Ducati-Pilot Carlin Dunne war beim Pikes Peak-Bergrennen 2019 auf Rekordkurs, als er kurz vor dem Ziel auf extremen Bodenwellen mit seinem Ducati V4 Streetfighter-Prototypen stürzte und kurz darauf seinen Verletzungen erlag. Das Entsetzen nach dem tragischen Unfall war groß. Dunne war bereits der dritte Motorradfahrer seit 2014, der auf der Strecke zu Tode kam. Nach dem Unfall war unter den Veranstaltern eine Diskussion über die Fortführung der Motorradklassen beim Pikes Peak Hillclimb entbrannt.
Nach zwei Jahren hat der Vorstand des Pikes Peak International Hill Climb jetzt beschlossen, den Motorradwettbewerb im Rahmen des jährlichen Rennens komplett einzustellen. "Motorradwettbewerbe sind seit 1916 immer wieder Teil der Geschichte des Rennens und waren sowohl für die Teilnehmer als auch für die Fans spannend und tragisch", erklärte Fred Veitch, Interimsvorsitzender des Vorstands. "Dies war ein langer Prozess und eine schwierige Entscheidung, aber wir glauben, dass es die richtige Entscheidung und derzeit im besten Interesse der Organisation ist."
2020 und 2021 schon ohne Motorräder
Bereits 2019 hatte Rennleiter Megan Leatham in einer E-Mail offen über eine Ende der Zweiradklassen nachgedacht. Auch Jack Glavan, verantwortlich für die Strecke, hatte seinerzeit angedeutet, es liege in seiner Macht, einzelne Klassen oder auch das ganze Rennen aus Sicherheitsgründen absagen zu können. 2020 und 2021 blieben die Zweiräder bereits vom Race to the Clouds ausgeschlossen. Carlin Dunnes Mutter, Romie Gallardo, hat sich in einer offiziellen Stellungnahme wenige Tage nach dem tödlichen Unfall allerdings für eine Fortführung der Motorradrennen ausgesprochen. Ihr Sohn hätte das so gewollt.
Supersportler vom Reglement ausgeschlossen
Bereits vor Jahren hatten die Veranstalter das Reglement für Motorräder so angepasst, dass Supersportmotorräder nicht mehr zugelassen werden. Zu groß war die Angst vor einem unkalkulierbaren Leistungswettstreit am Berg, wenn waschechte Superbikes antreten würden. Dann hatten aber verschiedene Hersteller Super-Naked Bikes ins Programm genommen, die von dieser Supersport-Regel nicht betroffen waren, aber beinahe deren Leistungsniveau erreichen. Für die Ducati V4 Streetfighter von Carlin Dunne wurden deutlich über 200 PS spekuliert.