Herald Motorcycles aus Huntingdon verdient sein Geld hauptsächlich mit dem Import und Vertrieb von kleinvolumigen Motorrädern aus chinesischer Produktion. Mit dem Brute Concept trauen sich die Briten 2018 an ihr erstes eigenes Bike. 2022 steht das Serienmodell als Brute 500 für 6.950 Pfund-Sterling in den britischen Schaufenstern.
Minimalistischer Tracker-Style
Das Modell im Street Tracker-Style gibt sich mit seinem kurzen Heck, dem hohen Rohrlenker und dem runden LED-Scheinwerfer optisch minimalistisch. Im selbst entworfenen Stahlrohrrahmen mit angeschraubtem Rahmenheck sitzt ein 449 cm³ großer, flüssigkeitsgekühlter Einzylinder, der dem in den 500er-Fantic Modellen in allen Hinsichten ähnelt und somit von Zongshen stammen dürfte. Wobei der in der Britin mit 43 PS vier Pferde mehr haben darf, da dort die Euro nicht erfüllt werden muss. Das erklärt wohl das fehlende ABS der Herald, was heute irgendwie so alt wirkt, wie die Herald mit ihrer Optik wirken will. Die Aluminiumschwinge stützt sich über ein Zentralfederbein und eine Umlenkung am Rahmen ab. Vorne wurde eine voll einstellbare Upside-Down-Gabel verbaut. Beide Federelemente stammen von Racetek. Die Drahtspeichenräder sind mit Straßenpneus bestückt. Am Vorderrad verzögert eine Wave-Scheibe in Kombination mit einer radial verschraubten Racetek-Vierkolbenzange ohne ABS. Der Edelstahlauspuff mündet rechtsseitig tiefliegend neben dem Hinterrad. Das Cockpit setzt auf ein Digitalinstrument von Koso, was dem Preis in keiner Weise gerecht wird.
Fazit
Herald bringt mit der Brute 500 das erste große Motorrad mit wassergekühltem Motor. Der stammt wohl vo Zongshen und treibt dann auch die Modelle von Fantic an. Die Herald wird wegen fehlender Euro-5-Norm und ABS nicht in Deutschland zugelassen werden können. Knapp 7.000 Pfund kostet der adrette Retro-Flitzer in England.