Motorräder sind keine Waschmaschinen. Sie leben zu einem Gutteil von der Faszination ihrer Technik, ihres Designs, ihres Klangs, vom subjektiven Erlebnis. Aber sie müssen auch etwas können. Und um das herauszuarbeiten und aufzuzeigen, was sie können, gibt
es kaum ein besseres Werkzeug als die 1000-Punkte-
Wertung von MOTORRAD. 43 Kriterien von A wie Abgaswerte oder Ansprech-/Lastwechselverhalten bis Z wie Zuladung werden quantitativ oder qualitativ erfasst und entsprechend bewertet.
Dargestellt wird diese Fülle in sechs Kapiteln, nämlich Motor, Fahrwerk, Sicherheit, Alltag, Komfort und
Kosten/Umwelt. Genau diese Kapitel, nach denen
auch folgende Bestenliste untergliedert ist. Dazu gibt
es die wichtigsten technischen Daten, eine kurze
Charakteristik und von jedem Motorrad ein Foto. Also eine kompakte, jedoch umfassende Information über
die Qualitäten eines Motorrads in den einzelnen Be-
reichen. Weil man ja gerne etwas genauer Bescheid
weiß über das, was einen fasziniert.
So testet MOTORRAD (Teil 36) - Stabilität in Kurven
Die Fuhre schlingert wie ein Fischkutter im Wellengang.« Solche Aussagen waren vor Jahrzehnten noch die Regel, bei
den Tests moderner Motorräder sind sie nur noch selten zu hören. Die Fahrwerke sind steifer geworden, die Federungselemente funktionieren besser. Unterschiede gibt es dennoch, wenn auch auf deutlich höherem Niveau. Wie üblich testet MOTORRAD dieses
Kriterium in der Regel auf der Testrunde, die Kurven unterschiedlichster Radien und mit wechselnder Straßenbeschaffenheit beinhaltet. Beurteilt wird das Fahrverhalten bei konstanter Kurven-
geschwindigkeit über den gesamten Schräglagenbereich und beim Herausbeschleunigen. Läuft die Maschine wie mit dem Zirkel gezogen ums Eck oder schlingert sie, gerät gar ins Pendeln? Unangenehm ist auch Nachwippen oder Aufschaukeln beim Überfahren von Bodenwellen. Schon ein Lastwechsel kann bei einem sensiblen Chassis zu Instabilität führen. Entscheidend ist beim Test eine
optimale Fahrwerkseinstellung. Schwere, eher in Richtung Komfort getrimmte Tourer sind in der Kurvenstabilität grundsätzlich an-
fälliger als straffe Supersportler mit steifen Fahrwerken. Die BMW
R 1200 RT (Top-Test auf Seite 28) schlägt sich jedoch mehr als
tapfer, sie kommt auf passable 32 von 40 möglichen Punkten. gt