Grundlagen: Abkürzungen erklärt

Abkürzungen erklärt Was bedeutet eigentlich ... ?

Wer wie ein Fachmann wirken will, spricht gern in verklausulierten Kürzeln - blicken Sie da noch durch? Wir entschlüsseln die gängigsten motorradspezifischen Abkürzungen.

Was bedeutet eigentlich ... ? Fotos: Hornig

ABE: Allgemeine Betriebserlaubnis für Fahrzeuge oder Fahrzeugteile. Grundsätzlich darf kein Fahrzeug ohne ABE am Straßenverkehr teilnehmen.

ABS: Das Antiblockiersystem reguliert bei einer starken Bremsung den Bremsdruck, verhindert blockierende Räder und reduziert die Sturzgefahr.

ASC: Automatic Stability Control. Das ASC regelt und begrenzt den Schlupf des angetriebenen Hinterrades und verhindert so, dass es durchdreht.

AVDS: Automative Variable Damping System. War ein hydraulischer „Bremsnick-Ausgleich“ (Anti-Dive) an Kawasaki-Motorrädern. Es sollte zu starkes Eintauchen beim Bremsen. Das System hat sich nicht bewährt.

BMW: Bayerische Motoren Werke.

BPF: Big Piston Fork. Gabel, bei welcher der Dämpferkolben ohne Kartusche direkt im Gabelrohr läuft. Er kann so einen größeren Durchmesser haben und besser dämpfen.

DOHC: Double Overhead Camshaft, doppelte obenliegende Nockenwelle. Motor-Bauform, bei der pro Zylinderreihe zwei Nockenwellen über den Ventilen diese öffnen.

DSC: Dynamische Stabilitäts Control. BMW-eigener Name für das elektronische Stabilitätsprogramm; verringert die Schleudergefahr und verhindert Über- und Untersteuern.

DTC: Dynamische Traktions Control ist eine Unterfunktion des DSC.

ESA: Electronic Suspension Adjustment. Die elektronische Fahrwerkseinstellung von BMW verändert Federbasis und Dämpfung auf Knopfdruck.

GfK: Glasfaser-verstärkter Kunststoff. Ein Faserverbund aus Glasfasern und einem Harz. GfK ist leicht und rostet nicht.

Archiv
Helm-Hersteller verwenden meist glasfaserverstärkten Kunststoff.

H.I.S.S: Honda Ingnition Security System. Eine von Honda entwickelte Wegfahrsperre: Die Maschine kann nur mit Originalschlüssel gestartet werden. Ein Chip darin empfängt Signale der zentralen Motorsteuerung und sendet eine Prüf-Identifikation.

HJC: Hong Jin Crown Koreanischer Helmhersteller.

KBA: Das Kraftfahrt-Bundesamt genehmigt neue Fahrzeugtypen und -teile und führt Buch über Fahrzeuge und Führerscheine.

KIBS: Kawasaki Intelligent Anti-Lock Brake System ist die markeneigene Benennung des Antiblockiersystems.

KTM: Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen. Hans Trunkenpolz gründete 1934 die Schlosserwerkstatt „Kraftfahrzeuge, Trunkenpolz, Mattighofen. 1953 stieß Ernst Kronreif als Kompagnon dazu; sein Name wurde in die Firmenbezeichnung aufgenommen.

LCD: Liquid crystal display, Flüssigkeitskristall.

LED: Light-emitting diode, Leuchtdiode. Die LED verdrängt die Glühbirne in Spezialanwendungen. Der Wirkungsgrad und die Lebensdauer übertreffen Halogenleuchten.

MOZ: Motor-Oktanzahl. Die Oktanzahl ist ein Maß für die Klopffestigkeit eines Kraftstoffs. Nicht genügend klopffester Kraftstoff zündet zu früh und verbrennt unkontrolliert.

MZ: Motorenwerke Zschopau. Motorradhersteller aus Sachsen; bekannt für die „Emme”, das Volkszweirad der DDR; nach der Wende eher glücklos, jetzt u. a. Hersteller von Hybrid-Rollern.

OHC: Overhead Camshaft, obenliegende Nockenwelle. Bauform des Viertaktmotors, vgl. DOHC.

OHV: Overhead Valves, hängende Ventile. Bauart von Viertaktmotoren, bei denen Einlass- und Auslassventile im Zylinderkopf angeordnet sind, die Nockenwellen jedoch im Motorgehäuse.

ROZ: Research-Oktanzahl. Vergl. MOZ. In Europa werben Kraftstoffhersteller gern mit der ROZ, da sie aufgrund des Messverfahrens mindestens so hoch ist wie die MOZ.

SACS: Suzuki Advanced Cooling System. Kombinierte Luft-/Ölkühlung des Herstellers Suzuki. Bessere Kühlleistung als reine Luftkühlung, weniger Fabrikationsaufwand als eine Wasserkühlung.SAE: Society of Automotive Engineers. Dieser Verband hat 1911 die SAE-Viskositätsklassen festgelegt, um einen einheitlichen Standard für Motoröle zu schaffen.

S-KTRC: Sport-Kawasaki Traction Control. Auf rennsportliche Belange (nicht auf maximale Fahrsicherheit) abgestimmte Traktionskontrolle.

SRAD: Suzuki Ram Air Direct. Der vom Fahrtwind erzeugte Staudruck führt dem Motor durch Einlässe an der Verkleidungsfront kühle Luft mit leichtem Überdruck zu. Der Motor kann mehr Kraftstoff verbrennen, also mehr Leistung entwickeln.

USD: Upside-down-Gabel, auch inverted fork. Bei einer USD stecken die äußeren Rohre in den Gabelbrücken (oben), die inneren in den Gabelfüßen (unten).

VTEC: Variable Valve Timing and Lift Electronic Control. Hondas variable Ventilhubsteuerung soll ein höheres Dreh-- moment bei niedrigen Drehzahlen und höhere Maximalleistung bei hohen Drehzahlen erzielen.

YCC-I: Yamaha Chip Controlled Intake. Variiert die Länge der Ansaugwege und soll den Drehmomentverlauf optimieren.

YCC-T: Yamaha Chip Controlled Throttle. Steuert aufgrund von Gasgriffstellung, Drehzahl, Gang und weiterer Parameter die Drosselklappen, auch bekannt als „drive by wire”.

YPVS: Yamaha Power Valve System. Das YPVS verändert über eine Walze die Höhe des Auslasskanals eines Zweitaktmotors und damit seine effektive Verdichtung. Verbessert das Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen.

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