Genervte Anwohner und wissenschaftliche Auswertungen sind sich einig: „Lärmdisplays“ wirken. Und zwar auch dann noch, wenn sie schon wieder weg sind.
Genervte Anwohner und wissenschaftliche Auswertungen sind sich einig: „Lärmdisplays“ wirken. Und zwar auch dann noch, wenn sie schon wieder weg sind.
Los ging’s 2015 in Baden-Württemberg, 2017 folgte nun auch Bayern. In den beiden Ländern versuchen Behörden, mit sogenannten Lärm- oder Dialog-Displays Einfluss auf das Fahrverhalten von Bikern zu nehmen. Eine in einem Streckenleitpfosten integrierte Messapparatur kann vorbeifahrende Motorräder von anderen Fahrzeugen unterscheiden und misst anonym Tempo und Lautstärke. Das 70 Meter dahinter aufgestellte Display zeigt dem Fahrer dann je nach Messwert in Rot die Worte LANGSAMER, LEISER oder, in Grün, DANKE.
Jetzt belegen wissenschaftliche Auswertungen aus Baden-Württemberg, dass der Einsatz der Displays Wirkung zeigt, und das sogar nachhaltig. Es sei kein Gewöhnungseffekt zu verzeichnen, so die Studie. Außerdem seien Motorräder auf den jeweiligen Streckenabschnitten auch weiterhin langsamer und leiser unterwegs, nachdem die Displays wieder abgebaut wurden. Das deckt sich mit den Erfahrungen der Polizei in Niederbayern, wo 2017 bei Straubing erstmals zwei solche Displays eingesetzt wurden. Anwohner berichteten von einer deutlichen Minderung der Lautstärke, so die Polizei.