Bei der dritten IDM-Veranstaltung hatte Jonas Folger zwar etwas mehr Arbeit als bei den Rennen zuvor. Dennoch holte sich der Bayer beide Superbike-Laufsiege.
Bei der dritten IDM-Veranstaltung hatte Jonas Folger zwar etwas mehr Arbeit als bei den Rennen zuvor. Dennoch holte sich der Bayer beide Superbike-Laufsiege.
Den Lausitzring kannte Jonas Folger bis zu seinem Einsatz auf der Yamaha nicht: "Die Strecke macht uns recht viel Arbeit", schilderte Folger seine Eindrücke. Die in Teilen wellige Strecke in der Lausitz forderte den IDM-Fahrern alles ab. Das hindert aber das 27-jährige Ex-MotoGP-Ass nicht davon ab, auch bei der dritten IDM-Veranstaltung der Saison eine weiße Weste zu behalten. Der Bayer gewinnt auch die Saisonläufe fünf und sechs. Das beschert ihm die Maximalpunktzahl in der Meisterschaft.
Wie Folger so haderte auch Titelverteidiger Ilya Mikhalchik auf BMW mit seinen Reifen. Im zweiten Rennen wäre er sogar beinahe ausgeschieden: "Ich hatte Probleme mit dem Vorderreifen, in der zweiten Kurve. Ich bin fast gestürzt und habe dann verstanden, dass ich nicht weiter an Jonas rankomme." Ein Ausfall des Ukrainers hätte Jonas Folger schon vorzeitig den Titel in der IDM-Königsklasse beschert. Doch ab der Rennhälfte verwaltet der 24 Jahre alte BMW-Fahrer seine zweite Position. Er hält sich damit zumindest eine kleine Titelchance offen. Die weiteren Mitstreiter haben keine Chance auf den Titel mehr.
Umso enger geht es in den beiden 600er-Meisterschaften zu. In der IDM Supersport 600 hat Luca Grünwald auf Kawasaki die Führung übernommen, allerdings nur mit drei Punkten vor Lausitz-Doppelsieger Martin Vuginec. Der Kroate feierte auf der Strecke in Brandenburg seine ersten IDM-Gesamtsiege. Genauso knapp ist der Vorsprung von Paul Fröde auf Honda in der IDM Superstock 600 auf Verfolger Jan-Ole Jähnig auf Yamaha. Jähnig startet eigentlich auf einer KTM in der Supersport-Weltmeisterschaft. Dort wurde er im vergangenen Jahr Achter in der Gesamtwertung.
Doch die Reisebeschränkungen infolge der Corona-Pandemie führten zu einer Planänderung seines Teams. Die Mannschaft von Michael und Carsten Freudenberg entschied sich für den Einsatz von Jähnig in der IDM Superstock 600. Auf dem Lausitzring gewann der Thüringer in beiden Rennen die Superstock-Wertung. Dem 19-Jährigen geht mit einem nur hauchdünnen Rückstand ins Finalwochenende. Obwohl er erst auf dem Sachsenring in die IDM eingestiegen ist, hat er somit noch alle Chancen auf den Titel.
Größer als in den 600er-Meisterschaften ist dagegen der Abstand von Rick Dunnik auf Yamaha in der IDM Supersport 300. Der 18 Jahre alte Holländer konnte in der Nachwuchsserie die Tabellenspitze erobern. Durch seinen ersten Saisonsieg hat er ein Punktepolster von auf 15 Zählern. Luca de Vleeschauwer, der mit seiner Kawasaki das erste Rennen des Wochenendes in der Nachwuchsklasse gewinnen konnte, verspielte mit einem Sturz im zweiten Rennen alle Chancen auf Punkte. Mit zwei Stürzen muss auch Harry Khouri auf Kawasaki seine Titelchancen begraben. Der 16 Jahre alte Australier war als Führender zum Lausitzring gekommen.
Äußerst spannend verliefen auch die Entscheidungen in der IDM Sidecar. Zwar feierten der achtfache Weltmeister Tim Reeves und sein Beifahrer Kevin Rousseau auf dem Adolf-RS-Yamaha-Gespann ihren ersten Saisonerfolg. Doch das zweite Rennen entschieden Markus Schlosser und Marcel Fries auf LCR-Yamaha für sich. Die Schweizer bauten damit ihre Führung in der Meisterschaft aus.
Wie schon die Veranstaltungen auf den MotoGP-Strecken Assen und Sachsenring war auch das Wochenende beste Werbung für die höchste Serie im Motorrad-Straßenrennsport. Auch der Superbike-Spitzenreiter Jonas Folger findet immer mehr Gefallen an der Serie. Zwar strebt der Ex-MotoGP-Pilot einen festen Platz in der Superbike-WM an. Dabei hängt alles von seinem Wildcard-Einsatz am kommenden Wochenende in Barcelona ab. Kann er sich dabei nicht für einen Fahrerplatz empfehlen, hätte er Interesse an einer weiteren IDM-Saison: "Mir gefällt es hier brutal gut", sagte der Bayer am Lausitzring. "Das ganze Umfeld passt."