Reinhold Roth galt als einer der besten deutschen Motorradrennfahrer, ehe ihn ein Unfall beim Großen Preis von Jugoslawien in Rijeka am 17. Juni 1990 zum Pflegefall machte. Mehr als 30 Jahre danach ist er nun am Freitag (15. Oktober 2021) verstorben. Er sei im Kreis seiner Familie friedlich eingeschlafen.
Über 30 Jahre gekämpft
Ende der 1980er Jahre gewann Roth in der 250er Klasse drei WM-Rennen und wurde auf einer Honda 1987 und 1989 WM-Zweiter: zunächst hinter dem deutschen Ausnahmerennfahrer und fünfmaligen WM-Champion Toni Mang, dann hinter dem Spanier Sito Pons. Bei seinem schweren Unfall war Roth bei einem Überrundungsmanöver mit hoher Geschwindigkeit auf einen langsam fahrenden Konkurrenten geprallt. Roth erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma. Weil die medizinische Versorgung am Ort schlecht war, gaben die Ärzte dem damals 37-Jährigen nur geringe Überlebenschancen. Roth überlebte schwerverletzt, lag aber sechs Wochen im Koma und blieb schwer beeinträchtigt, das Sprechen etwa konnte er erst nach sieben Jahren neu lernen. Mehr als drei Jahrzehnte lang wurde Roth von seiner Frau Elfriede und deren Geschwister sowie einem Pflegeteam in Wangen im Allgäu beträut.

Der im schwäbischen Amtzell bei Tübingen geborene Roth war gelernter KfZ-Mechaniker und Einzelhandelskaufmann und seit 1979 in der Motorrad-WM aktiv.