Yamaha TMax gebraucht kaufen
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Danach war nichts mehr wie zuvor: 2000 revolutionierte Yamahas Scooter-Flaggschiff die Rollerszene. Stete Modellpflege sorgte dafür, dass der große Yamaha TMax auch heute noch eine gute Wahl ist. Vor allem gebraucht.

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Foto: Yamaha

Die Sache lässt sich ganz einfach auf den Punkt bringen: Meilenstein. Nahezu alles, was zuvor als „Großroller“ verkauft wurde, dümpelte vor dem Sommer 2000 bestenfalls als 250er im Niemandsland zwischen Stadtflitzer und Geht-gerade-so-für-die-Landstraße. Fahrwerk, Bremsen? Vorhanden, aber auch nicht mehr. Triebsatzschwinge, Einfachst-­Federbeine und Simpel-Bremsen machten den Roller zu dem, was Rollerverweigerer aus gutem Grund nicht wollten: zu einem schaukelnden Kompromiss. Yamaha ging das Thema beim TMax komplett anders an, nämlich als Motorradhersteller.

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Und so steckt unter der üppigen Plastikschale viel mehr Motorrad, als der Roller-Laie vermutet. Zum Beispiel ein fest mit dem Rahmen verbundener Paralleltwin. Ein hoch­moderner dohc-Vierventiler sogar, bei dem ein dritter Zylinder samt Gegenkolben als Technikschmankerl für Vibrationsruhe sorgt und der den Yamaha TMax sehr flott auf knapp 160 km/h katapultiert. Variomatik? Na klar, aber den Endantrieb besorgen über eine konventionelle Schwinge zwei gekapselte, wartungsfrei im Ölbad laufende Ketten (seit 2012 ein Riemen). Dazu gesellen sich straffe Federelemente und kräftige, standfeste Bremsen. Alles wie gemacht dafür, um auf kurvigem Geläuf Mittelklasse-Motorrädern das Leben sehr schwer zu machen. Das größte TMax-Problem: sein Neupreis? Was schert’s den Gebrauchtkäufer!

Besichtigung

Ein grundsätzliches Thema bei der Besichtigung vollverschalter Zweiräder: versteckte Unfallschäden. Was von außen nach harmlosem Umfaller oder leichtem Rempler aussieht, kann unterm Kunststoff ein massiver Rahmenschaden sein. Die Unfallfreiheit daher schriftlich bestätigen lassen.

Ein im Leerlauf mehr oder weniger deutlich zu hörendes Rasseln/Tickern, das beim Gasgeben etwas lauter wird (aber hinterhältigerweise nach einiger Zeit verschwindet), kann auf einen defekten Steuerkettenspanner deuten. Ein typisches Problem der ersten Serie, es gibt ein verbessertes Bauteil (um 100 Euro plus Einbau, ggf. Werkstattrechnungen einsehen). Wer bei Geräuschen nicht umgehend reagiert, riskiert einen kapitalen Motorschaden.

Für Startprobleme bei (sehr) heißem Motor (2007/2008er-Modelle) sorgt die Benzinpumpe. Abkühlen lassen, der Tausch des Dichtgummis hilft dauerhaft. Im Auge behalten: die Vorderradbremse. Sportlich bewegte Yamaha TMax „fressen“ Bremsbeläge.

Marktsituation

Die über den deutschen Importeur und seine Händler verkauften Yamaha TMax sind stückzahlmäßig sehr überschaubar, entsprechend mager fällt das Angebot an „offiziellen“ (und ab 2005 grundsätzlich mit ABS bestückten) TMax aus. Ganz anders die Situation in Südeuropa: Allein in Italien wurden deutlich über 100.000 (!) TMax verkauft. Wer also in den einschlägigen Internet-Gebrauchtbörsen sucht, stößt auf entsprechend viele „Italiener“, deren Zulassung in Deutschland dank COC (Certificate of Conformity, EG-Konformitätserklärung) zwar kein allzu großes Problem darstellt, deren Ausstattung (ABS!) aber nicht immer mit den „deutschen“ Yamaha TMax identisch ist.

Grundsätzlich sind gebrauchte TMax keine Fahrzeuge, die den Händlern oder Privatverkäufern aus den Händen gerissen werden – ganz im Gegenteil. Das schafft Spielraum bei den Preisverhandlungen, besonders im oberen Preissegment. Während bis 6000 Euro noch einigermaßen Bewegung im Markt herrscht, wird die Luft für Verkäufer darüber mächtig dünn; denn der Abstand zu Vorführ-/Neufahrzeugen ist zu gering. Auch wenn der Listen-Neupreis mittlerweile 11.195 Euro beträgt, zahlt in der Praxis fast niemand mehr als 9995 Euro.

▸ Verfügbarkeit am Markt: mittelhoch

Preisniveau in Euro   
Baujahr
km-Stand
Niedrig 2000-3900
2001–2004     
25.000–60.000
Mittel 4000-6400
2005–2010
8000–30.000
Hoch 6500-7900
2008–2013
3000–15.000
Typ
Programm
Verkäufe*
XP 500 TMax
2001–2003
1464
TMax ABS
seit 2005
1320

*Stand September 2014

Technische Daten Yamaha TMax

Technische Daten Yamaha TMax (Typ SJ01, Modelljahr 2001)

Motor: Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Trockensumpfschmierung, Vergaser, keine Abgasreinigung, stufenlose Keilriemen-Automatik, Kette.
Bohrung x Hub: 66,0 x 73,0 mm
Hubraum: 499 cm³
Nennleistung: 29,4 kW (40 PS) bei 7000/min
Max. Drehmoment: 46 Nm bei 5500/min

Fahrwerk: Rohrrahmen aus Stahl, Telegabel, Zweiarmschwinge aus Aluguss, Zentralfederbein, Scheibenbremse vorn, Scheibenbremse hinten.
Alu-Gussräder: 3.50 x 14; 4.50 x 14
Reifen: 120/70 S 14; 150/70 S 14

Maße + Gewichte: Radstand 1575 mm, Lenkkopfwinkel 62,0 Grad, Nachlauf 95 mm, Federweg v/h 120/120 mm, Sitzhöhe* 790 mm, Gewicht vollgetankt* 224 kg, Tankinhalt 14 Liter.

Messungen (MOTORRAD 6/2001)
Höchstgeschwindigkeit: 159 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h: 7,5 sek
Durchzug 60–100 km/h: 4,1 sek
Verbrauch: 5,0 l/100 km (Landstraße)

*MOTORRAD-Messungen

Modellpflege

2001 Verkaufsstart. Farben: Gelb, Blau, Silber; 16.225 Mark (8296 Euro).

2004 Für ein Jahr nicht mehr im offiziel­len Programm von Yamaha Deutschland. 

2005 Motor und Fahrwerk verbessert: höhere Verdichtung, Einspritzung statt Vergaser, 44 statt 40 PS; verstärkte Ga-
bel, neue Fünfspeichenräder, 160er-Hinter­radreifen auf 15- statt 14-Zoll-Felge; Doppelscheibenbremse vorn, in Deutschland ABS serienmäßig; Parkbremse fürs Hinterrad; neues Cockpit mit Wegfahrsperre. Farben: Silber, Blau, Rot, Schwarz; 9050 Euro.

2008 Alu- statt Stahlrahmen, 15-Zoll-Vorderrad, neues Räder-Design, 43-mm-Gabel, 1580 mm Radstand, Federelemente sportlicher abgestimmt, einteilige Vierkolben-Bremssättel; Detailveränderung an Einspritz- und Auspuffanlage; Sitzbank geändert, neues Handschuhfach; 15- statt 14-Liter-Tank; insgesamt 5 kg leichter. Farben: Schwarz, Blau, Metal; 9295 Euro.

2010 Sondermodell zum zehnjährigen Jubiläum:Yamaha TMax White Max; 10.495 Euro.

2011 Sondermodell Yamaha TMax Tech Max.

2012 Yamaha TMax 530: umfangreiche Motor-Modifikationen, 2 mm mehr Bohrung, 530 cm³, 47 PS; neuer Auspuff; Automatik überarbeitet, Riemen statt Kette zum Hinterrad; Rahmen modifiziert; neu: Cockpit, Verkleidung, Spiegel, Räder, Seitenständer; 4 kg leichter; 10.995 Euro.

2013 Sondermodell Yamaha TMax 530 Black Max.

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MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023