinführung 2007 hat sich am Triebwerk der Triumph Street Triple R im Kern nichts verändert. Warum auch? Schließlich bietet der aus der Daytona domestizierte 675er-Triple alles, was das Surferherz begehrt. Sauberes Ansprechverhalten, ein breites, nutzbares Drehzahlband mit sehr kräftiger Mitte und gutem Durchzug. Oben heraus kommt zwar nicht der ganz große Punch, aber diese arbeitswütigen 106 PS reichen immer. Die Glut lodert hell im Herzen der Streety und untermalt von einem schönen Dreizylinder-Fauchen.
Das bietet die MV Agusta Brutale 800 RR auch, neben ihrem heiser-sägenden Röhren allerdings klingt die Britin wie ein Schmusekätzchen. Dieser Motor platzt vor akustischer Lebensfreude. Ein Omen, das sich im Fahrbetrieb bewahrheitet. Zunächst gefällt der Drilling mit Fahrbarkeit und Druck ab 3000 Touren sowie einem wunderbar linearen Leistungsanstieg. Die Art und Weise, wie der 800er ab etwa 5000 Touren zulegt und ab 8000 fast explosionsartig Leistung erzeugt, sucht ihresgleichen in der Klasse. Fast könnte man meinen, in ihren Brennräumen entflamme kein Luft-Brennstoff-Gemisch, sondern der Zorn Gottes. Bis über 13.000 Touren kennt der Antrieb kein Halten und katapultiert mit irrer Drehfreude Mensch und Maschine Richtung Horizont. Und dorthin, um es mit den Worten von Kollege Schmieder zu sagen, wo Führerscheine Flügel bekommen.
Die MV Agusta Brutale 800 RR vollführt im zweiten Gang locker-leichte Powerwheelies und segelt auch noch im Dritten mit einer handbreit Luft unter dem Vorderrad durchs Allgäu. Klasse, aber gut, dass der Lenkungsdämpfer an Bord ist. Der serienmäßige Schaltautomat kann es zwar nicht mit den besten Systemen am Markt aufnehmen, erledigt seinen Job aber ordentlich und trägt beträchtlich zum Happening Brutale 800 RR bei. Tunnel? Schnell ein, zwei Gänge runterblippen und das Konzert genießen. Allerdings kann der Schaltassistent die langen, etwas knorrigen Schaltwege der Sechsgangbox nicht verhüllen. Kritik verdient auch der noch immer recht raue Motorlauf. Auch das laute mechanische Scheppern der Testmaschine um 4000 Umdrehungen ließ nicht nur empfindliche Naturen aufhorchen – hoffen wir das Beste.
Und die Gasannahme? Kenner wissen, dass die bei MV Agusta Brutale 800 RR immer ein Thema war. Gute Nachrichten: Endlich, endlich kommt mit der RR eine Brutale, deren elektronisches Gehirn nicht am Tourettesyndrom leidet. Gasbefehle werden schon im Normal-Modus sehr direkt, aber nachvollziehbar umgesetzt, das Sport-Mapping setzt mit seiner giftigen Gasannahme noch einen obendrauf. Dennoch – jetzt gelingen auch diffizile Spitzkehren ohne Verschlucken oder ungewollte Zwischensprints, der Aufwand hat sich also gelohnt.
Aber an die geschliffenen Manieren des Triumph-Triebwerks reicht auch die MV Agusta Brutale 800 RR nicht heran. Zudem hat die Britin das bessere Getriebe.
Was sonst noch auffiel? Beide Maschinen bremsen auf sehr hohem Niveau. Die Nissin-Brembo-Kombination der MV Agusta Brutale 800 RR überzeugt mit sehr guter Wirkung, tollem Druckpunkt und sportlich regelndem ABS. Etwas defensiver und weniger brillant, aber immer noch heftig, bremst die Triumph Street Triple R. Die Überschlagserkennung des ABS und auch die achtstufige Traktionskontrolle der MV sollten vom Fahrer nicht als 100-prozentiges Sicherheitsnetz verstanden werden, dafür regeln beide zu unsensibel.
Dass die Triumph Street Triple R die Alltagswertung klar für sich entscheidet, verwundert nicht. 10.000er-Serviceintervalle (MV Agusta 6000 km), 5 l/100 km Verbrauch (6,2 l/100 km bei der RR), ein erträglicher Soziusplatz und vernünftige Spiegel,- die Streety funktioniert auch für den täglichen Weg zur Arbeit ausnehmend gut. Und so lautet am Ende der klare, verdiente Sieger nach Punkten: Triumph Street Triple R.
Sie ist und bleibt Everybody’s Darling, die Triumph Street Triple R. Kaum ein anderes Naked Bike deckt einen derart weiten Einsatzbereich ab – unter der Woche stressfrei zur Arbeit, samstags ohne große Umbauten auf die Renne und sonntags auf der Hausstrecke den anderen davonsurfen – das alles erledigt die Triumph mit Selbstverständlichkeit. Sie bietet dem erfahrenen Piloten großes Potenzial und kann auch Einsteigern bedenkenlos empfohlen werden. Sie trifft ins Hirn und ins Herz. Fix und foxy und freundlich.
Und die MV Agusta Brutale 800 RR? Ist immer noch kein perfektes Motorrad, auch wenn das Einspritzmapping nun endlich funktioniert. Explosiver Vortrieb, betörender Klang, nervös-scharfes Handling – in ihr steckt ein kleiner Hooligan. Sie trifft ins Herz und in die Unterhose. Sie ist ein Motorrad für Dompteure und Enthusiasten, ein bisschen fies, aber verdammt fix und verdammt foxy.
Motor
MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Bauart | Dreizylinder-Viertakt- Reihenmotor | Dreizylinder-Viertakt- Reihenmotor |
Einspritzung | 3 x Ø 50 mm | 3 x Ø 44 mm |
Kupplung | Mehrscheiben-Ölbad- kupplung (Anti-Hopping) | Mehrscheiben- Ölbadkupplung |
Bohrung x Hub | 79,0 x 54,3 mm | 74,0 x 52,3 mm |
Hubraum | 798 cm³ | 675 cm³ |
Verdichtung | 13,3:1 | 12,7:1 |
Leistung | 103,0 kW (140 PS) bei 13.100/min | 78,0 kW (106 PS) bei 11.850/min |
Drehmoment | 86 Nm bei 10 100/min | 68 Nm bei 9750/min |
Fahrwerk
MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Rahmen | Gitterrohrrahmen aus Stahl mit verschraubten Alugussteilen, Motor mittragend
| Brückenrahmen aus Aluminium |
Gabel | Upside-down-Gabel, Ø 43 mm | Upside-down-Gabel, Ø 41 mm |
Lenkungsdämpfer | hydraulisch | - |
Bremsen vorne/hinten | Ø 320/220 mm | Ø 310/220 mm |
Assistenz-Systeme | ABS, Traktionskontrolle | ABS |
Räder | 3.50 x 17; 5.50 x 17 | 3.50 x 17; 5.50 x 17 |
Reifen | 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17 | 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17 |
Bereifung | Pirelli Diablo Rosso II vo. „K“ | Pirelli Diablo Rosso Corsa |
Maße + Gewicht
MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Radstand | 1380 mm | 1410 mm |
Lenkkopfwinkel | 66,0 Grad | 65,9 Grad |
Nachlauf | 95 mm | 95 mm |
Federweg vorne/hinten | 125/125 mm | 115/135 mm |
Sitzhöhe¹ | 850 mm | 820 mm |
Gewicht vollgetankt¹ | 193 kg | 188 kg |
Zuladung¹ | 171 kg | 189 kg |
Tankinhalt/Reserve | 16,6 Liter | 17,4 Liter |
Service-Intervalle | 6000 km | 10 000 km |
Preis | 13.890 Euro | 9690 Euro |
Preis Testmotorrad | 13.890 Euro | 10.376 Euro² |
Nebenkosten | 275 Euro | 450 Euro |
MOTORRAD-Messwerte
MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Höchstgeschwindigkeit* | 245 km/h | 226 km/h |
Beschleunigung | ||
0–100 km/h | 3,5 sek | 3,5 sek |
0–140 km/h | 5,5 sek | 5,7 sek |
0–200 km/h | 10,2 sek | 12,9 sek |
Durchzug | ||
60–100 km/h | 3,1 sek | 3,6 sek |
100–140 km/h | 3,1 sek | 4,1 sek |
140–180 km/h | 3,4 sek | 4,8 sek |
Verbrauch Landstraße/100 km | 6,2 Liter/Super | 5,0 Liter/Super |
Reichweite Landstraße | 268 km | 348 km |
*Herstellerangabe; ¹MOTORRAD-Messungen; ²Gabelschützer (50 Euro), Flyscreen (230 Euro), Motorabdeckung (265 Euro), Heckabdeckung (105 Euro), Kettenschutz (36 Euro)
Zwei schöne Leistungskurven: Sowohl die Triumph Street Triple R als auch die MV Agusta Brutale 800 RR gefallen mit gutem Drehmoment ohne Löcher und gleichmäßig-linearem Leistungszuwachs. Schub im Keller, Druck in der Mitte, berechenbares (Street Triple R) bzw. feuriges (Brutale) Herausdrehen – zwei Dreizylinder vom Feinsten. Zum Vergleich die Leistungskurve der Standard-Brutale, deren Dellen im Fahrbetrieb deutlich zu spüren sind. Bemerkenswert: Das mit rund 2000 km gut eingefahrene Testexemplar der RR fand auf dem geeichten Prüfstand mit jedem Lauf etwas mehr Leistung. So wurden aus anfänglichen 127 PS am Ende 135. Ab zum Ölwechsel.
Leistung an der Kurbelwelle. Messungen auf dem Dynojet-Rollenprüfstand 250, korrigiert nach 95/1/EG, maximal mögliche Abweichung ± 5%
Motor
Maximale Punktzahl | MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Durchzug | 40 | 38 | 31 |
Beschleunigung | 40 | 31 | 29 |
Topspeed | 30 | 22 | 18 |
Motorcharakteristik | 30 | 24 | 23 |
Ansprechverhalten | 20 | 13 | 15 |
Lastwechsel | 20 | 13 | 14 |
Laufruhe | 20 | 12 | 15 |
Kupplung | 10 | 8 | 8 |
Schaltung | 20 | 10 | 11 |
Getriebeabstufung | 10 | 9 | 9 |
Starten | 10 | 8 | 8 |
Summe | 250 | 188 | 181 |
Heidewitzka! Die MV Agusta Brutale 800 RR zieht durch auf Superbike-Niveau, 3,4 Sekunden von 140 auf 180! Das Ansprechverhalten der MV verdient jetzt das Prädikat okay. Wie es besser geht, zeigt dennoch die Triumph Street Triple R. Die liegt auch in Sachen Laufruhe vorn und begeistert mit bestens verwertbarer Leistung. Trotzdem: keine Chance gegen den Vareser Dreizack.
Sieger Motor: MV Agusta Brutale 800 RR
Fahrwerk
Maximale Punktzahl | MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Handlichkeit | 40 | 34 | 30 |
Stabilität in Kurven | 40 | 26 | 32 |
Lenkverhalten | 40 | 28 | 32 |
Rückmeldung | 10 | 7 | 9 |
Schräglage | 20 | 19 | 19 |
Geradeauslaufstabilität | 20 | 13 | 14 |
Fahrwerksabstimmung vorn | 20 | 13 | 13 |
Fahrwerksabstimmung hinten | 20 | 11 | 13 |
Einstellmöglichkeiten Fahrwerk | 10 | 6 | 6 |
Federungskomfort | 10 | 4 | 6 |
Fahrverhalten mit Sozius | 20 | 10 | 13 |
Summe | 250 | 171 | 187 |
Handlichkeit oh ja, Stabilität so lala – besonders die überharte Hinterhand bringt Unruhe ins Fahrwerk der MV Agusta Brutale 800 RR. Hier ist kein Fahrer, sondern ein Bändiger gefordert. Die Triumph Street Triple R dagegen sammelt überall fleißig Punkte. Ihr Fahrwerk ist wunderbar ausgewogen. Kein Einzelaspekt, der einem den Ritt auf der großen Welle vermiesen würde. Chapeau, Hinckley!
Sieger Fahrwerk: Triumph Street Triple R
Alltag
Maximale Punktzahl | MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Ergonomie Fahrer | 40 | 29 | 31 |
Ergonomie Sozius | 20 | 9 | 11 |
Windschutz | 20 | 1 | 1 |
Sicht | 20 | 11 | 13 |
Licht | 20 | 14 | 13 |
Ausstattung | 30 | 9 | 11 |
Handhabung/Wartung | 30 | 18 | 18 |
Gepäckunterbringung | 10 | 1 | 1 |
Zuladung | 10 | 3 | 5 |
Reichweite | 30 | 14 | 21 |
Verarbeitung | 20 | 16 | 16 |
Summe | 250 | 125 | 141 |
Klare Sache MV und Alltag, das ist wie Dolce Vita und Steuererklärung. Im Ernst, mit der MV Agusta Brutale 800 RR lässt es sich durchaus leben. Die Ergonomie passt gut, nur die Reichweite lässt zu wünschen übrig. Doch auch hier sammelt die Triumph Street Triple R fast überall ein paar Pünktchen mehr. Sie funktioniert einfach.
Sieger Alltag: Triumph Street Triple R
Sicherheit
Maximale Punktzahl | MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Bremswirkung | 40 | 32 | 31 |
Bremsdosierung | 30 | 27 | 25 |
Bremsen mit Sozius/Fading | 20 | 13 | 14 |
Aufstellmoment beim Bremsen | 10 | 7 | 8 |
ABS-Funktion | 20 | 14 | 11 |
Lenkerschlagen | 20 | 12 | 13 |
Bodenfreiheit | 10 | 7 | 7 |
Summe | 150 | 112 | 109 |
Herrlich bremst die MV Agusta Brutale 800 RR. Toller Druckpunkt und Dosierbarkeit, spätes Eingreifen des ABS. Lange Bremsleitungen zum ABS-Steuergerät kosten die Triumph Street Triple R etwas Transparenz, doch auch sie verzögert sehr gut.
Sieger Sicherheit: MV Agusta Brutale 800 RR
Kosten
Maximale Punktzahl | MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Garantie | 30 | 15 | 18 |
Verbrauch (Landstraße) | 30 | 13 | 19 |
Inspektionskosten | 20 | 9 | 16 |
Unterhaltskosten | 20 | 7 | 9 |
Summe | 100 | 44 | 62 |
MV fahren ist nicht billig: höherer Verbrauch, kürzere Serviceintervalle, hohe Inspektionskosten.
Sieger Kosten: Triumph Street Triple R
Maximale Punktzahl | MV Agusta Brutale 800 RR | Triumph Street Triple R | |
Gesamtwertung | 1000 | 640 | 680 |
Platzierung | 2. | 1. | |
Preis-Leistungs-Note | 1,0 | 2,8 | 1,1 |
Sieger Preis-Leistung: Triumph. Sehr viel Motorrad für nicht zu viel Geld – Triumph Street Triple R.