Wie aus Unterlagen der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hervorgeht, kann die Wirkung der Bremsanlage nachlassen, wenn die Bremsflüssigkeit deutlich über den empfohlenen Zeitraum von zwei Jahren hinaus nicht gewechselt wird. Dann kann von der Bremsflüssigkeit aufgenommene Feuchtigkeit zur Korrosion an Ventilen im AMS-Druckmodulator führen, die in Folge die Bremsleistung deutlich reduzieren kann. In Einzellfällen kann das auch zum Totalausfall der Bremsanlage führen.
Über 30 Modelle betroffen
Betroffen sind ausschließlich Modelle mit einer ABS-Bremsanlage - weltweit etwa 251.000 Bikes, davon in den USA allein rund 175.000 Motorräder. Auch für Europa wurde der Rückruf mittlerweile bestätigt, Details sollen aber noch folgen. Bislang seien den US-Behörden 43 Fälle bekannt in denen es zu Bremsproblemen kam. In drei Fällen kam es zu einem Unfall, in zwei Fällen zu Verletzten. betroffen vom Rückruf sind nach derzeitiger Infolage alle Touring, CVO Touring (Road King, Road Glide, Electra Glide und Street Glide) und VSRC Modelle, die zwischen 2008 und 2011 gefertigt wurden. Auch einige Polizeimotorräder werden zurückgerufen.
Beim Werkstattaufenthalt sollen die Bremsanlagen der betroffenen Modelle mit einer neuen, hochwertigen DOT4-Bremsflüssigkeit befüllt werden. Der Rückruf soll Harley-Davidson fast 30 Millionen Dollar kosten.