Wie sich schon die CB 650 F und die CBR 650 F die Technik teilten, so teilen sich nun auch deren Nachfolger die Hardware. Entsprechend erhält auch die R-Version ein verbessertes Fahrwerk und mehr Power. Die Änlichkeit zur großen Fireblade ergibt sich durch den neuen 15,4-Liter-Tank sowie die neu keilförmig gezeichnete Vollverkleidung samt dem neuen Doppelscheinwerfer, die wie alle anderen Leuchten auf LED-Technik setzen. Die Sitzposition wurde mit unter der oberen Gabelbrücke montierten Stummeln sportlicher. Die Sitzhöhe beträgt weiterhin 810 mm. Das neue LCD-Instrumentendisplay im Cockpit wird zusätzlich durch eine Ganganzeige und einen Schaltindikator aufgewertet.
Optik-Anleihen bei der Fireblade
Änderungen an Rahmen und Tank sowie an den überarbeiteten Fußrasten sparen 6 Kilogramm Gewicht. Vollgetankt bringt die CBR 650 R 207 Kilogramm an den Start. Eine 41 mm-Showa-SFF-USD-Gabel, radial montierte Vierkolben-Bremssättel und schwimmend gelagerte 310er Bremsscheiben sowie eine 240er Scheibe mit Einkolbenzange hinten ergänzen die Ausstattung der CBR 650 R. Ein neues Design erhielten auch die Gussfelgen, die Reifen in den Dimensionen 120/70 ZR17 und 180/55 ZR17 tragen.

Der 649 cm³ große Vierzylinder darf jetzt 1.000/min höher drehen (bis 12.000 Touren) und wurde im Ein-und Auslassbereich modifiziert sowie in der Verdichtung erhöht. In Summe sollen die Modifikationen eine Leistung von 95 PS und 64 Nm auf den Prüfstand spülen. Auch eine 48-PS-Variante wird angeboten. Zur weiteren Ausstattung zählen natürlich ABS sowie neu eine Anti-Hopping-Kupplung und eine einstellbare Traktionskontrolle. Zu haben sein wird die neue Honda CBR 650 R in den zwei Farben Matt Gunpowder Black Metallic und Grand Prix Red. Preise und einen Marktstarttermin nannte Honda noch nicht.
Erste Ausfahrt mit der neuen Honda CBR 650 R
Die neue Honda CBR 650 R besitzt viele Gemeinsamkeiten mit dem nackten Schwestermodell CB 650 R. In Sachen Motorleistung, Traktionskontrolle, Anti-Hopping-Kupplung, die Gewichtsersparnis um jeweils sechs Kilogramm im Vergleich zu den Vorgängern, den Bremsen und der 41er-Upside-Upside-down-Gabel von Showa unterscheiden sich die beiden Bikes nicht. Worin liegen also abgesehen von der Verkleidung die Unterschiede?

Mit 9.290 Euro inklusive Nebenkosten kostet die Honda CBR 650 R mehr, dafür gibt es dann aber richtig scharfes Racing-Design. Bei der Gestaltung der Verkleidung stand die Fireblade Pate, weshalb die neue CBR nun deutlich aggressiver auf ihren Rädern steht, quasi eine Blade für Sportbike-Einsteiger in der Mittelklasse geworden ist. Dafür darf der Daumen dann schon mal nach oben zeigen. Um den Racing-Spirit noch etwas weiter zu steigern, hat Honda auch bei der CBR 650 R die Sitzposition etwas radikaler gestaltet. So ändert sich die Position der Fußrasten wie bei der CB 650 R, die nun unter der oberen Gabelbrücke angebrachten Stummellenker liegen aber 30 Millimeter tiefer und weiter vorne als bei der Vorgänger-CBR. Das sorgt für eine Vorderrad-lastigere Integration des Fahrers, fällt aber für einen Sportler immer noch sehr bequem aus. Sitzposition und die Reifenwahl mit Dunlops D 214 rauben der CBR 650 R zwar ein wenig die spielerischen Handlichkeit, welche die nackte Schwester aufweist, dafür liegt der Sportler etwas satter auf der Straße, punktet eher mit einem Hauch mehr Stabilität.
Erfolgreiches Modell-Update
Was man lieber mag, ist in diesem Fall Geschmackssache, dieses Wesen passt aber gut zur CBR. Weil: unhandlich ist sie trotz dessen noch lange nicht. Und auch wenn bei ihr der Motor (gleiche Leistung und Abstimmung) bei höheren Drehzahlen mit Vibration in den Vordergrund tritt, die so bei der CB 650 R nicht zu spüren waren, macht das Ausquetschen des Vierers auf dem Sportler noch ein wenig mehr Laune. Da ansonsten zwischen beiden Bikes vieles gleich ist, bleiben beide eine gute Wahl für Freunde hochdrehender Vierzylinder. Als Resumee bleibt festzuhalten: Das „R“ steht sowohl bei der CB 650 R als auch bei der CBR 650 R für ein e-R-folgreiches Modell-Update. Gut so.