Motorrad-Meshjacken-Test: Sind die Sommerjacken sicher?

Motorrad-Meshjacken für heiße Tage im Test
Bieten Motorrad-Sommerjacken mit Netz Sicherheit?

Zuletzt aktualisiert am 13.07.2023

Im Sommer, wenn Lederkombi oder Touren-Textilanzug zwar zuverlässigen Schutz, doch nur wenig Belüftung bieten, greifen allzu viele Motorradfahrer zu T-Shirt, Sneakern und kurzer Hose. Bitte tun Sie das nicht! Denn Baumwolle löst sich bei Asphaltkontakt schnurstracks in Missfallen auf – verdreckte und schlecht heilende Schürfwunden sind die Folge. Die wesentlich bessere Alternative sind Meshjacken, die großflächig auf ein Netzgewebe aus Polyester oder Polyamid setzen. Diese versprechen beste Belüftung und dennoch ausreichend Schutz. Doch wie viel Sicherheit darf man, in ein solches Netz gepackt, tatsächlich erwarten? Diese Frage mussten 9 Meshjacken, deren Aufbau teils recht unterschiedlich ist, in unserem Test beantworten.

Können Löcher sicher sein?

Die mittlerweile für Motorradbekleidung gültige Norm EN 17092 soll es leichter machen, die zu erwartenden Schutzeigenschaften einer Jacke zu erkennen. Dazu findet sich auf dem Etikett einer von drei Buchstaben, nämlich C (Aufprallschutz), B (Abriebschutz) oder A (Aufprall- und Abriebschutz). Je nachdem, wie gut bzw. lange die Schutzkleidung bei einem (simulierten) Sturz hält, kann sie auch mit AA oder AAA ausgezeichnet sein. Letzteres erreichen robuste Textil- und Lederkombis sowie manche Jeans. Meshjacken hingegen sind in der Regel "nur" mit einem A zertifiziert.

Motorrad Meshjacke Motorrad-Sommerjacke Test
mps-Fotostudio

Solche Bekleidung soll laut Norm auf möglichst geringe Ergonomie- und Gewichtsbelastungen ausgerichtet sein und darf sich dafür auf ein Mindestmaß an notwendigem Schutz konzentrieren. Konkret sieht dieses Mindestmaß so aus, dass Zone 3 (siehe Grafik, hellblau) gar nicht auf Abriebfestigkeit geprüft wird – also all jene Bereiche, die bei einer Meshjacke typischerweise aus Netzgewebe bestehen. Von daher sollten Käufer auf vertrauenswürdige Materialien achten, zum Beispiel Polyamid oder robusteres Polyester (z. B. 600D). Oder gleich zu einer Jacke entsprechend der Schutzklasse AA greifen.