Sena hat sich in den vergangenen Jahren vor allem mit durchdachten, funktionalen Elektronik-Gadgets rund ums Motorrad einen Namen gemacht. "Unser Chef ist Motorradfahrer - und ihm fällt immer irgendwas ein, was man beim Motorradfahren gut gebrauchen könnte oder was zumindest ein nettes Gimmick wäre" - so erklärt Mirko Nagler den Brainstorming-Prozess bei Sena.
Jetzt betritt Sena Neuland und präsentiert auf der EICMA einen Helm - natürlich voll mit Elektronik. Vier Mikrofone nehmen die Umgebungsgeräusche auf und überlagern sie für den Fahrer per Helm-Lautsprecher mit gegenläufigen Schallwellen. Der angestrebte Effekt: Möglichst viel Ruhe unter dem Helm.
Ein entsprechend programmierter elektronischer Filter soll dafür sorgen, dass verkehrswichtige Geräusche wie Sirenen dennoch zum Fahrer durchdringen. Per Taster lässt sich ein Gesprächsmodus aktivieren; dann soll man trotz Helm gesprochene Sprache in der Umgebung ungefähr so gut wahrnehmen, als hätte man keinen Helm auf.
Ein kurzer Test am Stand mit Fahrgeräuschen aus dem Lautsprecher verlief äußerst beeindruckend: Unter solchen synthetischen Bedingungen hält der Antischall-Helm, was er verspricht. Wie er sich im echten Fahrbetrieb schlägt, wird MOTORRAD so bald wie möglich ausprobieren.
Das System ist beinahe marktreif - wird aber kein Schnäppchen: Die Preise sollen bei 600 Euro beginnen und können, je nach Zusatzausstattung des Helm, auch noch darüber liegen.
Der Antischall-Helm auf der Sena-Website