Harley-Davidson Heritage Softail Classic und Indian Chief Vintage im Test

Harley-Davidson Heritage Softail Classic und Indian Chief Vintage im Test Monumentalmaschinen mit reichlich Chromschmuck

Harley-Davidson Heritage Softail Classic und Indian Chief Vintage verwöhnen mit viel Chrom und Kathedralen von V2-Motoren. Zudem belebt das Duo die 110-jährige US-Fehde zwischen Harley-Davidson und Indian neu.

Monumentalmaschinen mit reichlich Chromschmuck Gargolov
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Lässig ruhen die Harley-Davidson Heritage Softail und die neue Indian Chief Vintage auf ihren Seitenständern. Die alte Rivalität traditioneller US-Motorradmarken ist zurück. Indian war im Jahre 1901 Amerikas erster Motorrad-Hersteller. Harley-Davidson erschien 1903, produziert allerdings durchgehend seit 110 Jahren. Nicht ohne Grund trägt die Softail Classic den Namenszusatz „Heritage“, also Erbe. Als ähnliche Polizei-Harleys im Jahr 1963 US-Präsident Kennedy eskortierten, war Indian bereits zehn Jahre lang tot. Doch die Legende Indian lebt bis heute.

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Währenddessen stieg Harley-Davidson zum US-Massenhersteller auf, verkauft aber bei jeder Maschine die Verheißung von Individualismus mit. Geschwungene Metall-Kotflügel der Indian Chief Vintage zitieren perfekt die Chiefs von 1940 wie 1953. Harleys Blech-Fender wirken zierlicher. Beide Bikes eint ­eine ähnliche Philosophie. Sitz ihrer Seele sind die traditionell luftgekühlten, mäch­ti­gen Motoren. Ästhetische Technik, technische Ästhetik. Verbrennungskraftmaschinen mit vier rechts aufragenden Stoßstangen zum Antrieb von nur je zwei Ventilen pro Zylinder. Wartungsfrei per Hydrostößel betätigt über untenliegende Nockenwellen, zwei bei der Harley-Davidson Heritage Softail, drei bei der Indian.

Verbeugung vor der Vergangenheit

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Gegen den Strom. Das zeitlose Design beider US-Bikes ist ein Fels in der Brandung schnelllebiger Design-Trends. Ikonen mit Weißwandreifen auf Speichenrädern und mächtigen Big-Twins.

Die Harley-Davidson Heritage Softail spreizt ihre schlanker wirkenden Zylinder seit 1909 im 45-Grad-Winkel zum Victory-Zeichen. 49 Grad sind’s bei der Indian Chief Vintage. Bei historischen V-Zwos der Marke ab 1905 waren es noch engere 42 Grad. Die Chief bewahrt den Look der früher seitengesteuerten Motoren: sanft gerundete Köpfe, charakteristische Krümmerführung nach unten. Verbeugung vor der Vergangenheit. 1811 cm³ hat Indians komplett neuer Motor, jeder Zylinder fast Maßkrug-Format. „Thunder Stroke 111“ steht für Hubraum in Kubikzoll. Die Harley hat ebenfalls stramme 1690 Kubik. Beide US-Ikonen lassen sich dank Wegfahrsperre mit abgezogenem Schlüssel starten.

Zündung! In den Herzen brennt Benzin, ein Pulsschlag aus Stahl. Dumpf grollend ­erwacht die Indian Chief Vintage. Ihr leicht brabbeliger Auspuffklang aus beidseitig verlegten, ­ex­tra­langen Schalldämpfern erinnert an V8-Ami-Schlitten. Sonor und bassig. Ein schön gleichmäßiger Leerlauf mit kleinen akustischen Versatzstücken – wegen ungleichmäßiger Zündfolge. Souveränen Ruhepuls 750 zeigt der LCD-Drehzahlmesser im rie­sigen Rund-Tacho an. Man spürt viel Hub wie Hubraum. Herrlich. Die Indian schickt riesige 101er-Kolben auf eine 113 Millimeter lange Reise zwischen den Totpunkten. ­Mitten ins Herz. Man glaubt, jede Kolben­umkehr einzeln zu spüren. Wie bei einem Schiffsdiesel. Derbe Vibrationen eliminiert die 1,7 Kilogramm schwere Ausgleichswelle.

Good Vibrations bietet die Harley-Davidson Heritage Softail reichlich. Quicklebendig puncht und pulsiert sie im Leerlauf. Im Stand stampft der V2 eindrucksvoll, lässt den gesamten Vorbau erbe­ben. Jedoch läuft die Harley hochtouriger, wirkt weniger abgebrüht. Bei allen Softails rotieren zwei Ausgleichswellen, ist der funkelnde V2 starr im Rahmen verschraubt. Twin Cam 103 B meint bei 103 Kubikzoll je zwei Nocken- wie Ausgleichswellen („Balancers“). 98,4-Millimeter-Kolben haben 111,1 Millimeter Hub vor sich. Im Leerlauf klingt der Softail-Sound dezent. Aber in Fahrt pröttelt sie schön beruhigend ihr Potato, Potato. Nie prollig, selbst wenn die Klappen im Luftfilter und dem unteren der zwei versteckt verbundenen Schalldämpfer öffnen.

Unterm Jethelm kitzelt die Sonne im Gesicht. Schmeckt salzig, die Luft der Küstenstraße. Das Zusammenspiel Gas – Seilzugkupplung – Getriebe funktioniert auf der Harley-Davidson Heritage Softail unauffällig. Sie lässt sich dank guten Motorschleppmoments einfach rein übers Gas fahren. Wunderbar weich folgt der Big Twin dem Gas. Wie ein sanft gespanntes Gummiband. Der Indian-V2 hängt unmittelbarer am Gas, lastwechselt minimal härter. Modern: elektronisch betätigte Drosselklappen, 46er bei Harley, 54er bei Indian. Vom Start weg stürmt der Häuptling kräftiger mit mehr Wumms los. Seine Drehmomentkurve in Form eines Büffelrückens ist gegenüber der Harley verschoben. Maximal 154 Newtonmeter bei nur 2900 Touren stehen 132 der Harley bei gleicher Drehzahl gegenüber. Nun, die hier gefahrene Indian Chief Vintage ist die „Tuning-Stufe 1“: Ihr wurde eine Luftdrossel in der links verlegten Airbox entfernt. Dies hebt die Spitzenleistung eintragungsfähig per Gutachten von offiziell 75 auf gut 84 PS. Auf dem Prüfstand sind es nach wenigen Einfahr-Kilometern 78 PS.

Stil trifft Genuss

Wohlfühldrehzahl? Alles unter 3000. Kleine Drehzahl, großes Feeling. Beide Big Banger drehen bei Tempo 100 im sechsten Gang weniger als 2500 Touren. Bei 50 Sachen hackt die Harley-Davidson Heritage Softail noch, während die Indian Chief Vintage bereits rund läuft. Der größere V2 ist elastischer. Lang ist die Softail übersetzt, auf Tempo 230. Nervig: ein unüberhörbares Tickern aus den Tiefen des Indian-Maschinenraums, mechanische Nebengeräusche dominieren. Erst recht die Schaltvorgänge, mit der Unerbittlichkeit eines Eisenbahn-Stellwerks finden die Gangräder zueinander.

Hier wie dort rotieren pflegeleichte Zahnriemen und 16-Zoll-Räder. Ehrensache sind Weißwandreifen auf Speichenrädern. Beide Monumentalmaschinen tragen reichlich Chromschmuck, Fransen und Nieten. Dazu je ein Paar Zusatzscheinwerfer, Trittbretter und Lederpacktaschen mit getarnten Klickverschlüssen. Sie sind zusammen mit der Scheibe Erkennungszeichen der Vintage-Version von Indians Chief. Jedes Anhalten ist eine Zeremonie. Eine Harley ­erklärt sich selbst. Eine Indian nicht minder. Stil trifft Genuss.

Indian Chief Vintage mit Tempomat serienmäßig

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Ganz neu. Und doch vertraut. Die Linienführung der neuen Indian folgt den historischen Chiefs von 1940 bis 1953, allerdings viel größer.

Klar beschleunigt jede 500er besser, zieht sogar flotter durch. 21,6 Sekunden der Harley-Davidson Heritage Softail von 60 auf 140 unterbietet jeder VW Golf. Ja und? Genau das ist ja das Entschleunigungsprogramm: sich nicht stressen, freiwillig überholen lassen. Gemütlichkeit mit der Kraft der großen Herzen. Ganz gelassen auf der Indian Chief Vintage mit „Cruise-Control“, dem serienmäßigen Tempomaten gleiten. Sollen die Heizer ringsum doch durch tolle Landschaft hetzen, an schönsten Plätzen achtlos vorbeirauschen. Hier, in tiefen Sätteln, gilt bloß ein Motto: mehr sehen, mehr erleben. So kann das ewig bleiben. Meditatives Fahren, ein besonderes Eisen reiten!

Indian: besseres Kurvenfeeling trotz längeren Radstands

347 Harley-Kilos unterbieten 390 Kilogramm der Indian Chief Vintage deutlich. Uff. Schieben und Rangieren des Häuptlings fällt schwer. Zumal er in jeder Dimension aus­ladender ist – breiter, höher und 20 Zentimeter länger. Long, low, lässig? Nicht beim Wenden. Da ist Anpacken gefordert, brauchen 780 Pfund wuchtige sieben Meter Wendekreis. Die Harley-Davidson Heritage Softail wendet auf zivilen 5,70 Metern. Wesentlich moderner ist das Indian-Fahrwerk gestrickt, zudem präziser und stabiler. Mit Aluminium-Rahmen, progressiv angelenktem Federbein und 46er- statt 41er-Gabel.

Zwar bevorzugen solche Straßenkreuzer weites Geläuf. Aber in engen Kurven fühlt sich die Indian Chief Vintage trotz fast zehn Zentimeter längeren Radstands besser an. Der blaue Riese lenkt leichter ein! Die Harley-Davidson Heritage Softail fühlt sich schwerer, steifer um den Lenkkopf an. Ein echter Straßenfeger ist die Indian: Als Erstes fegen die aufpreispflichtigen Fransen an den Trittbrettern die Fahrbahn. Kehrwoche, der Traum Schwäbischer Hausfrauen. Bereits in Kreisverkehren setzen schnarrend und hart die Harley-Trittbretter auf. Das klingt gar nicht gut, irritiert schauen die Passanten hinterher. Cool oder peinlich?

„Zielgenauigkeit“ meint hier nicht, den Radius einer jeden Kurve 100-prozentig zu treffen, sondern das Herz des Fahrers. Die Harley-Davidson Heritage Softail liegt satt und sämig, solange der Asphalt gut ist. Sie hüllt in Watte, Rückmeldung ist eher schwach. Ihre Gabel dürfte feiner ansprechen, die auf Zug belasteten Federbeine sind unterdämpft. Zudem ist das gesamte Chassis weicher, indifferenter, weniger präzise. All dies macht die wobbelige Softail auf Buckelpisten zum Schaukel-Raddampfer. Besser macht’s hier die Indian Chief Vintage. Sie federt, filtert, dämpft mehr weg. Und erzählt trotzdem mehr davon, was unter ­einem los ist. Die Indian segelt souveräner durch die Kurven.

Im Langsamfahrbereich ist Harley Softail einfacher zu beherrschen

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Form, Funktion, Geschichte. Das nostalgische Design der Heritage Softail Classic soll laut Harley-Davidson die 1949er-Hydra Glide zitieren.

Das verleitet zusammen mit dem potenten V2 zu fast unangemessen flotter Fahrweise. Bis die Indian Chief Vintage dann energisch am Kurvenausgang nach außen drängt, vor allem bergab, weil 1,73 Meter Radstand Tribut fordern. Puh, dann heißt es, feste zuzupacken, um den Indianer wieder auf den rechten Pfad zu bringen. Bei Nässe dreht der Mammut-Cruiser den Spieß um. Dann wird man gefahren. Im Langsamfahrbereich ist die Harley-Davidson Heritage Softail einfacher zu beherrschen. Auch wenn die Indian gut austariert ist, sich nach dem Losfahren rasch selbst stabilisiert.

Weil ihr Motor kaum mitbremst, heißt es auf der 1800er öfter mal runterschalten. Oder gleich bremsen. Die Doppelscheibe mit Vierkolben-Sätteln und gutem Bosch-ABS bremst nicht nur für Cruiser-Verhältnisse extrem wirkungsvoll. An sich wäre die Indian-Bremse gut dosierbar. Wenn da nicht der merkwürdig abgeknickte, unergonomische Bremshebel wäre. Beim Bremsen hinten muss die Ferse vom Trittbrett, damit die Fußspitze das steil stehende Pedal erreicht. Riskant: Der Seitenständer der Indian Chief Vintage bleibt halb ausgefahren draußen. Zahmer und mit weniger Feedback ankert die Solo-Scheibe im Vorderrad der Harley-Davidson Heritage Softail. Trotzdem sind die reinen Bremswerte noch okay. Hohe Hinterradlast weist dem Heckstopper hohe Unterstützung zu.

Beide Bikes sind Motorräder für Haptiker

Auf der Harley-Davidson Heritage Softail bedingt der schmale, halbhohe Ape Hanger-Lenker eine etwas unentschlossene Sitzposition. Es gibt coolere Harleys. Der brei­te, gummigelagerte Indian-Lenker kommt dem Fahrer weit entgegen. Aber man hockt ein wenig zurückgelehnt, weit weg vom Vorderrad, braucht beim Wenden lange Arme. Den Hintern verwöhnt der aus- und dadurch einladende Cowboy-Sattel aus braunem Büffelleder. Ein echter Fläz-Sessel. Auch die Heritage Softail bettet einen auf echte Tierhaut. Große Fahrer stoßen mit dem Steiß an die steile Vorderkante des Soziussitzes. Mitfahrern bietet die Harley wenig Platz zwischen Pilot und serienmäßiger Sissy-Bar. Das hintere Sitzkissen ist härter, die Soziusrasten sind besser positioniert als auf der Indian Chief Vintage. Kuscheliger, aber extrem rutschig: der Platz hinterm Häuptling. Wollen Indianer so ihre Squaw loswerden?

Die riesige, senkrecht stehende Indian-Scheibe schirmt vollflächig ab. Bei Regen bräuchte sie einen Scheibenwischer. Dafür geht’s hinter der kleineren Harley-Scheibe lauter zu, hat man ihre Kante störend im Blickfeld. Die Schutzschilde beider US-Kreuzer lassen sich ohne Werkzeug abnehmen. Was den Look cleaner macht.

Noch mal Motoren abstellen, sie knistern lange nach. Thierry, ein franzö­sischer „Flic“ (Sheriff), kommt dazu. Er weiß alles über die neue Indian Chief Vintage, die ihm zu leise ist. Dafür will er seine Harley Street Glide verkaufen. Um saftige 3500 Euro ist die In­dian teurer. 25.299 Euro künden von viel Selbstbewusstsein. Die neue alte amerikanische Alternative hat ihren ganz eigenen Charme und Charakter. Beide Bikes sind Motor-­Räder für Haptiker, für Menschen, die feine, gut gemachte Dinge gerne anfassen, die Qualität berührt.

Daten und Messwerte

Harley-Davidson Heritage Softail Classic Indian Chief Vintage
MOTOR
Bauart

Zweizylinder-Viertakt-45-Grad-V-Motor

Zweizylinder-Viertakt-49-Grad-V-Motor
Einspritzung Ø 46 mm Ø 54 mm
Kupplung Mehrscheiben-Ölbadkupplung Mehrscheiben-Ölbadkupplung
Bohrung x Hub 98,4 x 111,1 mm 101,0 x 113,0 mm
Hubraum 1690 cm³ 1811 cm³
Verdichtung 9,6:1 9,5:1
Leistung 55,1 kW (75 PS)
bei 5000/min
55,0 kW (75 PS)
bei 5075/min
Drehmoment 130 Nm bei 3000/min 162 Nm bei 3000/min
FAHRWERK
Rahmen Doppelschleifenrahmen
aus Stahl
Rückgratrahmen aus Alu-
minium, Motor mittragend
Gabel Telegabel, Ø 41 mm Telegabel, Ø 46 mm
Bremsen vorne/hinten Ø 292/292 mm Ø 300/300 mm
Assistenz-Systeme ABS ABS
Räder 3.00 x 16; 3.00 x 16 3.50 x 16; 5.00 x 16
Reifen 90 B 16; 150/80 B 16 130/90 B 16; 180/65 B 16
Bereifung Dunlop D 402 Dunlop American Elite
MAßE + GEWICHT
Radstand 1635 mm 1730 mm
Lenkkopfwinkel 59,0 Grad 61,0 Grad
Nachlauf 147 mm 155 mm
Federweg vorne/hinten 130/109 mm 119/94 mm
Sitzhöhe (MOTORRAD-Messung) 700 mm 725 mm
Gewicht vollgetankt (MOTORRAD-Messung) 347 kg 390 kg
Zuladung (MOTORRAD-Messung) 179 kg 183 kg
Tankinhalt/Reserve 18,9/3,8 Liter 20,8/– Liter
Service-Intervalle 8000 km 8000 km
Preis 21885 Euro inkl. Nk 25299 Euro inkl. Nk
Preis Testmotorrad 21885 Euro 25517 Euro (inkl. Leder-Trittbrettverkleidung)
MOTORRAD-Messwerte
Höchstgeschwindigkeit (Herstellerangabe) 165 km/h 193 km/h
Beschleunigung
0–100 km/h 6,3 sek 6,3 sek
0–140 km/h 13,7 sek 14,5 sek
Durchzug
60–100 km/h 8,6 sek 7,1 sek
100–140 km/h 13,0 sek 11,5 sek
Verbrauch Landstraße 6,1 Liter/Super 5,9 Liter/Super
Reichweite Landstraße 310 km 353 km

MOTORRAD-Messungen

Gargolov
MOTORRAD-Messungen: Nur 121 cm³ trennen Indian und Harley.

MOTOR:

 Nur 121 cm³ trennen Indian Chief Vintage und Harley-Davidson Heritage Softail. Doch mit eintragungsfähigem „Entdrosselungskit“, dem Entfernen der Drossel im Luftfilter, überflügelt die Chief die Softail klar. Der Indian-V2 ist bäriger. Immer. Zwischen 2000 und 3500 Touren, im Cruising-Zenit, drückt er locker 20 Newtonmeter mehr ab. Die Chief erreicht die gleiche PS-Ausbeute 400 bis 1000 Touren früher als die Harley. Das ist und macht lässiger! Beide XXL-Motoren sind gangspezifisch gedrosselt.

BREMSEN:

Bremsmessung aus 100 km/h Restgeschwindigkeit 28,6 km/h
Harley-Davidson Heritage Softail Classic       
9,0 m/s² 42,9 m
Indian Chief Vintage 9,8 m/s² 39,4 m

Trotz Einzelscheibe vorn holt die Harley-Davidson Heritage Softail beachtliche neun Meter/s² Bremsleistung. Eine Glanzleistung sind die 9,8 m/s² der Indian Chief Vintage: Wo der 390-Kilo-Koloss bei der Vollbremsung aus Tempo 100 zum Stehen kommt, nach 39,4 Metern, rauscht die Harley noch mit 29 km/h durch.

MOTORRAD-Fazit

Beide US-Bikes sind ganz schön abgefahrene Maschinen – und sehr schöne Maschinen zum Abfahren. Die Indian Chief Vintage ist eine echte Bereicherung dieser Klasse. Alt auszusehen, war für Harley-Davidson bislang immer ein Privileg. Das könnte sich nun ändern. Über Victory konnte die Company noch lächeln. Und auch Indian wird dem heute übermäch­tigen US-Konkurrenten bei Stückzahlen nicht das Wasser reichen können. Doch bei Exklusivität und Funktionalität sieht die Sache anders aus. Da ist die neue Chief das bessere, modernere und teurere Motorrad. Und zumindest für größere Fahrer auch der komfortablere Touren-Kreuzer. So bleibt die Harley-Davidson Heritage Softail der günstigere, einfacher zu fahrende und mindestens ebenso lässige Straßenkreuzer. Das maskulinere Motorrad aber ist die Indian Chief. In der Tat hat der neue Häuptling das Zeug zur neuen Führungspersönlichkeit in der Kreuzfahrtklasse. Howgh!

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