Bonhams-Auktion am 10. Oktober
MotoGP-Bikes ab 30.000 Pfund

Im Rahmen der zweitägigen Live-Auktion "Autumn Stafford Sale" versteigert Bonhams fünf MotoGP-Bikes. Verhältnismäßig günstig.

Bonhams Auktion 2021
Foto: Bonhams
In diesem Artikel:
  • Die angebotenen Moto GP-Maschinen
  • Fazit

Bei den fünf Rennmotorrädern handelt es sich um Stücke aus der Phil Morris-Kollektion. Phil, als Kind Trial-Rennfahrer, der bei der RAC-Rallye auf vier Räder umstieg, ist in Rennkreisen als Sponsor und Teambesitzer bekannt. In den 1970er-Jahren begann er Motorräder zu sammeln.

Die angebotenen Moto GP-Maschinen

Die Motorräder waren beim Team des britischen Geschäftsmanns Paul Bird während der sogenannten Claiming Rule Teams-Ära (CRT) zwischen 2012 und 2014 im Einsatz. Diese kurzlebige, kostengünstigere Kategorie erlaubte es Privatfahrern, neben den Werksteams anzutreten und seriennahe Motoren in Prototyp-Chassis zu verwenden.

Unsere Highlights

Das PBM-ART-Grand-Prix-Rennmotorrad von 2014 wurde von Broc Parkes pilotiert, der im Paul Bird Motorsport-Team fuhr. Schätzung: 40.000 – 60.000 Pfund Sterling, also umgerechnet rund 46.980 – 70.470 Euro soll das Motorrad bringen. Broc Parks war 2014 Fahrer Nummer zwei im Team. Sein Ex-Bike wird von einem werksseitig gebauten Aprilia RSV4-Motor angetrieben und kommt auf 230 PS Leistung. Begleitet wird das Ganze von einer Magneti Marelli-Elektronik begleitet, einschließlich der ECU, die mit Daten vom Ende der Saison 2014 neu programmiert wurde. Das Motorrad verfügt außerdem über originale FGR-Gabelbrücken, Öhlins-Gabel, Brembo-Bremsen und PBMs eigene Auspuff- und Kohlefaserkarosserie. Es wird in fahrbereitem Zustand angeboten.

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Ex-Bike von Broc Parkes, Team Paul Bird Motorsport, PBM-ART-Grand-Prix-Rennmotorrad 2014 PBM-ART. Schätzung: 40.000 – 60.000 Pfund Sterling.

Die 2014 PBM-ART 1.000cc Grand Prix wurde von Michael Laverty, ebenfalls im Paul Bird Motorsport-Team, gefahren. Der Wert des Motorrads wird auf 40.000 – 60.000 Pfund Sterling, also umgerechnet auf rund 46.980 – 70.470 Euro geschätzt. Laverty erzielte in dieser Saison neun Punkte. Auch dieses Bike rollt in seiner Moto GP-Spezifikation an, begleitet von der originalen ECU mit den Saisondaten 2014 und der Race-Karbon-Bremsscheiben, Öhlins-Gabeln usw. Auch dieses Exemplar wird in fahrbereitem Zustand angeboten.

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Ex-Bike von Michael Laverty, Team Paul Bird Motorsport, 2014 PBM-ART 1.000cc Grand Prix. Schätzung: 40.000 – 60.000 Pfund Sterling.

Die 2012er-Aprilia Art 1, 1.000cc Grand Prix war das Rennmotorrad von James Ellison, Yonny Hernandez, Team Paul Bird Motorsport. Schätzung: 40.000 bis 60.000 Pfund Sterling. Das Motorrad wurde erstmals 2012 von PBMs einzigem Fahrer James Ellison beim Moto GP-Debüt des Teams eingesetzt und im Jahr darauf dem Kolumbianer Yonny Hernandez zur Verfügung gestellt. Seit es in die Phil Morris Collection aufgenommen wurde, ist es aus praktischen Gründen mit einem serienmäßigen 1.000cc Aprilia RSV4 Rennradmotor und zugehöriger ECU und Elektronik ausgestattet. Wer das Bike ersteigert, bekommt aber neben dem originalen Werksmotor auch die original ECU, Teile und Karosserie dazu, sodass die Maschine auf die Moto GP-Spezifikation zurückgebaut werden kann.

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Ex-Bike von James Ellison und Yonny Hernandez, Team Paul Bird Motorsport, 2012 Aprilia Art 1, 1.000cc Grand Prix. Schätzung: 40.000 – 60.000 Pfund Sterling.

Ex-Bike von James Ellison, Yonny Hernandez, Michael Laverty, Team Paul Bird Motorsport: 2012 Aprilia Art 1.000cc Grand Prix Rennmotorrad. Schätzung: 30.000 bis 50.000 Pfund Sterling, also umgerechnet rund 35.260 – 58.770 Euro soll das Motorrad kosten. Es wurde eine Saison lang von James Ellison gefahren, bevor er zu British Superbikes zurückkehrte. Neuzugang Hernandez erbte dieses Ex-Ellison-Motorrad im Jahr 2013, wobei es auch von Teamkollege Michael Laverty gefahren wurde. Zustand und Spezifikation entsprechen dem, wie es 2012 zuletzt im Rennsport gefahren wurde.

Ex-Bike von Broc Parkes, Team Paul Bird Motorsport: PBM-ART-Grand-Prix-Rennmotorrad 2014 PBM-ART. Schätzung: 30.000 bis 50.000 Pfund Sterling. Parkes' Nummer-Eins-Bike der Saison 2014 mit dem britischen GPMS-Chassis von Bird. Es rollt mit Moto GP-Spezifikation, Magneti Marelli-Elektronik und -Komponenten an, wird jedoch unvollständig angeboten.

Favorit ist ein E-Roller

Phil Morris‘ persönlicher Favorit der versteigerten Sammlungsstücke ist aber der Elektroroller Yamaha EC 03 von 2018: "Vor sechs Jahren wurden Benzinroller aus dem GP-Fahrerlager verbannt, und Yamaha hat mir diesen Roller für das Paddock zur Verfügung gestellt. Ich hatte ihn zum Herumdüsen. Er wurde von der Liquid Paint Factory gesponsert, die alle Kunststoffteile umgestaltete."

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2018er-Yamaha EC 03 Elektroroller. Schätzung: 1.000 – 1.500 Pfund Sterling.

Der Rest der außergewöhnlichen Kollektion, darunter seltene Ersatzteilsets mit Rädern und Verkleidungsteilen sowie passende Helme und Ledereinteiler für die GP-Motorräder, Moto 2- und Moto 3-Motorräderwerden in einer eigenen Online-Auktion später im Jahr angeboten. Im Rahmen der "Classic Motorcycle Mechanics Show" in Stafford werden am 9. und 10. Oktober aber auch noch weitere Motorräder versteigert, insgesamt sind es über 300. Ein paar davon stellen wir euch in der Bildergalerie (oben im Artikel) vor.

Fazit

Für Privatpersonen könnte das eine einzigartige Möglichkeit sein, ein zwar verhältnismäßiges teures Motorrad, aber dafür ein relativ günstiges MotoGP-Bike zu ersteigern. Selbstverständlich kommen all diese Sportbikes nicht mit einer Straßenzulassung.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023