Nur auf gut Glück am Fahrwerk herumbasteln bringt nichts. Besser ist's, wenn man weiß, wie die Dämpfung funktioniert.
Nur auf gut Glück am Fahrwerk herumbasteln bringt nichts. Besser ist's, wenn man weiß, wie die Dämpfung funktioniert.
Mit den Tipps zur Einstellung der Federvorspannung/Federbasis hat man die Grundlage geschaffen, um jetzt über die hydraulische Dämpfung das ganze System auf die individuellen Belange abzustimmen; denn nur wenn die geometrischen Werte durch eine korrekt justierte Federung stimmen, kann die Dämpfung zum Feintuning herangezogen werden.
Grundeinstellung der Gabeldämpfung
Bevor die Einstellschrauben der Dämpfung verdreht werden, un-bedingt alle Originaleinstellungen notieren. Drehen Sie dazu die Stellschrauben langsam Klick für Klick oder in halben Umdrehungen im Uhrzeigersinn zu. Notieren Sie sich diese Werte.
Tipp: Stellen Sie die Zugstufendämpfung der Gabel so ein, dass die Frontpartie nach dem Ausfedern eine paar Millimeter über die Ausgangslage herausfedert und erst dann zum Stillstand kommt.
Für sportlichen Einsatz wird die Dämpfung justiert wie oben beschrieben. Dann drehen Sie die Zugstufe in kleinen Schritten so lange zu, bis die Gabel nicht mehr nachschwingt, also sofort nach dem Ausfedern in der Ausgangslage stehen bleibt. Achtung: Nur eine Modifikation nach der anderen durchführen, um die Auswirkungen klar erkennen zu können.
Achtung: Verändern Sie die Einstellung immer an beiden Gabel-holmen gleichermaßen.
Die Druckstufendämpfung lässt sich nur mit viel Gespür festlegen. Sie wird deshalb im Fahrbetrieb bestimmt. Als Ausgangsbasis wählen Sie die im Fahrerhandbuch empfohlene Einstellung oder eine mittlere Position und ändern diese nach den Testfahrten in Richtung Komfort (weich) oder Sportlichkeit (hart).
Machen Sie eine Probefahrt und achten Sie auf Veränderungen. Besser? Schlechter? Drehen Sie noch ein paar Klicks in die gewünschte Richtung. Stellt sich keine Besserung ein, gehen Sie auf den notierten Ausgangswert zurück und probieren eine andere Möglichkeit aus.
Drücken Sie dann die Maschine am Fahrersitzpolster in die Federung. Sie sollte mit einer erkennbaren Verzögerung ausfedern und spätestens nach einer Sekunde die Ausgangslage erreicht haben. Federt das Heck ruckartig und unkontrolliert aus oder neigt sogar zum Nachschwingen, muss die Zugstufendämpfung erhöht werden. Steckt die Federung dagegen spürbar in der Dämpfung fest und federt nur zäh aus, muss diese verringert werden.
Auch am Heck ist für den Laien die Druckstufendämpfung kaum spürbar. Nur erfahrene Spezialisten können ertasten, ob es sich beim Einfederwiderstand um die Federkraft, die hydraulische Druckstufe oder die durch das Hebelsystem bewirkte Progression handelt.
Die Druckstufendämpfung reagiert auf die Einfedergeschwindigkeit. Wird schnell und kraftvoll gedrückt, baut sich ein Widerstand auf. Wird das Einfedern langsam über ein hohes Gewicht bewirkt, bleibt dieser Widerstand aus.
Halten Sie sich bei der Grundeinstellung auch hier an die empfohlenen Herstellerwerte. Ändern Sie diese nur dann, wenn Sie eine
Optimierung in eine bestimmte Richtung vornehmen wollen.
Grundsätzlich gilt:
Achtung: Am Federbein beeinflusst die Zugstufendämpfung durch den in beide Federrichtungen offenen Ringspalt auch die Druckstufe beim Einfedervorgang.