Neues von damals aus dem MOTORRAD-Archiv.
Neues von damals aus dem MOTORRAD-Archiv.
11/1988 Der Hype ging jahrelang. „Das Rennen“ selbst war binnen weniger Sekunden vorbei. Immerhin, Brösels „Red Porsche Killer“ wurde legendär. Er war damals so wichtig, dass MOTORRAD-Chefredakteur Hans Joachim Nowitzki selbst die sechsseitige Titelgeschichte verfasste. Darin schildert er, wie’s 1984 zum „Vertrach“ zwischen den beiden Kontrahenten Werner und Holgi kam (es war Alkohol im Spiel), was dieser besagte (100 Kisten Flens für den Sieger, der Verlierer des nicht weiter definierten Rennens zwischen Holgis Porsche 911 S und Werners Vier-mal-ein-Zylinder-Horex „wird mit Katzenscheiße beworfen“) und wann und wo er eingelöst werden sollte (4.9.1988, Flugplatz Hartenholm). Rechnerisch attestierte MOTORRAD der Horex gute Chancen: 2,7 Kilo pro PS Leistungsgewicht gegen 5,6 des Porsches - „das sollte reichen, bevor die bessere Aerodynamik der ‚Warze‘ (Werner) Wirkung zeigt.“ Doch wie wir heute wissen, kam alles anders.
7/1988 Egal ob TT-Formel-1 oder Langstrecken-WM, beide waren seit Jahren „langweilig“, monierte Tester Axel Westphal. Grund: die drückende Überlegenheit der V4-Hondas.Ab 1988 gab es mit der VFR 750 R die Rennreplica dann erstmals straßenzugelassen zu kaufen. Offen 125 PS stark (in D damals noch auf 100 PS gedrosselt), mit Sahne-Fahrwerk, Top-Bremsen und „dem Aussehen einer 500er-Grand-Prix-Maschine“ - ab da war es auch für Westphal mit der Langeweile vorbei.
8/2003 Daytona, eine Strecke, die Rennsportgeschichte schrieb - und jungen Möchtegern-Racern bis heute größten Respekt abverlangt. Nämlich vor den Steilkurven und der oberen Begrenzungsmauer, die bei Topspeed mit weit über 200 km/h weniger als einen Meter entfernt an dir vorbeirauscht. Guido Stüsser, als MOTORRAD-Tester in Daytona Gaststarter beim BMW Boxer Cup, schildert in seiner Reportage diesen Respekt - und gleichzeitig den Versuch, auf der Strecke trotzdem schneller zu werden. Was ihm am Ende gelang. Dennoch musste eine der BMWs - Foto oben - dran glauben. Stüsser blieb unverletzt.