Motorrad-Neuzulassungen Juli 2022
BMW R 1250 GS mit über 50 Prozent Vorsprung

Im Juli 2022 wurden gegenüber dem Vorjahresmonat rund 10 Prozent weniger Zweiräder neu in Deutschland zugelassen. Ein Zulassungsplus wurde dennoch bei Motorrollern (+8%) und Leichtkraftrollern (+5%) registriert.

Harley-Davidson Pan America 1250 Special, Honda CRF 1100 L Africa Twin Adventure Sporrts ES, BMW R 1250 GS Vergleichstest
Foto: Arturo Rivas

Bereits die Halbjahresbilanz deutete an, wohin die Reise in diesem Jahr geht: Die großen Roller verzeichnen Neuzulassungen mit zweistelligen Zuwachsraten (+16,5 Prozent). Und die Leichtkraftroller liegen immerhin mit 6,8 Prozent im Plus. Die Leichtkrafträder erholen sich nun langsam von ihrem Minus gegenüber dem Vorjahr und liegen jetzt ganz knapp mit 0,1 Prozent im Plus.

Bei den Motorrädern wächst das Minus allerdings an: Um 4,2 Prozent lag das erste Halbjahr 2022 hinter dem Vorjahreszeitraum zurück, im Juli 2022 steht der deutsche Markt nun schon 7,0 Prozent im Minus.

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Insgesamt kommt der Zweiradmarkt in Deutschland, bestehend aus Motorrädern, Leichtkrafträdern, Motorrollern und Leichtkraftrollern, auf 138.282 Neuzulassungen. Damit steht für den Zeitraum Januar bis Juli 2022 nur noch ein Minus von 0,15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum in der Zwischenbilanz.

BMW GS mit 3.831 Einheiten Vorsprung

Die Motorrad-Neuzulassungsstatistik wird seit Jahren von der großen GS angeführt. Die Frage bei jeder neuen Bilanz ist eigentlich nur, mit wie viel Vorsprung sie das Ranking anführt. Von Januar bis Juli 2022 hat sie 6.518 Neuzulassungen auf der Habenseite. Die zweitplatzierte Kawasaki Z 900 kommt auf 2.687 Einheiten. Die GS thront also mit mehr als doppelt so hoher Stückzahl an der Spitze. Selbst abzüglich der 28,2 Prozent gewerblichen Zulassungen (Werk und Händler) käme sie immer noch auf rund 4.680.

Von der GS sowie den ebenfalls beliebten und in den Top 10 vertretenen Reiseenduros Yamaha Ténéré 700 und Honda Africa Twin lässt sich aber nicht ableiten, dass das Reiseenduro-Segment das beliebteste in Deutschland ist. Hier liegen nämlich weiterhin die Allrounder/Naked Bikes vorne. Knapp 30.000 Neuzulassungen im Jahr 2022 fallen bisher in diese Kategorie. Bei den bis 29-Jährigen liegt sogar das Segment der Sportmotorräder ganz vorn – über 37 Prozent der Fahrer und Fahrerinnen dieser Altersgruppe greift zu den Sportlern. Wobei hierzu nicht die Supersportler zählen.

Der typische Motorradfahrer in Deutschland ist laut der Statistik von Januar bis Juli 2022: männlich, zwischen 50 und 59 Jahre "jung", fährt ein Naked Bike, das zwischen 500 und 749 Kubik Hubraum aufweist, sowie mit mindestens 99 PS Leistung aufwartet. Laut Marktanteilen der einzelnen Hersteller stehen die Chancen nicht schlecht, dass der Durchschnittsmotorradfahrer eine BMW S 1000 R, eine Honda CB 650 R, eine Kawasaki Z 900 oder eine Yamaha MT-07 fährt.

Anteil der Motorradfahrerinnen wächst weiter

Der Anteil der Motorradfahrerinnen nimmt seit Jahren stetig zu. Im Juli 2022 liegt die Marke bei 14,1 Prozent, wobei der Anteil bei den Motorrädern bei 10,5 Prozent liegt, bei den Leichtkrafträdern sind es 21,0 Prozent. Ähnlich sieht die Frauenquote bei den Rollern aus: Bei den großen Rollern liegt der Anteil bei 10,5 Prozent und bei den Leichtkraftrollern bei 21,9 Prozent.

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Fazit

In der Einzelbetrachtung steht der Juli 2022 mit seinen minus 10 Prozent zwar nicht gut da, doch über den Zeitraum Januar bis Juli 2022 relativiert sich das Ganze, da liegt das Minus nur noch bei 0,1 Prozent.

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Erscheinungsdatum 15.09.2023