Zwei Räder, Motor, Sitz und Lenker so einfach beschreibt Harley das hauseigene Rezept für ein Motorrad. Was sich naturgemäß auch bei der Sportster nicht geändert hat. Die ist laut Harley ganz neu, sieht aber wie gewohnt und gewünscht ganz wie die Alte aus. Immerhin ist der Motor kräftig überarbeitet, darf deswegen nun den Beinamen Evolution führen. Revolutionär: Neue Köpfe und ein erleichterter Kurbeltrieb mit unverändertem Bohrung-Hub-Verhältnis sorgen für mehr Power bei höherer Drehzahl, was 53 PS bei der 883 und 70 PS bei der 1200
bedeutet, jeweils bei 6000/min. Wie bei den großen Modellen hängt der Motor nun in Gummi in einem versteiften Rahmen. Einspritzung, Kat? Fehlanzeige, alle vier Sportster-Modelle, ob 883 oder 1200,
werden weiterhin von einem Vergaser beatmet. Nicht zu vergessen: die Breitreifen hinten, also immerhin 150er- statt der bisherigen 130er-Pneus.
Aprilia Offroad-V2
Aprilia will den Offroad-Bereich kräftig aufmischen. Deshalb hat man sich mit dem Konstruktionsbüro des ehemaligen Husqvarna-Ingenieurs Macchi verbündet, der einen völlig neuen, ultrakompakten Zweizylinder entwickelte. Richtig gelesen, die Italiener wollen 2004 mit einem Zweizylinder in der 450er-Klasse der Supermoto-WM an den Start gehen, spätere Versionen mit 650 oder 750 cm3 sind denkbar. Der gezeichnete Motor ist ein wassergekühlter 77-Grad-V2 mit horizontal geteiltem Gehäuse, die Zylinder sind integriert. Das Gemisch bereitet eine Einspritzanlage auf, gestartet wird mit elektrischem Anlasser. Der Vierventil-Kopf ähnelt äußerlich stark dem Honda-Unicam-Design, was auf eine Einlass-Nockenwelle mit Tassenstößeln und Kipphebel für die Auslassventile schließen lässt. Getriebe- und Kurbeltrieb sollen getrennte Ölkreisläufe bekommen. Man darf gespannt sein, ob Aprilia mit dieser Bauweise die für eine Leistung von über 60 PS erforderlichen Dreh-zahlen von rund 14000/min realisieren kann.
Ducati Desmotre-Motor
Hier die ersten Fotos des neuen Dreiventilers von Ducati, der 2004 im Sporttourer ST3 debütieren soll, dem Nachfolgemodell der luftgekühlten ST2. Der 90-Grad-V2 mit 992 cm3 Hubraum basiert auf dem Zweiventilgehäuse, dem wassergekühlte Zylinder und völlig neu konstruierte Köpfe mit je zwei Einlass- und einem Auslassventil sowie Doppelzündung aufgepflanzt wurden. Die Wasserpumpe wurde in den Lichtmaschinendeckel integriert. 102 PS bei 8750/min nennt Ducati als Spitzenleistung, das maximale Drehmoment soll 93 Nm bei 7250/min betragen. Auch das Chassis präsentiert sich stark überarbeitet, ST3, ST4s und ST4s ABS kommen mit neuer Verkleidung, optimiertem Windschutz, besserem Licht, vollelektronischem Cockpit und einstellbaren Lenkerhälften sowie optimierter Ergonomie.
Laverda 1000 SFC
Laverda arbeitet zurzeit mit Hochtouren an der Fertigstellung der 1000 SFC, deren mattschwarzer Prototyp unserem Fotografen vor die Linse fuhr. Gegenüber der in MOTORRAD 26/2002 gezeigten Version hat sich nur noch wenig geändert, sieht man von den für den Straßenverkehr notwendigen Accessoires ab. Wuchtige, geknickte Ovaldämpfer unter dem Heck drücken die Geräuschemission des aktuellen Aprilia-V2 unter das geforderte Limit. Die zunächst in einer limitierten Serie von 500 Exemplaren gebaute Maschine wird auf der Mailänder Messe Mitte September in der endgültigen Version vorgestellt, sicherlich wird sie dann im Laverda-typischen Orange lackiert sein.
Triumph Speedbike
Während sich Kawasaki ZX-12R und Suzuki Hayabusa der freiwilligen Selbstbeschränkung auf 298 km/h unterworfen haben, will Triumph beim Kampf um das Blaue Band der schnellsten Serienmaschine einen finalen Meilenstein setzen: 200 mph sollen geknackt werden, umgerechnet knapp über 320 km/h. Der Prototyp des Speedbikes wird momentan in Hinkley ausgiebig erprobt. Der Motor ist ein 1300er-Vierzylinder, der in einem Rohrrahmen hängt. Das Hinterrad wird von einer Einarmschwinge geführt, unter dem Heck ragt die hochgelegte Auspuffanlage mit vier Einzelschalldämpfern hervor. In die aerodynamisch optimierte Verkleidung wurde auch das Vorderrad einbezogen. Trotzdem sind für das angepeilte Ziel rund 200 PS nötig.