Ducati Desmosedici GP7

Ducati Desmosedici GP7 Ducati Desmosedici GP7

Als erster Hersteller stellt Ducati Corse seine 2007er-Werksmaschine mit 800-cm3-Motor vor.

Der allererste Renner nach dem neuen MotoGP-Reglement ist da: Weil ab 2007
der erlaubte Hubraum in der Königsklasse von derzeit 990 auf 800 cm3 reduziert wird, arbeiten sämtliche Hersteller hektisch an ihren neuen Motorrädern. Ducati deckt nun die erste Karte für das neue Spiel auf. Schon am Dienstag nach dem Istanbul-GP, also am 2. Mai gab der 800er-Prototyp des Hauses auf der Rennstrecke von Mugello
mit Testfahrer Vittorio Guareschi sein Debüt. Optisch unterscheidet er sich im Moment noch kaum von der gewohnten Desmosedici. Denn es handelt sich weiterhin um einen Vierzylinder mit desmodromischer Ventilsteuerung, der traditionelle Gitterrohrrahmen blieb ebenfalls erhalten. Unlackierte Teile wie die Tankattrappe und das spitzere Heck deuten allerdings darauf hin, dass Ducati im Windkanal eine komplett neue, wohl
auch etwas kleinere Verkleidung entwickeln wird.
Technische Informationen über die GP7 blieben geheim. Aller Wahrscheinlichkeit nach erreichen die Bologneser die geforderte Hubraumreduzierung durch einen ver-
kürzten Hub, während die Bohrung gleich bleibt. Das bedeutet, dass der 800er-Vierzylinder höher drehen muss, um die an-gestrebten 220 bis 230 PS zu erreichen. Dies wiederum dürfte zu einer höchst giftigen Leistungsabgabe führen. Doch daran sind die Ducati-Piloten bereits gewohnt: Auch die 990er-Desmosedici ließ sich
in den ersten Jahren kaum bändigen, wie
Loris Capirossis Rodeo-Ritte bewiesen.
Aus Japan verlautet indessen, dass Honda an zwei unterschiedlichen 800er-Versionen arbeitet: einmal an einem Dreizylinder, der einen besonders kompakten, maßgeschneiderten Racer für den klein gewachsenen Werksfahrer Dani Pedrosa befeuern könnte, zum anderen an einem V4, der weitgehend auf der Technik des aktuellen Fünfzylinders basiert. Bei
Yamaha steht ein Reihenvierzylinder mit 800 cm3 auf dem Prüfstand. Suzuki bleibt
bei der pneumatischen Ventilsteuerung,
während Kawasaki ihrem Teamchef Harald Eckl zufolge das endgültige Konzept
noch nicht festgelegt hat. ebr

Historischer 250er-Sieg

Der japanischen Honda-Werksfahrer Shuhei Aoyama räumte gleich beim Anbremsen der ersten Kurve den in der laufenden Saison bislang ungeschlagenen Jorge Lorenzo von seiner Aprilia. 20
Runden später stand sein großer Bruder
Hiroshi Aoyama ganz oben auf dem Siegerpodest. Der holte in der Türkei nicht nur den ersten 250er-Straßen-Sieg für KTM, sondern auch für Chefkonstrukteur Harald Bartol. Der Franzose Patrick Fernandez wurde zwar schon 1983 mit einem Viertelliter-Renner aus Bartols Werkstatt beim deutschen GP in Hockenheim Zweiter, auf einen Sieg musste Bartol jedoch bis jetzt warten.
Ein weiteres Highlight des 250er-GP in
Istanbul war der Ausritt von Alex de Angelis, der sich nach einem Kontakt mit Hector Barberá
zunächst akrobatisch auf seiner Aprilia halten konnte, um dann mit nachgewiesenen 269 km/h parallel zur Piste über die Wiese zu donnern –
bis er in der Asphaltauslaufzone der Zieleingangskurven stoppen konnte.
Der Deutsche Dirk Heidolf vom Kiefer-
Bos-Racing-Team holte sich auf Aprilia als 14. noch zwei WM-Zähler. mtr

Dreigestirn

Gleich alle drei Plätze auf dem 125er-Siegerpodium besetzte Ex-Weltmeister Jorge
Martinez mit Fahrern seines Aprilia-Teams. Héctor Faubel gewann vor Alvaro Bautista und Sergio Gadea. Der einzige Störenfried, KTM-Werksfahrer Mika Kallio, wurde drei Runden vor Schluss
von einem losen Elektronik-Kontakt gestoppt.
Der deutsche Sandro Cortese verpasste
auf seiner Honda den letzten WM-Punkterang um denkbar knappe 0,071 Sekunden. KTM-Junior Stefan Bradl wurde 19. mtr

News

Weit mehr als der fest eingeplante MotoGP-Aufstieg von 250er-Weltmeister Daniel
Pedrosa beeindruckt derzeit ein kaum 20-jähriger Australier.
Casey Stoner, im Vorjahr noch knapp von Pedrosa am Gewinn des 250er-WM-Titels gehin-
dert, schiebt sich nach aufreibendem Winter immer mehr
in den Vordergrund.
Wegen größerer finanzieller Probleme seiner jeweiligen potenziellen Arbeitgeber, darunter das nicht mehr existierende Honda-Pons-Team sowie verschiedene vage Yamaha-Varianten, landete Stoner schließlich wieder bei
seinem früheren Teamchef Lucio Cecchinello. Der hatte für ihn eine der Kunden-Honda-RC 211 V vor der Verwaisung bewahrt – mit einem Minibudget im Übrigen.
Dies zumindest soll sich zügig ändern. Stoner, durch die Wirren des Winters und dazu noch wegen einer Verletzung kaum
zu Vorsaisontests gekommen, schießt seit Saisonbeginn steil nach oben. Sechster beim Auftakt in Jerez, Pole Position, das halbe Rennen in Führung und schließlich Fünfter in Qatar und jetzt in Istanbul als Zweiter
zum ersten Mal auf dem Podest,
soll der Australier vom Kunden-
zum offiziellen Werksfahrer
der Honda Racing Corporation be-fördert werden. Kaum anders ist es zu erklären, dass sich zum nächsten MotoGP-Rennen am 14. Mai in Shanghai gleich drei Menschen angekündigt haben, die nicht unbedingt zum GP-Stammpersonal gehören: Casey Stoners Vater und Manager, dazu die HRC-Granden Suguru Kanazawa und Takeo Fukui.

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