Bekleidung

Um den richtigen Helm zu finden, sind einige Faktoren zu berücksichtigen:

  1. Passform: Der Helm sollte fest auf dem Kopf sitzen und während der Fahrt nicht verrutschen oder gar rotieren können. Jedoch darf es keine Druckstellen geben, die für Kopfschmerzen sorgen.
  2. Schutz: Der Helm sollte unbedingt zertifiziert sein und aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen, in Europa sind das die ECE 22.05 oder ECE 22.06, in Deutschland werden auch Helme mit der amerikanischen Norm DOT (Department of Transportation) toleriert.
  3. Gewicht: Ein leichter Helm ist angenehmer zu tragen und reduziert das Risiko von Hals- und Nackenverletzungen.
  4. Belüftung: Eine ausreichende Belüftung ist wichtig, um während der Fahrt konzentriert bei der Sache zu sein und Überhitzung zu vermeiden. Gleichzeitig sollte die Helmbelüftung keinen störenden Zug in die Augen zulassen.
  5. Sicht: Der Helm sollte ein ausreichendes Sichtfeld bieten, d. h. der Ausschnitt fürs Visier sollte nicht allzu schmal ausfallen. Eine klare Sicht, ohne Schlieren oder Kratzer sind selbstredend.

Worauf genau beim Kauf eines Motorradhelms geachtet werden sollte, haben wir im Motorradhelm-Kaufratgeber zusammengefasst.

Neben den verschiedenen Faktoren unterscheiden sich Motorradhelme in ihrer Bauart, die sich in Design, Eigenschaften und Zweck abgrenzen. Wir geben einen Überblick:

  1. Integralhelme: Die am weitesten verbreitete Helmform. Größte Auswahl am Markt in allen Preisklassen, u. a. als möglichst leichter Sporthelm oder als üppig ausgestatteter Tourenhelm mit Sonnenblende erhältlich, teilweise bereits mit Kommunikationselektronik ausgestattet oder zumindest damit nachrüstbar.
    Vorteile: Der Integralhelm bietet die beste Sicherheit, weil Kopf- und Kinnteil aus einem Guss sind. Außerdem sind beim Integralhelm Fahrtwindgeräusche bauartbedingt am einfachsten gering zu halten, weshalb er sich – zusätzlich zum Sicherheitsaspekt – am besten für hohe Geschwindigkeiten und lange Strecken eignet.
    Nachteile: Manchen FahrerInnen vermittelt ein Integralhelm ein beengtes Tragegefühl, das Auf- und Absetzen ist bisweilen mühsam, hauptsächlich für Brillenträger.
  2. Jethelme: Diese Helme haben keinen Kinnschutz und werden gerne für Cruiser, Stadt- und Kurzstreckenfahrten genutzt.
    Vorteile: Der Jethelm bietet ein subjektiv "freieres" Fahrgefühl, bauartbedingt das Maximum an Belüftung, großes Sichtfeld, relativ niedriges Gewicht, da weniger Materialeinsatz.
    Nachteile: Das größte Manko eines Jethelms ist der fehlende Kinn- und Gesichtsschutz. Hinzu kommt, dass Jethelme recht laut sein können.
    Angesagte Vertreter dieser Kategorie sind Retro-Jethelme, die wir hier ausführlich getestet und bewertet haben.
  3. Klapphelme: Diese Helme kommen mit einem klappbaren Kinnteil. Im besten Fall besitzt ein Klapphelm die Doppelhomologation J/P. Das heißt, der Helm ist sowohl als Integralhelm als auch als Jethelm zugelassen, darf also ebenfalls offen, mit nach oben bzw. hinten geklapptem Kinnteil gefahren werden.
    Vorteile: praktisch, hauptsächlich für Brillenträger sowie für Raucher und alle, die für einen Schluck aus der Wasserflasche nicht jedes Mal den Helm absetzen möchten.
    Nachteile: sind oft schwerer als Integralhelme und bieten beim Aufprall – je nach Qualität des Verschlusses – nicht die gleiche Schutzwirkung wie ein gleichwertiger Integralhelm. In unserem aktuellen Klapphelmtest haben wir wichtige Vertreter dieser Kategorie verglichen und ausgiebig getestet.
  4. Modulhelme: Diese Helme können je nach Bedarf in Integral- oder Klapphelm umgebaut werden, indem etwa das Kinnteil werkzeuglos demontiert wird. Voraussetzung hier, wie beim Klapphelm: Die Doppelhomologation J/P. Modulhelme sind vielseitiger als andere Motorradhelmvarianten.
    Vorteil: Sie können als Integral oder als Jethelm gefahren werden, mit zusätzlichem Schild wird daraus sogar ein Enduro-Tourenhelm.
    Nachteile: abgenommene Teile können verloren gehen, Anbringen des Kinnteils bei aufgesetztem Helm kann "fummelig" sein, Geräuschniveau oft höher als bei vergleichbarem Integralhelm.
  5. Crosshelme: Crosshelme sind speziell für den Offroad-Einsatz entwickelt, aber auch bei Supermoto-Fahrern sehr beliebt. Sie bieten eine große Blicköffnung, sodass eine Cross-Brille getragen werden kann. Oft ist das Brillenband im hinteren Helmbereich fixierbar und auf der Helmoberseite ein justier- sowie abnehmbarer Schild angebracht. Dieser dient bei Crossrennen als Schutz vor aufgewirbelten Steinen des Vordermanns, im Alltag auch als Blendschutz.
    Vorteile: hervorragende Belüftung, in Dreck, Staub und Schlamm gegenüber Helmen mit Visier überlegen.
    Nachteile: schlechter Schutz bei Regen und Kälte, häufig hohes Geräuschniveau. Bei hohem Tempo erhöhter Druck auf die Nackenmuskulatur durch schlechtere Aerodynamik.
  6. Enduro-Tourenhelm: Eine Kreuzung aus Integral- und Crosshelm. Vom Crosshelm hat er die Form und das große Schild, vom Integralhelm das Visier. Die Gattung ist recht jung und hat mit den großen Reiseenduros ihren Siegeszug angetreten. Daher ist die Auswahl inzwischen recht groß.
    Vorteile: luftig, großes Sichtfeld, Blendschutz durch Schild, im Gelände und bei Hitze wahlweise mit Endurobrille fahrbar.
    Nachteile: durch Schirm und Form oft spürbar lauter als ein vergleichbarer Integralhelm. Gegen das gerne mal etwas höhere Gewicht hilft in oberen Preisklassen Carbon. Im Endurohelm-Test haben wir 10 Vertreter dieser Kategorie geprüft und deren positive bzw. negative Eigenschaften bewertet.
  7. Halbschalenhelme: Diese Helme bieten einen minimalen Schutz für den Kopf und eignen sich, wenn überhaupt, nur für sehr wenige Einsätze. Da wir als Minimum die Helmart "Jethelm" empfehlen, testen wir keine Halbschalenhelme.

Es ist zu beachten, dass die Wahl des richtigen Helmtyps von den persönlichen Präferenzen, dem geplanten Einsatzbereich und vor allem der Passform abhängt. Wir empfehlen euch, verschiedene Helmmodelle, Helmmarken und Helmtypen auszuprobieren und sie – wenn möglich – auch mit eurem eigenen Motorrad Probe zu fahren.

Noch ein Tipp: Wer Wert auf Konnektivität legt, der kann sich in unserem Vergleichstest von Motorradhelmen mit Bluetooth informieren, oder direkt nachrüsten. Wer hier besonders gut ist, ist in unserem Test der Platzhirsche im Motorrad Kommunikationssysteme nachzulesen.

Bleibt noch die Frage: Aus welchem Material sind Motorradhelme?

Was auch immer fantasievollen Werbelyrikern an abenteuerlich klingenden Materialbezeichnungen einfällt – Motorradhelme sind stets entweder aus Thermoplasten oder Duroplasten gefertigt.

  • Thermoplaste: Um Helme möglichst preisgünstig herzustellen, werden thermoplastische Granulate aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyamid (PA) oder Polycarbonat (PC) geschmolzen und im Spritzgussverfahren maschinell zu Helmschalen weiterverarbeitet. Bei Temperaturen um 300 Grad und unter dem Druck von mehreren hundert Tonnen entstehen komplette Außenschalen in einem Arbeitsgang. Da die hierfür benötigten Spezialwerkzeuge teuer sind, lohnt sich dieses Verfahren nur bei sehr großen Stückzahlen (überwiegend Helme der unteren und mittleren Preisklassen). Moderne Thermoplaste werden durch chemische Additive veredelt, um eine empfohlene Nutzungsdauer von rund fünf Jahren zu ermöglichen. Lackierte Exemplare halten etwa zwei Jahre länger, bevor das Material durch Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung spröde wird und an Schutzwirkung verliert. Thermoplaste werden von den Herstellern unter verschiedenen Bezeichnungen geführt wie etwa "Polycarbonat". Bei großer Hitze wird dieses Plastik weich, daher der Name Thermoplast.
  • Duroplaste: Harte glasartige Polymerwerkstoffe aus Kunstharz und Armierungsgewebe, die nach ihrer Aushärtung nicht mehr verformbar sind, nennt man Duroplaste. Die mit Harz getränkten Matten, Gewebe oder Gestricke aus Kunststoff, Glasfasern oder Carbon werden von Hand in mehreren Schichten aufeinander laminiert. Die Endstruktur der Helmschale entsteht in einem Heißpressverfahren. Duroplast-Helme gelten als sehr alterungsbeständig (rund zehn Jahre nutzbar) und resistent gegen Lösungsmittel, Kraftstoffe und Chemikalien. Duroplaste lassen sich durch einen "Fingernagelklopftest" erkennen, sie klingen heller als Thermoplast-Helme. Da traditionell hergestellte Fiberglas-Helme ein recht hohes Gewicht aufweisen, versuchen die Hersteller inzwischen durch Materialkombinationen Gewicht zu sparen. GFK (Fiberglas) wird beim Laminieren etwa mit Carbon oder Aramid (Kevlar) ergänzt. Der Materialmix wird vom Hersteller unterschiedlich bezeichnet.

    Carbon-Helme nehmen als besonders leichte Helme eine Sonderstellung in der Gruppe der Duroplast-Helme ein. Anders als oft vermutet, bestehen sie nicht zu hundert Prozent aus dem teuren Werkstoff Carbon, sondern verfügen über mindestens eine Trägerschicht aus Fremdmaterial, meist Aramid oder GFK. Einige wenige Carbon-Sporthelme unterbieten sogar die 1.000-Gramm-Marke und werden dennoch der ECE-Prüfnorm gerecht. Dies gelingt den Herstellern nur durch den Einsatz möglichst weniger Carbonlagen aus besonders hochwertigen Fasern und setzt aufwendige Konstruktionsberechnungen voraus.
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