- Leichtere und stärkere Schwinge
- Rahmenteile aus dem 3D-Drucker
- Fazit
Ob Künstliche Intelligenz die Menschheit bald oder später vom Angesicht der Erde bombt, ist nicht klar. Bis dahin nutzt Lightning die Fähigkeiten der AI Software von Autodesk. Die Software hat den Prototyp einer Schwinge für den elektrischen Supersportler LS-218 allein entworfen, konstruiert und schließlich per 3D-Verfahren hergestellt.
Leichtere und stärkere Schwinge
Lightning spricht von einem Gewichtsvorteil von 20 Prozent gegenüber der Aluschwinge mit Oberzug, die in Serie das Heck der LS-218 führt. Gleichzeitig ist das Alugeflecht stärker und stabiler als das gegossene Pendant. Und weniger Gewicht hilft jedem Elektromotorrad. Und weniger Material bedeutet niedrigere Kosten. Dazu Lightning CEO JoJo Hatfield: "KI reduziert die Entwicklungs- und Materialkosten, indem es die Festigkeit gegenüber dem Gewicht optimiert. Wir gaben die äußeren Parameter vor – die Länge, die Position des Rades, den Drehpunkt der Stoßdämpferbefestigung und andere wichtige Punkte – und die Software erstellte mehrere Vorschläge."
Wann die Schwinge in den gut 40.000 Euro teuren und 244 PS starken LS-218-Modelle eingesetzt wird, ist nicht bekannt.
Rahmenteile aus dem 3D-Drucker
Lightning sind nicht die Ersten, die mit Chassisteilen aus dem 3D-Drucker arbeiten. Der Ansatz der komplett per KI erstellen Konstruktion ist allerdings einzigartig. Einen ähnlichen Ansatz mit unterstützender KI zeigte 2022 die Universität Nebrija aus Madrid. Die Studenten konstruierten und druckten einen Rahmen für ein leichtes Rennmotorrad. Der gedruckte Stahlrahmen sparte 1 Kilo Gewicht gegenüber herkömmlichen Alurahmen und knapp 4 Kilo zu vergleichbaren Stahlkonstruktionen. Ein Algorithmus errechnete in Spanien die unterschiedlichen Wandstärken an unterschiedlichen Punkten des Rahmens, um Steifigkeit und Flex zu steuern.
Und BMW Motorrad zeigte bereits 2018 ein komplettes Chassis mit Motor, Schwinge und Fahrwerk, das per additiven Verfahren (3D-Druck) gefertigt wurde, allerdings per manuellem CAD-Verfahren.
Fazit
Der amerikanische Elektromotorradbauer Lightning nutzt Künstliche Intelligenz zur Konstruktion einer Schwinge. Per 3D-Druck wird das Teil gefertigt und derzeit am elektrischen Supersportler LS-218 erprobt. Ob, wann und wie das leichte Teil in die Kleinserie einfließt, ist nicht bekannt.