Fahrbericht Honda CBR 125 R

Fahrbericht: Honda CBR 125 R Honda hat die CBR 125 R überarbeitet

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Hühnerbrüstig und milchbärtig käme sie daher, sagten Schandmäuler der alten CBR 125 R nach. Selbst für eine 125er sei sie noch sehr zierlich, sehe mehr nach mickriger 50er als erwachsenem Motorrad aus. Damit soll nun Schluss sein. Die CBR 125 R Jahrgang 2011 tritt wuchtiger auf, rollt auf breiteren Schluffen und macht mit neu gestalteter Verkleidung auf Mini-Fireblade. Wobei das "Mini" nun eindeutig weniger auf die äußere Erscheinung zu beziehen ist, als auf den Hubraum. Der bleibt nun mal bei 125 Kubikzentimetern. Überhaupt wurde am Viertakt-Einzylinder am wenigsten modifiziert. Schade, mögen die bösen Zungen nun wieder mäkeln, denn nach wie vor leistet das kleine Motörchen nicht die vollen, zulässigen 15, sondern nur 13 PS. Die geänderte Abstimmung durch eine modifizierte Einspritzelektronik soll den Viertakter immerhin noch sparsamer machen. Geblieben ist also die Charakteristik des altgedienten Zweiventilers: Er dreht angenehm gleichmäßig, sprich, ohne echten Kick oder besonderen Biss durchs gesamte Drehzahlband, das theoretisch erst bei 11500/min endet, wo der Begrenzer sanft abriegelt. 6000, besser noch mindestens 7000/min sollten in der Praxis allerdings schon anliegen, wenn es einigermaßen zügig voran gehen soll. Dank leichtgängiger Kupplung und des präzise schaltbaren Getriebes lässt sich der passende Gang jederzeit mühelos einlegen. Die neu verordnete Spritzigkeit, welche die aufgrund der sportlichen Erscheinung geweckten Erwartungen erfüllen soll, wird, wenn schon nicht durch mehr Motorleistung, vor allem durch die kürzere Endübersetzung erreicht: Am Hinterrad kommt ein Kettenrad mit 44 statt 42 Zähnen zum Einsatz.

Tatsächlich kann man der CBR durchaus klassenübliches, ordentliches Sprintvermögen bescheinigen, erst über 100 km/h bis zum Erreichen der Topspeed wird‘s etwas zäher. Ein wenig mehr Windschutz bietet dabei die neue, im Design an die schicke Schale der großen Schwester Fireblade angelehnte Verkleidung. Auch unter der Schale steckt eine gereifte, erwachsenere CBR 125, zahlreiche Veränderungen zum Vorgängermodell sollen der kleinen Honda die häufig kritisierte Nervosität nehmen, ihr stattdessen souveräne Stabilität und Neutralität verleihen.

Das überarbeitete Chassis trumpft mit völlig neuen Eckdaten auf: Der Radstand wuchs von 1295 auf 1310, der Nachlauf um zwei auf nun 90 Millimeter, nur die Gabel steht mit dem Lenkkopfwinkel von 65 Grad quasi unverändert steil. Das hypernervöse Fahrverhalten von einst ist jedenfalls Vergangenheit. Nur bei ganz langsamer Fahrt in engen Kehren lenkt die CBR noch etwas unschlüssig ein, flotter bewegt gibt es am Fahrverhalten kaum etwas zu mäkeln.

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Bietet reichlich Info: das neue, moderner gestylte und gut ablesbare Cockpit.

Die neue, mittels Oberzug-Attrappe aufgepeppte Kastenschwinge aus Stahl und die Verwendung breiterer Felgen samt standesgemäßer Reifendimensionen kommen dem stabilen Geradeauslauf und dem neutralen Kurvenverhalten zugute. Hätte man der aus Kostengründen in Thailand produzierten 125er noch hochwertigere Reifen anstelle der bei Nässe mit Vorsicht zu genießenden IRC-Pneus spendiert, wäre das Achtelliter-Paket nahezu perfekt.

Der angestrebte geringere Verbrauch und der von zehn auf 13 Liter Inhalt vergrößerte Tank verhelfen der 125er zu stattlicher Reichweite - über 400 Kilometer sollten jederzeit drin sein. Ob es der Pilot so lange durchhält? Jedenfalls passt die Ergonomie auch für Kerle über 180 cm. Die CBR lässt jedoch auch kleinere Fahrer nicht hilflos mit den Zehenspitzen fußeln oder langgestreckt über dem Tank hängen, mit Blick auf ein erfrischend modernes, vollständiges und gut ablesbares Cockpit. Zum vollkommenen Glück fehlt gerade unerfahrenen Einsteigern eigentlich noch ein ABS - für die 125er derzeit noch nicht verfügbar. Vielleicht ist deshalb die Bremse mit der neuen, größeren Bremsscheibe vorn ein wenig stumpf geraten, um ein allzu leicht blockierendes Vorderrad zu vermeiden. Keine Frage, die Stopper verzögern wirkungsvoll, jedoch braucht es eine beherzt zupackende Hand, und allzu bissig agieren sie nicht. Insgesamt ist dennoch ein Kompliment fällig: Eine so attraktive Mini-Fireblade zum (unveränderten) günstigen Preis von 3390 Euro auf die Räder zu stellen, das könnte der Konkurrenz zu schaffen machen. Und der CBR zahlreiche Käufer mit spendablen Großmüttern bescheren.

Technische Daten

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Blender: das wichtig aussehende Kunststoff-Oberzug an der neuen Kastenschwinge.

Motor
Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, zwei Ventile, Einspritzung, Ø 30 mm.
Bohrung x Hub 58,0 x 47,2 mm
Hubraum 125 cm³
Nennleistung 9,8 kW (13 PS) bei 10000/min
Max. Drehmoment 10,4 Nm bei 8000/min

Fahrwerk
Brückenrahmen aus Stahl, Telegabel, Ø 31 mm, Zweiarmschwinge aus Stahl, Zentralfederbein, Scheibenbremse vorn, Ø 276 mm, Scheibenbremse hinten, Ø 220 mm. Reifen 100/80-17; 130/70-17

Maße und Gewichte
Radstand 1310 mm, Sitzhöhe 793 mm, Gewicht vollgetankt 137 kg,Zuladung 180 kg, Tankinhalt 13 Liter, Garantie zwei Jahre, Preis ohne Nebenkosten 3390 Euro

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