Suzuki-Patent
Radikal veränderte Motoreinbaulage

Ein Motorradmotor muss nicht immer so eingebaut sein, wie man es traditionell kennt – mit dem Kurbelhaus unten. Suzuki hat sich eine alternative Einbaulage patentieren lassen.

Radikal veränderte Motoreinbaulage
Foto: Suzuki

Die klassische Einbaulage für einen Verbrennungsmotor in Motorrädern sieht den Zylinderkopf oben und das Kurbelhaus unten. Suzuki kann sich vorstellen, davon abzuweichen. Das geht aus jetzt vom japanischen Patentamt veröffentlichten Patentschriften des Motorradherstellers hervor.

Radstand wird kürzer

Die Bilder in der Patentanmeldung zeigen, dass Suzuki die Zylinderbänke zwischen die Hauptprofile eines Brückenrahmens klemmt, die Kurbelwelle rotiert damit knapp unter dem Fahrersitz und das Getriebe wandert nach vorne/unten. Durch gedrehte Zylinderköpfe bleibt es bei einem oben liegenden Einlasstrakt und einem nach unten abgehenden Abgassystem. Der Raum unter der Tankattrappe wird vollständig dem Ansaugbereich zugeschlagen, der Spritvorrat wird unter der Sitzbank gebunkert.

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Aber warum wollen die Japaner die althergebrachte Einbaulage des Motors verändern? Das Patent nennt dazu zwei Gründe. Die Neupositionierung schafft vor dem Motorblock mehr Platz, der zu einer deutlichen Verkürzung des Radstands und damit zu einem verbesserten Handling genutzt werden könnte. Damit die Fuhre nicht überhandlich wird, sieht das Patent eine deutlich verlängerte Schwinge als Fahrstabilitätsgarant vor.

Ein zweiter Vorteil wäre die erhöhte Bodenfreiheit durch die erhöhte Einbaulage. Das schafft Platz für eine unter dem Motor liegende Auspuffanlage.

Nutzbar wäre die veränderte Einbaulage für Einzylinder- oder Reihenmotoren (abhängig von der Baureite).

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MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023