Zwar kann der geneigte Motorsport-Fan dem E-Wahn der letzten Jahre noch wenig abgewinnen, doch mit dem von Dorna und FIM präsentierten Konzept für die MotoE Weltmeisterschaft im kommenden Jahr geht es mächtig ums Prestige. Das zeigt auch, dass sich die renommierten Grand-Prix-Teams in dieser Serie engagieren. Heute wurde die Startliste der kommenden Saison veröffentlicht und die bringt einige Überraschungen mit sich. Vor allem aber ist es für einige Piloten die Chance, mächtig auf sich aufmerksam zu machen.
Einige bekannte Gesichter dabei
Mit Nicolas Terol und Mike di Meglio sind gleich zwei ehemalige 125ccm-Weltmeister dabei. Di Meglio steht neben der MotoE noch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft unter Vertrag, von dort wird er auf einige Kollegen treffen: Josh Hook, Randy de Puniet, Niccolo Canepa und Kenny Foray. Die Endurancer haben „Glück“, denn es gibt keine Terminüberschneidungen. Hook, Foray und Canepa waren schon Langstrecken-Weltmeister. De Puniet hat 24-Stunden-Rennen gewonnen, fünf Grand-Prix-Siege auf dem Konto und stand in der MotoGP auch zwei Mal auf dem Podest.

Als „alter Haudegen“ wirft sich Sete Gibernau, zweifacher MotoGP-Vizeweltmeister, ins Getümmel. Auch Alex de Angelis gehört zu den erfahrenen Piloten im Feld – wenngleich für beide der Rennsport auf Elektromotorrädern neu sein dürfte.
Maria Herrera bringt die Frauenquote in die MotoE, außerdem hat Xavier Simeon einen Platz gefunden. Aus deutschsprachiger Sicht ist der Schweizer Jesko Raffin gesetzt. Der Brite Bradley Smith, der bei KTM am Wochenende sein vorerst letztes MotoGP-Rennen bestreiten wird, geht ebenfalls in die MotoE.
Kalender: Fünf Rennen
Die MotoE wird im Rahmen der MotoGP-Weltmeisterschaft ausgetragen und 2019 zunächst bei fünf Events dabei sein. Der Auftakt wird am 05. Mai in Jerez gefahren, das ist auch der Europa-Auftakt für die Motorrad-Weltmeisterschaft. Zwei Wochen später sind die Elektros auch in Le Mans in Frankreich dabei.

Es folgt eine über einmonatige Pause, dann gastiert die MotoE beim Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring und ein paar Wochen später auf dem Red Bull Ring in Österreich. Das Finale steigt am Wochenende vom 15. September in Misano, dort sollen zwei Rennen gefahren werden.
Einige Versuche, den Elektro-Rennsport zu etablieren, hat es bereits gegeben, zum Beispiel bei der Isle of Man TT mit der Zero-TT, oder im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Dabei ging auch einst der Deutsche Matthias Himmelmann als Weltmeister hervor, auch Katja Poensgen und Udo Reichmann fuhren zu Podesten und WM-Siegen. Allerdings waren damals auch selten mehr als fünf Motorräder am Start.
Mit diesem neuen Konzept – man mag über die Sinnhaftigkeit streiten oder diskutieren, wie man mag – steht alles aber erstmals auf fundierten Beinen.
Startliste
# | FAHRER | NAT | TEAM |
16 | Hook, Josh | AUS | Alma Pramac Racing Team |
5 | De Angelis, Alex | RSM | Alma Pramac Racing Team |
6 | Herrera, Maria | ESP | Angel Nieto Team |
18 | Terol, Nicolas | ESP | Angel Nieto Team |
19 | Simeon, Xavier | BEL | Avintia Esponsorama Racing |
51 | Granado, Eric | BRA | Avintia Esponsorama Racing |
14 | De Puniet, Randy | FRA | LCR E-Team |
59 | Canepa, Niccolo | ITA | LCR E-Team |
4 | Garzo, Hector | ESP | Tech3 E-racing |
78 | Foray, Kenny | FRA | Tech3 E-racing |
11 | Ferrari, Matteo | ITA | Trentino Gresini MotoE |
32 | Savadori, Lorenzo | ITA | Trentino Gresini MotoE |
2 | Raffin, Jesko | SUI | Dynavolt Intact GP |
66 | Tuuli, Niki | FIN | Ajo Motorsport MotoE |
63 | Di Meglio, Mike | FRA | EG 0,0 Marc VDS |
38 | Smith, Bradley | GBR | ONE Energy Racing |
15 | Gibernau, Sete | ESP | Pons Racing |
27 | Casadei, Matteo | ITA | SIC58 Squadracorse |