IDM Supersport 600: Die Führung hatte erst der Österreicher Thomas Gradinger an sich gerissen, doch er stürzte aus dem Geschehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kevin Wahr ihn schon überholt. „In den ersten zwei Runden musste ich pushen und habe gemerkt, dass Gradinger ans Limit geht. Dann hat er sich verschalten. Mir blieb gar nichts anderes übrig als vorbeizuziehen.“ Wahr fuhr einsames Rennen. Über 13 Sekunden trennten ihn am Ende von den Verfolgern. Dahinter ging es enger zu. Enderlein musste sich nach einem verkorksten Start erst nach vorn arbeiten. Der zweite Rang kam nach einer schwierigen Anfangsphase sehr gelegen. „Ich habe erst zwei Tage auf dem Motorrad gesessen. Es wurde so spät geliefert, dass es vorher nicht möglich war.“ Der Yamaha R6-Pilot muss sich auch erst auf sein neues Arbeitsgerät einschießen. Im vergangenen Jahr fuhr der Sachse in der Spanischen Moto2-Meisterschaft.
Die Kawasaki-Konkurrenz musste einen Dämpfer einstecken. Titelfavorit Christian Stange (Weber Motos Racing Team) ist wegen einer Handverletzung vom Supermotofahren gehandicapt und wurde als Zehnter gewertet. Jonas Geitner (Kawasaki Schnock Team Motorex) war auf dem Vorwärtstrip, musste aber mit Motorschaden aufgeben.
Überragender Sieger und viel Dramatik

IDM Sidecar: Ein überlegener Sieger, dramatische Szenen im Hatzenbach und Entwarnung: in der IDM Sidecar wurde kein Detail ausgelassen, um für Spannung zu sorgen.
Markus Schlosser/Thomas Hofer trugen sich mit einem Suzuki-Motor unter der Haube als erste Sieger in der IDM Sidecar 2017 ein. Den Spitzenreitern folgte mit 3,7 Sekunden das AKW Kretzer Racing-Team PSV Wels, aber in anderer Besetzung als normal. Statt des am Fuß verletzten Manfred „Yeti“ Wechselberger sprang nämlich Jens Lehnertz ins Boot hinter André Kretzer. Die Beiden verstehen sich blind. Kretzer und Lehnertz gewannen 2013 gemeinsam den IDM-Titel in der Sidecar-Klasse. Aber inzwischen ist Lehnertz in der Sidecar-WM aktiv. Als drittes Duo kamen die Niederländer John Smits/Gunter Verbrugge ins Ziel.
An Schlosser/Hofer hätten theoretisch in erster Linie Josef Sattler/Uwe Neubert dranbleiben können, doch das Thema hatte sich nach einem defekten Schaltgestänge nach zwei Runden erledigt. Bis dahin standen die Aussichten auf der zweiten Position gut, die IDM-Champions von 2010 unter Druck zu setzen.
In der letzten Runde überschlugen sich die Ereignisse, als ein Team Öl verlor und eine Spur auf der Strecke hinterließ. Zwei weitere Gespanne stiegen ebenfalls auf und drehten sich in der Luft. Die Insassen mussten ins Medical Center beziehungsweise Krankenhaus. Ein Niederländer wurde am Fuß behandelt, Mike Roscher kam zur Beobachtung des Rückens ins Krankenhaus, Axel Kölsch musste seine Hand untersuchen lassen. Er will morgen zum zweiten Sidecar-Rennen des Wochenendes wieder mit Uwe Gürck am Start sein. Das klingt nach Entwarnung.