Valentino Rossi trägt zwar den Spitznamen "Doktor", doch gegen Corona hat auch der neunfache Motorrad-Weltmeister kein Heilmittel parat. Nach einem positiven Corona-Test Mitte Oktober musste Rossi die beiden MotoGP-Läufe in Aragon (Spanien) auslassen.
Vor dem MotoGP-Rennwochenende in Valencia (Spanien) wurde der Italiener zunächst erneut positiv getestet. Um in Valencia fahren zu können, muss Rossi zwei negative Testergebnisse vorlegen. Bei einem weiteren Test wurde er jetzt negativ getestet und reist daher zum Rennen in Valencia an. Ob er dann tatsächlich auch fahren darf, ist noch ungewiss. Die beiden Freitagstraining bestreitet auf jeden Fall Gerloff.

Sollte Rossi bis zum Rennwochenende keine zwei negativen Testergebnisse vorweisen können, dann will Yamaha mit dem US-Amerikaner Garrett Gerloff in Valencia an den Start gehen. Gerloff fährt für Yamaha in der Superbike-WM und würde in Valencia sein MotoGP-Debüt geben. Für den US-Amerikaner wäre es ein Sprung ins kalte Wasser, denn er kennt weder die MotoGP-Yamaha M1 noch den Kurs in Valencia.
Bereits im Oktober positiv getestet
Wie der Italiener am Donnerstag (15.10.) über seine Social-Media-Kanäle verkünden musste, wurde er positiv auf Covid-19 getestet.
"Ich bin heute früh aufgewacht und habe mich nicht so richtig wohlgefühlt. Meine Knochen haben geschmerzt und ich hatte leichtes Fieber. Also habe ich mich sofort beim Arzt gemeldet, der mich zweimal getestet hat", berichtete der Superstar. "Der erste Schnell-Test war noch negativ, genau wie mein Test vom Dienstag. Aber der zweite Test, dessen Ergebnis um 16.00 Uhr nachmittags kam, war leider positiv."
Wie sich Rossi mit dem Virus angesteckt hat, konnte er selbst nicht genau sagen. Möglich ist, dass die Krankheit bereits am vergangenen Rennwochenende in Le Mans oder auf der Rückreise übertragen wurde. "Ich bin zugleich traurig und wütend, weil ich mich an das Sicherheits-Protokoll gehalten habe. Obwohl der Test am Dienstag negativ war, habe ich mich seit meiner Rückkehr von Le Mans selbst isoliert. Ich muss es einfach akzeptieren. An der Situation lässt sich nichts mehr ändern."

Rossi fällt für Aragon aus
Nach dem Sturz beim GP Frankreich und der dritten Nullrunde in Folge lässt die Corona-Erkrankung nun endgültig alle Träume vom zehnten WM-Titel platzen. Auch dank dem Dauer-Ausfall von Serien-Champion Marc Marquez, der seit Anfang des Jahres wegen eines Oberarmbruchs pausieren muss, lag Rossi zunächst lange Zeit aussichtsreich im Spitzenpulk der Fahrerwertung.
Nun ist also auch der zweite Superstar der Szene aus dem Rennen. Wie lange Rossi zuschauen muss, steht noch nicht fest. Die Ärzte wollen abwarten, wie sich die Symptome entwickeln. Vor einem erneuten Einsatz, muss Rossi dann zwei negative Testergebnisse vorweisen.
"Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass ich das Rennen in Aragon auslassen muss. Ich werde mich an die Ratschläge der Ärzte halten und mich hoffentlich bald besser fühlen", erklärte der berühmte Patient, der sich aktuell in seiner italienischen Heimat aufhält.

Corona-Ausbruch bei Yamaha?
Nach dem ersten Corona-Ausfall hatte sein Yamaha-Team keinen Ersatzmann nominiert. Teamchef Lin Jarvis hoffte, dass sein Schützling bald wieder zurückkehren kann: "Das sind natürlich sehr schlechte Nachrichten für Valentino, für das MotoGP-Team von Yamaha und für alle MotoGP-Fans weltweit. Wir hoffen, dass Valentino in den nächsten Tagen nicht zu sehr leiden muss und dass er sich so schnell wie möglich erholt."
Rossi ist nicht der erste Corona-Fall im Yamaha-Team. Schon vor dem Rennen in Le Mans wurde ein Mitarbeiter des Rennstalls positiv getestet. Daraufhin wurden sechs Angestellte in Quarantäne geschickt – darunter auch Projektleiter Takahiro Sumi.
Das Team hat nach dem positiven Test von Rossi bereits Kontakt zu den italienischen Behörden aufgenommen. Laut Jarvis müssen die Teammitglieder, die in Le Mans direkt mit Rossi gearbeitet haben, aber nicht isoliert werden. Der Rennbetrieb ist somit gesichert. "Trotzdem werden wir von jetzt an noch aufmerksamer sein, um die Wahrscheinlichkeit künftiger Probleme zu minimieren", so Jarvis.