Limitierte Sonderserien, eine neue Variante der FTR 1200 und einige an längst vergangene Zeiten angehauchten neuen Modelle erweitern das Modellportfolio von US-Hersteller Indian im Modelljahr 2020. Zudem bleiben zahlreiche Modelle, die auch im vergangen Jahr angeboten wurden, weiterhin in der Modellpalette. Ein Überblick inklusive aller aktuellen Preise.
Indian Scout Sixty

„Nenn sie nicht niedlich“: Schon das Einstiegsmodell in die Indianer-Welt ist eine ausgewachsene 1000er – mit Alu-Rahmen und cleanem, extrem eigenständigem Design. Als Herzstück pulst der wassergekühlte 60-Grad-V2 mit vier obenliegenden Nockenwellen und 78 PS. Sauber: Zahnriemen als Hinterradantrieb. 999 cm3 basieren auf etwas weniger Bohrung als bei der Standard-Scout. Das sind rund 60 Kubik-Inch, daher der Zusatz „Sixty“. Long and low, lang und niedrig, bürgt für coolen US-Style samt niedriger Sitzhöhe.
Indian Scout / 100th Anniversary

Trotz modernem 1133-cm3-V2 betont die Scout Tradition: 1920 erschien der erste „Späher“. Heute feiert Indian das runde Jubiläum mit der auf weltweit 750 Exemplare begrenzten „Limited Edition Scout 100th Anniversary“. Diese Jubiläums-Sonderserie hat eine Lackierung in „Indian Motorcycle Red“ im Stil der Original-Scout, mit Goldverzierung und 100-Jahre-Jubiläumsplakette. Ein Leder-Solo-Sattel, schwarze Drahtspeichenfelgen, „Beach-Bar“-Lenker, Gepäckträger und verchromte Details runden den Rückblick auf Rädern ab.
Indian Scout Bobber / Twenty

Dieses stilvolle US-Eisen holt das Beste aus Indians Scout-Baukastensystem heraus: Knubbelige 16-Zoll-Reifen, Fahrwerk und dohc-V2 ohne Kühlrippen sind identisch. Doch gekappte Kotflügel und frei schwingender Sattel betonen den Bobber-Look. Das Modell „Twenty“ ist eine Hommage an die 1920er-Scout mit mehr glänzendem Chrom plus hohem Zehn-Zoll-Apehanger-Lenker. Alle Scouts haben 2020 neue Schwimmsättel und Hauptbremszylinder für bessere Bremsleistung, Scout Bobber rollen nun auf Pirelli-MT-60-RS-Reifen.
Indian FTR 1200 / A2-Version

Ein Indianer auf dem Kriegspfad: Mit 123 PS aus 1203 cm3, Gitterrohrrahmen, Upside-down-Gabel und schräg angelenktem Zentralfederbein attackiert die FTR etablierte europäische Naked Bikes. Modern sind Voll-LED-Leuchten, Tempomat und USB-Schnellladeanschluss fürs Smartphone. Die 95-PS-Version dient als Basis für A2-Führerscheininhaber. Seit Herbst 2019 absolviert eine FTR 1200 den 50.000-Kilometer-Dauertest bei MOTORRAD. Erster Eindruck: Das feiste, sportive US-Bike bräuchte bei Regen gripstärkere Reifen.
Indian FTR 1200 S / Race Replica

Indian goes Sport: Die FTR 1200 S war 2019 eine Sensation: leistungsstärkstes US-Bike, erstes mit Traktions- und Wheeliekontrolle. Yeah. Alles garniert mit Top-Durchzugswerten und inspiriert von den in den USA so beliebten Flat-Track-Rennern. Indian gewann mehrfach mit der FTR 750 die US-Meisterschaft. Daran lehnt sich die „Race Replica“ im schicken Dreifarb-Metal-Flake-Lack an. Stets bietet die S-Version drei Fahrmodi, abschaltbares ABS, voll einstellbare Federelemente und ein kontrastreiches 4,3-Zoll-TFT-Cockpit.
Indian FTR 1200 Rally

Eine FTR als Scrambler, zum Staub-Aufwirbeln. Speichenräder mit Aluminium-Felgen und grobstolligen Reifen Pirelli Scorpion Rally STR stehen der Rally gut, sorgen für eine angesagte Aura: herb und maskulin. Dies gilt auch für den grauen Tank mit Indianerkopf-Logo, die braune Sitzbank, LED-Scheinwerfer und den 50 Millimeter höheren „ProTaper“-Lenker. Der moderne 123-PS-V2-Kurzhuber blieb jedoch unverändert. Wie bei Indian üblich, bremst ein Speedcutter auch dieses FTR-Derivat elektronisch auf Tempo 193 ein.
Indian Challenger Dark Horse / Limited

Indian will’s wissen. Dafür steht die Challenger, zu Deutsch: Herausforderer. Der coole Bagger trägt eine Shark-Nose-Verkleidung („Haifischmaul“) mit elektrisch verstellbarer Scheibe und LED-Leuchten. Herzstück ist der komplett neue, wassergekühlte „PowerPlus“-V2 im Alurahmen. Er holt aus 1768 cm³ (108 Kubik-Inch) volle 122 PS und 178 Newtonmeter! Hey, das ist der leistungsstärkste US-Tourer überhaupt. 43er-USD-Gabel und radiale Brembo-Bremsen sollen die Power gut fahrbar machen. Dafür sorgen erst recht Servokupplung, drei Fahrmodi (Regen, Standard, Sport), Kurven-ABS, schräglagenabhängige Traktionskontrolle, haftfreudige Metzeler-Cruisetec-Reifen und Tempomat. Weitere Insignien des stylishen US-Tourers sind hydraulischer Ventilspielausgleich, 100-Watt-Audio- und Navigationssystem. Konnektivität via Bluetooth und USB-Anschluss sind Ehrensache. Klassisch inspiriert, modern interpretiert wirkt die nach hinten abfallende Linie, die in zwei je 34 Liter fassende Parallelogramm-Koffer mündet. Trocken soll der Hammer-Hai satte 381 Kilo wiegen.
Indian Chieftain Classic

Statement auf Rädern: die Chieftain, zu Deutsch Häuptling, ist Indians klassisch angehauchter Luxus-Bagger. Und zwar komplett mit riesiger, lenkerfester Streamline-Verkleidung, geschwungenen Blech-Kotflügeln samt beleuchtetem Indianerkopf auf dem Frontfender, Hartschalen-Koffern und üppig Chrom-Zierrat. Ehrensache der in „Donner-Schwarz“ lackierten Classic sind 100-Watt-Stereoanlage, LED-Leuchten, Reifendruckkontrolle, Alu-Rahmen, Tempomat und drei Fahrmodi für den 1811-cm3-Thunder-Stroke-V2.
Indian Chief Vintage / Dark Horse

Ja, diese Formen zitieren die Chief von 1940 mit charakteristisch geschwungenen Kotflügeln. Sie bestehen aus solidem Stahlblech, Packtaschen und Cowboysattel samt Fransen aus echtem Leder. Beide Chiefs, auch die dunkle Dark Horse, treibt der Thunder-Stroke-Stoßstangen-V2 mit 1811 cm3 an. Er imitiert einst seitengesteuerte Zylinder, hat aber zwei hängende Ventile pro Brennraum und drei unten liegende Nockenwellen. Neu für 2020 ist das Springfield-Chassis mit steilerem Lenkkopf und einstellbarem Federbein.
Indian Springfield

Chrome sweet Chrome: Die Springfield (dort saß Indian bis 1953) mit funkelndem Chromschmuck hat wie die Chief Vintage Ledersättel, Sturzbügel und drei Frontlampen. Nun vererbte die Springfield ihr Chassis an die Chief, samt 20 Millimeter mehr Federweg im Heck für mehr Komfort. Praktisch sind Hartschalenkoffer mit Schnellverschlüssen, rasch lässt sich die riesige Scheibe demontieren. Neben Chieftain Classic und den zwei Chief-Versionen behält die Springfield als viertes Modell den bisherigen Thunder-Stroke-111-V2.
Indian Springfield Dark Horse

Bigger is better. Gemäß dieser Devise treibt der modifizierte Thunder-Stroke-116-V2 das ewige Wettrüsten zwischen Indian und Harley auf die Spitze: als Hubraum-König mit 1890 cm3. Ein Wert, der bewusst nah an Indians Gründungsjahr 1901 rückt. Wie üblich verzichtet die düstere Dark-Horse-Version komplett auf Chromschmuck. Weitere Kennzeichen: tief sitzende Satteltaschen, „Rogue-Gunfighter“-Solosattel, Zwölf-Zoll-Mini-Apehanger-Lenker, edel überfräste Räder und eimerweise Mattschwarz selbst an den Hartschalenkoffern.
Indian Chieftain Dark Horse

Nicht nur in den USA sind Bagger mit großem 19-Zoll-Vorderrad mächtig angesagt. Machtvoll, unaufgeregt und souverän soll dank 1,9 Liter Hubraum und fast 170 Newtonmetern dieser Antrieb sein. 80 cm3 mehr machen aus dem luftgekühlten Thunder-Stroke-111-V2 nun eben den 116er. By the way: Alle Indian-Modelle mit über 1400 Kubik kommen in den Genuss einer auf volle fünf Jahre erweiterten Garantie. Kompliment. Indian-untypisch gibt es die Chieftain Dark Horse in drei verschiedenen Farben, sogar in Rot.
Indian Chieftain Limited

Indianer gelten als edel, selbstbewusst und stolz. Genau wie die Chieftain Limited mit ihrer gehobenen Ausstattung bis hin zu Reifendruckkontrolle und Fernbedienung für die Koffer. Alles für die Tour, gern auch zu zweit. Als „Ultra-Premium-Bagger“ preist Indian die Chieftain Elite für 36.900 Euro an. Sie setzt auf farbige Akzente (Hüllrohre der Stoßstangen!), spezielle Spiegel wie Trittbretter, hinterfräste Räder und mehr Power für das Soundsystem. Ihr Lack heißt klangvoll „Thunder Black Vivid Chrystal over Wildfire Candy“.
Indian Roadmaster / Dark Horse

„Größer, stärker, besser“: Indian gefällt sich mit seinem Motto in der Rolle, Stachel im Fleisch vom Erzrivalen Harley-Davidson zu sein. Und so ist die Roadmaster eben die Electra Glide von Indian: ein Fulldresser mit allem Zipp und Zapp, bis hin zu XXL-Topcase (zusammen mit den Hartschalen-Koffern 140 Liter Gepäckvolumen) samt Rückenlehne für den Sozius im Ohrensessel-Format. Fette Kilos treffen auf ebensolches Drehmoment durch den 1890-Kubik-Motor. Bei ihm wird der hintere Zylinder im Leerlauf bei hohen Temperaturen deaktiviert. Unverzichtbar sind beheizte Ledersitze vorn und hinten, Heizgriffe, elektrisch verstellbare Scheibe und regulierbare Lufteinlässe an den vorderen Sturzbügeln: Sie leiten an warmen Tagen Frischluft zu, können bei Kälte aber geschlossen werden. In dieser Liga gehören 200-Watt-Audiosystem mit Bluetooth und das vernetzte Ride Command Infotainmentsystem mit schnellerem Quad-Core-Prozessor dazu. Nichts da barock, hochmodern! Als Zugabe gewährt Indian selbstbewusst fünf Jahre Garantie: „All inclusive!“
Modell | Preis | A2-tauglich? |
Indian Scout Sixty | ab 12.390 Euro | ja |
Indian Scout | ab 14.490 Euro | ja |
Indian Scout 100th Anniversary | ab 16.590 Euro | ja |
Indian Scout Bobber | ab 14.690 Euro | ja |
Indian Scout Bobber Twenty | ab 15.190 Euro | ja |
Indian FTR 1200 | ab 14.690 Euro | nein |
Indian FTR 1200 "A2-Version" | ab 14.690 Euro | ja |
Indian FTR 1200 S | ab 15.990 Euro | nein |
Indian FTR 1200 S "Race Replica" | ab 17.290 Euro | nein |
Indian FTR 1200 Rally | ab 14.990 Euro | nein |
Indian Challenger Dark Horse | ab 30.890 Euro | nein |
Indian Challenger Limited | ab 30.890 Euro | nein |
Indian Chieftain Classic | ab 29.990 Euro | nein |
Indian Chief Vintage | ab 27.490 Euro | nein |
Indian Chief Dark Horse | ab 22.290 Euro | nein |
Indian Springfield | ab 27.990 Euro | nein |
Indian Springfield Dark Horse | ab 28.490 Euro | nein |
Indian Chieftain Dark Horse | ab 30.490 Euro | nein |
Indian Chieftain Limited | ab 30.490 Euro | nein |
Indian Roadmaster | ab 32.690 Euro | nein |
Indian Roadmaster Dark Horse | ab 31.990 Euro | nein |