Eingeschaltetes Licht, Warnwesten oder grelle Farben – Motorradfahrer tun vieles um ihre Sichtbarkeit im Straßenverkehr und damit ihre eigene Sicherheit zu erhöhen. Alle diese Maßnahmen dienen aber nur dazu, um anderer Fahrer auf einen selbst aufmerksam zu machen.
Viele moderne Autos bringen aber zunehmend autonome Fahrfunktionen mit. Das heißt, das Auto erfasst den Verkehr und seine Umgebung unabhängig von der visuellen Wahrnehmung des Fahrers und agiert selbständig. Die Autobauer setzen bei dieser Sensorik auf optische Systeme und eben auch Radar. Einem Radar ist aber eine Warnweste oder eingeschaltetes Licht egal – er erkennt Objekte nur an der Reflektion der ausgesendeten Radarstrahlen. Da Motorräder wenig Fläche haben und diese bei vielen Modellen auch noch mit Kunststoffen verkleidet sind, ist deren Wahrnehmung durch eine Radarsystem eingeschränkt.
Technik aus der Schifffahrt
Genau hier setzt das BMW-Patent an. Der Ansatz den die Bayern verfolgen ist nicht neu und kommt in der Schifffahrt schon lange zum Einsatz. Um das eigene Radarecho zu verstärken kommen Radarreflektoren zum Einsatz. Das Prinzip ist simpel. Im 90-Grad-Winkel zueinander stehenden metallischen Flächen erzeugen, wenn sie groß genug sind, ein brauchbares Echo. Entsprechend werden vor allem Kunststoffboote mit solchen Bauteilen "sichtbar" gemacht.

Auf einem Boot spielt die Größe solcher Reflektoren eine eher untergeordnete Rolle, am Motorrad hingegen schon. BMW setzt in seinem Patent auf Kugeln in Golfballgröße mit entsprechend rechtwinklig zueinander eingesetzten Flächen. Die werden an exponierten Stellen am Motorrad an kleinen Auslegern montiert und markieren so für das Fremdradar die Position des Motorrads eindeutig. Als Alternative zu schweren Bauteilen aus Metall sieht das BMW-Patent metallisch beschichtete Kunststoffsysteme vor. Da diese Reflektoren nur passiv arbeiten, könnte sie auch leicht nachgerüstet werden.
Fazit
BMW macht sich Gedanken darüber, wie Motorräder für autonom fahrende Verkehrsteilnehmer besser sichtbar gemacht werden können. Die Technik dazu stammt aus der Schifffahrt.