Der Verband der europäischen Motorradhersteller (ACEM) meldet, dass die Motorrad-Neuzulassungen in den 5 wichtigsten europäischen Märkten 2022 weitgehend stabil gegenüber dem Vorjahr blieben.
Der Verband der europäischen Motorradhersteller (ACEM) meldet, dass die Motorrad-Neuzulassungen in den 5 wichtigsten europäischen Märkten 2022 weitgehend stabil gegenüber dem Vorjahr blieben.
Die ACEM (European Association of Motorcycle Manufacturers, also der Verband der europäischen Motorradhersteller) meldet für 2022, dass die Zweirad-Neuzulassungen der 5 größten Märkte in Europa um 0,1 Prozent zulegten, also insgesamt weitgehend stabil blieben. Dazu gehören Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien. Zusammengerechnet kommen diese Märkte im Jahr 2022 auf 950.400 Einheiten. Im Jahr zuvor waren es 949.480 Einheiten. Ohne Lieferschwierigkeiten wäre das Plus zum Vorjahr sicherlich größer ausgefallen. Zum Vergleich: Vor der Pandemie, im Jahr 2019, kam der europäische Zweiradmarkt auf 1.079.524 neu zugelassene Fahrzeuge.
Von den 5 größten Märkten verzeichnet nur Frankreich ein Minus (193.350 Einheiten, -6,6 %). Spanien legt um 6,3 Prozent auf 176.960 Einheiten zu und Großbritannien kann ein Plus von 1,9 Prozent und 109.300 Einheiten aufweisen. Italien (271.380 Einheiten, 0,7 %) und Deutschland (199.400 Einheiten, 0,1 %) bleiben weitgehend stabil.
Im Gegensatz zur Neuzulassungsstatistik für Deutschland, die wir regelmäßig auf Basis der KBA-Zahlen hier veröffentlichen, zählt die ACEM nicht nur Motorräder und Roller mit über 125 Kubik zur Statistik, sondern auch kleinere Klassen, also auch motorisierte Zweiräder mit bis zu 50 cm³ Hubraum. Diese Moped-Zulassungen erreichten 2022 ein Gesamtvolumen von 255.900 Einheiten in den 6 von der ACEM beobachteten europäischen Staaten (Verbrenner und Elektrofahrzeuge): Frankreich (93.273 Einheiten), Niederlande (61.951 Einheiten), Belgien (31.996 Einheiten), Deutschland (29.617 Einheiten), Italien (21.608 Einheiten) und Spanien (17.464 Einheiten). Dieses Zulassungsvolumen entspricht einem Rückgang von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (264.800 Einheiten). Zum Vergleich: Vor der Pandemie, im Jahr 2019, kamen die Mopeds auf 303.152 Neuzulassungen.
Der Markt der Elektrozweiräder wächst stetig an. Über alle Klassen hinweg kamen die E-Zweiräder auf insgesamt 129.330 Neuzulassungen (2021: 96.208). 85.846 davon fallen in die Moped-Klasse, die um 17,4 Prozent zulegen konnte. Zu den wichtigsten E-Moped-Märkten gehören die Niederlande (28.294 Einheiten), Frankreich (25.631 Einheiten), Belgien (19.752 Einheiten), Spanien (6.798 Einheiten) und Italien (5.371 Einheiten).
Die größeren E-Zweiräder summieren sich auf 43.484 Einheiten, was einem Plus von 88,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die 5 größten Märkte sind Italien (11.399 Neuzulassungen), Frankreich (10.372 Neuzulassungen), Deutschland (9.445 Neuzulassungen), Spanien (8.664 Neuzulassungen) sowie Großbritannien (3.604 Neuzulassungen).
Antonio Perlot, Generalsekretär der ACEM, kommentierte die aktuelle Situation des Sektors wie folgt: "Die jüngsten Zulassungsdaten zeigen, dass der europäische Markt im Jahr 2022 insgesamt stabil geblieben ist, verglichen gegenüber 2021. In einem sich wandelnden Mobilitätsumfeld ist dies eine Bestätigung dafür, dass die Bürger weiterhin zwei- oder dreirädrige Fahrzeuge positiv bewerten, um komfortabel und individuell mobil zu sein sowie die Freizeitmöglichkeiten zu nutzen, die sie bieten".
Der europäische Motorradmarkt 2022 zieht ein unaufgeregt stabiles Fazit. Von den größten Märkten verzeichnet Spanien das deutlichste Plus, Frankreich ein Minus. Weiter ordentlich am Wachsen sind die Elektro-Zweiräder – und dort vor allem die kleinste Klasse.