Universal-Klebebänder gehören zur MacGyver-Grundausrüstung und in jede Motorrad-Werkstatt. MOTORRAD hat 12 Panzerbänder in Werkstatt und Labor intensiv getestet.
Universal-Klebebänder gehören zur MacGyver-Grundausrüstung und in jede Motorrad-Werkstatt. MOTORRAD hat 12 Panzerbänder in Werkstatt und Labor intensiv getestet.
Lohnt es sich , Panzerbänder zu vergleichen? MOTORRAD-Chefschrauber Gerry Wagner zieht bei dieser Frage nur kurz die Augenbraue hoch, umso länger aber an seiner Zigarette, bis wir aus mächtigen Dampfschwaden heraus die Antwort vernehmen: „Na logisch, denn die Unterschiede werden gewaltig sein!“ Das Orakel aus der Tiefgarage hat gesprochen.
Es ist erstaunlich, dass nahezu jeder Baumarkt, Kfz-Teilehändler, aber auch die bekannten Motorradzubehörketten ihre eigene Sorte Panzerband führt. Dazu kommen noch bekannte Marken wie Tesa, Uhu oder Scotch, sodass wir schließlich 12 Universal-Klebebänder zum Test zusammen haben und uns damit nach Winnenden begeben, wo uns im Werkstofflabor der Firma Kärcher Daniel Manocchio erwartet.
Positiv: lässt sich von Hand sauber abreißen und per Längsriss präzise in feine Streifen einteilen; sehr stabil
Negativ: sehr schwache Klebkraft; sichtbare Klebspuren auf lackiertem Blech; teuer
Fazit: Mit 70 Cent pro Meter gehen provisorische Reparaturen gehörig ins Geld. Dafür punktet das stabile Panzerband aus dem Autozubehör mit einer Eins-a-Handhabung.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: HP Autozubehör, Ausführung: 50 mm x 10 m in Silber; Preis: 6,95 Euro (entspricht 0,70 Euro/m, gekauft bei A.T.Z. Autoteile in 71636 Ludwigsburg); Klebkraft: 10 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: sehr geschmeidiges Textilgewebe, gut zu modellieren; sehr günstig
Negativ: schwache Klebkraft; sichtbare Klebspuren auf lackiertem Blech; franst beim Längsriss stark aus und dreht sich ein
Fazit: Für Behelfsreparatur am Motorrad müsste das HPX-Panzerband in der Praxis besser zu handhaben sein. Dank des attraktiven Meterpreises kann aber großflächig geklebt werden.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Anbieter: Motip Dupli; Ausführung: 50 mm x 50 m in Schwarz; Preis: 10,11 Euro (entspricht 0,20 Euro/m, gekauft bei Martika in 71332 Waiblingen); Klebkraft: 13,7 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: lässt sich von Hand sehr sauber abreißen und per Längsriss sehr präzise in feine Streifen einteilen; gut modellierbar; sehr stabil; lässt sich rückstandslos entfernen
Negativ: schwache Klebkraft
Fazit: Auf dem Prüfstand kann sich die Obi-Hausmarke nicht in Szene setzen. Umso mehr aber im Praxistest in der Werkstatt: einer der Favoriten der MOTORRAD-Klebercrew.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Obi; Ausführung: 50 mm x 25 m in Silber; Preis: 6,99 Euro (entspricht 0,28 Euro/m, gekauft bei Obi in 70771 Leinfelden-Echterdingen); Klebkraft: 13,9 N/25mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: sehr hohe Klebkraft; lässt sich von Hand sehr sauber abreißen und per Längsriss präzise in feine Streifen einteilen; sehr stabiles Gewebe; günstiger Meterpreis
Negativ: hinterlässt Rückstände auf lackiertem Blech
Fazit: Die Hausmarke von Bauhaus punktet sowohl mit satter Klebkraft auf dem Prüfstand wie auch bei provisorischen Reparaturen in der Praxis. Manko: Kleberückstände beim Abziehen.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Bauhaus; Ausführung: 48 mm x 25 m in Silber; Preis: 5,50 Euro (entspricht 0,22 Euro/m, gekauft bei Bauhaus in 70565 Stuttgart); Klebkraft: 25,1 N/25mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: sehr günstig; gut zu modellieren; stabiles Textilgewebe
Negativ: hinterlässt starke Rückstände auf lackiertem Blech und Kunststoff (PP); als Felgenband nicht zu verwenden
Fazit: Mit hoher Klebkraft und gutem Praxisnutzen wäre das Nespoli-Tape ein Kandidat für den MacGyver-Award, doch die vielen Kleberückstände beim Abziehen vereiteln eine bessere Note.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Anbieter: Nespoli Deutschland; Ausführung: 50 mm x 50 m in Schwarz; Preis: 7,69 Euro (entspricht 0,15 Euro/m, gekauft bei Globus in 70806 Kornwestheim); Klebkraft: 20,9 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: praxisgerechte Klebkraft; gut modellierbar
Negativ: hinterlässt Rückstände auf lackiertem Blech; Längsriss in feine Streifen nicht möglich; Stabilität wird nur durch mehrere Klebelagen erreicht
Fazit: Mit soliden Klebkraftwerten sichert sich der Polo-Kleber noch einen Platz in der vorderen Hälfte. In der Werkstattpraxis kann das Tape aber nicht ganz überzeugen.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Polo Motorrad und Sportswear; Ausführung: 50 mm x 25 m in Schwarz; Preis: 6,99 Euro (entspricht 0,28 Euro/m, gekauft bei Polo in 70771 Leinfelden-Echterdingen); Klebkraft: 16,5 N/25mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: lässt sich von Hand sehr sauber abreißen und per Längsriss präzise in feine Streifen einteilen; sehr kompaktes Wickelmaß, ideal für unterwegs; lässt sich rückstandslos entfernen
Negativ: schwache Klebkraft
Fazit: Der Praxis-Tipp aus der MOTORRAD-Werkstatt. Das Polytex-Tape ist wie gemacht für Ad-hoc-Reparaturen aller Art. Würde mit besseren Laborwerten auf dem Testsieger-Thron kleben.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Anticor; Ausführung: 48 mm x 25 m in Schwarz; Preis: 6,99 Euro (entspricht 0,28 Euro/m, gekauft bei Detlev Louis in 70174 Stuttgart); Klebkraft: 12,6 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: sehr günstiger Meterpreis
Negativ: sehr schwache Klebkraft; fasert beim Querriss aus; lässt sich nicht in Längsstreifen reißen; schlecht modellierbar, wenig stabil; hinterlässt sichtbare Rückstände auf lackiertem Blech
Fazit: Hornbachs Hausmarke kann in diesem Test allenfalls durch die dicke Rolle zum sehr günstigen Preis punkten. In der Werkstatt und auf dem Prüfstand dann aber nicht mehr.
MOTORRAD-Urteil: ausreichend
Anbieter: Hornbach; Ausführung: 50 mm x 50 m in Schwarz; Preis: 8,45 Euro (entspricht 0,17 Euro/m, gekauft bei Hornbach in 71686 Remseck am Neckar); Klebkraft: 10,0 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: praxisgerechte Klebkraft
Negativ: hinterlässt sichtbare Rückstände auf lackiertem Blech; franst beim Längsriss stark aus und verklebt schnell; wenig stabil; wirft beim Modellieren viele Falten; hoher Meterpreis
Fazit: Es klebt. Nicht zu stark und nicht zu schwach. Doch für einen Universal-Reparaturauftrag fehlt es dem Gewebeband vom Spezialisten 3M leider an Universaltauglichkeit.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Anbieter: 3M Deutschland; Ausführung: 48 mm x 25 m in Schwarz; Preis: 8,95 Euro (entspricht 0,36 Euro/m, gekauft bei Hornbach in 71686 Remseck am Neckar); Klebkraft: 17,2 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: lässt sich von Hand sauber abreißen; praxisgerechte Klebkraft; sehr stabil; sehr geschmeidig, lässt sich gut modellieren
Negativ: hinterlässt sichtbare Rückstände auf lackiertem Blech; Längsriss schwierig zu handeln
Fazit: Die Tesa-Rolle macht im Großen und Ganzen einen guten Job, kann aber bei ganz speziellen MOTORRAD-Anforderungen (z. B. feiner Längsriss) nicht ganz vorne mitspielen.
MOTORRAD-Urteil: gut
Anbieter: Tesa SE; Ausführung: 50 mm x 25 m in Schwarz; Preis: 7,99 Euro (entspricht 0,32 Euro/m, gekauft bei Bauhaus in 70565 Stuttgart); Klebkraft: 18,9 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: lässt sich von Hand sauber abreißen; sehr hohe Klebkraft; sehr günstiger Meterpreis
Negativ: hinterlässt Rückstände auf lackiertem Blech; schlecht zu modellieren; zu wenig Stabilität; nicht in feine Längsstreifen zu reißen
Fazit: Im Laborcheck kann sich das Uhu-Tape noch mit hervorragender Klebkraft in Szene setzen. Und auch der Meterpreis ist klasse. In der Praxis mangelt es aber am Universalnutzen.
MOTORRAD-Urteil: befriedigend
Anbieter: Uhu; Ausführung: 48 mm x 50 m in Silber; Preis: 9,99 Euro (entspricht 0,20 Euro/m, gekauft bei Globus in 70806 Kornwestheim); Klebkraft: 21,5 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Positiv: lässt sich rückstandslos entfernen
Negativ: sehr schwache Klebkraft; hoher Meterpreis; fasert beim Quer- und Längsriss aus; wirft beim Modellieren starke Falten; dünnes Textilgewebe mit insgesamt zu wenig Stabilität
Fazit: Beim Festschrauben hat Würth die Nase vorn, doch beim Festkleben müssen die Schwaben klein beigeben. Weder im Labor noch in der MOTORRAD-Werkstatt bleibt was haften.
MOTORRAD-Urteil: ausreichend
Anbieter: Adolf Würth; Ausführung: 50 mm x 50 m in Silber; Preis: 17,99 Euro (entspricht 0,36 Euro/m, gekauft bei Würth in 71332 Waiblingen); Klebkraft: 11,0 N/25 mm*
*gemessen nach Finat Test Metode 01, Abzug von lackiertem Blech und Kunststofffläche (PP), Kraftwert gemittelt aus beiden Proben.
Natürlich gilt die Reparatur per Panzerband bei Profis als provisorische Frickellösung. Trotzdem will aber keine professionelle Werkstatt auf das klebrige Tool verzichten. Wie beurteilen unsere MOTORRAD-Schrauber die zwölf Testkandidaten in der Praxis?
Für den ausgebildeten Zweiradmechaniker Gerry Wagner ist es zum Beispiel wichtig, dass sich das Panzerband der Länge nach in feine Streifen reißen lässt, denn er setzt es gerne als Felgenband-Ersatz ein. MOTORRAD-Fuhrparkchef Tobias Wassermann legt besonders viel Wert auf die Allroundtauglichkeit, damit kleine Blessuren an Bikes oder Ausrüstung bei Fotofahrten oder Transporten schnell gerichtet werden können.
Klebt oder klebt nicht …? Anstelle der subjektiven Daumenprobe verlässt sich MOTORRAD für diesen Teil der Übung lieber auf das hochpräzise Mess-Equipment aus dem Werkstofflabor des Reinigungsspezialisten Kärcher.
Um zu wissen, wie gut ein Kleber klebt, muss man ihn wieder abziehen. Klingt logisch und ist auch einfach zu messen, wenn man weiß, wie. Zwei, die es besonders gut wissen, sind Daniel Manocchio und David Berke aus dem Werkstofflabor von Kärcher, Weltmarktführer für Reinigungstechnik. Vor allem aber haben sie das richtige Prüfgerät zur Hand, um die in den Bewertungskästen angegebene Klebkraft zu bestimmen.
Besonders gemein ist nämlich, dass Klebstoff als solcher technisch schwer zu fassen ist: „Werkstoffe wie Stähle sind über Normen sauber definiert. Bei Kunststoffen ist das schon schwieriger, und bei Klebstoffen wird es schließlich verheerend. Da kocht quasi jeder sein eigenes Süppchen“, klärt Manocchio auf. Immerhin lässt sich die Klebkraft einheitlich bestimmen.
Und einheitliche Regeln, wann und wie was klebt, gibt es auch: „Grundsätzlich gilt – je sauberer, desto Erfolgsaussicht!“, fasst der Kärcher-Laborleiter zusammen. Sprich: Die Oberflächen sollten penibel gesäubert sein, am besten mit Lösungsmitteln, damit der „Bepper“ auch lange an dieser haftet. Wie gut er überhaupt hält, hängt wiederum mit dem Werkstoff selbst zusammen, so Manocchio: „Zentrale Frage: Ist das Material auf der Mikroebene gut oder schlecht benetzbar? Das lässt sich gut mit Wasser prüfen. Bei Tröpfchenbildung – sprich wasserabstoßenden Oberflächen – wird auch der Kleber schlechter halten.“ An dieser Stelle kurz zusammengefasst: Metalle haben eine hohe Oberflächenenergie und lassen sich gut bekleben, Kunststoffe teils, teils, besonders haarig wird es bei Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) – genau die Werkstoffe, die im Auto-, aber auch Motorradbau – Stichwort „Joghurtbecher“ – zuhauf zu finden sind.
Und damit fällt unser Blick auf die Deauville draußen auf dem Parkplatz. Ob sie ahnt, was ihr gleich im Zuge der Praxiserprobung in der MOTORRAD-Werkstatt bevorsteht? Ein braves Mädchen, sie klebe hoch, hoch, hoch …
Zusammen mit den Klebeprofis von Uhu und Henkel schauen wir uns typische Schäden an Motorrad und Ausrüstung an und sagen, ob und wie eine Reparatur durch Kleben möglich ist.
Verkleidungsteile
Je nachdem, aus welchem Kunststoff die Teile gefertigt sind, können sie entweder sehr gut oder gar nicht geklebt werden. Sogenannte niederenergetische Kunststoffe (z. B. PET, PP oder PE) müssten auf chemikalischem Weg oberflächenaktiviert werden – für D.I.Y.-Schrauber unmöglich zu handhaben. Deutlich Erfolg versprechender ist die Ausbesserung von Teilen aus ABS, Glasfaser oder Plexiglas. Diese lassen sich beispielsweise über die „kalte Verschweißung“ reparieren. Tipp: Uhu Allplast, Teroson Kunststoff-Reparaturkoffer.
Stiefel/Sohlen
Kontaktverklebungen (durch beidseitigen Klebeauftrag) und der dann notwendige Druckaufbau sind bei Schuhsohlen nur schwer zu händeln. Eine dauerhafte Reparatur können nur Handwerksbetriebe vornehmen, die entsprechend ausgestattet sind. Allerdings lohnt der Versuch, eine Sohle über silanmodifizierte Klebstoffe wieder zu befestigen (z. B. Uhu Max Repair extreme). Problematisch wird es nur, wenn Silikone im Klebebereich vorhanden sind. Denn auf diesen unpolaren Kunststoffen will kein Kleber richtig haften.
Kunststoffgewinde/ausgerissene Haltenasen
Ist der Kunststoff grundsätzlich klebbar, kann ein beschädigtes Gewinde zum Beispiel mit flüssigem Epoxidharz (Uhu Plus schnellfest) oder mit knetbarer Epoxidmasse (Uhu Powerkitt) gefüllt werden. Im letzteren Fall kann die Schraube in die noch nicht ausgehärtete Knete mit eingedreht werden. Von Teroson gibt es den schleifbaren Zwei-Komponenten-Kunststoffreparaturkleber PU 9225 UF ME, mit dem sich auch fehlende Haltenasen wiederherstellen lassen.
Textil-/Lederkombi
Textilgewebe gelten bei Klebstoffexperten grundsätzlich als gute Haftpartner, von daher könnte ein Riss in der Außenhaut mit einem entsprechend elastischen wie flexiblen Kleber repariert werden. Problematisch kann aber eine wasserabweisende Beschichtung oder Imprägnierung des Stoffes sein – darauf ist Kleben nahezu unmöglich. Leder lässt sich im Regelfall ebenfalls gut kleben, wahlweise per Flicken oder mittels aushärtender Nassverklebung. Tipp: Pattex Kraftkleber, Uhu Max Repair extreme. Für eine beschädigte Klimamembran werden spezielle Reparaturflicken angeboten, die auf beschichtetem Gewebe haften: McNett Gore-Tex Repair Kit.
Helm
Auch wenn der Kunststoff der Helm-Außenschale als gut klebbar gilt: Finger weg von einer Auffüllung von Rissen oder Ähnlichem. Ist der Helm in seiner Struktur so beschädigt, hat er quasi keine Schutzfunktion mehr. Anders sieht es aus, wenn sich das Kantendichtband gelöst hat oder eine aufgesetzte Lufthutze wieder fixiert werden muss. Diese können mit Kraftklebern oder Spaltfüllern repariert werden. Allerdings vertragen sich nicht alle Klebstoffe mit Schäumen (EPS, EPP usw.). Im Bedarfsfall auch hier spezielle Mittel verwenden (z. B. Uhu Por).
Gehäusedeckel
Metall gilt zwar generell als guter Klebepartner, aber Gussteile sind aufgrund von Gießrückständen schwerer zu verkleben als gezogene Metallteile. Einen Riss in einem Motordeckel dauerhaft zu verkleben wird deshalb nahezu unmöglich sein. Doch kurzfristige Notfallreparaturen unterwegs sind tatsächlich allemal drin, vorausgesetzt man hat das richtige Klebetool im Gepäck. Von Teroson gibt es den Metal Magic Steel Stick, eine stahlgefüllte, knetbare Epoxid-Masse. Uhu bietet für solche Arbeiten den Flüssigmetall-Kleber an.
Tank/Dichtungen
Stahlblech lässt sich aufgrund seiner hohen Oberflächenenergie eigentlich gut verkleben. Einen Riss im Metalltank könnte man mit Epoxidharz und zusätzlich mit Glasfasermatten bearbeiten. Ausgehärtet handelt es sich dann um ein Duroplast, das chemisch (auch durch Benzin) nicht mehr löslich ist. Allerdings könnte Flüssigkeit auf Dauer den Kleber unterwandern. Kunststofftanks aus Nylon, PP oder PE lassen sich nicht kleben. Mit reichlich Übung und Geschick ließen sich diese aber heiß verschweißen. Dazu sind spezielle Kunststoff-Schweißdrähte im Fachhandel oder Internet erhältlich. Defekte O-Ringe lassen sich über das O-Ring-Set von Loctite reparieren. Das Nitril-Rundgummi kann man per beiliegender Schablone und Schneidemesser in der gewünschten Größe selbst herstellen.
Informieren
Was soll überhaupt geklebt werden? Ohne genauere Hinweise auf die Materialbeschaffenheit und -zusammensetzung lässt sich kaum der passende Klebstoff finden. Auf Verpackung und Beipackzetteln werden meist sehr konkrete Anweisungen zu Klebefähigkeiten, Einsatzzweck und Verarbeitungszeit gegeben. Wer diese nicht beachtet, arbeitet für die Tonne. Auch die Warnhinweise beachten – vor allem, um nicht erwünschte Wechselwirkungen im Klebeumfeld auszuschließen. Auf den Internetseiten der Hersteller lassen sich meist auch detaillierte Datenblätter herunterladen. Spätestens dort finden sich auch sehr konkrete Infos zur empfohlenen Schutzausrüstung (Brille, Handschuhe …) sowie zum Verhalten bei Unfällen mit dem Klebstoff.
Vorbereiten
Auch wenn die Ausgangsmaterialien als gut klebbar gelten: Der Misserfolg ist programmiert, wenn der Untergrund nicht entsprechend vorbereitet ist – sprich, gereinigt wird und damit fett-, staub- und ölfrei ist. Beim Einkauf des Klebers auch gleich die entsprechenden Produkte (z. B. einen Primer als Haftvermittler) mit einkaufen.
Verarbeiten
Ist der Kleber einmal aufgetragen, muss alles Hand in Hand gehen und jeder Griff sitzen. Jetzt die Hinweise zu studieren, ist eindeutig zu spät. Bei komplizierter Handhabe und schwieriger Umgebung ruhig ein paar Trockenübungen einlegen, um sich Routine im Umgang mit dem Kleber bzw. den Klebstellen anzueignen. Bei Kontaktklebungen sind konkrete Ablüftzeiten angegeben, die unbedingt einzuhalten sind.