Auspufftest Kawasaki Z 750

Auspufftest Kawasaki Z 750 Hör-Spiele

Klingt die Kawasaki Z 750 mit Zubehör-Schalldämpfern besser oder nur anders? Und wie steht’s um Leistung und Lautstärke? MOTORRAD verglich 15 Nachrüst-Töpfe mit dem Original.

Hör-Spiele Bilski

Für Sepp Bruckschlögl, Chef der kleinen, aber feinen Auspuffschmiede SR Racing, ist die Kawasaki Z 750 kein Thema. »Die klingt schon ab Werk sehr gut. Deswegen biete ich für die Z 750 keinen Schalldämpfer an«, erteilt er MOTORRAD eine Absage für den geplanten Test.
Die meisten Anbieter von Nachrüst-Schalldämpfern sind allerdings anderer Meinung. So stapeln sich schließlich 15 Pakete im Redaktionsbüro. Alle Zubehör-Töpfe besitzen eine EG-Betriebs-
erlaubnis (EG-BE), die jedoch erlischt, wenn die herausnehmbaren Dämpfer-Einsätze (»dB-Eater« oder »dB-Killer«) entfernt werden.
Logisch, dass die Probanden die Testkriterien (siehe Seite 68) legal, also mit dem Dämpfereinsatz absolvieren. Zunächst gilt
es, bei den Leistungsmessungen an der Kupplung, die MOTORRAD wie immer auf dem Dynojet-Rollenprüfstand 150 ermittelte, Stärke zu zeigen. Weil die Testmaschine bereits 14000 Kilometer auf dem Tacho hat, tritt sie aus Gründen der Chancengleichheit ebenfalls mit einem fabrikneuen Serienschalldämpfer an. Mit 106 PS erreicht sie zwar nicht ganz die Werksangabe von 110 PS
an der Kurbelwelle, erweist sich aber dennoch als harte Nuss
für einige Teilnehmer. So entlockt der Ixil-Topf der Kawasaki eine Spitzenleistung von gerade einmal 101 PS. Da auch der Dreh-
momentverlauf nicht das Niveau des Originalauspuffs erreicht, trägt der Ixil in dieser prestigeträchtigen Disziplin die rote Laterne.
Leistungsprimus ist der Nikko mit einem Plus von drei PS. Knapp dahinter platzieren sich Hurric (ohne Kat) und die Kataly-
sator-Varianten von Sebring, Remus und Holeshot, was beweist, dass der Abgasreiniger nicht zwangsläufig die Leistungsentfaltung beeinträchtigt. Gut so, denn mit Inkrafttreten der Änderungs-Richtlinie 2005/30/EG am 18. Mai 2006 müssen künftig neu zu
homologierende Nachrüst-Auspuffanlagen ebenfalls einen Kata-
lysator besitzen, wenn das betreffende Motorrad bereits ab Werk damit ausgerüstet ist. Die bislang angebotenen Nachrüst-Auspuff-
anlagen ohne Kat behalten ihre EG-BE.
Beim Sound-Check, erstmals Bestandteil eines MOTORRAD-Auspufftests, erweist sich die serienmäßige Kawasaki tatsächlich als Ohrenschmaus und degradiert mit ihrem heiseren Fauchen, untermalt von einem bassigen Grundton und kernigem Brabbeln im Schiebebetrieb, etliche Konkurrenten zu akustischen Weichspülern. Was man von den zwar wohlklingenden, aber wesentlich aggressiver tönenden Töpfen von Bos, Holeshot, Hurric, Leovince, Louis, Nikko, Remus und Sebring nicht behaupten kann.
Die anschließenden Geräuschmessungen, die MOTORRAD erstmals mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durch-
geführt hat, bestätigen den Verdacht des unerlaubten Klang-
Dopings: Obwohl sie beim Standgeräusch noch innerhalb der
Toleranz von fünf dB (A) liegen, überschreiten diese Modelle –
mit Ausnahme des Holeshot-Schalldämpfers – das gesetzliche Fahrgeräusch-Limit von 80 dB (A), allen voran die laut brüllenden Rohre von Leovince und Louis. Angesichts dessen erscheinen
die guten Leistungen von Nikko, Remus oder Sebring auf dem Prüfstand in einem völlig neuen Licht. Wegen der möglichen
kostspieligen Konsequenzen für den Halter bei einer Verkehrs-
kontrolle – der Ermessensspielraum reicht von Bußgeld bis zur
sofortigen Stilllegung – nimmt MOTORRAD die zu lauten Schalldämpfer aus der Wertung.
So gewinnt der Holeshot diesen Vergleich. Dass der Originalschalldämpfer jedoch kaum schlechter abschneidet, gibt zu denken. Und Sepp Bruckschlögl Recht.

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Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Giannelli Aluminium

-Urteil: befriedigend

Plus Gute Passform; leichter als Serie; leise, unterschreitet Fahrgeräusch-Grenzwert deutlich; akzeptable Verarbeitung
Minus Sorgt für einen leichten Leistungs- und Drehmoment-
verlust über den gesamten Drehzahlbereich; dezentes Grummeln bei niedrigen Drehzahlen, ansonsten zurückhaltender und
etwas zugestopft klingender Sound, wesentlich unspektakulärer als Serie; billig wirkende, fummelig zu montierende und scharfkantige Universalschelle mit Gummi-Unterlage
Fazit Preisgünstiger, aber recht voluminöser Ovalschall-
dämpfer, der einen weder klanglich noch leistungsmäßig vom Hocker reißt

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Kawasaki Z 750 Originalschalldämpfer

-Urteil: gut

Plus Hervorragende Passform, sehr einfache und rasche Montage; verdeckt angeschweißter Halter; kompletter Aus-
puff aus rostfreiem Edelstahl; trotz legaler Fahrgeräuschwerte
prima Sound, dessen wohlklingendes Spektrum sich vom
kernig-dumpfen Grummeln im Drehzahlkeller bis zum heiseren Fauchen bei höheren Touren erstreckt; Katalysator; ermöglicht eine gute Leistungsentfaltung
Minus Sehr hohes Gewicht; sehr teuer; nüchtern-funktionale Verarbeitung ohne optische Finessen
Fazit Ovaler Originalschalldämpfer, der sich trotz guter Geräuschdämpfung mit seinem angenehmen, kernig-dumpfen Klangbild von vielen anderen Serienschalldämpfern positiv abhebt

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Akrapovic SP Slip-on

-Urteil: gut

Plus Hervorragende Passform, sehr einfache und rasche Montage; exakt vorgeformte Karbon-Halteschelle; sehr gute Verarbeitung; sehr leichter Absorptionsdämpfer; Leistungsent-
faltung auf Serienniveau; Fahrgeräusch-Grenzwert eingehalten
Minus Hoher Preis; zurückhaltend-dumpfer Sound, der
im Vergleich zur Serie weniger ausgeprägten Klangcharakter besitzt; kein Katalysator
Fazit Extrem leichter Ovaldämpfer mit Titanmantel, der
in Sachen Leistungsentfaltung mit dem Serienauspuff
locker konkurrieren kann, beim Sound jedoch etwas Pep
vermissen lässt

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - BOS Oval Slip-on

-Urteil: –*

Plus Prima Verarbeitung; sehr gute Passform und Montage, modellspezifischer Halter, verdeckt angeschraubt; Leistungsent-
faltung auf Serienniveau mit leichten Drehmomentvorteilen im mittleren Drehzahlbereich; kernig-dumpfer Sound mit aggressiv grollender Note bei hohen Drehzahlen; deutlich leichter als Serie
Minus Überschreitet Fahrgeräusch-Grenzwert
Fazit Schön gemachter Ovalschalldämpfer mit tollem Klang
und guter Leistungsentfaltung, dessen Fahrgeräuschwerte jedoch über dem gesetzlichen Limit liegen

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - BSM Future Extreme

-Urteil: befriedigend

Plus Gute Verarbeitung und prima Passform; leichter als
Serie; relativ schlanker und kurzer Dämpfer; leise, hält Fahr-
geräusch-Grenzwert problemlos ein
Minus Sorgt für einen leichten Leistungs- und Drehmoment-
verlust; Auspuff klingt gepresst und zugestopft, Sound im
gesamten Drehzahlbereich unspektakulärer als Serie; billig
wirkende, scharfkantige Universalschelle mit Gummi-Unterlage, überdies fummelig zu montieren
Fazit Günstiger, kompakter Rundschalldämpfer aus Edelstahl, der dem Original weder klanglich noch leistungsmäßig das Wasser reichen kann

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Devil Magnum

-Urteil: befriedigend

Plus Sehr gute Passform; deutlich leichter als Serie;
hält Fahrgeräusch-Grenzwert ein
Minus Spitzenleistung und Drehmoment-Maximum unter Serien-Niveau; zurückhaltender Klang ohne Bassfundament,
der bei höheren Drehzahlen einen hellen, aggressiv-bellenden Ton annimmt; billig wirkende, scharfkantige Universalschelle,
die umständlich zu montieren ist; teilweise überstehende Nietenbänder an den Endkappen
Fazit Ovalschalldämpfer mit sehr hellem, bei hohen Dreh-
zahlen unangenehm bellendem Klang, der leistungsmäßig
dem Serienauspuff unterlegen ist

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Louis Streetfighter

-Urteil: –*

Plus Sehr gute Passform; deutlich leichter als Serie; kernig-aggressiver Klang; Spitzenleistung auf dem Niveau der Serie, Drehmomentverlauf im mittleren Bereich etwas besser
Minus Sehr laut, Fahrgeräusch-Grenzwert wird deutlich
überschritten; billig wirkende, umständlich zu montierende
und scharfkantige Universalschelle; kein Katalysator
Fazit Sehr günstiger und kurzer Rundschalldämpfer mit
akzeptabler Verarbeitung und guter Leistungsentfaltung, dessen sportlicher Sound das gesetzliche Fahrgeräusch-Limit jedoch deutlich überschreitet

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Leovince SBK Evolution 2

-Urteil: –*

Plus Prima Verarbeitung und Passform; deutlich leichter als Serie; sehr schlanker Dämpfer; toller Sound mit dumpf-bassigem Grundton und sportlich-aggressivem Röhren bei höheren Drehzahlen; Leistungsentfaltung auf dem Niveau der Serie
Minus Sehr laut, Fahrgeräusch-Grenzwert wird deutlich
überschritten; billig wirkende, umständlich zu montierende
und scharfkantige Universalschelle; kein Katalysator
Fazit Sehr schlanker und preisgünstiger Ovalschalldämpfer
mit guter Leistungsentfaltung und aggressiv-dumpfem Klang, dessen Lautstärke das gesetzliche Limit allerdings drastisch übersteigt

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Nikko Supersport NX

-Urteil: –*

Plus Sehr gute Verarbeitung und Passform; leichter als Serie; ermöglicht der Z 750 die höchste Spitzenleistung; toller Sound, der vom dumpf-heiseren Klang im Drehzahlkeller bis zum aggressiven Kreischen bei hohen Drehzahlen keine Wünsche offen lässt
Minus Zu laut, überschreitet Fahrgeräusch-Grenzwert;
billig wirkende, umständlich zu montierende und scharfkantige Universalschelle; kein Katalysator
Fazit Relativ teurer, prima verabeiteter Ovalschalldämpfer mit der höchsten Spitzenleistung im Test, dessen kernig-dumpfer Klang aber den Fahrgeräusch-Grenzwert überschreitet

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - IXIL Aluminium

-Urteil: befriedigend

Plus Sehr gute Passform; leichter als Serie; hält Fahrgeräusch-Grenzwert problemlos ein
Minus Sorgt für den größten Leistungs- und Drehmoment-
verlust im Testfeld; dezentes Grummeln im unteren Drehzahl-
bereich, ansonsten erreicht der Sound nicht ganz den kernigen Charakter der Serie; billig wirkende, scharfkantige und umständlich zu montierende Universalschelle mit Gummi-Unterlage;
kein Katalysator
Fazit Ordentlich verarbeiteter Rundschalldämpfer, mit dem
die Kawasaki jedoch deutlich an Leistung und Drehmoment
verliert, ohne beim Sound zuzulegen; alles in allem keine Empfehlung für die Z 750

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Laser Duotech

-Urteil: gut

Plus Prima Verarbeitung und Passform; leichte Montage; modellspezifischer Halter, verdeckt angeschraubt; leichter
als Serie; hält Fahrgeräusch-Grenzwert ein
Minus Trotz leicht verbesserten Drehmomentverlaufs beschert der Laser der Z 750 einen leichten Verlust an Spitzenleistung; zahmer Sound, der besonders bei höheren Drehzahlen etwas zugestopft wirkt; kein Katalysator
Fazit Schön gemachter Ovalschalldämpfer, der sich jedoch
beim Sound und in der Spitzenleistung dem Serienschalldämpfer geschlagen geben muss

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Hurric RAC 1

-Urteil: –*

Plus Sehr gute Passform und Verarbeitung; einfache und rasche Montage; modellspezifischer Halter, verdeckt angeschraubt; dumpfer, sportlich-aggressiver Sound; verhilft zu einem geringfügigen Leistungszuwachs (Dämpfer ohne Kat); Katalysator-Variante: Spitzenleistung minimal schlechter als Serie bei etwas besserem Drehmomentverlauf; leichter als Original-Dämpfer
Minus Beide Dämpfer-Varianten (sowohl mit als auch ohne Katalysator) übertönen den Fahrgeräusch-Grenzwert
Fazit Ovalschalldämpfer mit sportlich-aggressivem Klang,
der jedoch den Fahrgeräusch-Grenzwert – auch als Kat-Version – überschreitet

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Holeshot Master Kat

-Urteil: sehr gut

Plus Gute Verarbeitung und prima Passform; Katalysator;
verhilft zu mehr Spitzenleistung und sorgt für ein Plus an Drehmoment, insbesondere im mittleren Drehzahlbereich;
kerniger Sound mit hohem Spaßpotenzial, der vom bassigen Grummeln im unteren Bereich bis zum aggressiven Tröten bei hohen Drehzahlen reicht; leichter als Serie; hält Fahrgeräusch-Grenzwert ein; Kupferpaste für Montage im Lieferumfang
Minus Billig wirkende, umständlich zu montierende und
scharfkantige Halteschelle
Fazit Relativ preisgünstiger, im Vergleich zum Original deutlich billigerer Rundschalldämpfer mit Katalysator, der leistungsmäßig sowie beim Sound der Serie überlegen ist

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Remus Revolution mit Kat

-Urteil: –*

Plus Sehr gute Verarbeitung und Passform; einfache Montage; modellspezifischer Halter, verdeckt angeschraubt; leichter
als Serie; Leistungs- und Drehmomententfaltung besser als Serie; kerniger, bei hohen Drehzahlen grell-fauchender Sound; ausführliche Montage-Anleitung; Katalysator
Minus Zu laut, überschreitet Fahrgeräusch-Grenzwert
Fazit Sehr gut verabeiteter Ovalschalldämpfer mit Katalysator und prima Leistungsentfaltung, der mit seinem kernigen Aus-
puffgeräusch jedoch den Fahrgeräusch-Grenzwert überschreitet

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - Sebring Twister mit Kat

-Urteil: –*

Plus Sehr gute Passform, einfache und rasche Montage; modellspezifischer Halter, verdeckt angeschraubt; prima Verarbeitung; verhilft zu mehr Spitzenleistung und sorgt für
ein Plus an Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich;
sportlich-aggressiver Sound bei höheren Drehzahlen; Katalysator
Minus Zu laut, überschreitet den Fahrgeräusch-Grenzwert
Fazit Sehr gut verarbeiteter, relativ kurzer und schlanker
Ovaldämpfer mit Katalysator, der zwar die Leistungsentfaltung der Kawasaki verbessert, aber zu laut tönt

Termignoni Retro-Style - Termignoni Retro-Style

-Urteil: gut

Plus Hervorragende Verarbeitung; exzellente Passform;
einfachste Montage dank passgenau angeschweißten Halters; deutlich leichter als Serie; außergewöhnliches Styling;
dezent-heiseres Fauchen; hält Fahrgeräusch-Grenzwert ein
Minus Leistungs- und Drehmomententfaltung nicht ganz
auf dem Niveau der Serie; kein Katalysator
Fazit Sehr schlanker, einteiliger Rundschalldämpfer, dessen konische Formgebung aus der Masse der Zubehör-Dämpfer
herausragt, der aber das Leistungsvermögen der Z 750 gering-
fügig mindert

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test - So wurde getestet

Erstmals beurteilt MOTORRAD Auspuffanlagen nach einem Punktesystem. Neben objektiven Kriterien werden auch die subjektiven Eindrücke des Sound-Checks bewertet. Das Gewicht spielt diesmal keine Rolle, da den Herstellern der Werkstoff des Test-Schalldämpfers freigestellt war.
Die Kriterien Verarbeitung, Passform und Montagefreundlichkeit sind ein erfreuliches Kapitel für die meisten Teilnehmer. Punktabzug gibt es lediglich für jene Produkte, die statt eines passgenauen Halters mit einer fummelig anzubringenden, zumeist sehr scharfkantigen Universalschelle ausgerüstet sind.
Bei den Leistungsmessungen wurde jeweils der
beste von drei Prüfstandsläufen gewertet. Weil bei
der Spitzenleistung erfahrungsgemäß keine großen Differenzen zu erwarten sind, kommt der Leistungsentfaltung eine größere Bedeutung zu. So können
einige Dämpfer trotz des Verlusts an Spitzenleistung mit einer guten Leistungsentfaltung im mittleren Drehzahlbereich wieder Boden gut machen.
Für den Sound-Check begaben sich die Tester auf eine ruhige Landstraße. Der Klang der Töpfe wurde sowohl vom Fahrer als auch von einem am Straßenrand stehenden »Horch-Posten« getrennt bewertet.
Im Fall der Z 750 ist der individuelle Klangcharakter eines Auspuffs bei einer beschleunigenden Vorbeifahrt im dritten Gang bei Drehzahlen von 1500/min bis rund 7000/min gut herauszuhören. Darüber
mischen sich Auspuffsound und mechanische Ge-
räusche zu einer hochfrequent-kreischenden Melange.
Für die Geräuschmessungen bekam MOTORRAD Unterstützung von der Bundesanstalt für Straßen-
wesen (BASt) in Bergisch-Gladbach. Die BASt verfügt über den für Geräuschmessungen vorgeschriebenen Norm-Asphalt (absorbiert maximal zehn Prozent des Schalls) sowie über eine beeindruckende technische Ausstattung, die Fehlmessungen praktisch ausschließt. So absolviert der Pilot die Fahrgeräuschmessungen mit einer GPS-Sender- und Empfangseinheit, die er
in einem Rucksack mit sich führt . Neben dem zurückgelegten Weg und der jeweiligen Geschwindigkeit wird per Funksignal zusätzlich noch die Drehzahl übermittelt. Vor jeder Messfahrt werden die Temperatur sowie die Windgeschwindigkeit akribisch aufgezeichnet .
Dann fährt der Pilot mit exakt 50 km/h, zunächst im zweiten Gang, an die 20 Meter lange Messstrecke heran. An deren Beginn beschleunigt er mit Vollgas. Zwei in der Mitte der Messstrecke positionierte Mikrofone messen gleichzeitig den Schalldruckpegel zu beiden Seiten und übermitteln die Daten an den zentralen Rechner . Dort laufen auch die per Funk übermittelten Werte ein. So lassen sich auf dem Bildschirm auf einen Blick die Einfahrgeschwindigkeit, die Schalldruckpegel für links und rechts, der Drehzahlanstieg, die Geschwindigkeit, der zurückgelegte Weg sowie die gemittelte Beschleunigung exakt ablesen .
War die Einfahrgeschwindigkeit korrekt, wird die Messung im zweiten Gang wiederholt, danach folgen zwei Messfahrten im dritten. Aus dem Mittel der
insgesamt vier Messungen, jeweils reduziert um
ein dB (A) (Dezibel), errechnet sich dann der Fahr-
geräuschwert.
Für die Standgeräuschmessungen wird das Mess-Mikrofon in einem Winkel von 45 Grad zur Austrittsmündung positioniert . Da der Drehzahlmesser
eines Motorrads mehr oder weniger stark vorauseilt, messen die Profis von der BASt mit einem Klopf-
sensor , der per Körperschall die exakte Drehzahl an das digitale Messgerät weiterleitet , das in
absehbarer Zeit wohl auch bei Verkehrskontrollen zum Einsatz kommt.

Auspuffanlagen für Kawasaki Z 750: Test

Fazit
Dieser Auspufftest zeigt einmal mehr,
wie schwer sich Anbieter von Nach-
rüst-Dämpfern tun, Leistung, Sound und legales Fahrgeräusch unter einen Hut zu bekommen. Der originale Topf ist zwar sehr schwer und nicht un-
bedingt ein Schmuck-
stück, er ermöglicht der Z 750 jedoch
eine gute Leistungs-
entfaltung und über-
zeugt mit einem be-
eindruckenden – und
vor allem gesetzes-
konformen – Sound.
Besser in den Diszi-
plinen Sound und
Leistung ist nur der Holeshot, der Akra-
povic, Termignoni und Laser auf Distanz hält. Bos, Hurric, Leovince, Louis, Nikko, Remus und Sebring sammeln zwar ebenfalls reich-
lich Punkte, sind aber
zu laut und werden deshalb nicht gewertet.

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