MotoGP, Sebastien Loeb Rally Evo, MXGP2, Ride, Valentino Rossi – The Game und nun also Ride 2: Milestone hat in den vergangenen beiden Jahren jede Menge Rennspiele herausgebracht. Alle Titel hatten eines gemeinsam: Licht und Schatten wechselten sich ab. Einer gelungenen Fahrphysik in der MotoGP-Reihe standen beispielsweise haarsträubende Einlagen der vom Computer gesteuerten Gegner gegenüber. Mit Ride 2 unternimmt der italienische Hersteller nun den nächsten Anlauf, um alle Rennspiel- und Motorrad-Fans zufrieden zu stellen. Gelingt dieses Unterfangen?
Werfen wir zunächst einen Blick auf den Umfang des Spiels. Stattliche 200 Modelle lassen sich in Ride 2 steuern (eine Auswahl der enthaltenen Bikes gibt es in der angehängten Bildergalerie). Dabei wurden Kawasaki Ninja H2, BMW R nineT Scrambler, Yamaha YZF-R1 & Co. sehr detailreich umgesetzt. Es dürfte also für jeden Geschmack etwas dabei sein. Im Vergleich zum Vorgänger können Spieler nun ebenfalls Motorräder der Kategorie Cafe Racer und Supermoto steuern. Wie im Vorgänger können die Bikes umgebaut werden, wodurch sich Aussehen, Leistung und Fahrverhalten ändern. Insgesamt 1200 Zubehörteilen szehen bereit, um die Bikes anzupassen und zu individualisieren.
Wie im ersten Teil werden sich Spieler auf verschiedenen Strecken gegenüberstehen. Anders als in der MotoGP-Reihe, in der man auf den offiziellen MotoGP-Rennstrecken an den Start geht, stehen in Ride 2 zusätzlich Landstraßen- und Stadt-Strecken zur Verfügung. Besonderen Grund zur Freude haben alle Fans der Nordschleife, die nun ebenfalls befahren werden kann. Insgesamt stehen knapp 30 Strecken zur Auswahl.
Einfache Charaktererstellung und Beginn der Karriere
Wie bei Rennspielen mittlerweile üblich, muss zu Beginn ein eigener Charakter erstellt werden, der sich nach und nach zur Racing-Legende mausern soll. Ausgewählt werden können: Name, Geschlecht, Hautfarbe und Nationalität des Spielers. Im Laufe des Spiels können Bekleidung und Helme freigespielt werden. Passend zu den neu integrierten Retro-Bikes kann der Charakter beispielsweise mit einer Motorrad-Jeans ausgestattet werden.
Sobald der Charakter erstellt ist, wird der Spieler dann auch direkt auf die Strecke geschickt, um einen kleinen Vorgeschmack auf Ride 2 zu bekommen. Mit der Yamaha YZF-R1 werden die ersten drei Runden gedreht. Nach dem ersten Rennen kann der Spieler zwischen den vier Modellen KTM 690 Duke, Honda NSR 125 R, Husqvarna FS 450 und einem Ducati-Scrambler-Sixty2-Umbau auswählen, mit denen die ersten Schritte in Ride 2 absolviert werden.
Spielmodi, Fahrstil, Assistenzsysteme, KI und Grafik
Nachdem sich der Spieler für eines der vier Bikes entschieden hat, geht Ride 2 erst richtig los. Im Hauptmenü hat man nun die Möglichkeit zwischen den Menüpunkten World Tour, Schnelle Modi, Meine Bikes, Mein Rider, Mein Team, Herausforderungen und Online auszuwählen. Die World Tour stellt dabei den Karriere-Modus dar, den wichtigsten Teil des Spiels. In verschiedenen Wettbewerben tritt der Spieler im Laufe der Karriere gegen andere Spieler an, um neue Zubehörteile und Motorräder freizuschalten. Weiterhin kann sich der Spieler online mit anderen Spielern messen.
Die Fahrphysik ist bereits aus den vorherigen Milestone-Spielen bekannt. Wer es herausfordernder mag, kann auf jegliche Fahrhilfen verzichten, wodurch die Steuerung der Motorräder allerdings sehr ambitioniert wird. Auch an der Haltung des Piloten kann geschraubt werden: Zwischen Knie- und Ellenbogenschleifen und einer kerzengeraden Haltung ist für jeden etwas dabei.
Kommen wir zu einem Kritikpunkt von Ride 2: die KI der Computergegner, die zum Teil leider nicht gut ausbalanciert ist. Während man in einem Rennen alle Gegner locker in Grund und Boden fährt, hat man im nächsten Rennen keinerlei Chance, auch nur an die Gegner heranzukommen. Bleibt zu hoffen, dass Milestone hier noch einmal mit einem Patch Abhilfe schafft. Grafisch hat das Spiel im Vergleich zum Vorgänger erfreulicherweise einen Sprung nach vorne gemacht. Abgesehen von den Zuschauern am Streckenrand bietet Ride 2 eine ordentliche Grafik. Auch die beim ersten Teil sehr langen Ladezeiten wurden etwas eingedämpft und sind nun erträglicher.
Derzeit bestes Motorrad-Videospiel





Wer auf der Suche nach einem Motorrad-Rennspiel ist, wird um Ride 2 nicht herum kommen. Entwickler Milestone hat das Spiel im Vergleich zum Vorgänger an den richtigen Stellen verbessert, auch wenn es noch einige Faktoren gibt, die das Spielvergnügen etwas bremsen. Vor allem die Vielfalt an Modellen, die Tuning-Möglichkeiten, der Karriere- und Online-Modus haben gefallen.